Verkehr wird kollabieren – UNI-Prof packt aus – mit angezogener Handbremse

Wenn man dem aktuellen Interview der WAZ mit dem Verkehrsgeografen  Prof. Juchalka von UNI DUE trauen darf, dann gibt der Mann ein vernichtendes Urteil zu DUISPORT und seinen Logports ab, aber mit angezogener Handbremse.

So bescheinigt er den Ausweitungen von DUISPORT in Form der immer neuen Logports, wie demnächst in Ruhrort, ziemlich schlechte Auswirkungen auf den Gesamtverkehr sowie die Belastungen der baulichen Infrastruktur.

Rotterdam, also Holland, soll es angeblich besser machen, die hätten sogar einen Hafenbürgermeister, doch hier in Duisburg sagt nur einer wo es langgeht, und das ist immer noch der kürzlich als Impfvordrängler enttarnte Hafenchef Staake.

Juchalka lässt durchblicken, dass auch OB Link nichts zu melden hat. Wie schön, dass das mal jemand sagt der zum erlauchten Kreis derer gehört die die Politik ansonsten immer gerne an ihre Seite stellt, wenn es um den Wissens- und Forschungsstandort Duisburg geht.

Mit anderen Worten: Juchalka kommt ein wenig wie ein Nestbeschmutzer daher und wirft mit Dreck auf die Fassade des achso tollen Herrn Staake und sein Lebenswerk Duisburg in Duisport umzuwandeln, weshalb in der WAZ süffisant darüber spekuliert wird ob man die Stadt tatsächlich umbenennen sollte.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/neue-terminals-in-duisburg-system-wird-kollabieren-id232206863.html

Warum angezogene Handbremse? Zum Interview-Ende biedert sich der Prof der Stadt an sie möge doch vllt. ev. und unter Umständen Forschungsaufträge rüberwachsen lassen.

Ich nehme mal an Link hat bereits vor Monaten bei der UNI angerufen, und jemanden gebraucht der willig ist sich Staake mal öffentlich in Sachen Hafenausdehnung entgegenzustellen, Link selbst traut sich das ja nicht. Staake ist derzeit im Abgang begriffen und angeschlagen, also ergab sich nun eine Gelegenheit für Links Auftragnehmer aus der UNI. So sind sie halt.

Und da der Prof nicht einseitig erscheinen will und zum Ausgleich am Rande auch die Erschaffung der vielen Arbeitsplätze positiv erwähnt, die DUISPORT laut Eigenwerbung angeblich geschaffen hat und noch schafft, ist man zum gleichen Zeitpunkt bei DUISPORT in der PR-Abteilung wahrscheinlich aktiv gewesen und hat just einen Presseartikel lanciert, der die 50.000 geschaffenen Jobs besonders lobt.

https://www.pressebox.de/inaktiv/duisburger-hafen-ag/Ueber-50-000-Arbeitsplaetze-vom-Duisburger-Hafen-abhaengig/boxid/1057604

Ja liebe Leute, das ist eine Sternstunde dessen was wir alle seit Jahren erleben. Sobald Kritik aufflammt kommt die Job-Keule.

Weshalb man sich nun auch bemüht in Duisburg die Stahlindustrie und deren Jobs zu retten und mit Milliarden EURO zu fördern. Angeblich für die Produktion mit grünem Wasserstoff, der aber gar nicht grün hergestellt sein wird. Das Thema hatte ich vor kurzem bereits. Da trifft es sich dann gut wenn medial gerade  eine Wasserstoff-Lieferröhre aus Rotterdam kommend ausgelobt wird.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/wasserstoff-fuer-duisburger-stahl-soll-aus-rotterdam-kommen-id232209679.html

So heisst es in diesem Artikel an einer Stelle:

Zitat: Mit regenerativer Energie produzierter „grüner“ Wasserstoff kann kaum im industriellem Maßstab in Duisburg produziert werden.

Wer, wie und womit in Rotterdam der Wasserstoff hergestellt wird, wird in dem Artikel nicht klar. Es werden aber Beteiligte genannt die wir gut kennen, z.B. UNIPER und ThyssenKrupp.

Und wer sich ganz besonders für das Thema Wasserstoff bzw. das zur Herstellung benutzte Gas (Erdgas) interessiert, der schaut sich die Sendung „Die Anstalt“ von gestern Abend in der ZDF-Mediathek an. Darin ging es u.a. um das Netzwerk von etlichen CDU-PolitikernInnen zum Gaslieferland Aserbeidschan.

Der Wasserstoff bzw. genauer gesagt seine Herstellung ist also ev. nicht grün, sondern blau oder grau.

https://www.euwid-energie.de/was-sind-gruener-grauer-blauer-und-tuerkiser-wasserstoff/

Und die wieder verbesserten Beziehungen zu den USA könnten es möglich machen, das in Rotterdam in grossem Stil Fracking-Gas landet.

Halleluja.

 

 

 

Julia Beckers Rumgeheule ist erbärmlich

Julia Becker ist Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe. Die Mediengruppe, die im Ruhrgebiet seit Jahrzehnten die Medienlandschaft und den Journalismus dominiert wie keine andere.

