CDU-NRW: Echt oder Fake? Fragen an den Generalsekretär Josef Hovenjürgen

Bereits seit November 2021 wirbt die NRW-CDU um Stimmen für die kommenden Landtagswahl im Mai.

„Weil Du zählst.“ heisst das Motto dieser Wahlwerbe-Kampagne – und ich habe das mal ganz wörtlich genommen, habe mich also angesprochen gefühlt und mit dem „Du“ könnte ja auch Duisburg gemeint sein.

https://www.cdu-nrw.de/weil-du-zaehlst-nrw-unsere-zuhoer-und-mitmachkampagne

Also in zweifacher Hinsicht war es an der Zeit die zwei Macher dahinter mal anzuschreiben. Herrn Wüst habe ich mir erspart, der hat sich in anderer Angelegenheit schon als nicht besonders zugänglich erwiesen, weshalb ich es mit dem zweiten Mann, dem Generalsekretär Josef Hovenjürgen versuche – er ist auch MdL und zwar für den Wahlkreis 72, der räumlich größte im Kreis Recklinghausen der folgende Städte umfasst: Haltern am See, Dorsten (nördlicher Teil), Marl (östlicher Teil), Oer-Erkenschwick und Datteln (nördlicher Teil). Ein ländliches CDU-Gebiet in dem Welt noch in Ordnung zu sein scheint.

https://josef-hovenjuergen.de/

Die hiesige CDU-Vertreterin Petra Vogt, die wohl auch gerne wiedergewählt würde, glänzt dagegen mit Webabstinenz. Seit Wochen erscheint ein Hinweis, dass ihre Website überarbeitet wird und man gefälligst in ein paar Tagen wiederkommen soll. Pustekuchen.

https://www.petra-vogt-cdu.de/

Wie es zusammenpasst, dass die CDU-NRW bereits seit Wochen kräftig um Stimmen wirbt, aber Duisburgs Frau Vogt wahrscheinlich noch bis eine Woche vor der Wahl warten wird, erschliesst sich mir nicht, passt aber irgendwie in einen Wahlauftritt den man von einer ehemaligen Volkspartei erwarten darf.

Aber Schluß jetzt mit Frau Vogt, die Frau ist vollkommen unwichtig, sie wird wahrscheinlich auch nur deshalb gewählt oder wegen ihres Grinsens.

Heute am frühen Abend habe ich lieber Herrn Hovenjürgen folgendes Schreiben zukommen lassen denn auf seiner Website heisst es so wunderbar glaubwürdig:

WAS KANN ICH FÜR SIE TUN?
Ihr Anliegen ist mein Auftrag: Möchten Sie mit mir ins Gespräch kommen, über Politik sprechen und auch über Ihre Probleme vor Ort? Wo drückt der Schuh? Welche aktuellen Themen bewegen Sie? Welche persönlichen Ansichten, Anregungen oder Kritik haben Sie? Als Ihr Landtagsabgeordneter möchte ich wissen, was ich für Sie tun kann, damit ich Ihre Anliegen in meine Arbeit im Landtag einfließen lassen kann. Schreiben Sie mir.

 

Guten Abend Herr Hovenjürgen,

derzeit läuft Ihre Wahl-Kampagne(Weil Du zählst!) -bzw. die die CDU-NRW- und dort sind Sie prominent aufgeführt. Als Generalsekretär der CDU in NRW ist das auch kein Wunder.

Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen Sie mit einigen Dingen zu konfrontieren die dem derzeitigen CDU-Wahlkampfmotto aber auch der eigentlich zu erwartenden demokratischen Verfasstheit des Landes zuwiderlaufen.

Seit fast vier Jahren -genau seit dem 2. Mai 2018- etabliere ich eine neues Pressemedium in Duisburg. Die neuen Medien machen es möglich, es gibt www.duistop.de nur online. Schwerpunktmässig berichte und kommentiere ich über Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Damit kenne ich mich bestens aus.

Davor hatte ich ein einjähriges Gastspiel (2017) bei einem anderen Medium vor Ort.

