Nachzahlungen: So schlecht geht die Stadt mit Feuerwehrleuten um – ein zweites Mal

Aktuell hat die WAZ erneut die gerichtliche Verurteilung der Stadt zu Nachzahlungen für Feuerwehr-Leute aufgegriffen. Viele von ihnen sind bereits im Ruhestand und sollen nun, wenn die Stadt es denn schafft die vielen Überstunden zu berechnen, jenes Geld nachträglich erhalten für das sie vor Jahren mehr gearbeitet haben.

Ich berichtete bereits ausführlich.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article409507677/jahrelanges-warten-auf-geld-feuerwehrmann-spricht-offen-ueber-frust.html

Der WAZ-Beitrag zeigt erneut in eklatanter Weise wie die Stadt bzw. die Stadtspitze mit Beschäftigten umgegangen ist bzw. umgeht, in diesem Fall mit jenen die in Notfällen ganz besonders wichtig für uns alle sind.

Mit anderen Worten, ich kann mir nicht vorstellen, dass a) in der Verwaltung an unwichtigen Stellen Beschäftigte so viele Überstunden abreissen und b) die Stadt ihnen den Lohn und das Gehalt dafür vorenthält. Die Feuerwehrleute haben es wohl aus Verantwortungsgefühl gemacht, z.B. bei einem Großbrand nicht bei Ablauf der offiziellen Schicht den Wasserschlauch sofort fallen zu lassen. Mit ihnen konnte man es also machen.

Ausserdem ist die Stadt anscheinend nun auch noch so dreist die Betroffenen über ihre Ansprüche aus dem Urteil nicht direkt und persönlich zu informieren. So heisst es in der WAZ vielsagend (Zitat):

„Informiert hat die Stadt darüber nicht, lediglich ein Infoschreiben des Personalrats hing auf den Wachen aus, wie Fotos dokumentieren.“ 

Tja, Geringschätzung kann man tatsächlich toppen, wenn man Sören Link heisst, denn er ist der obertse Dienstherr der Feuerwehr.

Aber der Mann hat ja regelmässig bessere Dinge zu tun, wie sich z.B. bei Geldgeberrunden für den MSV einzusetzen.

Und Leute mit Ehrennadeln auszuzeichnen die diese Auszeichnungen auf keinen Fall verdienen.

Das alles ist so abgrundtief zum Fremdschämen und eine ECHTe Steilvorlage für den Wahlkampf, dass ich, Verzeihung, mal wieder kotzen muss.

 

 

Bauen im Landschaftsschutzgebiet: BUND klagt gegen die Stadt

Der BUND hat Klage gegen die Stadt Duisburg eingereicht, reichlich spät, denn Zeit und Anlässe gab es genug sich der Sache anzunehmen, aber immerhin.

Bereits vor mehr als einem Jahr hatte ich mich ausführlich mit dem Vorgang in Serm beschäftigt. Soweit mir bekannt war und ist hat angeblich ein Ratsherr auf einem Grundstück im Landschaftsschutzgebiet in Serm eine Baugenehmigung der Stadt erhalten. Mit einer meiner Meinung nach fadenscheinigen Begründung. U.a. weil man bereits ein paar Jahre zuvor eine Baugenehmigung für eine neue Wagenhalle des örtlichen Karnevalsvereins durchgewunken hatte.

Das Grundstück um das es nun geht gehörte wohl ehemals den Stadtwerken und warum sie genau diesem Bauherrn den Grund veräusserten und zu welchem Preis bleibt vorerst ein Geheimnis.

Der Bauherr versuchte sein Identität möglichst nicht preiszugeben, u.a. gab es kein Bauschild wie vorgeschrieben, weshalb ich mich mit einer Beschwerde an die Baubehörde wandte usw. usf.

Dazu konnte ich über diverse Quellen u.a. aus dem Rat weitere interessante Dinge in Erfahrung bringen.  Diese behalte ich aber für mich.

Nun ist der Bau fertiggestellt, es wurden also Fakten geschaffen. Insofern nehme ich an, wie schön öfter, der BUND macht ein wenig Show und letztendlich kommt nichts dabei rum.

Sollte ich mich irren und die Klage bewirkt irgendwas Substantielles, dann ziehe ich meinen Hut und nehme alles zurück.

