Neuzuschnitt der Dezernate – Ein Grüner geht.

Die Aufgaben in der Duisburger Verwaltung werden neu verteilt. So sehen die Zuständigkeiten der Dezernate künftig etwas anders aus. Ab Mai 2021 soll alles gelten, vorbehaltlich der Ratszustimmung. Die Zahl der Dezernate wird nicht vergrössert, nur inhaltlich verändert.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-bekommt-ab-mai-dezernat-fuer-umwelt-und-kultur-id231066804.html

Dr. Krumpholz (Grüne) wird im Mai 2021 ausscheiden, seine Amtszeit endet und angeblich soll oder will er nicht mehr weitermachen.

U.a. soll die Kultur nicht mehr dem Dezernat von Astrid Neese zugeordnet sein und es soll wieder eine Umwelt- und (ganz neu) eine Klimazuständigkeit geben. Genau für diesen Dezernatsbereich wird noch ein neuer Beigeordneter bzw. eine neue Beigeordnete gefunden werden müssen.

Merkwürdigerweise ist laut WAZ schon ausgekaspert, dass es auf jeden Fall jemand mit grünem Parteibuch sein soll bzw. sein wird.

Dies entspräche möglicherweise dem Wunsch der hiesigen Grünen (als Ersatz für Dr. Krumpholz), nur soweit ich weiß entspricht dies nicht dem rechtlich vorgeschriebenen Prozedere einer ordentlichen Ausschreibung der Stelle.

Man kann als Stadt keine Beigeordneten-Stelle nach Parteibuch ausschreiben.  Ich denke mal man wird ein wenig tricksen (müssen). Ansonsten dürften die Grünen ziemlich belämmert dastehen, immerhin will man ja mit der SPD koalieren.

Wir als Bürger sollten uns den bestmöglichen Kandidaten bzw. die bestmögliche Kandidatin wünschen, und das hängt nur von den Fähigkeiten und den Qualifikationen ab, nicht von der Parteizugehörigkeit.

 

 

Parken ab 8. Dezember womöglich kostenlos

Der Rat der Stadt Duisburg entscheidet in seiner Sitzung am Montag, 7. Dezember, über die Aussetzung der Parkgebühren vom 8. bis zum 31. Dezember auf allen mit Parkscheinautomaten bewirtschafteten öffentlichen Stellplätzen im Stadtgebiet.

So soll in der Weihnachtszeit gezielt der Einzelhandel in Duisburg unterstützt werden. Das kostenlose Parkangebot schafft ev. einen zusätzlichen Anreiz für die Einkäufe vor Ort.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000115132.php

Der OB erklärt dazu: „Das Weihnachtsgeschäft ist von enormer Bedeutung für unsere lokalen Händler. Gemeinsam mit dem Rat der Stadt Duisburg möchten wir deshalb so viel Hilfestellung leisten, wie möglich.“

Zwar wird sich diese Maßnahme erheblich auf den städtischen Haushalt auswirken, doch der kurzzeitige Verzicht auf diese Gebühreneinnahmen soll  auch dazu beitragen, spätere negative Folgen wie Insolvenzen und gewerbliche Leerstände abzuwenden. Durch den Verzicht auf die Parkgebühren rechnet die Stadt Duisburg mit Einnahmeverlusten in Höhe von rund 120.000 Euro.

Die von Privateigentümern betriebenen Parkhäuser sind von der beschriebenen Regelung ausgenommen.

Ich gehe mal davon aus der Rat wird der Idee am Montag zustimmen.  Nur ob die Idee tatsächlich die von Link geplante Wirkung erzielt, davon bin ich nicht überzeugt.

Tatsächlich wird es einen Mitnahmeffekt geben, so daß die, die eh in die Stadt fahren nun kostenlos parken können. Und wer beim Parkhaus-Parken sparen will hat damit alle Möglichkeiten sich zu bedienen.

Wenn es tätsächlich 120.000 EURO sind die der Stadt entgehen, so könnte man die Summe ja auch anderweitig verwenden, nicht als fehlende Einnahme, sondern als Ausgabe. Problem: Es wird ein anderer Etat belastet und ev. kann nicht untereinander verrechnet werden. So würde ich mit dem Geld lieber die belohnen die tatsächlich etwas gekauft haben, Kauf-Belege wären ja vorhanden.

