Startport-Startups die gar nicht in Duisburg sitzen – was soll das?

DigiHub, Accelerator, Innovator, Schwachmator.

In der WAZ habe ich dem Sommerloch trotzend einen kleinen Artikel gefunden, der wohl von der Redaktion bei Ausrufung von „hitzefrei“ irgendwie mittendrin abgebrochen erscheint. Es geht um die Startup-Förder-Tochter von DUISPORT genannt Startport – online zu finden unter www.startport.net.

Angeblich 20 Startups werden z.Z. irgendwie betreut, mir erschliesst sich nur nicht wie, aber das soll alles ganz dolle erfolgreich sein – sozusagen WinWinWin – was auch sonst.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/startups-ueben-sogwirkung-aus-id226383285.html

Auf mich üben viele Startups keine Sogwirkung aus, sondern oftmals nur ein müdes Arschrunzeln. Spätestens seit ich mit einigen Managern grosser nach Beteiligungen lechzender Unternehmen rund um das Jahr 2000 in etlichen Präsentationsrunden, Pitches, zugegen war, um mir ganz tolle Konzepte anzuhören – vorwiegend Online-Konzepte. Die meisten waren für den Eimer doch einige sehr wenige durchaus interessant.

Und was mir bei den auf startport.net vorgestellten Startups auffällt, ist die Tatsache, dass die alle scheinbar oder tatsächlich gar nicht in Duisburg ihren Sitz haben.

https://startport.net/startups/

Also was soll das Ganze? Ich verstehs nicht und wer es versteht kann es mir bitte mal erklären.

Da gibt es z.B. ein Startup namens RunR. Ein Wortspiel aus Runner, wahrscheinlich. Wofür steht dann wohl Ktzr? Scherz beiseite. Dieses Startup mit Sitz in Bonn will den Einzelhandel revolutionieren, Miss-Wettwerbs-Siegerinnen wollen immer den Weltfrieden. Tja, man muß grosse hehre Ziele haben wenn einem einer zuhören soll.

Ich hab von RunR noch nie was gehört. Und mit Einzelhandel kenn ich mich wirklich gut aus.

https://cityrunr.de/imprint

Wenn ich mir die Idee dahinter so anschaue, dann wünsche ich den MachernInnen viel Glück, sehr viel Glück, denn ein paar kurze Gespräche mit Einzelhändlern wird sie ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen und ein paar ekelige Herbst- und Wintertage keinen Auslieferungsradler/-scooter mehr hinter dem Ofen hervor. Dazu noch eine Prise richtig unhandliches Paket, pünktlich um 20 Uhr in einer Gegend weit ausserhalb … Unfälle, Versicherungsfälle, Diebstahlfälle, Ausfälle, Durchfälle und andere Krankheitsfälle mal nicht mitgerechnet.

Zugegeben ich wirke wie einer der Dinge gern schlecht macht, aber sorry, da muß ich widersprechen, eine Portion Erfahrung bringe ich auch mit.

Also ich würde da eher ein Lieferstartup bauen und mir in der 1. Runde finanzieren lassen, das mit mittelalterlichen Wurfeinrichtungen bei der Zustellung arbeitet.

Grundsätzlich habe nichts gegen Startups, also Firmenneugründungen,  ganz im Gegenteil, nur bitte nicht immer so einen Bohei drum machen. Da hört sich manches von Startport an wie bei Andree Haacks „Leuchttürmen“, die leuchten schon und sind noch gar nicht gebaut.

RP verschärft den Ton: Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg

In einem ersten Artikel der RP von gestern, den ich bereits kritisch kommentierte,

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-stadtmarketing-muss-prioritaet-haben_aid-39847577

(mein Kommentar:)

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/07/03/sommerloch-mimimi-vom-verein-wirtschaft-fuer-duisburg/

gings noch etwas moderat zu was die Kritik an Duisburg seitens der Wirtschaft anging.

Heute dann haut Redakteur Tim Harpers etwas fester drauf:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-kritisiert-das-image-der-stadt_aid-39871151

Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg schon in der Überschrift.

Nur ein Sucmaschinenoptimierungstrick, Sommerlochfüller oder kann die RP-Redaktion sich nicht entscheiden?

Ich hatte gestern aber auch drei Leute bei Haniel angemailt.

Neuer wfbm-Chef antwortet doch auf meine Fragen

Am 25. Juni hatte ich den neuen Chef im Hause wfbm, Alexander Schmanke,  erstmailg angeschrieben, dann weiderholt am 27. und zwei Fragen gestellt. Heute bekam ich die Antworten, wider erwarten.

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für die Fragestellungen, auf die ich gerne antworten möchte:

·         Ich denke, dass die Fragen in punkto Transparenz und Gehalt bereits ausreichend öffentlich beantwortet sind und auch der Presse zu entnehmen sind.

·         Ein Dienstwagen wird mir zur Verfügung gestellt, ein Spesenkonto gibt es nicht.

·         Ein/Der Mindestlohn von Menschen mit Behinderung in einer WfbM wurde bundesweit bereits in 2017 diskutiert und konnte nicht umgesetzt werden. Eine erste Anpassung der Löhne wird aufgrund der gestaffelten (vorgeschriebenen) Erhöhung des Grundbetrages ab Januar 2020 erfolgen.