Nun jammert Frau Becker über die Medienmacht die durch Google & Co. entstanden ist.  Angeblich griffen die US-Digtalkonzerne einen viel zu grossen Batzen des digitalen Werbegeschäfts ab. Denn in diesem Sektor ist inzwischen auch die Funke Gruppe aktiv: derwesten.de, waz.de, nrz.de, lokalkompass.de usw. usf.

https://www.waz.de/politik/julia-becker-google-und-facebook-bedrohen-pressefreiheit-id232202629.html

Das Wehklagen und Gejammere erweckt bei mir keinerlei Mitleid, ganz im Gegenteil macht es mich eher ziemlich sauer. Vor allem, weil in Kürze sicherlich eine Debatte in Gang gesetzt wird, ob man die Zeitungen und ihre Verlage nicht unter Kulturschutz und -förderung stellen sollte. Vor nicht allzu langer Zeit wurden ja bereits 200 Mio. EURO Förderung für die Verlage, angeblich für deren wichtiges Zustellwesen, von der Bundespolitik ins Spiel gebracht.*

Und immer wird betont, wie wichtig der Journalismus sei, wie wichtig die freie Presse usw. Das macht auch Frau Becker ausgiebig. Ich kann selbst ein Lied davon singen, wie es darum tatsächlich steht und auch warum es darum ziemlich schlecht steht.

In Wirklichkeit geht es Frau Becker ums knallharte Werbe- und Polit(=Meinungs)-Business. Und die gedruckten Zeitungen drohen dabei gänzlich auf der Strecke zu bleiben und ihren Einfluss zu verlieren. Na und?  Denn der Einfluss war m.A.n. niemals wirklich der in Sachen „pro Leserschaft“, sondern der in Sachen „pro Werbekundschaft“ und „pro Politik“. Wer derzeit in einem der Funke-Blätter mal etwas wirklich Investigatives oder auch nur im Ansatz Recherche finden sollte, der schickt es mir bitte zu.

Und ausserdem: Video killed the Radiostar, Pferdekutschen wurden von Autos verdrängt. Das Neue verdrängt das Alte. So geht nunmal Zukunft. Und die ist bekanntlich nicht aufzuhalten und wenig zimperlich.

Ob das alles gute Entwicklungen sind, wie z.B. die sozialen Medien, darüber lässt sich trefflich streiten.

Deshalb widme ich mich lieber mal der Funke Gruppe und ihrem vielfältigen  und für mein Empfinden rücksichtslosen Geschäftsgebaren in der Vergangenheit, denn das, was sie in Person von Frau Becker nun beklagt, hat sie eigentlich in der Vergangenheit selbst praktiziert.

Ich mache es kurz und schmerzlos.

Kurz nach dem 2. Weltkrieg konnte sich die Keimzelle der heutigen Mediengruppe bereits die Lizenz für das Zeitungsverlegen und die notwendigen Papierkontingente und -zuteilungen von den Briten sichern.

Im Laufe der Zeit schluckte man sämtliche Konkurrenz oder verdrängte sie vom Markt. Dazu widmete man sich auch den Anzeigenblättern und machte ebenso in diesem Markt keine Gefangenen. Dann stieg man ins Radiobusiness ein, ins Druckgeschäft, ins TV-Geschäft (RTL), ins Versandgeschäft (Otto) sowie in den Markt der Yellow-Press à la „Frau im Spiegel“.

Man beteiligte sich im Ausland an Verlagen, wie z.B. in Österreich (Kronen Zeitung) oder auch auf dem Balkan.

Vielfach sicher mit dem Ziel, das der italienische Mathematiker Pareto so trefflich mit seiner 80:20-Formel bzw. -Regel ausdrückte, einfacher gesagt, mit dem Ziel ein Monopol zu erlangen – Minimum 80% des Marktes, wohin der Markt und die starken Marktteilnehmenden immer drängen, wenn man sie denn ungehindert lässt. Was die NRW-Landesregierungen in der Vergangenheit nur zu gerne taten.

Anfang der 2000er verschlief die Funke Gruppe dann, wahrscheinlich aufgrund der Medienmacht träge und überheblich geworden, die neuen Medien in Form des Internet.

Man verlor wichtige Sparten wie Immobilienanzeigen an die Scout-Gruppe, die Metrogründer Beisheim durch gnadenloses Abforsten just der gedruckten Annoncen aus bundesweiten Zeitungen in Gang brachte.

Dazu kamen die Autoanzeigen und die Stellenanzeigen und später noch die Partnerschaftsanzeigen, ja selbst die Todesanzeigen, obwohl man mit www.trauer.de selbst ein wenig im Geschäft ist.

Die angeblich so wichtigen (Lokal-)Redaktionen strich man gnadenlos zusammen. Teils legte man Print und Online zusammen. Alles wurde zentralisiert. Man verband sich sogar mit Konkurrenten und man übernimmt immer öfter, so mein Eindruck, die gelieferten Stories 1:1, die von Agenturen und direkt aus den Rathäusern und Polizeidirektionen kommen. Von wegen Journalismus.