 

 

UPDATE: Gebag kommt nicht zur Ruhe

In den letzten Tagen erhielt ich diese Zuschrift:

Hallo,

Mir ist zu Ohren gekommen, dass Frau H… breit erzählt, dass die Umstrukturierung der Gebag gut von den Mitarbeitern angenommen wird und alles top läuft. Das ist aber nicht so. Sie gibt sich ja auch nicht mit dem normalen Volk ab und bleibt lieber in ihrer Abteilung wie mir gesagt wurde. Ich verstehe nicht, dass der WDR oder andere darüber nie berichten.

(Anmerkung der Redaktion: H… ist namentlich bekannt.)

Daraufhin habe ich mich umgehört und konnte diverse Kommentare bzw. O-Töne direkt aus der Gebag-Belegschaft festhalten:

Meine Güte, ist die H… Sprecherin des Unternehmens geworden?

Sowas macht entweder der Geschäftsführer, aber der geht wohl lieber in Deckung oder hat wahrscheinlich Schiss was zu sagen, oder die offizielle Sprecherin Gerhild Gössing.

Frau H… hat von der praktischen Immobilienwirtschaft keine Ahnung.

Mal ganz ehrlich, für wie doof hält die alle?

Wie können Kündigungen und Unternehmenswechsel als gut hingenommen werden?

Mittlerweile haben viele gute Kräfte, wie die Leiterin der Abteilung Vermietung (Sabine Störch), immerhin das Ur-Geschäft der GEBAG, gekündigt.

Weder Verdi/DGB noch SPD kümmert es was dort passiert, ganz zu schweigen vom AR-Vorsitzenden Bruno Sagurna.

Hier die neueste Pressemeldung der Gebag die nicht ganz optimal dazu passt – oder doch?

https://www.gebag.de/presse/news/detail/gebag-stellt-kundenservice-zukunftsfaehig-auf

Schlussbemerkungen:

Anscheinend interessiert auch die Stadt bzw. Stadtspitze nicht was sich in ihrer Tochtergesellschaft derzeit abspielt oder zumindest will sie dies nicht thematisieren.

Und immer noch ungeklärt ist für uns alle wie es zu dem gesamten Gebag-Desaster kam, ich berichtete bereits mehrfach, sowie welche Rolle dabei u.a. auch der „geschasste“ Bernd Wortmeyer spielte. Tja und ebenso ominös und intransparent ist nachwievor der Umstand warum er letztendlich so ganz plötzlich freigestellt wurde.

Laut diesem bereits mehrfach veröffentlichen Schreiben an den OB kann man allerdings diverse Vermutungen anstellen.

 

 

Verschwundene LoPa-Gedenktafel und Gedenk-Bäume: Fragen an die Staatskanzlei NRW

Guten Morgen,

beigefügt übersende ich Ihnen ein Foto einer Gedenktafel die laut meiner Informationen 2013 zusammen mit 21 Magnolien in Pflanzkübeln anläßlich des Gedenkens an die LoveParade-Katastrophe im Jahr 2010 in Duisburg vor dem Hauptbahnhof plaziert wurden.

Sowohl Gedenktafel als auch die Bäume sind nicht mehr an dem ursprünglichen Ort und die Stadt verweigert Auskünfte zum Verbleib.

Meine Fragen:

1. Hat das Land NRW sowohl die Gedenkplatte als auch die Bäume finanziert – teilweise oder vollständig?

2. Wenn ja zu 1.), aus welchem Etat wurde das Geld mit welchen Auflagen entnommen?

3. Ist Ihnen der Verbleib der Gedenktafel und der Bäume Stand heute bekannt?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Duisburger Stadtmagazin seit 2018
Michael Schulze

LoPa-Gedenken: Wurde und wird die Erinnerung mit Füssen getreten? Wo sind Gedenktafel und 21 Gedenk-Bäume?

Gestern berichtete ich darüber, dass mir von einer Leserin aus dem Ausland ein Foto übersandt wurde auf dem eine Gedenktafel zu sehen ist, die angeblich 2013 auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt wurde – samt 21 Bäumen – die an die Opfer der Loveparade erinnern sollen oder sollten, denn ich weiß nicht wo Tafel und Bäume (inkl. Pflanzkübel) heute stehen.