·         Es gibt eine Lohnsystematik in der WfbM Duisburg, diese bedarf ggf. einer Anpassung.

Eine Anmerkung zum Schluss muss erlaubt sein: Ihre Anfrage konnte ich erst ab Montag lesen, umso überraschter war ich zu lesen, dass bereits am 29.06.19 geschrieben wurde: „Ich bekam, wie leider mal wieder nicht anders zu erwarten, keine Antwort, da gibt man wohl lieber der WAZ Auskunft.“

Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Schmanke

 

Ich erwiderte darauf heute:

Guten Tag

und danke für die Antworten, mit denen ich nicht mehr gerechnet hatte. In Duisburg ist „mir nicht zu antworten“ seit Jahren geübte Praxis seitens der Verwaltung und städt. Unternehmen sowie der Politik. Insofern bin ich ein wenig voreingenommen. Andere Medien werden eindeutig bevorzugt, sind aber auch sehr unkritisch. Es freut mich dies einmal nicht bestätigt zu sehen.

Zur Info bzgl. Ihrer Überraschung: Erstmalig hatte ich Sie angeschrieben am 25.6. (mittags) und dann erinnernd nochmals am 27.6.

Ich empfehle daher entweder eine Abwesenheitsnotiz zu senden oder Personal/Vertreter/Empfangsbevollmächtigte entsprechend anzuweisen.

Ihr Antworten erscheinen heute – spätestens morgen- auf DUISTOP.

Ihr Angebot weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen nehme ich dankend zur Kenntnis.

Viel Erfolg in Ihrem Job.

M. Schulze

c/o www.duistop.de

 

 

Hier meine ursprünglichen Fragen vom 25. Juni:

Guten Tag Herr Schmanke,

zunächst möchte ich Ihnen zu Ihrem neuen Job bei der wfbm in Duisburg gratulieren. Herzlich willkommen.

DUISTOP ist ein kritisches Stadtmagazin und hat auch die Vorkommnisse bei der wfbm kritisch begleitet. In diesem Zusammenhang habe ich als Redakteur zwei Fragen an Sie.

Die Fragen und Antworten werden naturgemäß auf DUISTOP 1:1 veröffentlicht.

Mit der Geschäftsführung haben Sie ja im Prinzip ein ziemlich heisses Eisen angefasst bei dem seit 2018 besonders die Vergütung eine umstrittene Rolle spielte. Deshalb zielt meine erste Frage auch auf dieses Thema.

Frau Rogg bzw. die wfbm ist mit der Veröffentlichung der Vergütung nicht sehr transparent umgegangen, m.a.W. man erfuhr bis 2018 nichts darüber. Erst dann wurde die exorbitante Bezahlung öffentlich.

Frage: Wie halten Sie es mit der Transparenz, welche Vergütung erhalten Sie jährlich und welche Nebenabsprachen gibt es bzgl. Büroausstattung, Dienstwagen, Spesenkonto etc.?

 

Im Zusammenhang mit Frau Rogg wurde auch laufend kritisiert wie schlecht dagegen die Menschen mit Behinderung/Handicap, die bei der bzw. für die wfbm arbeiten bezahlt werden.

Frage: Welche Bezahlung erfolgt für die Ihnen anvertrauten Menschen, gibt es einen offiziellen Mindestlohn, eine Vergütungstabelle nach Schweregraden usw.?

 

Herzlichen Dank vorab für eine zügige Beantwortung. Dieses Mail geht in Kopie an Frau Katrin Susanne Gems zur Kenntnisnahme. Sie gehört zum DUISTOP-Team.

 

Gruß

 

DUISTOP

Michael Schulze

MSV will aufsteigen – was auch sonst? Und die Stadt soll Spielerhandel unterstützen.

Ich bin kein Fussballkenner, auch nicht in Bezug auf den örtlichen MSV. Was Ingo Wald, MSV-Präsident, nun aktuell der WAZ in einem Interview sagte, kann ich aber so nicht unkommentiert stehen lassen.

Es geht dabei nicht ums Spielerische.

Zum einen geht es um fehlende Beträge die der MSV nun weiterhin auftreiben muß, weil Gelder durch den Abstieg aus der 2. Liga wegfallen – u.a. Sponsorengelder.

Deshalb spricht er im Interview von einer Elefantenrunde aus Vertretern der Stadt Duisburg, städtischen Unternehmen, Unternehmen aus der freien Wirtschaft. So will Wald wahrscheinlich Geld generieren und so würde sich die angespannte finanzielle Lage (Schulden von rund 1,5 Mio. EURO) irgendwie entspannen.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/msv-praesident-ingo-wald-wir-wollen-aufsteigen-id226365455.html

Wer aber seitens der Stadt und städtischen Unternehmen vor Ort war wurde nicht gesagt. Obwohl Wald selbst an einer Stelle von Transparenz sprach. Und diese Transparenz wünsche ich mir auch, wenn ich den Eindruck gewinne die Stadt und städtische Unternehmen springen hier in die Bresche. Man ist dem Verein doch schon großzügig entgegengekommen.