Und zu den Vorgehensweisen der Yellow-Press hat sich vor kurzem bereits Böhmermann ausführlich ausgelassen.

https://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-regenbogenpresse-sie-koennen-davon-ausgehen-dass.2907.de.html?dram:article_id=496019

https://www.dwdl.de/nachrichten/82379/boehmermann_narrt_die_klatschpresse_mit_ihren_eigenen_waffen/

Es sinken die gedruckten Auflagen vor allem der Tageszeitungen seitdem kontinuierlich weiter und weiter auf ein schwindsüchtiges Niveau, so dass es wohl kaum noch lohnt den Apparat (Druck und Verteilung) dafür am Laufen zu halten.  Die meisten Abos laufen aus, weil die AbonnentenInnen sterben. Junge Leute lesen kaum noch Zeitung, warum auch?

Damit Abo-Promotions wahrscheinlich noch irgendwie zum Zahlenschönen bei Werbetreibenden helfen, lässt man Abos kündigen und verspricht bei sofortigen Abo-Neuanschluß horrende Prämien. Um ein wenig ködern zu können, enthält ein Abo jeweils den Online-Zugang zum unbeschränkten Netzableger der gedruckten Schwester: www.waz.de, www.nrz.de usw.

Viele Werbe-Prospekte der Grossen (ALDI etc.) werden heute nicht mehr unbedingt beigelegt, sie werden direkt verteilt. Anzeigen von lokalen HändlernInnen werden nicht mehr geschaltet, weil sie das wenige Werbegeld zielgenauer einsetzen wollen und online umverteilen.

Corona tut sein Übriges dazu.

Fazit: Die Funke Medien Gruppe hatte ewig Zeit, seit dem Krieg, ordentlich Geld zu scheffeln, Politik zu beeinflussen, SPD-Leute wie Hombach mischten nicht umsonst mit, und wer sitzt im Kabinett von Laschet, ursprünglich als Medienminister gedacht? Jetzt sind andere dran. Eure Zeit ist abgelaufen.

Ach ja, und der Qualitäts-Journalismus ist Euch schon lange abhanden gekommen!

Und dann noch das hier:

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/funke-mediengruppe-krumme-geschaefte-ihres-stiefvaters-holen-julia-becker-ein-a-9f2363b2-0002-0001-0000-000177209390

Man kann abschließend geneigt sein zu sagen, so wie sich die Mitgliederzahlen der ehemaligen Volksparteien negativ entwickelt haben, so haben das auch die Abo-Zahlen der Zeitungen, nicht nur bei der Funke-Gruppe. Kann es sein, dass es da einen Zusammenhang gibt? Wenn es nun Fördergeld geben sollte, versuchen zwei sich zu retten, die eigentlich nicht mehr zu retten sind.

 

*) NACHTRAG: Die beabsichtigte Förderung der Presse i.H.v. mehr als 200 Mio. EURO ist inzwischen vom Tisch. Ich war nicht so ganz uptodate. Mehr dazu hier: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/zur-gescheiterten-pressefoerderung-der-bundesregierung-17318989.html

Martin Murracks smarte Klein-Kakophonie des APP-Parkens

11,8 Mio. EURO Fördergeld will Duisburg am liebsten für seine geplanten  Projekte für SmartCityDuisburg abgreifen und nennt das aktuelle Ausschreibungsvorhaben dazu „Duisburg verbindet“, was natürlich besonders toll klingen soll.  Darüber berichtet, damit es auch ja nicht von uns vergessen wird, derzeit Radio Duisburg.

https://www.radioduisburg.de/artikel/duisburg-auf-dem-weg-zur-smart-city-938799.html

In einem lächerlichen 10 Sekünder gibt Martin Murrack, Duisburgs Mann fürs Digitale (und Kämmerer) zum Besten, was man bereits jetzt zu bieten hat. Und zwar als eine der  20 besten Digital-Kommunen in Deutschland. Aber sicher.

Das sind laut Murrack die Online-Terminvergabe, das Bürger-Serviceportal sowie das APP-Parken. Angeblich sind das schon viele (??? ich zähle nur drei) Dinge und man habe noch viel mehr vor in der Zukunft. Aber sicher.

In Wirklichkeit sind die drei Online-Services die Murrack nennt nicht nur popelig, sondern stehen laut Priorisierungen (nicht Corona) des Onlinezugangsgesetzes (OZG – www.ozg.de) noch nicht mal ganz oben auf der Liste von 460 kommunalen Digital-/Onlinediensten die ab 1.1.2022 eigentlich so langsam aber sicher in die Puschen kommen sollten.

Insgesamt hat man sich bundesweit 575 Leistungen vorgenommen, wovon 115 der Bund realisieren will.

So heisst es laut Murrack bei Radio Duisburg im Begleittext folgerichtig, dass der Personalausweis in ein paar Jahren via Internet beantragt werden könnte, sollte, dürfte, müsste. Aber sicher, nur dass „in paar Jahren“ ganz schön lange dauern kann. Dann ist Murrack mit Sicherheit bereits lange Digital-Super-Minister auf dem Mars.

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/index.php

Es wird ja in Corona-Zeiten allseits beklagt, dass die Digitalisierung in Deutschland nicht erfunden wurde. Dafür aber die Bürokratie. Und allen dürfte inzwischen klar sein wieso das so ist. Man würde ja ansonsten all die vielen Leute nicht mehr brauchen die die bisherige papierne 100fach Durchschlagmaschine am Kacken halten.