Ganz unten nochmals das Foto. Die Stelle vor dem Bahnhof ist natürlich eine besonders exponierte Stelle, da hier Einheimische und Zugereiste in viel grösserer Zahl als an der eigentlichen Unglücks- und offiziellen Gedankstätte  vorbeikommen. Sollten die Gedenktafel und die Bäume einfach entfernt worden sein, sagt dies eine Menge aus über die Erinnerungskultur dieser Stadt und vor allem dieses OBs, der seine Karriere eigentlich dem Unglück verdankt.

Angesichts der bevorstehenden OB-Wahl sagen mir nicht wenige Leute ganz ungeniert, dass falls Link und Duisburgs Politik das Unglück vergessen machen wollen, dasselbe auch für die möglichen Verfehlungen von Adolf Sauerland gelten müsse, mit dem Duisburg damals auf gutem Wege war, während sich mit Link und dessen SPD alles nur extrem verschlechtert hätte.

Und immerhin findet in etwas mehr als einer Woche die alljährliche Gedenkfeier statt.

Die folgende Presseanfrage ging deshalb an den OB:

Guten Abend,

beigefügt erhalten Sie ein Foto einer Gedenktafel (wahrscheinlich aus Metall – ev. Kupfer) die ca. 2013 zusammen mit 21 Pflanzkübeln mit Mahagonien* auf dem Bahnhofsvorplatz angebracht bzw. aufgestellt wurden. Zum Gedenken an die Opfer der LoveParade.

Fragen:

1. Wann genau wurden Tafel und Bäume dort platziert?

2. War dies ein offizieller Anlaß, Ratsbeschluss odgl.?

3. Wo sind die Tafel und die Bäume abgeblieben?

4. Wenn, warum wurden sie verlegt oder gar komplett entfernt?

5. Was trat an deren Stelle zur Fortführung des Gedenkens?

6. Was hat der Vorgang insgesamt gekostet – von Anfertigung/Bestellung/Aufstellung bis Abbau/Verlegung und inkl. Pflege, falls Tafel und Bäume noch vorhanden sind und wer hat die Kosten übernommen?

Anlage -1-

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de

Michael Schulze

 

* Es muss richtigerweise ‚Magnolien‘ lauten. Sorry für den Fehler.

Kommunal-Navi, Wahl-o-mat, Lokal-o-mat? Alles nutzlos und Blödsinn.

Um zu beweisen wie toll demokratisch und wie engagiert sie sind haben Verantwortliche und Studierende der UNI DUE, darunter auch die Gattin des Verteidigungsministers Julia Schwanholz, sich erneut zum Ziel gesetzt Duisburgs niedrige Wahlbeteiligung zu beenden, mehr Menschen als bisher zum Wahlgang zu bewegen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article409480653/duisburg-bekommt-erstmals-einen-wahl-o-mat-fuer-die-kommunalwahl.html

Bisher hatten sie bereits untersucht woran es liegen könnte, dass viele Wahlberechtigte in Duisburg zu den schlechtesten Wahlbeteiligungen seit Jahren beitragen weil sie nicht hingehen bzw. teilnehmen – ich berichtete in der Vergangenheit mehrfach darüber. Und sie haben herausgefunden, dass es etliche gute Gründe dafür gibt. Nur wird aus diesen Erkenntnissen nichts gemacht. Ausser man verteilt Freibier.

Also lautet das Fazit: Die Gründe gibt’s, die Wahlen finden statt, die Gründe gibt’s auch weiterhin.

Selbst ich rufe inzwischen dazu auf die Wahl zu meiden solange nicht bessere Politik inkl. bessere KandidatenInnen zur Wahl stehen.

Allein ein Vergleich der bisherigen 12 OB-KandidatenInnen zeigt doch schon, ich berichtete bereits, dass hier wohl kaum Besserung zu erwarten ist. Erstens nicht falls Link erneut gewinnt und zweitens nicht wenn er verlieren sollte. Ich erkenne niemanden von Format der dem Amt gerecht werden könnte. In den letzten Tagen brachte die WAZ eine kümmerliche Vorstellung von Britta Söntgerath die für Volt antritt. Wo war Söntgerath in der Vergangenheit und wodurch ist sie wirklich aufgefallen und hat z.B. dem amtierenden OB mal so richtig Paroli geboten?

Stattdessen ein müdes „In Duisburg läuft vieles nicht gut.“ zwei Monate vor der Wahl.

Nein Frau Söntgerath, in Duisburg läuft so gut wie alles total scheisse – vor allem in der Politik und in der Verwaltung.