Zu Ihrer Info, ich bin kein Anfänger, sondern komme weitestgehend aus dem Kommunikationsmetier, und ich bin 60 Jahre alt. Vorher war ich Unternehmer.

Ich schicke das voraus, weil ich deutlich machen will, dass es sich um eine ernsthafte Angelegenheit handelt und nicht um ein Freizeit-Projekt im Sinne von „Mach doch was mit Medien!“

Demzufolge habe ich auch die geltenden Gesetze wie z.B. das Pressegesetz NRW sehr ernst genommen (als Voraussetzung für meine „Arbeit“) und entsprechende Erwartungen daran gehabt. Vor meiner journalistischen Tätigkeit habe ich es allerdings mit dem IFG versucht oder auch mit Ratseingaben gemäß GO §24. So habe ich versucht per IFG und per Ratseingaben die Duisburger Verwaltung zur Heraushabe von Infos zu bewegen, der Erfolg war äusserst dürftig.

Inzwischen sind auf DUISTOP über 2.400 Artikel und Kommentare (nicht alle, aber überwiegend von mir) erschienen und man darf von einem normalen Pressemedium sprechen. Einzelne Artikel und Kommentare werden bis zu 25.000mal aufgerufen.

Und obwohl mir Großunternehmen wie Haniel, HKM, ThyssenKrupp, die Polizei NRW, Sozialkonzerne wie Caritas und Diakonie usw. antworten gab es von Anfang an Probleme mit dem Auskunftsverhalten der hiesigen Stadtverwaltung sowie sämtlicher Beteiligungsunternehmen (über 100) der Stadt.

Während aber die vorgenannten Großunternehmen gar nicht auskunftspflichtig sind, laut Pressegesetz, ist es die Verwaltung in Duisburg in jedem Fall.

Inzwischen sind über 300 Presseanfragen von mir aufgelaufen die sämtlichst nicht beantwortet wurden. Andere Pressemedien wie WAZ/NRZ und RP erhalten dagegen Antworten und werden auch zu PKs eingeladen.

Ich habe mich natürlich nicht damit abgefunden, da nicht nur gegen das Pressegesetz laufend verstossen wird, sondern auch gegen das Grundgesetz. Und natürlich gegen eine gewisse demokratische Grundpflicht die man von einer Exekutive erwarten darf.

Folgende Versuche(ohne Vollständigkeit – nur die wesentlichen) den OB und die Verwaltung in Duisburg zum Einlenken zu bewegen (bewegen zu lassen) sind bisher alle „schiefgegangen“:

Schreiben an die Kommunalaufsicht

Schreiben an den MP (erst Herr Laschet/dann Herr Wüst)

Anträge an die Stadt auf Auskunft

Eingabe an den Petitionsausschuss des Landtags

Bitten an Politiker/Innen aller Fraktionen inkl. der CDU

Bitten an Ratsmitglieder in Duisburg

Letztendlich müsste ich nun meine Auskünfte auf juristischem Wege erstreiten. Doch wie es kann sein, dass ich dazu quasi genötigt werde, obwohl es doch das entsprechende Gesetz gibt?

Zusätzlich musste ich mir auch noch Unterstellungen gefallen lassen die anscheinend aus mir einen Straftäter machen sollten (u.a. versuchte Erpressung, Nötigung, …). Aber die Strafanzeigen gegen die VerfasserInnen verliefen bis zur Oberstaatsanwaltschaft im Sande. Tonus: Es kann ja mal passieren das man sich im Ton vergreift.

In der aktuellen CDU-Wahlkampage heisst es (Zitat-Auszug):

„Wir wollen genau hinhören und erfahren, was die Menschen bei uns in Nordrhein-Westfalen beschäftigt und was für die vielfältigen Regionen wichtig ist. Wir wollen jeden Einzelnen mitnehmen, sodass jeder dazu beitragen kann, dass es uns in Nordrhein-Westfalen noch besser geht. Weil Du zählst!“

Ich bin gespannt wie Sie reagieren und was Sie mir antworten. Vor allem aber was Sie tun.