Das würde dann auch extrem die Lebenserhaltungsmaschine des Verwaltungssystems ins Wanken bringen und vor allem auch die der Parteien, die das alles zu ihren Zwecken liebend gerne weiter so betreiben würden. Denn nichts ist schöner als willigen Menschen lukrative Jobs und Posten zu geben.

Aber nun steht die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf dem Spiel und im globalen Wettbewerb braucht man, um mithalten zu können, nun einmal wesentlich effektivere, effizientere und schnellere sowie smarte Strukturen.

Allerdings werden auch dabei jede Menge neue Verwaltungsjobs geschaffen, wie ein Blick auf die Informationseiten im Netz zum Thema OZG beispielhaft zeigt (hier nur ein klitze-kleiner Bruchteil):

https://www.onlinezugangsgesetz.de/Webs/OZG/DE/grundlagen/digitalisierungsprogramme/foederal/foederal-node.html

https://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Entscheidungen/26_Sitzung/TOP2_Anlage_OZGUmsetzungskatalog.html?nn=11533208

https://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Entscheidungen/26_Sitzung/TOP2_Anlage_OZGUmsetzungskatalog.pdf?__blob=publicationFile&v=7

https://negz.org/wp-content/uploads/2016/11/NEGZ_Top100_Verwaltungsleistungen_Buerger_Langfassung_2015.pdf

Irgendwo in dem Info-Wust (Wer denkt sich sowas wie „TOP 100 Bürger“ aus?*) habe ich sogar etwas von Bürgerbeteiligung gefunden, und zwar in dem Sinne, dass wir alle gefragt werden sollen welche Online-Leistungen wir uns denn vorrangig wünschen.

Gibt bzw. gab es da was von der Stadt? Hatten sich in Duisburg besonders viele das APP-Parken gewünscht?

Apropos: Was ist überhaupt dieses ominöse „APP-Parken“? Ich kenne nur APP-Lachen oder APP-und-ZU-nehmen. Aber Murrack ist ein Schlauer, der wird schon wissen was er macht. LOL.

Ich finde Duisburgs „Grabstättenfinder“ ganz toll. Für einige Leute habe ich bereits etliche Grabstättenanfragen durchgeführt. Ich hoffe nicht der Leichenwagen ist bei denen in ECHT vorgefahren.  https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/Friedhofsportal-WBD.php

 

*) Dabei handelt es sich um die 100 von den Bürgern am meisten gewünschten Leistungen im Rahmen des OZG – es gibt analog dazu auch die TOP 100 Wirtschaft.

 

Dass die sich nicht alle vollkommen blöd vorkommen?

Wen es langweilt erneut etwas über Blumenampeln zu erfahren, der liest bitte nicht weiter.

Allen anderen wird hiermit verkündet: In der Duisburger Innenstadt und einigen anderen Geschäftszentren Duisburgs hängen wieder die Blumenampeln. Und wie gewohnt freut man sich im fleissigen Hause DuisburgKontor(DK) über dieses Marketing-Großereignis im Rahmen der ECHT-Kampagne … Moment bitte … Schreikrampf … Lachkrampf … Würgereiz … geht wieder  …

Verdammt, es ist aber auch eine geile Sache sich als vollkommen überbezahlter DK-Boss (170.000 EURO p.a.) mit  Blumen beschäftigen zu können. Die riechen gut, man ist an der frischen Luft und kann abends bei Mama prahlen was man Tolles gemacht hat.

Während hartarbeitende Menschen in Kliniken weiter ohne wesentliche Gehaltserhöhungen auskommen müssen, Menschen im Lebensmittelhandel mit 5-EURO-Gutscheinen abgespeist werden, geniesst Herr Kluge vermutlich in aller Ruhe die Corona-Tage, giesst ein paar Blumen und stellt sich Boygroup-like mit anderen BlumenliebhabernInnen (noch zwei von DK) zum Gruppenfoto auf.

Ja, unsere Stadt soll eben auch schön aussehen.  Wobei Stadt ein bisschen übertrieben ist, handelt es sich doch lediglich um ein paar Einkaufstrassen und Plätze die bevorzugt diese Blumenampeln bekommen.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-natur-garten/eine-augenweide-fuer-die-flaniermeilen_a1567346

Haben Sie auf den ersten Blick auf dem Lokalkompass-Bild die Blumenampeln überhaupt entdeckt? Ich nicht, dafür aber ausser den Fünfen sonst keinen Menschen. Ich hätte für das Foto wenigstens im Hintergrund noch Rasmus Beck, Andree Haack, Sören Link und Bernd Wortmeyer drappiert, die in grünen Latzhosen, einheitlichem Blumenlook und mit nackten Oberkörpern breakdancen (=brechtanzen).

Oder sie hätten einen auf Duisburger Stadtmusikanten gemacht.  Am besten ganz unten Wortmeyer und ganz oben Beck. Sonst Krankenwagen.

Fazit: Eines ist sicher, man wird uns weltweit beneiden. Um die Blumenampeln. Und bedauern. Um die  … na, Sie wissen schon.

 

Da kommt Wasserstoff-Freude auf.

In gewohnt überschwenglich-übertreibendem Maße verkündet die hiesige SPD in Person von Sarah Philipp(MdL), die sich anschickt eine Hälfte des neuen Duisburger Genossen-Führungsduos zu werden, die Stadt Duisburg sei bereits eine der drei Wasserstoffstädte Deutschlands.