Genau diese verdruckste Zurückhaltung und Verschwurbelung hält die Leute von den Urnen fern. Es wird einfach nicht deutlich gesagt wie es tatsächlich läuft und um die Stadt bestellt ist.

Man kann es sich also getrost ersparen einen Verleich der Parteien, ihrer Programme, ihrer KandidatenInnen anzustellen, egal mit welchen Hilfsmitteln.

Den Studierenden trotzdem vielen Dank für ihre Mühe.

Ich räume allen Parteien und KandidatenInnen jeden erdenklichen Platz ein sich mal so richtig „auszusprechen“ -auf DUISTOP- und sich für die Wahl zu qualifizieren. Larifari ist allerdings nicht gestattet. Komisch, dass niemand davon Gebrauch macht, vor allem weil ich fast jeden Tag mindestens eine brauchbare Anregung liefere.

Achja, und am Fall Friedrich Merz hat man gemerkt was von Versprechen vor einer Wahl zu halten ist. Kein Wunder also, dass die Menschen bei Wahlen nun noch viel skeptischer sind und annehmen, dass sich doch sowieso nichts ändert bzw. verbessert.

Das Geschwurbel für Duisburg kann man sich u.a. anhand des Programms 2025-2030 der SPD reinziehen. Ich rate nur dazu sich unbedingt einen Brech-Eimer in Reichweite bereitzustellen.

https://www.spd-duisburg.de/duisburger-themen/

Nehmen wir daraus nur ein Beispiel, da ich mich mit dem Gesundheitschutz in Duisburg letztens noch beschäftigte und feststellen musste dass es dazu nichts Berichtenswertes gibt.

So steht im SPD-Programm dies hier (Zitat):

Gesundheit vor Ort: saubere Luft, mehr Schutz vor Hitze und Kälte sowie erreichbare Versorgung in den Stadtteilen.

So unkonkret wie nichtssagend und eigentlich sollte das alles schon längst grösstenteils umgesetzt sein. Ich nehme daher an, es steht auch noch für die nächsten 100 Wahlen und Legislatur-Perioden auf der Agenda.

Wenn ich die SPD-Genossen danach fragen würde was sie denn unter ’sauberer Luft‘ verstehen und wie sie dieses Ziel erreichen wollen, dann würde nichts dabei herumkommen, weil es nur ein saublöder Spruch ist den man halt sagt und schreibt weil er gut klingt. Machen Sie doch einfach ’ne Probe und rufen Sie Bruno Sagurna an und fragen ihn! Und falls tatsächlich was dabei herauskommen sollte, dann nageln Sie ihn fest und lassen sich das Ganze schriftlich geben und garantieren. Mit dem Schreiben können Sie sich allerdings bereits am nächsten Tag den Hintern abwischen, so viel taugt es.

 

NACHTRAG (17.7.2025):

Die Zahl der OB-BewerberInnen hat sich inzwischen auf elf verringert: Bei Kurt Klein, der für die Piratenpartei antreten wollte, waren die erforderlichen Angaben zur Person nicht vollständig und die eigene Zustimmung zur Kandidatur sowie die Wählbarkeitsbescheinigung fehlten.

 

LoPa: Wo ist diese Gedenktafel?

Eine aufmerksame Leserin hat mir ein Foto aus dem Jahr 2013 geschickt. Damals hatte sie eine ebene bzw. horizontale Metall-Gedenktafel für die Opfer des Loveparade-Unglücks auf dem Vorplatz des Duisburger Hauptbahnhofs fotografiert. Zusätzlich wurden 21 Magnolien in Pflanzkübeln aufgestellt. Heute heisst der Platz Portsmouthplatz.

Die Dame wohnt nicht mehr in Duisburg, sondern inzwischen im Ausland, informiert sich aber regelmässig über das Duisburger Geschehen und schrieb mir auch wie entsetzt sie ist, was aus der Stadt geworden sei. Sie hat damals in Duisburg studiert und sich dabei u.a. mit Themen wie Erinnerungskultur etc. beschäftigt.

Sie war selbst nicht am Unglückstag vor Ort, hat also kein Leid zu beklagen, aber fragt mich nun, anlässlich der bevorstehenden Gedenkfeier in diesem Jahr, was aus der Gedenkplatte geworden ist.

Die Verpixelungen (oben rechts und unten links) sind von mir vorgenommen worden, da sich an den betreffenden Stellen konkrete Hinweise auf die Zusenderin befinden.