Den zweiten Punkt den ich kritisiere ist die unverhohlene Art wie man sich als Ausbildungsverein geriert, was per se nicht schlecht ist und auch dem sportlichen Grundgedanken entspricht, sich tatsächlich aber, wie Wald zum Besten gibt, als Händler sieht(Zitat): … Damit können wir Transfererlöse erzielen. Wenn wir Spieler entwickeln und gewinnbringend verkaufen, …

Mir ist natürlich klar, dass im Profifussball Menschen gehandelt werden. Und das enorme Summen fliessen. Von mir aus, kann ich eh nicht verhindern und muß jeder selbst wissen, ob er sich handeln lässt. Ich möchte aber nicht, dass sich die Stadt(bzw. Städte) und städtische Unternehmen daran beteiligen. Das können gerne die privaten Unternehmen oder private Investoren mit privaten Risiken tun.

Ich möchte nicht dass die Stadt Duisburg ein System unterstützt, dass derartige Auswüchse auch noch fördert. Das kann sie u.U. gerne machen, wenn andere unterentwickelte und unterfinanzierte Bereiche wie z.B. in der Bildung oder auch im Sport für die weniger Priviligierten dauerhaft gut aufgestellt sind.

Es kann nicht sein dass ein Verein, nur weil dieser ohne nennenswerten Nachweis zum Aushängeschild deklariert wird, Mittel erhält um mit Menschen Geld zu verdienen, die im Zuge dessen dann auch noch woanders (in einem anderen Verein, in einer anderen Stadt) zum Einsatz kommen.

Dem MSV gönne ich alles erdenklich Gute, aber ich habe den Eindruck hier geht es um die völlig falschen Ziele. Wenn man sich ein Stadion mit all den Kosten an den Hals hängt sollte man dies auch mit allen Konsequenzen langfristig bedenken. Abstiege im Fussball sind nun mal möglich und sportliche Talsohlen muß man durchschreiten können. Wenn dann die notwendige Kohle fehlt muß man eben kleinere Brötchen backen. Dass dann die Kosten erdrückend werden, weiß jeder der sich in dem Bereich tummelt. Dass die Stadt oder städtische Unternehmen in die Bresche springen kann und darf nicht sein. Wie so oft dürften hier aber die Verträge so bekloppt bescheuert ausgetüftelt sein, Verein, Stadiongesellschaft und noch ne Gesellschaft und noch ne Profi-Mannschaftsgesellschaft und wer weiß was sonst noch, dass die Stadt gar nicht anders kann.

Und dann noch ein Link der auch lieber MSV-Trainer wäre als OB.

Flaggenhissung „Mayors for Peace“ am 8. Juli 2019

Nicht nur die Klimakatastrophe bereitet den Menschen viele Sorgen, sondern auch der Aufrüstungskurs der Großmächte und die ungehemmten Waffenexporte zu den Kriegsschauplätzen dieser Erde machen keinen Halt vor der Vernunft.
Auch in Duisburg können wir ein Zeichen setzten für eine Politik, die zum Frieden führt.

Die „Mayors for Peace“ hissen weltweit am 8. Juli jeden Jahres ihre Flagge als Erinnerung an die völkerrechtliche Verpflichtung zur vollständigen Abrüstung aller Atomwaffen. Weltweit über 7.500 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – davon mehr als 550 aus Deutschland – werden auch in diesem Jahr sichtbare Zeichen für die Abrüstung aller Nuklearwaffen setzen. Der IGH (Internationale Gerichtshof in Den Haag) stellte am 8. Juli 1996 fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung aller Staaten dazu besteht, eine nukleare Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle herbeizuführen.
Mit der Abrüstung der Mittelstreckenraketen 1988 sind die Arsenale der alten Atomwaffen nicht ganz verschwunden. Durch die nukleare Teilhabe im Rahmen der NATO liefert auch Deutschland weiterhin Infrastruktur für solche Massenvernichtungswaffen. Deutsche Soldaten üben den Einsatz von Atomwaffen. Die Atombomben in Büchel sollen von reinen Fallbomben in lenkbare sogenannte „Präzisionswaffen“ umgerüstet werden. Ramstein, die Frankfurt US-Air-Base, die Kommando-Zentralen Stuttgart, Kalkar und bald auch Ulm sind fester Bestandteil der US- und NATO-Kriegsführung. Sie machen Deutschland sowohl zu einem potentiellen Akteur als auch zu einem potentiellen Kriegsziel.

Mit der Kündigung des INF-Vertrages durch die Vereinigten Staaten von Amerika und durch die Russische Föderation wird erneut der Start für einen neuen atomaren Rüstungswettlauf gegeben, der im Besonderen die Europäischen Staaten im Konfliktfall zu Opfern expansiver Militärpolitik degradiert. Jedoch kommt es nun umso mehr darauf an, deutliche Zeichen für eine nukleare Deeskalations-Politik zu setzen!

Mit der Kampagne „Mayors for Peace“ und dem „Flaggentag“ kann ein aktiver, zivilgesellschaftlicher Beitrag geleistet werden, dass auch in Duisburg ein solches Zeichen für eine Abrüstungspolitik gesetzt wird. Jede/jeder in Duisburg kann sich aktiv beteiligen, wenn die Hoffnung auf eine nukleare Abrüstung durch unser Engagement international zur Durchsetzung gebracht werden soll. Schon Willy Brand, ehem. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, bemerkte treffend: „Der Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“.