Siehe SPD-Banner auf der linken Seite – hier: https://spd-duisburg.de/spd-freut-sich-ueber-machbarkeitsstudie-eines-wasserstoff-zentrums-in-duisburg/

Nun ja, in Wirklichkeit, so relativiert es der Text auf der rechten Seite ist man bisher nur unter die letzten drei Städte einer Vorauswahl geraten, die sich allesamt als künftiges Wasserstoff-Zentrum um Fördergeld beworben haben.

Es greift diese positive Vorentscheidung natürlich standesgemäß auch die Stadtverwaltung auf:

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000122732.php

Es fehlen nur noch die H-Fahnen-schwenkenden Cheerleader vor dem Rathaus.

Um was geht es konkret? In Duisburg will man, und man hat dazu sogar einen Verein unter Leitung von Wirtschaftsbetrieb(WBD)-Chef Patermann (LOL) gegründet (ich berichtete bereits), die Wasserstoff-Technologie vorantreiben. Die UNI DUE betreibt in Sachen Brennstoffzellentechnik schon länger eine gGmbH (ZBT) und auf dem Gelände der HKM im Süden Duisburgs soll eine neues Wasserstoff-Forschungszentrum mit Ablegern (Satelliten(!) u.a. in Aachen und Köln) entstehen. Dazu hat man einen Förderantrag gestellt und ist unter die letzten drei Städte gekommen.

https://www.zbt.de/nc/aktuell/news-anzeige/detail/News/duisburg-wird-zum-magnet-fuer-die-wasserstoffwirtschaft/

Soweit so löblich oder auch nicht.

Denn wer sich am gestrigen Abend einen MONITOR-Beitrag zum Thema Wasserstoff angesehen hat, könnte auch viel weniger euphorisch sein als derzeit unsere Kämpen vor Ort.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/gruener-wasserstoff-104.html

Zur Herstellung von Wasserstoff, der besonders in der Stahlindustrie und auch der Logistik (Fahrzeugantriebe) zum Einsatz kommen könnte, braucht man sehr viel Energie in  Form von Strom.

Der Strom muß also zusätzlich erzeugt werden und zwar um sogenannten durchgehend grünen Wasserstoff, also klimaneutralen Wasserstoff zu erhalten, durch nachhaltige Stromerzeugung, im Klartext: durch Windkraft und Sonnenenergie.

Laut MONITOR sind wir davon aber noch ziemlich weit und lange Zeit entfernt. Weshalb sich schon mal eine Lobby der herkömmlichen Gaswirtschaft im Nationalen Wasserstoffrat zusammengefunden hat, zwei Drittel der Mitglieder kommen direkt oder indirekt(Lobbyisten) aus diesem Sektor.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/M-O/mitglieder-nationaler-wasserstoffrat.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Fazit: Es kann also sein, dass in Bälde bereits Wasserstoff eingesetzt wird, der aber mitnichten „grün bzw. nachhaltig“ hergestellt wurde. Stattdessen wird er vorwiegend mit Strom erzeugt der durch den Einsatz bzw. die Verbrennung von Erdgas hergestellt wurde. Womöglich noch eine sehr lange Zeit.

Das aber wird bei all dem jetzigen Jubel auch von Sarah Philipp nicht erwähnt.

Und das könnte für die Stadtwerke ein einträgliches Geschäft werden.

Mal sehen wie sich aktuelle Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts auf diese Entwicklung auswirkt:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/urteil-des-bundesverfassungsgerichtes-zur-klimaklage-warum-das-klimagesetz-verfassungswidrig-ist-a-5cf8d342-feaa-4a7d-8513-5784d48749a0

 

 

Genossin Bas hat’s aber nötig!

Tja, Corona legt bekanntlich so manchen Mißstand offen, auch den dass manche angeblichen Spitzenleute in der Politik im doppelten Sinne des Wortes nichts (mehr) zu sagen haben.

So wurde gestern in der RP Karl Lauterbachs Schatten gefeatered bzw. gedissed, nämlich die eigentlich für Gesundheitsthemen bei der Bundes-SPD zuständige Bärbel Bas aus Duisburg.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-warum-baerbel-bas-eigentlich-der-karl-lauterbach-der-spd-ist_aid-57320323

Sie ist prinzipiell eh sowieso doppelt gestraft, wozu sie allerdings selbst wenig kann.  Erstens weil ihr Name der Plural dessen ist was man in der Kleinkindsprache schon mal sagt, wenn etwas bloß nicht angefasst werden soll oder in den Mund geraten soll: „Ba!“

Und ganz viele „Ba“ ergeben nunmal „Bas“ und das bedeutet im Französischen leider niedrig, wenig, leise, blass.

Zweitens -und da verstehe ich die RP-Leute mit ihrer unvorteilhaften Bildauswahl nicht- ist Frau Bas wie viele andere, vor allem Frauen, vermutlich bisher nicht in der Lage gewesen zum Friseur zu kommen. So mein Eindruck.