Zum Beispiel: „Wer zwischen 8. und 31. Dezember bei lokalen Händlern etwas gekauft hat kann an einer Verlosung teilnehmen.“

Ich vermisse aber auch eine konzertierte Aktion zwischen „Duisburg-ist-echt“(DuisburgKontor), CityDu e.V., Einzelhandelsverband, IHK und DEHOGA.

Und was merkwürdig ist, ist die Begründung von LEBENSWERT-Link zur notwendigen Überarbeitung der nicht mehr funktionierenden Terror-Poller in der City. So sprach er davon, dass es nun wegen der geringeren Frequenzen eine gute Zeit wäre die Dinger wieder in Stand zu setzen.

Tja, die Logik muß man erstmal verstehen, wenn er andererseits durch kostenloses Parken die Frequenzen erhöhen will, was den Einsatz der Poller umso notwendiger macht.

 

 

Was interessiert mich ob in Walsum ’ne Bratwurst platzte?

Nun hat die Stadt, nachdem Pressechefin Kopka es erst für unmöglich erklärte, die Inzidenzzahlen für die sieben Stadtbezirke (nicht Stadtteile) veröffentlicht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-7-tage-inzidenz-der-7-stadtbezirke-veroeffentlicht-id231055202.html

Immer dienstags sollen die Zahlen nun aktualisiert werden. Und wen interessiert das? Mich jedenfalls nicht. Denn was habe ich davon die Zahlen zu kennen, was soll ich damit anfangen?

Ich nehme zur Kenntnis, dass die Zahlen irgendwann und irgendwo mal höher waren, weil in einem Altersheim ein Ausbruch stattfand. Ja und? Was nutzt dieses Wissen?

Alles Spielerei von Link&Co um irgendwie so zu wirken, dass er und seine Leute irgendwas im Griff haben. Keine Ahnung.

Da fällt mir ein, ich könnte ja in allen sieben Stadtbezirken eine Wohnung anmieten, nicht neben einem Altersheim, und wechselweise immer da hinziehen wo die Fallzahlen gering sind. Verdammt, ich erfahre ja nur wo sie niedrig waren, aber kriege keine Vorausschau. Blöd.

Aber es soll ja statistikgeile Leute geben, denen würde ich noch die Zahlen zu verhängten Bußgeldern, untersagten Hochzeitsfeiern und die Anzahl der Katzen in Haushalten in der Nähe von Altenheimen und Pommesbuden statistisch aufbereiten.

Es gibt Zahlen die sind und wären viel interessanter.

 

System down: Ich hab es doch vorausgesagt

Und ich wette es wird noch richtig teuer.

Es geht um die erst kürzlich, nach drei Jahren(!!!), in Betrieb genommenen Terror-Poller in der City. Die paar wenigen versenkbaren machen nach nur zwei Wochen bereits wieder schlapp. Verbesserungen an elektronischen Komponenten seien notwendig. Lachhaft. Dazu war nun wirklich genug Zeit.

Ist ja schließlich keine Raketenwissenschaft. Kann jedes Kind bereits mit Lego-Technik. Die Betriebsphase von zwei Wochen sei optimal gelaufen, das wage ich mal zu bezweifeln.

Nun werde bewußt die Weihnachtszeit genutzt um alles zu optimieren. Das ist die allergrößte Lachnummer und bedarf keines weiteren Kommentars.

Ich sage voraus, dass die Probleme anhaltender Natur sind. Entweder wird da gar nichts mehr gehen oder eben nur wochenweise. Das Geld was dabei womöglich draufgeht könnte man sinnvoller einsetzen. Denn ich vermute mal die Verträge sind derart gestaltet, dass nicht der Liefrerant die Kosten an der Backe hat. Man erahnt ja inzwischen wie profihaft die Stadt solche Schriftstücke aufsetzt.

https://www.radioduisburg.de/artikel/duisburger-anti-terror-poller-ausser-betrieb-796647.html

Meine Fresse ist das mal wieder peinlich. Wenn ich im Rat säße würde ich LEBENSWERT-Link & Co.  aber mal ordentlich zusammenfalten. Aber von Ratsmitgliedern liest man zu diesem Thema kein Wort, die haben das Ganze schließlich abgesegnet.

Fazit: Baut Handkurbeln ein und setzt Andree Haack tagsüber dran! Der Mann hat eh nichts zu tun. Ein Becher für Trinkgeld sei ihm gestattet.