Ich gebe die Frage mal weiter und möchte wissen wo die Tafel sich heute befindet, warum sie sich nicht mehr auf Portsmoutplatz befindet oder warum ich/man sie dort nur schlecht entdecken kann?

Deshalb habe ich soeben auch den OB angeschrieben.

Ort der Aufstellung muss zwischen Hauptausgang (geht man aus dem HBF raus auf der rechten Seite) und dem heutigen Mercator One gewesen sein.

 

 

SPD: Streit an der Basis nach Friemersheim-Austritt – Ab zum Spiegel und reingucken!

Über die Tiefen und Untiefen des innerparteilichen SPD-Systems an dessen Basis will ich mir hier gar nicht auslassen. Ich will einen Streit in Rheinhausen und Friemersheim bzw. um Friemersheim, über den die WAZ kürzlich berichtete, zum Anlaß für etwas ganz anderes nehmen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article409431799/wir-wurden-abgesaegt-wahl-chaos-spaltet-spd-in-rheinhausen.html

In dem Artikel wird Genosse Marcus Mellenthin wie folgt zitiert, nachdem er wohl behauptet hat, dass er nicht wisse warum Friemersheim überhaupt aus dem Partei-Verband ausgetreten ist und aufgrund eines Vorwurfs man müsse sich Listenplätze erkaufen.

Zwei Zitate: „Das hat Absprachen natürlich erschwert, aber es wurde trotzdem niemand ausgegrenzt.“ Und weiter: „Alle Mandatsträger zahlen freiwillig eine Abgabe, dazu wird niemand gezwungen. Aber wenn man sich nicht solidarisch zeigt, muss man sich nicht wundern, wenn man nicht aufgestellt wird.“

Die Betonung liegt auf „freiwillig“.

Ich übertrage das mal auf ein Unternehmen.

„Alle die einen Job haben zahlen freiwillig eine Abgabe, dazu wird niemand gezwungen. Aber wenn man sich nicht solidarisch zeigt, muss man sich nicht wundern, wenn man gefeuert oder nicht befördert wird.“

Aus diesem Anlass habe ich mir die neuesten, aktuellsten Zahlen aus dem Bundestag besorgt. Und zwar die besonderen Mitgliedsbeiträge an die SPD für 2023 über 10.000 EU – hier die Liste der in Duisburg bekanntesten Parteimitglieder:

Bas, Bärbel – 15.896,68 EU

Börner, Frank – 10.623,96 EU

Falszewski, Benedikt – 11.230,00 EU

Klabuhn, Edeltraud – 11.415,00

Link, Sören – 17.474,11

Oezdemir, Mahmut – 16.128,36 EU

Philipp, Sarah – 12.230,00 EU

Sagurna, Bruno – 19.798,86 EU

 

Ganz ehrlich, wer wird hier verarscht? Nun, ganz einfach, ab zum Spiegel und reingucken!

 

Jährliche LoPa-Gedenkfeier naht: Diesmal wohl letztmalig in bisher gewohnter Form – Stiftung wird aufgelöst

In wenigen Tagen jährt sich zum inzwischen 15. Mal der Unglückstag der LoveParade. Diesmal dürfte er mit noch mehr Wehmut als sonst verbunden sein. Die Gedenkfeier wird wohl zum letzten Mal so erfolgen wie bisher.

Am Mittwoch, 23. Juli, wird es wie gewohnt die Nacht der 1000 Lichter geben. Dafür wird der Karl-Lehr-Tunnel abends gesperrt.
Die offizielle Gedenkfeier beginnt am Donnerstag, 24. Juli, um 16.45 Uhr mit  22 Glockenschlägen.

Zehn Jahre lang hat die Stiftung Duisburg 24-7-2010 die Gedenktage gemeinsam mit der Stadt sowie dem Verein Bürger für Bürger organisiert, in Zukunft wird nur noch die Stadt übrig bleiben, denn die Stiftung beendet in diesem Jahr ihre Tätigkeit und löst sich auf und auch der Verein zieht sich zurück. Wie das Gedenken an das Unglück künftig gestaltet wird ist noch ungeklärt. Mögliche Veränderungen würden angeblich in Absprache mit der Stiftung erarbeitet und abgestimmt.