Deshalb rufen wir auf zur Teilnahme an der Veranstaltung „Flaggentag“ im Rahmen des Aufrufs „Mayors for Peace“ am 8. Juli 2019, 14:45 Uhr, vor dem Hauptportal des Duisburger Rathauses. Die Veranstaltung findet in Absprache zwischen dem Oberbürgermeisterbüro und dem Friedensforum Duisburg statt. Herr Osenger (stellvertretender Oberbürgermeister) wird dem Flaggentag beiwohnen.

Jürgen Hagenguth
für das Friedensforum Duisburg

Sommerloch-Mimimi vom Verein „Wirtschaft für Duisburg“

Mit bedeutungslosen Sätzen wie „nicht die Frage ob, sondern wie“ füllt die RP anscheinend das beginnende Sommerloch und das mit einem Thema das wahrlich nicht unwichtig ist.

Jutta Stolle, Vorstandsmitglied des Vereins Wirtschaft für Duisburg und im Hauptberuf Direktorin Gesellschafter | Ansprechpartnerin Gesellschaftliches Engagement bei Haniel

https://www.haniel.de/verantwortung/ansprechpartner/

fabuliert ebenso bedeutungslos von „nachhaltige und dauerhafte Strategie und Umsetzung, um die Stärken“ blablabla, usw., wie immer, alles schon tausendmal gehört, gelesen, wen interessierts …

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Schwächen Duisburgs und sein schlechtes Image.

Aber statt Ross und Reiter mal zu nennen bzw. konkrete Ideen und Vorschläge zu machen verliert sie sich bzw. man sich im Einerlei von neuem Logo und Stadtmarketing sowie Workshops. Fehlt nur noch ein Pakt.

Ganz ehrlich, was soll denn auch von der „alten“ Duisburger Elite kommen, die sich ja eigentlich wünscht alte Zustände zu behalten und alles unverändert zu lassen? Erneuerung geht nur mit Verlusten einher.  Und die würden auch sie treffen.

Da könnte es ja mal sinnvoll sein, wenn ein Duisburger BigPlayer wie Haniel etwas in die Waagschale wirft, z.B. finanziell. Und auch die anderen BigPlayer dazu auffordert. Daneben sollten diese BigPlayer den Versaubeutlern von der SPD und CDU mal den Marsch blasen, die nämlich ebenso am Erhalt des Status Quo interessiert sind. Ich sage nur Klimanotstand vs. Klima-Hassenichgesehen. Ergebnis: 0:1 für Hassenichgesehen von SPD und CDU.

Und ganz ehrlich, die notwendigen Veränderungen stehen uns erst noch bevor, jetzt beim Logo und Stadtmarketing ein wenig rumzubasteln führt nur dazu, dass man ablenkt von den eigentlichen Problemen, unnötig Geld ausgibt und Aktionen vortäuscht, die aber in 2-3 Jahren schon wieder neu überdacht werden müssen, weil die Wirklichkeit uns dann alle überholt hat.

Gerade jemand wie Stolle von Haniel müsste ahnen was läuft und was noch kommen wird:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/verkaufte-anteile-haniel-und-metro-leiten-das-ende-einer-konzern-aera-ein/22954698.html?ticket=ST-3517792-K9LbjBNzuUIjGbalhZKm-ap6

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/metro-der-fatale-fehler-der-haniel-milliardaere-a-1225012.html

Haniel einst mit Kohle gross geworden und dann mit der Metro ein Flaggschiff des deutschen Handels besessen, die inzwischen zu einem Kaufobjekt eines tschechischen Jung-Milliardärs geworden ist (vgl. Karstadt und österreichischer Jung-Milliardär), dürfte um schmerzliche Veränderungen und Einschnitte wissen.

Die Zeiten der alten Industrien sind endgültig vorbei und ein Blick in diverse Arbeitsmarktstudien (ich erwähnte es schon mehrmals) hinsichtlich der Logistik-Jobs dürfte auch das derzeitige Wirtschafts-Surrogat von Kohle und Stahl in Duisburg demnächst verblassen lassen.

Also nicht Logistik, nicht CallCenter, nicht Banken werden Jobs von Morgen schaffen sondern HighTech, KI, SmartCity, Klima und Umwelt.

Aber es werden weniger Jobs. Also muß man auch anfangen die Sozialsysteme umzustellen, was Duisburg nicht alleine wuppen kann. Ich sage nur 2025: Dann kommen die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre sukzessive ins Renten- und Pensionsalter. Und wir haben jetzt schon Fachkräftemangel. Ev. werden aber durch die Digitalisierung nicht mehr so viele Leute gebraucht, nur wer bezahlt dann die vielen Rentner und Pensionäre die auch noch immer älter werden?

Handel, Logistik und alles rund ums Auto werden ihre tragenden Bedeutungen verlieren, z.B. der Gesundheitsmarkt, der Handwerksbereich werden boomen, wenn man es denn richtig anfängt und endlich beginnt. Auch in Duisburg.