Bevor ich es vergesse: Anfragen von mir bei NRW-Ministerien, zuletzt z.B. beim Bauministerium, werden auch nicht problemlos und umfänglich beantwortet.

Mit freundlichem Gruß
DUISTOP
Stadtmagazin

Michael Schulze

Da isse ja endlich wieder – rechtzeitig zum Wahlkrampf läuft sich Sarah P. schon mal warm

Zum Warmwerden und um mal zwischendurch wieder ein Lebenszeichen von sich zu geben – letztens machte „The Brain“ Börner von sich reden – und um zu rechtfertigen warum wir denn im Mai unbedingt die attraktive SPD-Sarah-Philipp wieder wählen sollen, hat sie sich zu Wort gemeldet.

Zur Zeit hat es ihr der Kies angetan und sie meint die Landesregierung sollte doch den billigen Kies nicht deshalb zur Förderung freigeben weil die Kiesindustrie die Umsatzförderung braucht.

https://spd-duisburg.de/spd-fuer-einen-nrw-rohstoffplan-kiesabbau-schrittweise-zurueckfuehren/

Den folgenden Satz muß man sich als Duisburger SPD-Genossin erstmal trauen (Zitat):

„Die schwarz-gelbe Landesregierung stellt die Interessen der Kiesindustrie vor die der Kommunen und der Menschen hier.“

Ersetzen wir doch mal schwarz-gelb durch rot-schwarz, Landesregierung durch Stadtspitze und Kiesindustrie durch Logistik:

„Die rot-schwarze Stadtspitze stellt die Interessen der Logistik vor die der Kommune und der Menschen hier.“

FCK. Bin ich gut.

 

 

MSV-Stadion geht endgültig an die Stadt über – mehr als 10 Millionen EURO Kosten stehen bereits in Aussicht

Wie schön, dass sich die „privaten“ Gesellschafter wie z.B. Schauinsland von ihren Anteilen an der MSV-Stadionprojektgesellschaft trennen, in dem Falle von über 27 Prozent, und das für jeweils einen läppischen EURO, damit in Bälde die Stadt, also wir alle, alleinige Eigentümerin des Stadions werden kann.

Ich berichtete bereits mehrfach mit deutlichem Würgereiz und hatte dabei etliche Eimer bereitstehen. Heute übrigens auch.

Ist ja für die bisherigen Gesellschafter zuletzt blöd gelaufen, allein für 2020/2021 sollen rund zwei Millionen EURO Zuschuss fällig sein.

Alles u.a. aufgrund von Corona aber auch dem schlechten Tabellenstand in der dritten Liga geschuldet, und wer dort spielt kriegt eben auch viel weniger TV-Gelder, wobei die aber an einen der Hauptsponsoren abgedrückt werden müssen. Künftig will man als Alleinvermieterin an mehr Eventveranstalter vermieten, auch Teilflächen, damit man vom MSV-Spielgeschehen unabhängiger wird. Ich kann mir schon vorstellen wer diese Eventveranstalter sein werden, wahrscheinlich städtische Beteiligungsunternehmen, die bereits ebenfalls als Sponsoren fungieren.

Am Ende vermieten wir das Ding einfach nur noch an uns selbst, wie bei einem Umsatzkarussell.  Mindestens alle drei Monate wird uns dann presseseitig (ausser meinerseits) weiterhin regelmässig eingetrichtert wie wichtig doch das Stadion und der Fußball als Aushängeschilder für Duisburg sind. Mumpitz.

Tja so ist das in Duisburg, wenn es mal nicht läuft müssen wir alle herhalten, obwohl wir alle gar keine Fußballfans sind. Wobei die Stadt, also wir, bereits über 50 Prozent an der MSV-Spielstätte besaßen, so sehr viel ändert sich eigentlich nicht.

Und, tja so ist das in Dusiburg, gleichzeitig wird uns auch nochmals angekündigt wie marode das Stadiondach nachwievor ist und wieviel die Sanierung kosten wird. Es bleibt bei über 10 Millionen EURO wobei mit mehr zu rechnen ist, weil ja Bauleistungen und -materialien bekanntlich nicht gerade billiger geworden sind.