Den Stiftungsvorsitzenden Jürgen Widera habe zur Auflösung der Stiftung bereits in den letzten Wochen befragt. Im Gegensatz zu meinen Fragen vor drei Jahren gab er mir diesmal bereitwillig Antworten.

Den gesamten Mailwechsel gibt es hier ungekürzt.

1. Anfrage:

Guten Tag Herr Widera,

gut drei Jahre nach meiner letzten Anfrage, die leider nicht beantwortet wurde, versuche ich es erneut.

Damals(2022) war der Anlass vor allem das 10jährige Amtsjubiläum des Duisburger OB, der auch im Stiftungsbeirat sitzt.

Diesmal sind es die 10 Jahre die die Stiftung nun besteht und wie ich gehört habe soll sie aufgelöst/beendet werden.

Meine Fragen diesmal lauten:

1. Ist es richtig, dass die Stiftung aufgelöst/beendet wird, wenn ja, aus welchem Grund und zu welchem Zeitpunkt?

2. Können Sie eine Bilanz ziehen inwiefern und in welcher konkreten Form der Stiftungszweck bzw. die Stiftungszwecke erfüllt und umgesetzt wurden? Einnahmen woher, von wem / Ausgaben wofür, an wen … usw. usf.

3. Wer bzw. welche Organisation/Initiative wird in die Fußstapfen der Stiftung treten und deren Aufgabe(n) übernehmen bzw. weiterführen?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

1. Antwort:

Guten Tag Herr Schulze,

es ist richtig, die Stiftung endet 2025,

da sie – auf Empfehlung der Stiftungsbehörde – als „Verbrauchsstiftung“

mit einer Laufzeit von 10 Jahren gegründet wurde.

Die Einnahmen in dieser Zeit kamen im wesentlichen von der Stadt Duisburg,

der aufgrund eines Ratsbeschlusse bis zu 50.000 Euro jährlich für

die Beratungsstelle, den Jahrestag und die Gedenkstätte zur Verfügung stehen

und die Aufgaben der Stiftung damit gegenfinanziert hat.

Darüber hinaus ist aus Spenden Einzelfallhilfe geleistet worden

(Übernahme von Therapiekosten, juristische Unterstützung).

In Zukunft wird die Stadt DU die Aufgaben der Stiftung wieder selbst übernehmen.

Ich hoffe, ich konnte Ihrer Anfrage genügend nachkommen und grüße freundlich

Jürgen Widera

Stiftung Duisburg 24.7.2010
c/o Haus der Kirche, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg

www.stiftung-duisburg-24-7-2010.de

2. Anfrage(Nachfrage):

Guten Tag und danke soweit,

ich habe folgende Nachfragen:

1. Wird noch eine Gesamt-Bilanz zum Abschluss erstellt, die detailliert auflistet welche Mittel von wem kamen (Stadt, Spenden, …) und wie diese konkret verwendet wurden?

2. Sie schreiben „bis zu 50.000 EURO jährlich“ die von der Stadt gezahlt wurden. Ist diese Summe tatsächlich nach dem Ratsbeschluss jährlich voll ausbezahlt worden? Wann erfolgte der entsprechende Ratsbeschluss?

3. Jörn Teich ist einer der Stiftungsmitgründer. Haben Sie noch Kontakt zu ihm und wenn ja bestimmt er mit über Mittelverwendungen und hat Einblick in die Bilanzen?

4. Was wissen Sie über eine Spende seitens des MSV Duisburg aus dem Jahr 2011 und deren Verwendung – es ging um rund 100.000 EURO?

=> https://www.msv-duisburg.de/aktuelles/artikel/ONID3493/

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

2. Antwort:

Guten Tag nochmal,

ich gehe davon aus, dass wir eine Gesamtbilanz erstellen werden, aber nicht vor 2026,

da der Geschäftsbericht und die Bilanz für 2025 – wie für jedes Jahr – erst von der Stiftungsaufsicht geprüft werden muss.

Wann der Beschluss durch den Rat Duisburg getroffen wurde,

weiß ich nicht genau, es war aber relativ bald nach der Katastrophe,

ich vermute in 2011, hatte jedenfalls ursprünglich keinen Zusammenhang mit der Stiftung.

An die Stiftung sind je nach Bedarf Mittel geflossen, im Schnitt pro Jahr rund 40.000 Euro,

die dann belegt und geprüft worden sind.

Herr Teich ist 2016 aus dem Beirat der Stiftung ausgetreten und hat seitdem mit der Stiftung nichts mehr zu tun.