 

 

12.000 Tablets für 130 Schulen

Im Rahmen eines Sofortprogramms stellt die Bundesregierung 550 Millionen Euro für digitale Endgeräte an Schulen bereit. Der Anteil für Duisburg beträgt rund 5,8 Millionen Euro. Alle städtischen Grund-, Sekundar- und Realschulen, Gymnasien, Berufskollegs und Förderschulen werden mit der neuen Technik ausgestattet. Insbesondere benachteiligte Schülerinnen und Schüler sollen von den mobilen Endgeräten profitieren.

12.000 Geräte sollen im Lauf der Zeit für 130 Schulen in Duisburg angeschafft werden. Anscheinend sollen es Tablets(iPads) und Laptops sein.

Neben den Geräten für die Kinder und Jugendlichen sind aus dem Sofortprogramm des Bundes für zusätzliche 2,5 Millionen Euro weitere 5.000 Endgeräte für Lehrkräfte vorgesehen. Das Sofortprogramm ist eine Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt, der wiederum primär die Infrastruktur im Blick hat.

Lebenswert-Link und die Beigeordnete Astrid Neese(Dezernat für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales) übergaben nun die ersten Geräte-Exemplare.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000115030.php

Beim Blick auf die Seiten des zuständigen Amtes findet man dazu wenig.  (s. Links ganz unten) Ausser einen Hinweis, dass man sich auch mit dem Thema BYOD beschäftigt.

Unter BYOD (Bring Your Own Device) ist der Ansatz zu verstehen, dass SchülerInnen ihre eigenen Geräte mitbringen und im Unterricht verwenden.

Das ist zwar mit bestimmten Problemen verbunden, versch. Gerätequalität und -aktualität, versch. Betriebssysteme, die ich hier nicht weiter erläutern möchte, aber vor allem Kinder und Jugendliche ohne Geräte benachteiligen würde. Diese müssten also auf jeden Fall Geräte gestellt bekommen.

BYOD würde aber auf jeden Fall die Etats entlasten und das Geld für andere Maßnahmen freimachen.

Fraglich bei Duisburgs aktueller Anschaffung ist, warum es denn unbedingt iPads von Apple sein müssen, die teurer sind und angesichts des Betriebssystems IOS Folgeprobleme hervorrufen können.

Neben den Endgeräten sind natürlich vor allem auch die nutzbaren Anwendungsprogramme usw. wichtig. Dazu erfährt man von Link und Neese nichts.

Zudem fallen desweiteren Versicherungskosten, Reparaturkosten, Serverkosten usw. an. Fraglich ist auch wie eine Schule mit durchschnittlich rund 100 Geräten für die SchülerInnen auskommen soll (12.000 verteilt auf 130 Schulen). Die Verteilquote für die Lehrkräfte sieht übrigens wesentlich besser aus (durchschnittlich 39 Geräte pro Schule).

https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_iii/40/beschaffung_und_ausstattung_fuer_schulen.php

https://www.duisburg.de/vv/oe/dezernat-iii/40/2/1/IT-Entwicklung-und-Schulstandards.php

https://www.duisburg.de/vv/oe/dezernat-iii/40/2/2/Medienausstattung-und-Fachverfahren.php

 

 

 

Unsympathisch, echt, lebenswert – und wie man von sich ablenkt

Duisburg ist die unsympatisch(s)te Stadt, unter 50 ausgewählten Städten bundesweit, so das Ergebnis einer Umfrage von Brandmeyer Markenberatung.

Mal abgesehen davon, wie wertvoll solche Umfragen unter 10.000 ProbandenInnen sind, vor allem wenn man die Durchführung betrachtet, so sind sie aber jeweils ein Hingucker, für Duisburg in diesem Fall ein negativer.

Hier mal ein Auszug aus den Befragungseckdaten:

Gesamt-Stichprobe: 10.000 Befragte, repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung Deutschlands ab 18 Jahre (jeder Befragte bewertete 5 Städte, d.h. pro Stadt basieren die Werte auf den Antworten von ca. 1.000 Befragten)

In neun Dimensionen – hier eine davon:

(…) finde ich rundum sympathisch

Quelle: https://assets.website-files.com/5be6d96fe4fb1ad8676adeb7/5fa13cc4b91d1a38aca0404a_Brandmeyer%20Stadtmarkenmonitor%20wichtigste%20Ergebnisse%202020.pdf

Leider werden mit einem solchen Ranking die Aussagen der „Duisburg ist echt“-Kampagne, immer ergänzt mit einem positiven(!!!) Adjektiv, wie z.B. „Duisburg ist echt lebenswert“, konterkariert.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-laut-ranking-deutschlands-unsympathischste-stadt-id231045012.html