Eine Sanierung soll es also werden, wobei ich persönlich immer noch davon ausgehe die Einschätzung könnte sich auch noch ändern. Warten wir ab welche Schadensmeldungen demnächst auftauchen, wenn das Ding erstmal ganz uns gehört und kein Gutachter mehr bereit ist es freizugeben bzw. dieser vllt. sanft dazu gedrängt wird es nicht mehr freizugeben.

Ich gebe mal  auf die Schnelle drei Stichpunkte weshalb auch ein Neubau in Frage kommen könnte:

mangelhafter Brandschutz (in Duisburg äusserst beliebt)

fehlende Eventmöglichkeiten

keine gendergerechten Toilettenanlagen

Aus diesem Grunde empfehle ich mal einen Blick in das Stadionbau-Handbuch der UEFA – geiler Stoff auf 160 Seiten – und einen Blick auf Seite 96 wegen weiterer Neubau-Anregungen:

https://de.uefa.com/MultimediaFiles/Download/uefaorg/Stadium&Security/02/11/78/27/2117827_DOWNLOAD.pdf

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-stadion-so-wird-uebergabe-an-die-stadt-duisburg-geplant-id234336829.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-duisburg-marodes-stadiondach-was-jetzt-notwendig-ist-id234335333.html

 

Verbraucherzentrale gegen die Aufspaltung der Grundversorgungstarife bei Strom und Gas

Die Verbraucherzentrale NRW geht derzeit juristisch gegen die Aufspaltung der Grundversorgungstarife von Strom und Gas für zwischen Neu- und Bestandskund:innen vor.

Eine aktuelle Marktstichprobe belegt angeblich die Benachteiligung von Neukund:innen und hohe Preisunterschiede. Deshalb wurden nun Abmahnungen gegen Rheinenergie, die Stadtwerke Gütersloh und die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG verschickt.

Die massiv ansteigenden Preise für Strom und Gas bringen den Energiemarkt in Turbulenzen: Anbieter wie die Stromio GmbH oder gas.de stellen von heute auf morgen die Lieferung ein, hunderttausende betroffene Haushalte fallen damit in die Ersatzversorgung zurück. Die Betroffenen stehen damit zwar nicht unmittelbar ohne Energie da, doch wie eine aktuelle Marktstichprobe der Verbraucherzentrale NRW für Strom belegt, verlangt ein Großteil der Grundversorger von den neuen Kund:innen Preise, die um ein Vielfaches höher liegen als die des bisherigen Kundenstamms. Eine Ungleichbehandlung, die gegen geltende Vorschriften des Energierechts verstößt, so die Verbraucherzentrale NRW. Sie hat deshalb nun Abmahnungen an die Rheinenergie, die Stadtwerke Gütersloh und die Wuppertaler WSW Energie & Wasser AG verschickt und ruft die Energiekartellbehörde NRW zum Handeln auf.

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Vor kurzem schreckte die Presse mit einem Bericht über die Duisburger Stadtwerke auf. So sollte ein Strom-Kunde plötzlich über 800 EURO pro Monat zahlen, bisher waren es knapp 140 EURO. Angeblich klärte sich die Sache auf.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-stadtwerke-kunde-soll-824-euro-abschlag-zahlen-id234298279.html

Ich habe mal auf die Schnelle einen Strompreisvergleich auf der Stadtwerke-Website gemacht (nur Neukundentarife): Zwischen einem Empfehlungstarif zu 142 EU mtl. und dem Grundversorgungstarif zu 167 EU mtl.  liegen immerhin 25 EU mtl. (Berechnung bei einem Verbrauch von 4.000 kWh/Jahr)

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„Bei allem Verständnis für die nicht ganz einfache Situation der Grundversorger – so geht es nicht. Die Benachteiligung von Verbraucher:innen, die ohne eigenes Verschulden in die Grundversorgung zurückfallen, ist rechtswidrig und widerspricht dem eigentlichen Schutzzweck der Grundversorgung“, unterstreicht Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. „Wir werden daher mit allen juristischen Mitteln gegen diese Benachteiligung vorgehen, die nur auf Grundlage eines willkürlich festgelegten Stichtags erfolgt.“

Denn die abgemahnten Energieunternehmen berechnen nur Kund:innen, die ab einem bestimmten Datum in die Ersatzversorgung gefallen sind, die neuen, deutlich höheren Tarife. Die bisherige Kundschaft im Grundversorgungstarif, bezahlt dagegen weiterhin einen geringeren Preis pro Kilowattstunde.