Diskussionen um Bäume sind daher sehr sinnvoll, denn sie sorgen für eine lebenswerte und gesunde Stadt. Der Erhalt alter Industrien und Geschäftszweige ist weniger wichtig, denn sobald ihre Vertreter erkennen wie sie mit dem Einsatz von Robotern statt Menschen Geld sparen können, wird ihr ewiges Totschlag-Argument von der Arbeitsplatzsicherung und -schaffung zur Makulatur.

Fazit: Erst wenn man die Stärken und Schwächen Duisburgs offen benennt, sowie die Änderungsverhinderer auflistet und „angreift“, sprich Ross und Reiter pro Erhalt des Status Quo und eines Weiter-So-Wie-Bisher klar definiert, wird man das Image und wird man die Bedeutung Duisburgs nachhaltig ändern können.

Es wird dann Verlierer geben, aber auch Gewinner.

Kommunalmathe von der SägeParteiDuisburg (SPD)

Gastbeitrag von Dr. Ulrich Scharfenort – www.ulrics.blog

2020 steht die nächste Kommunalwahl an. Wegen Klimaschutz und dem wachsenden Umweltbewusstsein sinkt die Wahlwahrscheinlichkeit für unsoziale und unchristliche Parteien.

Seit der Abschaffung der Baumschutzsatzung gibt es Kritik an der SPD und CDU. Nun sind diese in eine verzweifelte Offensive gegangen. Und versuchen uns etwas Schlechtes als gut zu verkaufen.

Ich habe versucht mal die Rechnung dieser Parteien zu visualisieren. Denke die Finanzdarstellung wird die passendere sein. Besonders die SPD behauptet ja, dass es mehr Bäume als früher wären. Ob diese Behauptung stimmt müsste man noch prüfen, aber glauben wir einfach mal der SPD. Mehr Bäume ist nur eine Anzahl, genauso wie mehr Arbeitsplätze nicht heißt, dass man mit diesen den Lebensunterhalt bestreiten kann.

In der Visualisierung heißt mehr Geld, dass 1 € durch dreimal 1 Cent ersetzt wird. Von der Anzahl(der Münzen) her ist es mehr Geld, real ist aber weniger wert. Genauso ist dies mit den Bäumen. Mehr Bäume sagt nichts darüber aus, welche Blattfläche verloren geht. Und die Blattfläche ist das, was uns sagt, wie wertvoll ein Baum ist. Je mehr Oberfläche, desto mehr Sauerstoff und desto mehr Verdunstung. Also ruhig mal kritisch hinterfragen, was uns „Experten“ erzählen.

 

Beitrag im Original hier: https://ulrics.blog/2019/07/02/duisburg-kommunalmathematik-baumschutz-saegeparteiduisburg/

Wenn nix mehr hilft, dann Brandschutzmängel. In Mülheim wie in Duisburg.

Gastbeitrag von den MBI aus Mülheim zum Thema Volkshochschule(VHS)

„Ein Musterbeispiel für Volksverarschung.“ (Michael Schulze)

 

Zur Erinnerung

Die Mülheimer Volkshochschule an der Bergstraße wurde 1979 eröffnet. 2004 wurde sie bei der 25-Jahr-Feier von hochrangigen Politiker/innen diverser Couleur in allerhöchsten Tönen als besonders vorbildlich gelobt.

Bei den Brandschauen 2007 wurden diverse Brandschutzmängel aufgelistet, u.a. die fehlende Schottung in den Durchbrüchen. Deshalb wurde im Haushalt 2008 über 2 Mio. € im Haushalt eingestellt für VHS-Sanierung, die aber in der Folge Jahr für Jahr zwar im Haushalt standen, aber bis heute nie abgerufen wurden.

Von 2009 bis 2012 wurde die VHS für Gremiensitzungen der Lokalpolitik genutzt, weil das Restrathaus des historischen Teils für über 50 Mio. € saniert wurde, während der Rathausneubau kurz vorher für Ruhrbania (Anmerkung: ein Innenstadt-Umbau-Projekt) abgerissen worden war.

2013 forderte die MST-Chefin (Anmerkung: Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus)  dann anstelle der VHS ein Hotel am MüGa-Rand (Anmerkung: Mülheimer Gartenschau) für Teilnehmer an Kongressen in der Stadthalle, doch sie stieß nur auf vehemente Kritik aus der Bürgerschaft.

2014 erklärte OBin Mühlenfeld kurz nach den Kommunalwahlen, dass man sich mit dem VHS-Gelände für die Sparkassen-Akademie beworben habe. Die große Ratsmehrheit folgte dem bereitwillig in allen Punkten, ein B-Plan dazu wurde eingeleitet und der Immobilienservice stellte einen Abrissantrag. Die MBI beantragten Prüfung auf Denkmalschutz beim Landeskonservator. Die BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ wurde gegründet mit dem Ziel, bei Zuschlag für die Spk.-Akademie ein Bürgerbegehren zu starten. Im Dezember erhielt dann Dortmund den Zuschlag für die Spk.-Akademie.

2015 musste der B-Plan wieder eingestampft werden, der Abrissantrag aber wurde bis heute nicht zurückgezogen. Die LVR-Denkmalbehörde bescheinigte die Denkmalwürdigkeit der VHS, allerdings zog sich die Eintragung in die Denkmalliste noch über 1 Jahr hin, weil die Stadt Mülheim blockierte, wo immer möglich.