Fazit:

Corona legt im Falle Bas konkret offen was diese Bundestagskandidatin der Duisburger SPD im Jahr 2021 anscheinend nicht hat: Ahnung. Gemeint ist Ahnung von Gesundheit, wobei sie wahrscheinlich viel Ahnung von Gesundheitspolitik hat, was aber eigentlich irgendwie Hand in Hand gehen sollte. So hat Bas es nötig in Coronazeiten = Wahlkampfzeiten dringend Profil zu behalten oder zu bekommen. Aber ich schätze auf den Wahlplakaten wird wieder alles okay sein, zumindest mit dem äusseren Eindruck.

 

Friedensforum zum 1. Mai: Demokratie verteidigen!

Am 1. Mai 2021 – Tag der Arbeit – blicken wir auf einen Zeitraum zurück, der durch die Corona-Pandemie geprägt wurde. Zu großen Teilen befassen sich die Medien mit dieser Problemlage. Fast an der öffentlichen Wahrnehmung vorbei erleben wir jedoch in diesen Tagen eine militärische Zuspitzung im Osten der Ukraine, mit extremen Risiken zur Auslösung eines unkontrollierbaren Krieges zwischen Russland und der NATO. Dabei erfolgt eine einseitige Darstellung mit Schuldzuweisungen an Russland, wobei die Realitäten geradezu auf den Kopf gestellt werden. Der Feindbildaufbau gegen Russland gewinnt eine neue Qualität.

Die ukrainische Regierung versucht, Russland als alleinigen Sündenbock für die seit 2014 mit der Assoziierung an die EU entstandenen, dramatischen wirtschaftlichen Problemen und Spannungen anzuprangern. Sie spricht von der Rückgewinnung der Krim, kauft von der Türkei die in Berg-Karabach „bewährten“ türkischen Drohnen und fordert die Aufnahme in die NATO. Auch von eigener atomarer Bewaffnung wird gesprochen. Auf der anderen Seite führt Russland an seiner Westgrenze Manöver durch, verstärkt seine Truppen auf der Krim. Den Meldungen der Presseagenturen zufolge wurden diese Manöver Ende April abgeschlossen. Parallel veranstalten USA und NATO erneut ein „Defender“-Manöver in Europa, diesmal mit einem Schwerpunkt in Südosteuropa, bis zur Grenze der Ukraine. Russische Truppenbewegungen im eigenen Gebiet (!) gelten hingegen als „Bedrohung“. So wie „Deutschland am Hindukusch verteidigt wird“ (SPD-Kriegsminister Peter Struck), fährt jetzt ein deutsches Kriegsschiff im Verbund mit anderen NATO-Schiffen ins südchinesische Meer.

Kurzfristig ist bekannt geworden, dass aus Eygelshoven bereits in dieser Woche Kommunikations-Einheiten nach Grafenwöhr in Bayern auf den Weg gebracht wurden. Verlautbarungen der US Army zufolge werden die Waffendepots in den Niederlanden (Eygelshoven) und Deutschland (Dülmen) einbezogen. Wieder werden 20.000 US-Soldaten über den Atlantik verlegt, die mit 10.000 weiteren NATO-Soldaten im Manövergebiet den Einsatz schwerer Waffen üben. Auch die Bundeswehr ist beteiligt, aus Deutschland werden außerdem hier stationierte US-Truppen nach Osten verlegt. In NRW werden die US-Truppen aus dem US-Waffendepot Dülmen versorgt.

Gegenüber den kriegstreibenden Kräften in der Ukraine muss sich insbesondere Deutschland angesichts des anstehenden 80. Jahrestages des Überfalls von Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion aus historischer Verantwortung eindeutig positionieren. Eine neue Entspannungspolitik ist unerlässlich. Kooperationsangebote von russischer Seite müssen ernst genommen und dürfen nicht länger mit kriegerischer Rhetorik überdeckt werden.

Die militärische Zuspitzung an den europäischen Grenzen und die militärische Hochrüstung haben zur Folge, dass soziale Strukturen durch Geldmangel zerrüttet werden:

Circa acht Mio. Menschen arbeiten in prekären Arbeitsverhältnissen (Stichworte: Niedriglohn, Zeitarbeit); es gibt eine notorische Rentenkürzungsdebatte. Am dramatischsten zeigt sich das Versagen der politischen Führung derzeit in der Corona-Pandemie beim fortschreitenden Abbau im Gesundheitssystem, der Schließung vieler Krankenhäuser, besonders bei der Kinder- und Intensivmedizin und der Privatisierung vieler Hospitäler.

Das Gebot der Stunde am 1. Mai ist deshalb: Dem Säbelrasseln der Staatsführungen entgegentreten, Abrüstung propagieren. Das Steueraufkommen der BürgerInnen muss zum Wohle der Menschen eingesetzt werden!

Unsere Antwort auf die Regierungspolitik lautet: Demokratie verteidigen! Abrüsten statt aufrüsten! Mehr Finanzmittel für die Gesundheitsversorgung der Menschen und auch für die Menschen an den Grenzen von Europa!

 

Autor und Kontaktperson:

Friedensforum Duisburg, c/o Jürgen Hagenguth, www.friedensforum-duisburg.de, Telefon: 0175 – 10 43 79 8

Zwei Kumpels vom IR beim Träumen erwischt – Fuck, ich wohne nicht in einem Vorzeigeviertel.