Flugs holt die WAZ zum Gegenschlag aus und veröffentlicht einen Wohlfühlartikel. Damit wir uns nicht so scheisse fühlen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-unsympathisch-10-gruende-warum-wir-duisburg-lieben-id231045864.html

Und um den rein lokalen Gegenschlag vollständig abzurunden wird gleich auch die persönlich Verantwortliche der ECHT-Kampagne groß und breit präsentiert.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/wie-duisburg-ist-echt-fuer-ein-besseres-image-kaempft-id231045168.html

Ich muß dazu sagen, die Kampagne ist ein Rohrkrepierer, vor allem auch gemessen an den überschwenglichen Worthülsen die ihr zum Start vor gut einem Jahr mit auf den Weg gegeben wurden.

Und eigentlich dachte ich bisher, ein gewisser Kai Homman fühlte sich berufen und ward berufen die Kampagne bzw. das klägliche Wenig was davon übrig ist, zu managen.

Nun hat man wohl erkannt bzw. Homann und DuisburgKontor-Boss Kluge  haben erkannt, dass es besser ist jemand anderes die üble Suppe auslöffeln zu lassen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/imagekampagne-in-duisburg-eine-stadt-sucht-nach-sich-selbst.976.de.html?dram:article_id=484072

Pinar Abut-Kaya heisst die Gute und ist PR- und Kommunikationsmanagerin bei DuisburgKontor.

Hier und da ein paar Social-Media-Beiträge und die grosse Hoffnung es mögen sich Leute(User) finden die ein wenig „liken“, ein wenig mit „Duisburg ist echt“ rumspielen und ein paar Fotos posten wie sie in die Kamera grinsen und im Hintergrund ein Duisburg-Motiv.

Also wenn eine Kampagne für eine Großstadt (Nr. 15 bundesweit) so aussieht, plus Blumenampeln, Bierdeckel-Aktionen und StartUp-Gelaber, dann ist es kein Wunder für den anhaltend schlechten Ruf.

Und es ist auch kein Wunder, dass Homman und Kluge klugerweise nicht erwähnt werden (wollen).

Ich werde die gute Frau mal anschreiben und fragen was sie denn von meiner oben geäusserten These hält und welchen Kreativ- und Mediaetat sie denn als Verantwortliche zum Kampagne-Powern jährlich zur Verfügung hat.

Also wenn Superstars sich zu PR-Zwecken öffentlich nackig machen oder sich sonstwie daneben benehmen kann durchaus der Spruch „ALL PR IS GOOD PR“ seine Berechtigung haben. In Falle einer Negativ-PR durch das Städte-Ranking sollte man bei DuisburgKontor mit PR und werbetechnisch gegenhalten.

Doch auf der Website (http://duisburgistecht.de/presse) finde ich nichts was auch nur im Ansatz darauf hinweist, dass man sich dem negativen Ruf für den andere sorgen, entgegenstellt.

Man könnte ja zum Beispiel auch der Städte-Ranking-Agentur Brandmeyer einfach mal einen Beratungsauftrag geben: https://www.brandmeyer-markenberatung.de/veroeffentlichungen/studien-stadtmarken-d2020

Man kann nämlich leicht erkennen welches Kundengewinnungspotential ein solches Ranking u.U. hat. Besonders bei den Städten ab Platz 26.

Ein Blick auf die Kundenliste von Brandmeyer,

https://www.brandmeyer-markenberatung.de/referenzen/auswahl

ganz weit nach unten scrollen, da wo die Städtekundenliste kommt, kann Aufschluß darüber geben wer bereits auf die Idee kam.

Dass Brandmeyer u.a. auch für Hamburg arbeitet und Hamburg im Städteranking Nr. 1 ist, ist sicherlich nur Zufall.

https://www.brandmeyer-markenberatung.de/veroeffentlichungen/studien-stadtmarken-d2020

Schon Frau Rogg (wfbm) wusste zu schätzen wie viel eine TOP-Arbeitgeber-Auszeichnung kostet.

Fazit: Am traurigsten ist, dass WAZ-LeserInnen mit solch simplen Recherchen gar nicht bedient werden, dafür aber lächerliche PR-Maßnahmen von DuisburgKontor kennenlernen. Zur Erinnerung: DUISTOP kostet nichts, ein WAZ-ABO schon

Also wenn ich was zu sagen hätte, dann würde ich in Duisburg mal eine Umfrage mit folgender Fragestellung durchführen: Wie heisst die sympatisch(s)te Markenberatungs-Agentur?