Im Dez. 2015 präsentierte OB Scholten eine neue Variante zur VHS-Verlagerung, und zwar in das zukünftige Gebäude auf dem ex-Kaufhof-Gelände. Die BI nahm die Arbeit wieder auf und hatte für den Fall des geplanten Beschlusses im Rat Ende Jan. 2016 bereits ein Bürgerbegehren vollständig vorbereitet.

Kurz vor dem Ratsbeschluss blies die Verwaltungsspitze im Jan. 2016 das Vorhaben ab und der Kämmerer präsentierte, dass diese VHS-Alternative die Stadt viel teurer käme als die VHS-Sanierung.

Trotz aller Verzögerungsversuche der Stadt musste die VHS Ende 2016 in die Denkmalliste eingetragen werden, das zugehörige Fachgutachten des LVR bescheinigte dem Gebäude und seiner Funktionalität Einzigartigkeit und herausragende Bedeutung.

Im Feb. 2017 wurde nach 10 Jahren immer währender Verzögerung (trotz im Etat jeweils eingestellter Mittel) endlich die spätestens seit dem Gutachten 2012 feststehende notwendige Brandschutzsanierung im Sommer beschlossen. Die Arbeiten begannen aber entgegen des Beschlusses erst gegen Ferienende.

Am 19. September 2017, in der Woche vor der Bundestagswahl, wurde dann die VHS überfallartig geschlossen wegen angeblich gravierender Brandschutzmängel. Welche Mängel neu entdeckt worden seien, die nicht bereits im Brandschutzgutachten 2012 alle aufgelistet waren, konnte bis heute nicht erklärt werden. Das leerstehende Gebäude wurde bis Dezember von einem Wachdienst für 6000 €/Woche gesichert, so dass niemand Zutritt erlangen konnte. Am 7. Dezember 2017 nickte die große Ratsmehrheit von SPD, CDU, BAMH, Grünen und FDP die Verwaltungsvorlage ab, mit der per teuren Gutachten, bezahlt über die verbliebenen, zur VHS-Sanierung vorgesehenen 1,8 Mio. €, untersucht werden soll, ob auf Dauer der Neubau einer VHS, auf städtischem oder auf fremdem Grundstück, oder eine Sanierung der bisherigen VHS finanziell günstiger sei. Der Antrag von MBI, Linken und WirAusMülheim, unverzüglich die Brandschutzsanierung wieder durchzuführen und die VHS zum neuen Semester zumindest in den sanierten Teilbereichen wieder stattfinden zu lassen, wurde von der o.g. Mehrheit ohne Diskussion nieder gestimmt.

Im Januar 2018 präsentierte die Verwaltung 2 Gebäude, von denen 1 als Interims-VHS auf 5 oder 10 Jahre angemietet werden sollte. Der Rat entschied sich am 22. Februar ohne Vorberatung in anderen Gremien für das ehemalige AEG-Fabrikgebäude an der Aktienstraße. Weil erst einmal nur ca. 2000 qm für VHS umgebaut werden konnten, sollten noch zusätzlich 1000 qm im ehemaligen Deichmann-Gebäude Schloßstr. angemietet werden, doch der Vermieter spielte nicht mit, weil das Cafe Alex im Untergeschoss durch viele Migranten aus VHS-Kursen gestört hätte werden können. Deshalb wurden weitere ca. 1200 qm an der Aktienstr. zusätzlich für VHS umgebaut und später ebenfalls auf mind. 5 Jahre angemietet.

Im März 2018 beschloss die BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ ein vorbeugendes Bürgerbegehren, dessen Text bei „der Stadt“ eingereicht werden musste, damit diese wie vorgeschrieben eine Kostenschätzung einfügen konnte. Die Kämmerei gab 16 bis 20 Mio. € an. Die selbe Verwaltung hatte die Kosten für die gesetzlich notwendige Brandschutzsanierung und Trinkwasserleitungen 2015 mit 4,2 Mio. € angegeben, gemäß Brandschutzgutachten von 2012. Der Architekt der VHS, Dietmar Teich, schätzte aktuell die Brandschutzsanierung auf 2 Mio. € und erklärte sich bereit, dies mit einem Gutachten auf eigene Kosten zu belegen, doch dies wurde barsch abgelehnt und ihm jeder Zugang zum Gebäude strikt untersagt.

Im April 2018 erklärte der Rechtsdezernent das Bürgerbegehren für unzulässig. Dessen ungeachtet startete die BI im Mai 2018 die Unterschriftensammlung und konnte Anfang Juli bereits 11.000 Unterschriften einreichen, ca. 6600 wären nötig gewesen. Der Stadtrat stimmte Ende August 2018 mehrheitlich für die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens. Dagegen wurde im November 2018 Klage beim Verwaltungsgericht eingelegt.

Im Oktober 2018 stellte sich auf MBI-Nachfragen heraus, dass die im Ratsbeschluss vom 7.12.17 vorgesehene EU-weite Ausschreibung des Gutachtens zur VHS-Zukunft eigenmächtig von der Verwaltung unterlassen und in eine freihändige Vergabe abgeändert worden war. Im Rat am 8. November 2018 wurde der MBI-Antrag, die gesamte, noch nicht endgültige Vergabe anzuhalten und den Architekten Teich um das versprochene Gutachten zu bitten, mehrheitlich abgelehnt.