Zwei Kumpels, die wohl keine im Sinne von Kohlenpottkumpels sind und waren, träumen aktuell von einem besseren Ruhrgebiet. Zum einen der Boss von Vonovia, früher Deutsche Annington, und ein Mann von BCG, einem Beratungsmulti namens Boston Consulting Group. Beide sind im IR, dem Initiativkreis Ruhrgebiet, der seit 1989 versucht den Strukturwandel  im Ruhrpott wohlwollend zu begleiten.

https://www.waz.de/wirtschaft/initiativkreis-ruhr-plant-neues-vorzeigeviertel-im-revier-id232098719.html

Rund 70 bekannte und namhafte Unternehmen und Organisationen sind im IR zusammengeschlossen.

http://www.i-r.de

Nun verkünden die beiden vorgenannten Herren, dass sie beabsichtigen im Ruhrgebiet, an einer noch nicht preisgegebenen Stelle, ein Vorzeigeviertel zu errichten. Wahrscheinlich müssen sich die Städte darum bewerben. Fuck, geile Idee.

Tja, das klingt ganz so, als sei man zur bösen Stiefkönigin und ihren oberaffigen und blöd-hässlichen zwei Töchtern nach Hause eingeladen, derweil, wie immer bei Besuch, das schöne Aschenputtel im Keller versteckt wird.

Will fragen: Warum brauchen wir ein Vorzeigeviertel für das Ruhrgebiet in dem dann alles so superschön aussieht und läuft wie es sich zwei oder ein paar wenige Typen am Reissbrett ausdenken oder sich von irgendeinem Architekturpapst, wahrscheinlich nicht aus dem Ruhrgebiet, entwerfen lassen? Ich vergaß: Duisburg brauchte ja auch einen Sir aus England um sich „vorschreiben“ zu lassen wie Stadt an Rhein und Ruhr geht.

Ey, wie komme ich mir denn vor wenn ich in ein paar Jahren eben nicht in einem Vorzeigeviertel wohne, sondern in einem Viertel für das ich mich schämen sollte?

Wie, Du wohnst noch immer in Marxloh, dass ist doch asi! Ich wohne in Smart-Future-Innovation-City-Bochum-Langendreher, ätsch.

Das endet dann in „Du bist asi.“ und „Ich bin vorzeigbar.“ und fördert den Zusammenhalt in der Region ungemein. Vielleicht entsteht aber auch eine Art Menschenzoo, so wie es das in Mexico und anderen Ländern gibt.  Man nennt das Ganze: Gated Communities – https://www.welt.de/vermischtes/article128903480/Bettelarm-und-stinkreich-Tuer-an-Tuer-in-Mexiko.html

Übrigens ein Entwicklungstrend in der ganzen Welt. Stadtmauern bekommen dabei eine erstarkte Bedeutung. Und natürlich wohnen die einen im Vorzeigeviertel wahrscheinlich infektionssicher. Rein kommt man nur mit Impfausweis.

Fazit:

Der IR hatte  schon ziemlich viel Zeit und Gelegenheit sich etwas in Sachen Strukturwandel für alle Ruhris zu überlegen, hat aber wohl, wie andere auch, lieber gewartet bis hier alles den Bach abgeht, um dann, wie andere auch, umso toller zu glänzen, wenn man sich einige kleinere Highlights (Meilensteine, Leuchttürme) für teuer viel Fördergeld von uns allen bezahlen lässt.

So ein Vorzeigeviertel dient doch nur den zwei Typen die es nun propagieren. Dem Ruhrgebiet nutzt es nichts.

Ähnlich verhält es sich mit der IGA, die 2027 u.a. auch in Duisburg veranstaltet wird. Nun freuen sich Linne & Co. wie bekloppt weil es gelungen ist eine Brache oder Wiese so ahnsehnlich umzugestalten, dass sie wie eine illuminierte Freilichtausstellung  aussieht – allerdings mit ziemlich begrenztem Ausmaß.  Die für viel Fördergeld erstellt wird und natürlich jetzt schon als der Besuchermagnet überhaupt angepriesen wird. Sogar eine Seilbahn war im Gepräch. Und ich hatte mir eine Space-X-Abschussrampe gewünscht.

https://lokalklick.eu/2021/04/23/iga-metropole-ruhr-2027-jury-praesentiert-die-besten-projektideen-fuer-zukunftsgarten-duisburg/

Wenigstens kommen die Sieger des IGA-Gestaltungswettbewerbs aus dem Pott, nämlich aus Bochum.

FazitFazit: Wir haben gefühlt seit Ewigkeiten mehr Organisationen samt Personal die sich angeblich um das Ruhrgebiet und seinen Strukturwandel kümmern, als wir brauchen und finanziell durchfüttern sollten.

 

 

Wir freuen uns auf die erneute GROKO – Mahmut geht gar nicht

Gestern Abend haben die Duisburger GenossenInnen die Verhandlungen zur Bildung einer Koalition mut den Grünen abgebrochen und für gescheitert erklärt. In wesentlichen Punktion konnte man sich angeblich nicht einigen.

https://www.radioduisburg.de/artikel/duisburger-rat-rot-gruene-kooperation-vom-tisch-933773.html

Nun wird sich die SPD wohl wieder der CDU zuwenden (müssen) um im Rat eine Mehrheit zu erreichen. Die wäre mit den Grünen nur knapp nie gegeben gewesen (eine Stimme fehlt zur Mehrheit), da die CDU aber drei Sitze mehr als als die Grünen hat, ginge es dann wieder problemlos, ohne noch andere Ratsleute von sich überzeugen zu müssen.