Und für alle die selbst mal eine Umfrage durchführen wollen, nur um zu testen wie man Fragen stellt die garantiert mißverstanden werden, habe ich was zum ausprobieren:

Lieber Proband, liebe Probandin, wenn ich Ihnen folgende Frage stelle, woran denken Sie zuerst?

Wer hat den längsten?

Sie haben sofort an Autobahntunnel gedacht, dachte ich mir schon.

Und hier noch was:

Lieber Proband, liebe Probandin, bitte denken Sie an Kühe, Kühe, Kühe.

Was trinken Kühe am liebsten?

 

 

 

SPD und Grüne – Machtklammernde und Machthungrige

Heute Abend werden die Duisburger Grünen in ihrer Online-Mitgliederversammlung wohl grünes(!) Licht geben für eine Koalition mit der SPD. Das wurde ja bereits gemeinsam im Vorfeld in annähernd identischen Pressestellungnahmen angedeutet.

https://gruene-duisburg.de/blog/2020/11/24/heute-das-morgen-gestalten/

https://spd-duisburg.de/pressemitteilung-spd-duisburg-gruene-duisburg/

Dass in den Texten so deutlich überstrapaziert wird was wir an Wahlslogans regelmässig gedanklich in die Tonne „kloppen“ und im September erneut gekloppt haben, wird von beiden anscheinend ignoriert, munter werden Worthülsen und leere Versprechungen en masse „abgefeuert“ als gäbe es in der Stadt keine intelligenten Menschen.

Schreiberlinge solcher Zeilen könnten gut und gerne auch für die Zillertaler Gletscherbahn-Postkarten-Idyllen texten – à la „Komm ins schöne Zillertal!“ oder „Wo die Gletscherbahn sanft dem Gipfel entgegen schwebt!“ Kennt man, weiß man und hängt einem zum Hals ‚raus. Ist aber auch die einzige Seilbahn (=alternativlos bzw. das geringte Übel), also was soll’s.

Zitate:

(Grüne) Wir sind zur Kommunalwahl angetreten mit dem Versprechen, für eine neue politische Kultur einzutreten. Wir wollen eine Politik auf Augenhöhe mit den Duisburger*innen gemeinsam gestalten. Und wir wollen, dass ein mögliches rot-grünes Bündnis die anderen demokratischen Fraktionen im Rat der Stadt einbindet und ihre Anliegen aufgreift.

Anmerkungen: Soso, eine neue politische Kultur, welche denn? Ach ja, auf Augenhöhe mit den Menschen und durch Einbindung der anderen Fraktionen – ausser AfD? Dazu hätte ich ganz gerne mal konkrete Ideen. Ich wette die bleiben die Grünen schuldig, wenn sie erstmal gemerkt haben wie schön es ist eine Mehrheit zu haben. UPPS, so ganz werden sie die mit der SPD nicht haben. Eine Stimme fehlt immer. (SPD 32 und Grüne 19 Ratssitze, gesamt 102)

Im Zuge der Gespräche mit der SPD Duisburg ist deutlich geworden, dass es eine gute Grundlage für eine verlässliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren gibt. Wir sind überzeugt, dass es gelingen kann, gemeinsam mit der SPD zentrale Punkte unseres Wahlprogramms umzusetzen und zur Verwirklichung zu bringen. …

Anmerkung: Wie kann man eigentlich sechs Jahre und länger so tun als mag man sich in Duisburg nicht und plötzlich sind die Genossen wie verwandelt, ganz lieb und zutraulich und überhaupt ganz dolle Kumpels und Kumpelinnen? Und was sagt Sebastian Ackermann dazu?

(SPD) Die Wählerinnen und Wähler haben uns am 13. September den klaren Auftrag erteilt, auch die nächsten 5 Jahre die Politik dieser Stadt verantwortungsvoll zu gestalten. … Die Stadt hat sich in den letzten 6 Jahren in vielen Bereichen positiv entwickelt. Diese Bilanz ist für uns Ansporn. …

Anmerkung: Klarer Auftrag? Bei 60% Nichtwählenden? Und wo bitte hat sich die Stadt positiv entwickelt? Dass die in Wahrheit schlechte Bilanz Ansporn ist will ich wohl glauben. Ist aber auch ein Satz aus dem Rhetorik-Merkbuch: „Was Du immer sagen kannst und gut klingt.“  

… Für uns stehen dabei folgende Punkte im Mittelpunkt: Wir stehen für eine fortschrittliche Stadtentwicklung, die eine klimagerechte Mobilität ebenso im Blick hat, wie bezahlbaren Wohnraum. Sicherheit & Sauberkeit sind für uns in einer lebenswerten Stadt elementar. Wir wollen Duisburg zu einem modernen Industrie-, Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort weiterentwickeln, …

Anmerkung: BlaBlaBla. LEBENSWERTE Stadt. Wir erinnern uns. Wahlkampf. Sicherheit & Sauberkeit. Klimagerecht, bezahlbar. WOW.