Am 26. März 2019 fand die mündliche Verhandlung beim Verwaltungsgericht Düsseldorf statt. Das Gericht erklärte das Bürgerbegehren für unzweideutig zulässig, brummte der Stadt 100% der Verfahrenskosten auf und erwirkte den „Vergleich“, dass der fällige Bürgerentscheid nicht sofort, sondern bis Ende Oktober stattfinden solle, nachdem das von der Stadt für spätestens Mitte Juni angekündigte Gutachten vorliege, so dass der Rat sich dem Bürgerbegehren anschließen und einen Entscheid an der Wahlurne überflüssig machen könne.

Am 21. Juni 2018 verkündete Kämmerer Mendack, das Gutachten läge erst nach der letzten regulären Ratssitzung vor den Sommerferien, dem 27. Juni, vor. Im Rat am 27. Juni 2019 wurde zähneknirschend und mit beschämendem Niveau der 12. Juli für eine Ratssondersitzung festgelegt, wo der Rat sich dem zulässigen Bürgerbegehren anschließen kann.

Am 28. Juni 19 präsentierten Kämmerer und Gutachter ihre Ergebnisse vorab den Ratsvertreter/innen. Wenig überraschend erklärten sie die langjährige Anmietung des für eine sinnvolle VHS nicht geeigneten Gebäudes an der Aktienstr. für die mit Abstand billigste Variante und schraubten die angeblichen Kosten für Sanierung und Nutzung des leerstehenden VHS-Denkmals in der MüGa auf sagenhafte über 30 Mio. € hoch.

Am 12. Juli 2019 findet nun die ungeliebte Sondersitzung des Rates statt und es ist kaum zu erwarten, dass die Ratsmehrheit sich bei der gesamten Vorgeschichte und den Fantasiesummen des „Gutachtens“ dem Bürgerbegehren anschließen wird. Also wird für Mitte Oktober ein Termin für den dann fälligen Bürgerentscheid festgelegt werden müssen.

 

Ergebnis der Ereignisse seit dem denkwürdigen 19. Sept. 2017 ist folgendes:

Die vorher bestens funktionierende Mülheimer VHS mit über 500 Kursen bot zum letzten Semester 43% weniger Kurse an als vor der überfallartigen Schließung im Sept. 17 und auch die Anmeldungen sind selbst für diese Restkurse insgesamt eher rückläufig.

Die VHS-Saga – ein Riesenskandal und ein abgekartetes, böses Spiel?!

Warum das Ganze? Die Vermutung liegt nahe, dass es bereits heiße Interessenten (manche sagen Immobilienspekulanten) gibt für dieses absolute Sahnegrundstück der Stadt am MüGa-Rand und als Teil des gesamten Kulturensembles mit Schloß Broich, Ringlokschuppen, Camera Obscura und Stadthalle mit dem MüGa-Park und u.a. dem beliebten Wasserspielplatz direkt neben der VHS.

 

 

Soso, defensive Haltung gegenüber möglichen Klagen?!

Gestern wurde in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause so einiges -den sommerlichen Temperaturen entsprechend- hitzig debattiert. Zumindest wenn man der RP Glauben schenken darf.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-stadtrat-will-klimanotstand-nicht-ausrufen_aid-39807597

Ich berichtete  ja schon über einiges, wie zB die bereits im Vorhinein bekantgewordene Ablehnung der hiesigen GROKO aus SPD und CDU gegenüber der Ausrufung des Klimanotstandes, den die Grünen im Rat zur Debatte stellten. Merkwürdig, dass etwas in Duisburg nicht klappt, in anderen Grosstädten wie Leverkusen schon:

https://rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/leverkusen-ruft-den-klimanotstand-aus_aid-39787993

Sagurna & Co. wollen lieber den Klimaschutzplan von 2017 fortgesetzt sehen, wobei, ich kommentierte schon, dort nicht wirklich viel zu finden ist, was man als konkrete Handlungsanweisungen verstehen kann.

So nehme ich mal meinen ganzen Mut zusammen und schlage konkret zehn Punkte vor vor:

autofreie Innenstadt

Radverkehr vor Autoverkehr

Baumschutzsatzung wieder in Kraft setzen

alle Ratsentscheidungen unter der Prämisse von Klimaschutz (die Hauptforderung der Klimanotstandsbefürworter)

LKW-Verkehr begrenzen, LKW-Maut im Stadtgebiet

alle öffentlichen Gebäude auf Möglichkeiten regenerativer Energiegewinnung checken und umrüsten

ÖPNV-Tickets statt Dienstwagen (Verwaltung und Beteiligungsunternehmen)

Eisenbahntrassen ausbauen bzw. darauf hinwirken

Altbauinstandsetzung vor Neubau fördern

Mitfahrsystem auf privater Basis fördern (wäre smart)

Zum Ende komme ich noch auf den Punkt den ich mit der Überschrift andeute. Laut RP hat CDUs Enzweiler in einer weiteren Ratsangelegenheit, nämlich zur 2. Auslegung der Pläne für 6-Seen-Wedau dies als „defensive Haltung der Verwaltung gegenüber potenziellen Klagen“ bewertet.