Über die Spende des MSV weiß ich gar nichts, das war weit vor meiner Zeit.

Mit freundlichem Gruß

Jürgen Widera

Stiftung Duisburg 24.7.2010
c/o Haus der Kirche, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg

www.stiftung-duisburg-24-7-2010.de

 

Schlußbemerkungen:

Die Sache mit dem Benefizspiel des MSV gegen Schalke 04 und den etwas mehr als 100.000 EURO die daraus resultierten sowie deren weiteren Verbleib habe ich zuerst bei der Caritas Essen hinterfragt. Dazu gab es folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

unsere Buchhaltung, der wir Ihre Anfrage weitergeleitet hatten, hat uns zurückgemeldet, dass der Caritasverband für das Bistum Essen e.V. im Februar 2012 60.500 Euro und im Juli 2012 40.800 Euro – in Summe also 101.300 Euro – mit dem Buchungstext „Psychosoziale Nachsorge Loveparade DU …“ an die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland weitergeleitet hat. Dieses Verfahren wurde vorab in der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW), dem Zusammenschluss der Wohlfahrtsverbände in NRW, vereinbart.

Hier finden Sie den Link zur Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland: https://notfallseelsorge.ekir.de/inhalt/rueckblick-nachsorge/. Informationen zur weiteren Verwendung der Gelder müssten die Kolleginnen und Kollegen dort geben können. Ich nehme meine Kollegin YYY bei dieser Mail in Kopie.

Mit freundlichen Grüßen

XXX
Caritasverband für das Bistum Essen e.V.
Referent

Stabsstelle Information & Kommunikation

 

Den weiteren Verbleib dieses Geldes habe ich mit der Stiftung Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche auch bereits geklärt. Hier die Antworten auf mehrere Fragen:

Sehr geehrter Herr Schulze,

hier unsere Antworten auf Ihre Fragen:

1. Sind die beiden Spendentranchen (in Summe 101.300,– EU) von der Caritas an Sie ausbezahlt worden und mit welchem Verwendungszweck versehen worden?
Die Caritas hat die von Ihnen genannte Summe an die Stiftung Notfallseelsorge überwiesen: 60.500 Euro am 17.02.2012 und weitere 40.800 Euro am 26.07.2012, beide Male mit dem Betreff „Psychosoziale Nachsorge Loveparade DU“.

2. Was wurde konkret mit diesem Geld gemacht?
Weil Buchungsbelege nur zehn Jahre aufbewahrt werden müssen, seit diesem Jahr sogar nur noch acht Jahre, lassen sich nicht mehr alle Verwendungen genau belegen. Sicher wurden mit dem Geld aber die Nachsorgetreffen finanziert: der 2. Jahrestag (65.121,23 Euro), das Angehörigentreffen im März 2013 (5200 Euro) und der 3. Jahrestag (29.799,65 Euro).

Die Kosten bei den Treffen umfassten Hotelkosten, Fahrt- und Flugkosten (u. a. China und Australien), Dolmetscherkosten, Aufwandsentschädigungen für das Team sowie Supervisionen. Nach dem Spendeneingang im Jahr 2012 gab es auch noch Ausgaben für ein Treffen zum geplanten Kriegerbau, ein Treffen mit Oberbürgermeister Sören Link sowie für ein Honorar im Rahmen der Selbsthilfegruppe Bründel. 2013 folgten weitere Kostenübernahmen für Honorare der Selbsthilfegruppe sowie die Übernahme von Therapiekosten.

3. Wieviel wurde von diesem Geld und wann wurde diese Geld sowie mögliche weitere Beträge mit Zweckbindung aus anderen Quellen an die Stiftung 24-7-2010 ausbezahlt?
Der Restbetrag aus allen zweckgebundenen Spenden in Höhe von 14.483 Euro wurde am 20.05.2020 mit dem Betreff „Überleitung zweckgebundener Mittel lt. Beschluss vom 14.05.2020 an Stiftung Duisburg 24.7.2010“ überwiesen.

4. Ausserdem gibt es Hinweise, dass der ehemalige LoPa-Veranstalter und GF der Fa. Lopavent, Rainer Schaller, rund eine Mio. EURO als Zweckspende für Opfer und Hinterbliebene an die Ev. Kirche bzw. die Stiftung Notfallseelsorge übergeben haben soll. Ist dies korrekt, wenn ja wann und mit welchem Zweck?
Von einer solchen Spende ist uns nichts bekannt.