Fazit:

Fantastisch. Also wenn die neue Koalition das vorhat, Chapeau. Quatsch, dass die das vorhaben heisst ja noch lange nicht, dass sie es auch tatsächlich machen. Was bitte schön sollen die denn zur nächsten Wahl und danach schreiben, wenn doch alles bereits toll ist. Dann gibt es ja keinen Ansporn (s.o.) mehr.

Allen DUISTOP-Lesenden, die nicht schon weiter oben eingepennt sind, es also bis hierhin geschafft haben, danke ich ausdrücklich für ihr Durchhaltevermögen.

Gefehlt hat nur: „Ein starkes Bündnis gegen Rechts.“ GÄHN. SCHNARCH. Aber warten wir es ab wenn bzw. ob die Grünen demnächst die City autofrei machen wollen, die Baumschutzsatzung wieder in Kraft setzen wollen, …

=> 1. Johannes 2, 1-6

 

 

 

Masken, Kittel sonst noch was? Wenn der Armin sonntags anruft.

Sie haben nicht zufällig eine Modefirma die in Zeiten wie diesen auf Masken und Kittel umgestellt hat und die ordentlich was an Mengen liefern kann?

Wenn ja, dann schwupps bei Armin Laschet im Büro vorbeihuschen, Visitenkarte abgeben, und derselbige könnte sie dann höchstpersönlich sonntags beim ARD-Tatort kurz „stören“. Nur 48 Stunden später gibt’s eine Modenschau und dann wird womöglich ein Masken- und Kitteldeal perfekt gemacht.

So ungefähr soll sich ein Beschaffungsauftrag der Landesregierung abgespielt haben. Mit einer klitzekleinen Drehbuchergänzung: Joe Laschet, Sohnemann des NRW-Misterpräsidenten spielt auch eine Rolle.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/johannes-laschet-spd-in-nrw-will-rolle-von-armin-laschets-sohn-bei-maskenauftrag-pruefen-a-fa12b8dc-e45d-4e1c-a6ce-af15f2e06404

So soll Laschet sen. an einem Sonntagabend angerufen und dem van-Laack-Boss von  Daniels gesagt haben, dass er mit seinem Angebot an Masken und Kitteln in der Staatskanzlei offene Türen einrenne.

Die SPD-Genossen im Landtag wittern dahinter einen Influencer-Deal zwischen den beiden Laschets und von Daniels. So sollen sich Joe Laschet und der van-Laack-Chef schon länger kennen, da ersterer als Mode-Blogger und -Beeinflusser(Influencer) arbeitet.

An dieser Stelle muß ich mal kurz und heftig ablachen … LOL … so, geht wieder.

Die Story ist nicht nur lustig weil die Laschets anscheinend einen Deal gemacht haben, sondern auch weil die NRW-SPD-Genossen eine Kleine Anfrage im Landtag gestellt haben, um herauszufinden wie der Deal abgelaufen ist.

Jene SPD die m.M.n. selbst so viel SCHEISSE an den Hacken hat, dass es mir  weh tut wenn die sich über andere echauffiert. Ganz so als wäre sie besonders ehrlich, korrekt und über jeden Zweifel erhaben.

Natürlich muß man bei einer solchen Sache mit Geschmäckle nachfragen, aber bitte überlasst das doch keiner Partei wie der SPD, überlasst es z.B. dem Landesrechnungshof!

Das Schlimme an solchen Deals wäre ausserdem noch, wenn van Laack womöglich sein Logo gut sichtbar überall zu Werbezwecken anbringt bzw. angebracht hat und medizinische und pflegende Fachkräfte nun als Models rumlaufen.

Fazit: Verdammt, warum heisse ich nicht Joe, bin Mode-Influencer, bin Sohn des NRW-Boss und stamme auch von Karl dem Großen ab?

Antwort aus dem OFF: Es kann nur einen geben.