Bei der Verbraucherzentrale NRW melden sich aktuell viele Betroffene. „Sie sind geradezu verzweifelt über die immensen Gas- und Strompreise, die einige Energieanbieter für die Ersatzversorgung aufrufen“, so Schuldzinski. „Die Höhe der Abschlagszahlungen beträgt ein Vielfaches der bisherigen monatlichen Kosten. Das bringt gerade Haushalte mit weniger Einkommen in Bedrängnis.“
Marktstichprobe belegt Benachteiligung von neuen Kund:innen

Dass die Preise für die Grund- und Ersatzversorgung überdurchschnittlich hoch liegen, zeigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Marktstichprobe der Stromtarife von Grundversorgern in NRW, die die Verbraucherzentrale NRW vom 10. bis 11. Januar 2022 durchgeführt hat. Von den insgesamt 23 untersuchten Anbietern haben 18 Unternehmen einen Neukundentarif für die Stromgrundversorgung eingeführt. Die Differenz zwischen Neukunden- und Bestandskundenpreisen dieser Anbieter beträgt dabei durchschnittlich mehr als das Doppelte.

Drei der untersuchten Anbieter nehmen aktuell sogar einen Neukundenarbeitspreis pro Kilowattstunde von über 90 Cent. Kund:innen von Anbietern, die auf eine Tarifspaltung verzichten, zahlen dagegen durchschnittlich nur 34 Cent pro Kilowattstunde. In manchen Kommunen müssen betroffene Haushalte also das Dreifache für Strom zahlen als in anderen Städten NRWs.
Überhöhte Preise ein Fall für die Energiekartellbehörde NRW

„Die Ergebnisse unserer Stichprobe zeigen, dass viele Grundversorger gerade ihre marktbeherrschende Stellung zu Lasten der betroffenen Haushalte missbrauchen“, kritisiert Schuldzinski. „Nicht genug, dass die Tarife widerrechtlich aufgespalten werden. Die Energieanbieter verlangen von der neuen Kundschaft häufig auch noch deutlich überhöhte Preise und verstoßen damit gleich doppelt gegen geltende Vorschriften des Energierechts. Wir sehen die Energiekartellbehörde NRW in der Pflicht, gegen diese widerrechtliche Preispolitik vorzugehen.“
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW:

„Die Ungleichbehandlung von Verbraucher:innen, die ihren Anbieter gewechselt haben und nun ohne eigenes Verschulden in die Grundversorgung zurückfallen, ist rechtswidrig. Wir werden daher mit allen juristischen Mitteln gegen diese Benachteiligung vorgehen. Darüber hinaus sehen wir die Energiekartellbehörde NRW in der Pflicht, gegen die deutlich überhöhten Preise vorzugehen.“

Wer sich z.B. für die Strom-Spotpreise (Einkaufspreise) an der Leipziger Strombörse interessiert der guckt mal hier www.eex.com oder hier  http://www.bricklebrit.com/stromboerse_leipzig.html

 

 

Liebe MSV-Fans: Lasst Euch doch weiter vom Vorstand verarschen!!!

Aus der WAZ und NRZ kann man derzeit erfahren was der MSV, immer noch ein Drittliga-Kellerkind, von seinen Fans hält.

So werden von den erlaubten 750 Karten für die Heimspiele (Pandemie-bedingt) nur 150 für die Fans reserviert und 600 für die Sponsoren. Laut Zeitungskommentar wird dies so begründet (Zitat-Auszug): „Die Prozedur spiegelt allerdings die Realität im Profi-Fußball. Der Verein lebt – finanziell gesehen – von den Sponsoren. Das System basiert darauf, die Geldgeber zu hofieren, …“

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/der-msv-duisburg-setzt-bei-ticketvergabe-das-falsche-zeichen-id234328811.html

Zwar wird in dem Kommentar gefordert, dass es eigentlich ganz anders laufen müsste, also 600 Karten für Fans, doch es wird nicht darauf hingewiesen was dafür der tatsächliche Grund sein sollte.