Insgesamt lässt sich zu den Spenden bzw. öffentlichen Geldern, die im Rahmen der Nachsorge zur Loveparade-Katastrophe an die Stiftung Notfallseelsorge geflossen sind, Folgendes sagen:

Über die öffentlichen Zuwendungen liegen Bestätigungen der ordnungsgemäßen Verwendung durch die zuständige Bezirksregierung vor.

Von 2010 bis 2019 hat die Stiftung insgesamt 372.942,55 Euro an Spenden vereinnahmt. Von diesen wurden 358.459,28 Euro für Maßnahmen ausgegeben, die dem Spendenzweck entsprechen.

Das Landespfarramt für Notfallseelsorge hat das Projekt später an die örtlichen Systeme abgegeben. Entsprechend hat der Stiftungsrat beschlossen, dass der noch nicht verausgabte Restbetrag aus Spendenmitteln für die Begleitung des Projekts Loveparade in Höhe von 14.483,27 Euro der „Stiftung Loveparade Duisburg 24.7.2010“ überwiesen und damit zweckgebunden verwendet wird (s. Ihre Frage 3). Seither ist die finanzielle Unterstützung und Begleitung des Loveparade-Projekts für die Stiftung Notfallseelsorge abgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen

XXX
Stellvertretender Pressesprecher

Das Landeskirchenamt | Stabsstelle Kommunikation und Medien

ekir.de | presse.ekir.de | sinnundsegen.de

 

Anklage gegen Ex-Feuerwehrchef Oliver Tittmann

Nach langem Hin und Her hat die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen Ex-Feuerwehrchef Oliver Tittmann nun wegen Verdachts der Untreue offiziell Anklage erhoben. Der Vorgang wurde immer wieder in der üblichen Stadtpresse thematisiert und auch ich habe ihn aufgriffen, jedoch nicht ohne auf gewisse Begleitumstände hinzuweisen. U.a. darauf, dass die Feuerwehr ein Teil der Stadtverwaltung ist und der oberste Dienstherr Sören Link heisst.

Ferner habe ich den Fall mit dem des ehemaligen Geschäftsführers der Gebag, Bernd Wortmeyer, verglichen. Auch Wortmeyer wurde freigestellt und mitnichten haben die PressekollegenInnen dieses so ausdauernd zum Thema gemacht wie den Fall Tittmann.

Ich dagegen hatte sogar zwei anonyme Briefe veröffentlicht die klar diverseste Fragen aufwarfen und weiterhin aufwerfen. Denn sowohl Wortmeyer als auch Gebag-AR-Chef Sagurna und Link als Vertreter der Stadt, immerhin Gesellschafterin der Gebag, hüllen sich in komplettes Schweigen.

Völlig offen bzw. ungeklärt ist auch Wortmeyers Rolle beim Gebag-Finanz-Desaster über das ich ebenfalls bereits mehrfach berichtete.

Zurück zum Fall Tittmann. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat angeblich seit der Beurlaubung des Feuerwehrchefs vor rund zehn Monaten gegen ihn ermittelt. Nun sei genug Material für eine Anklage zusammengetragen worden. Tittmann wird unter anderem vorgeworfen seinen Posten als Feuerwehrchef anderweitig ausgenutzt zu haben.

So soll er einem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr einen Ausbildungsplatz bei einer Privatfirma besorgt haben – obwohl die Voraussetzungen für eine Ausbildung gar nicht gegeben waren. Laut Staatsanwaltschaft habe die Ausbildungsfirma der Stadt dafür mehr als 24.000 EU in Rechnung gestellt.

Und Tittmann soll diese Zahlung freigegeben haben, was er jedoch bestreitet. An dieser Stelle ergibt sich für mich schon die Frage ob es bei solchen Beträgen keine weitere Sicherungsmassnahme gab, also z.B. die notwendige Freigabe durch eine weitere Person – eventuell durch einen Vorgesetzten oder u.a. auch durch den Kämmerer.

Frühere Vorwürfe gegen den ehemaligen Chef der Duisburger Feuerwehr konnten allerdings nicht bestätigt werden. Zum Beispiel jene, dass er auf Kosten der Stadt Elektrogeräte für seine private Nutzung bestellt haben soll.

Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Geld- oder Freiheitsstrafe.