 

 

Bundes-Hinterbänkler Özdemir liebt anscheinend Hubbrücken

Ich liebte Hubbrücken auch – früher. Als ich noch ganz klein und jung war liebte ich sie in allen erdenklichen Formen und Farben. Auf Briefmarken, in Panini-Sammelalben und auf Poesiealbumglitzerbildchen. Später dann als ich eingeschult wurde erlosch diese Liebe.

Wie gut, dass Bundestagsabgeordneter Ma(c)hmut Özdemir in den hinteren Reihen des Bundestages und in langen Abstimmungsnächten immer noch Zeit hat sich den Hubbrücken ganz hinzugeben.

So rettete er kürzlich erst die Hubbrücke Homberg.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2020/09/07/eilmeldung-die-hubbruecke-am-rheinpreussen-hafen-in-homberg-ist-gerettet-die-stadt-erhaelt-eigentum-an-der-bruecke/

Und nun ganz aktuell auch die Hubbrücke Walsum.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2020/11/26/duisburger-bundestagsabgeordneter-oezdemir-sichert-zukunft-der-hubbruecke-walsum-25-millionen-euro-bundesmittel-fuer-die-sanierung-der-hubbruecke/

Die Rettung erfolgte natürlich durch seinen heroischen Einsatz bei einem SPD-Genossen namens Rohde, der angeblich entscheidend mit dafür gesorgt hat, dass nun 2,5 Mio. EURO für die Sanierung der Brücke im bereinigten Bundshaushalt für 2021 eingepreist wurden.

Hubbrücken sind ja auch wirklich faszinierend, vor allem für junge Männer. Allein wie sich das teils schwere Ding hebt, hochgeht, … und dann wieder runter. Wieder hoch, … Sorry, ich schweife ab.

Nun denn, Özdemir hat ansonsten wohl nichts Besseres zu tun und einer muß ja die Hubbrücken retten. Nicht dass ich damit ein Problem habe, aber so wie er das Ganze auf seiner Website „verkauft“ und anpreist, ist es schon ein wenig, gelinde gesagt peinlich.

Und wenn ich schon mal bei peinlich bin, dann würde ich mich demnächst nicht so pressegeil auf der Brücke präsentieren. Und dann noch ausdrücklich im Text erwähnen, dass die Brücke seit 1997 denkmalgeschützt ist.

Wenn man sich nämlich den Zustand der Brücke anschaut, dann hat wohl seit 1997 die Stadt Duisburg, laut Denkmalschutzgesetz NRW für den Erhalt des Denkmals zuständig, lieber die Finger von Rostschutzmitteln und Farbtöpfen gelassen.

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=1&bes_id=4488&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=375879

Fazit: Die nächste zu rettende Hubbrücke kommt bestimmt und Özdemir wird in Ermangelung weitaus drängender Problemstellungen sich auch damit ausgiebig beschäftigen und die Brücke retten. Bei 709 Abgeordneten kein Problem.

Für alle die, die jetzt überlegen mir zu schreiben wie wichtig der Erhalt unserer Industriekultur sei, denen sage ich vorab: Das sehe ich auch so. Ich habe eher ein Problem damit wer sich in welcher Form damit beschäftigt und versucht zu glänzen.

 

 

City-Palais: Komische Zahlenspiele

Weit vor den örtlichen Medien wie WAZ & Co. hatte ich über den Verkauf des City-Palais von der HannoverLeasing an die Volksbank Braunschweig Wolfsburg berichtet. Und ich hatte dazu geschrieben, dass es schon verwunderlich sei wie gut man hier in dieser gebeutelten Stadt Geschäfte machen kann, die Stadt selbst aber Milliarden Altschulden vor sich herschiebt und laufend klamm ist.

Sofort hatte ich die Stadt angefragt, ob es denn ihrerseits einen Verzicht auf’s Vorkaufsrecht gab? Die Antwort steht noch aus bzw. ich warte darauf bis zum Sanktnimmerleinstag. Auch fragte ich gleichzeitig nach der Grunderwerbssteuer. Ich denke in beiden Fällen wird da nichts laufen bzw. gelaufen sein, da das Objekt sich in einem Fonds befindet und dann gelten andere Regeln. Hinweis: Wer clever ist packt seine Immobilie in eine GmbH und verkauft die GmbH.

Nun legt die WAZ aus für mich unerfindlichen Gründen nach und schreibt von einem Duisburger Anleger der wüsste wie hoch denn der Kaufpreis bzw. Verkaufspreis des City-Palais sei.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/insider-so-hoch-ist-der-kaufpreis-fuers-citypalais-duisburg-id231001002.html

Und die Zahlen mit denen dann jongliert wird sind schon abenteuerlich.