Ich habe eh nie wirklich geglaubt, dass das was werden könnte mit SPD und Grünen und insofern verwundert mich der Ausgang nicht. Dass die SPD es versucht hat war wohl eher ein taktisches Manöver um im derzeitigen grünen Glanze und Aufwind ein wenig mitzufunkeln. Jetzt dürfen sich die GenossenInnen an die CDU ranwanzen um die ehemalige GROKO wieder aufleben zu lassen. Die CDUler dürften allerdings ein wenig angepisst sein und/oder ihr Büchlein mit Forderungen (u.a. nach Pöstchen) aufschlagen.

Es gibt ja noch eine Menge Beiligungsfirmen die man gründen kann um auch wieder GF-Posten usw. verteilen zu können.

Ach ja, apropos Posten, in Sachen SPD-Spitze haben sich nach meinem letzten Artikel einige SPDler gemeldet * und mir gesteckt, dass man von Seiten der Parteispitzenleute unbedingt den Mahmut Özdemir verhindern wolle. Es wurden dabei auch einige unschöne Bemerkungen gemacht, warum man das verhindern will – ich lasse die hier mal beiseite, wenngleich ich Özdemir auch nicht schätze.

Da man aber auch Philipp (die mag ich noch weniger) alleine keine grossen Chancen einräumte, musste die Allzweckwaffe Link einspringen und beide mussten im Duett antreten, was dann knapp reichte. Der OB würde den Posten wohl im Alleingang abräumen, könnte dann aber Allmachtphantasien entwickeln und in Bälde Duisburg zum unabhängigen Stadtstaat ausrufen und sich krönen lassen.

*) die nicht genannt werden wollen

 

 

DOR: Rund 191 EURO pro Besuch als Subvention. Nur mal zum Nachdenken.

In der letzten Woche ging relativ geräuschlos eine Meldung „über die Bühne“ die es lohnt mal genauer betrachtet zu werden. Die sog. Theaterehe der DOR (Deutschen Oper am Rhein) wurde erneuert und zwar bis 2027. Sie besteht seit 1956 zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Ich habe diese Kulturehe nicht bis in die Anfänge zurückverfolgt aber landläufig muß man davon ausgehen, dass so ein Projekt immer ein Zuschußgeschäft war, ist und sein wird. Schaut man sich die aktuellsten veröffentlichten Bilanzzahlen an, so kostete diese Ehe 2019 beide Städte zusammen rund 40 Mio. EURO. Ein im Verhältnis dazu kleiner Teil kommt noch vom sog. Freundeskreis on top.

Mit anderen Worten: Diese nun in die Verlängerung gehende Partnerschaft wird weiterhin eine Menge Geld kosten. Allein Duisburg rund 10 Mio. EURO und mehr pro anno. Die Corona-bedingten Zusatzkosten in 2020 und 2021 wegen der Ausfälle noch unberücksichtigt.

Nun kann man sagen und argumentieren, dass  diese Art der (Hoch-)Kultur Großstädte wie Düsseldorf und Duisburg nunmal brauchen. So wie sie ja auch einen Fussballverein brauchen dessen 1. Mannschaft ganz oben mitspielt usw. usf.

Die Frage in Sachen DOR ist nur zu welchem Preis?

Gehen wir also mal ins Detail und zwar nur Duisburgs Anteil betreffend:

In der Spielzeit 2018/2019 hatten die insgesamt 83 Veranstaltungen 52.279 Besuche.  Die werden als Besucher in der folgenden Tabelle (s.u.) ausgewiesen.

Das war eine Auslastung von 73,2%. Das ist wahrscheinlich der Mittelwert über alle Veranstaltungen.

Die Zahl der Abonnenten betrug 3.218. Man sollte dazu wissen, die Zahl der möglichen Abos ist gross. So gibt es z.B. Premierenabos usw.

Teilt man nun 10.000.000 EURO durch 52.279, kommt man auf einen Betrag etwas über 191 EURO pro Besuch. Wohlgemerkt pro Besuch.

Wenn nur mal angenommen die 3.218 Abonnenten jede(r) je sechs Mal in eine Vorstellung gingen, wären das allein 19.308 Besuche.

Und damit eine Subventionierung jedes Abos=Abonnenten iHv 6×191 EURO = 1.146 EURO.

Ich erspare Ihnen die Rechnung im Falle von 12 Besuchen im Jahr.

Anders formuliert: Es wäre mal ganz interessant zu wissen ob wir nicht eine im Vergleich zu den 500.000 EinwohnernInnen Duisburgs nur geringe Zahl von Abonnenten der DOR subventionieren.

Kommt diese Art der Kultursubvention also ev. nur sehr wenigen Menschen zugute? Wer die sind, ob die sich ev. höhere Ticketpriese leisten könnten sei mal dahingestellt. Interessant wäre noch zu wissen, wer die Vorstellungen z.B. gratis besuchen darf und mitgezählt wird.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/rheinoper-in-duisburg-so-teuer-ist-die-kooperation-mit-duesseldorf_aid-57475175