Da frag ich mich doch, was meint der Mann denn damit? Ich lese das so: Scheiss was auf die BürgerInnen, wir machen sowieso was wir wollen.

Aber zugegeben ich überinterpretiere immer etwas, wenn das von Link, Enzweiler & Co. kommt.

Ach ja, die Bürgschaft der Stadt für den Kauf des Geländes durch die Gebag wurde natürlich mal wieder nicht-öffentlich im Rat besprochen. Im Duktus von Enzweilers Spruch von oben bedeutet das: Die intransparente Haltung der Stadt gegenüber potentiell interessierten BürgerInnen.

Na geht doch auch – hoffentlich auf Dauer: Transparente Bezüge und Vergütungen

Erst vorgestern hatte ich im Zusammenhang mit der Neueinstellung des wfbm-Gechäftsführers und der Offenlegung seiner Bezüge auch die transparante Offenlegung anderer Managergehälter gefordert.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/06/29/geht-doch-wfbm-chef-verguetung-soll-oeffentlich-gemacht-werden/

Nun hat der Rat gestern etwas in der Richtung beschlossen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburger-rat-beschliesst-konsequenzen-aus-dem-wfbm-gehaltsskandal_aid-39809145

Man fragt sich allerdings schon, warum erst das wfbm-Kind in den Brunnen fallen mußte, damit vorgeblich schlaue Leute im Rat schlaue Dinge beschliessen.

Was ich allerdings zum Thema Aufsichtsräte in dem RP-Artikel lese gibt mir  ziemlich zu denken. So geht es um die Kompetenz der Aufsichtsratsmitglieder die u.a. dafür Soge zu tragen haben, dass sie die Entwicklungen eben auch beaufsichtigen. Es genügt ein Blick in die entsprechenden Gesetze, um zu wissen, welche Pflichten ein AR-Mitglied hat, aber dies nicht erst seit gestern Nachmittag.

Und wenn dann einer wie Enzweiler auf den Verwaltungsrat der Sparkasse (so heisst dort der Aufsichtsrat) verweist und die dortigen Schulungen für AR-Leute anpreist, dann erinnere ich gerne mal an meine diversen Schreiben an ihn und seine Kollegen in denen ich bereits vor über einem Jahr um transparente Auskunft über die tatsächlichen Schulungen Auskunft erhoffte. Er antwortete explizit nicht. Nur Stefan Wedding antwortetet als einziger von allen Verwaltungsratsmitgliedern. Was ich allerdings erfuhr war eher bescheiden, so führt bzw. führte die Schulungen nur die Sparkassen-eigene Akademie durch.

Enzweiler ist ja der Typ Politiker der scheinbar gerne dann auf vorbildhaftes Verhalten hinweist, wenn er selbst glaubt damit glänzen zu können.

Er ließ aber jahrelang unerwähnt im Immobilienbereich als Generalbevollmächtigter einer Düsseldorfer Immobilienverwaltung tätig zu sein. Dies war bis zu seinem 70. Lebensjahr und dem Ausscheiden als zugelassener Notar bis dato nicht mit der Bundesnotarordnung vereinbar. Meine Beschwerde bei der rheinischen Notarkammer wurde so lange herausgezögert bis der Mann 70 wurde. Dann kam aus Köln ein lapidares „Die Sache hätte sich nun erledigt.“ Mein damaliger Hinweis an den OB, dass Enzweilers Tätigkeit auch nicht im Ratsinfosystem stünde, wurde komplett ignoriert.

Mitnichten erledigt hat sich allerdings auch gestern nicht  der Umstand, dass man vielleicht auch so clever sein sollte die Zahl der AR-Mandate einzelner Leute zu beschränken, dann könnte sie sich auch besser kümmern – z.B. zeitlich.

Nun will ich mal nicht einen Duisburger herausgreifen, ich könnte bei Link anfangen, sondern den OB von Dortmund. Dieser Sierau ist schon ein echter sozialer Demokrat, erinnert mich aber, was seine Nebentätigkeiten angeht, eher an einen neoliberalen Wirtschaftsmagnaten:

https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=520640

Wie gut, dass durch die vielen Mandate soviel Kohle reinkommt, dass damit seine OB-Vergütung gesichert ist. Was allerdings davon ablenkt sich mal vorzustellen wie viele Fehler der Mann ev. macht bzw. machen könnte, die viel teurer kommen könnten.  Irgendwie beschleicht mich der Gedanke, dass es noch andere Gründe gibt, warum so einer wie er sich auf so vielen Hochzeiten tummelt.

Peinlich wird es dann, wenn man als aufopferndes Arbeitstier wie z.B. auch  OB Link dann mal nach Job und Ehe gefragt wird. Und dieser antwortete kürzlich in Hagen mit einem Dankeschön für die Fragestellung so nett, dass es für die Noch-Ehefrau klingen dürfte wie: „Gut dass wir uns getrennt haben, nun kann ich noch mehr Ämter und Mandate anhäufen und meine Abende ohne Dich verbringen.“

Ey, ich sag nur, was is‘.

https://www.wp.de/staedte/hagen/probleme-wie-hagen-wie-duisburgs-ob-link-sie-angeht-id216622523.html