Angeblich hätte der Anleger eine Mindesteinlage von 15.000 EURO gezeichnet, wann er das tat wird nicht mitgeteilt. Die hätte ihm im Mittel 4,6% Zinsen p.a. eingebracht, das entspricht rund 700 EURO im Jahr. Ursprünglich standen wohl Renditeversprechen von sechs bis sieben Prozent im Anlageprospekt. Anmerkung von mir: Wahrscheinlich wurden die sechs bis sieben Prozent nicht garantiert.

Man erfährt nicht ob der Anleger sich die Zinsen hat unterjährig auszahlen lassen, ob er sie erneut angelegt hat. Man erfährt auch nichts von Fonds-üblichen Verwaltungskosten.

Man erfährt andererseits , dass das City-Palais angeblich 2007 rund 97 Millionen EURO wert gewesen sei, aber man erfährt nicht ob die HannoverLeasing so viel dafür bezahlt hat. Es gab nämlich  eine merkwürdige Story um einen „qualifizierten Rohbau“, so dass die Mieter, u.a. die Stadt, noch weitere Feinbaumaßnahmen selbst auf eigene Kosten vornehmen mussten.

Man erfährt nichts zu den zwischenzeitlichen Bau-Maßnahmen, die, wir erinnern uns, angesichts von mangelndem Brandschutz  durch die Stadt finanziert wurden. Haben diese den Wert womöglich noch gesteigert?

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1556790&type=do

Man erfährt nichts zu den Mieteinnahmen, zu den Unterhaltungsausgaben usw. Ausser etwas zu einer angeblich(!!!) acht Millionen teuren Sanierung u.a. im Eingangsbereich zur Königstrasse.

Die WAZ zählt nun munter 97 Millionen EURO (möglicher Kaufpreis??? in 2007) plus acht Millionen für Sanierung zusammen und vergleicht das dann mit dem angeblichen Verkaufserlös von aktuell 109 Millionen EURO. Macht irgendwie rund  vier Millionen EURO zugunsten von HannoverLeasing.

Wenn man mir nun damit sagen will, dass das nicht so wirklich dolle ist, dann hat man Pech gehabt. 4,6% Rendite p.a. wären immerhin, falls die stimmen, weit über dem was Otto Normal seit zig Jahren bei der Sparkasse erhält.

So wie die WAZ es schildert lief es wohl nicht. Eher so: Das ganze Ding hat max. 20 Millionen Baukosten gekostet (von mir grob geschätzt), bringt aber pro Jahr Mieteinnahmen i.H.v. mind. 10 Millionen EURO, vor allem von der Stadt und städtischen Beteiligungen / Betrieben. Allein der qualifizierte Rohbau Mercatorhalle kostet rund drei Millionen EURO Miete pro Jahr. Macht bisher (2007 bis 2020) in der Summe rund 130 Millionen EURO – minus 20 Millionen geschätzte Baukosten verbleiben im Plus rund 110 Millionen EURO. So weit ich weiß laufen Verträge mit der Stadt bis 2036, das macht dann in der Endsumme rund 300 Millionen. Konservativ geschätzt.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1553858&type=do

Wenn HannoverLeasing nun wirklich 109 Millionen EURO erhalten hat, dann  entspräche das Mieteinnahmen von rund 10 Jahren. Kommt ungefähr hin.

HannoverLeasing hat also bis 2020 in dreizehn Jahren rund

20 Millionen EURO Baukosten ausgegeben

acht Millionen EURO für eine Zwischensanierung ausgegeben

130 Millionen EURO an Mieten eingenommen

109 Millionen EURO als Verkaufserlös eingenommen

Bleibt im Saldo ein Plus von 211 Millionen EUR0. Abzüglich der ausbezahlten Zinsen an Anleger.

Fazit: Erst wenn alle Zahlen transparent auf dem Tisch liegen, kann man überhaupt sehen was wirklich passiert ist und ob das Ding für wen auch immer wirklich rentierlich war und für wen nicht.

Wenn dem WAZ-Artikel ein Anruf von der Stadt vorausgegangen ist („Wir schicken mal einen Anleger vorbei.“), dann kann ich die merkwürdige Rechenweise verstehen.

Absolute Schlußbemerkung: Eigentlich interessiert mich am meisten wer aus Politik und Verwaltung Fonds-Anteile gezeichnet bzw. erworben hat.