Denn wenn die MSV-Vereinsoberen doch so deutlich auf ihre Sponsoren angewiesen sind und sie hofieren müssen, dann sollen diese Sponsoren doch bitteschön auch die Kosten für alles übernehmen was denn den Spielbetrieb überhaupt aufrecht erhält. Ich darf daran erinnern, dass mit Millionen-Steuergeld u.a. das Stadion in Betrieb gehalten wird.

Zwar sind auch die Sponsoren Steuerzahlende aber sicher nicht in der Mehrheit.

Mich interessiert ganz besonders ob OB Link in den Heimspielen zugegen sein wird.

 

 

Warbruckshof: Eine Stadt verschleudert ihr Erbe

von Katrin Susanne Gems

Duisburg gilt nicht als attraktive Stadt, aber dieses Image kommt nicht von ungefähr. Hier werden seit Jahrzehnten Chancen verspielt. Die einstige „Stadt Montan“ verleugnet ihr Erbe und betreibt kurzsichtigen Stadtumbau, verschleudert das Charakteristische zugunsten immer wieder scheiternder „Leuchtturmprojekte“ und mal mehr, mal weniger windiger Investoren. Hatte Anfang der 90er Jahre die „IBA Emscherpark“ Hoffnung gemacht, dass die Geschichte der Stadt an Rhein und Ruhr stolz präsentiert würde, sogar Touristen anziehen könnte und die Natur nach den langen Jahrzehnten eine Chance bekommen könnte, kann man heute nur konstatieren, dass das Gegenteil eingetreten ist.

In Ruhrort verschwand die historische Bebauung des Werfthafens, des ältesten Teils des Hafens in Nacht und Nebel gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung. Es gibt sogar Pläne, das Bodendenkmal zuzuschütten. Der ehemalige Hafenchef verkündete, der Duisburger Hafen sei ein Wirtschaftshafen und Tourismus störe da nur. Folgerichtig ließ er auf der nun „Mercatorinsel“ genannten Vinckeinsel direkt gegenüber des historischen Hafenstadtteils eine Halle bauen und plante noch eine weitere. Der den Bürgern versprochene Park schrumpfte auf eine Alibi-Ecke, die wohl nicht gewinnbringender zu verscheuern war. Dort ließ der Hafenchef, der gerne dicke Zigarren raucht und dicker Kumpel des Gazprom-Angestellten Gerhard Schroeder ist, unter Ausschluss der Bevölkerung die Skulptur des dritten Zigarrenrauchers im Bunde aufstellen.

Beim Verkauf des Eisenbahnhafens, der im Zuge der IBA Museumshafen werden sollte, wurde wahrscheinlich auch Sekt geschlürft, ob Zigarren geraucht wurden, ist nicht überliefert. Lieber, als dem meistbesuchten Museum Duisburgs einen Hafen zu gönnen – dem Binnenschifffahrtsmuseum, dem man schon einen Zugang für die Hafenrundfahrten gebaut hatte – wollte man hier „Ruhrort Waterfront“ errichten, eine Art zweiten Innenhafen, also Büros, „hochwertigen Wohnraum“ und ein bißchen Gewerbe. Es wurde nichts. Der Investor ging pleite, der Hafen ist vor zwei oder drei Jahren wohl wieder verkauft worden. An wen, das hält die Stadt geheim. Der Hafen indes gammelt vor sich hin, der eigentlich attraktive Hafenstadtteil kämpft.

In Walsum wurde die Zeche abgerissen. Dazu auch die schöne, zur Zeche gehörende Siedlung, in deren ehemals grünen Gärten sich jetzt die Getränkekisten der Firma Hövelmann stapeln. 2010 traf ich dort einen Mann beim Ausräumen seines Hauses. Er weinte. Er hatte vorher schon zweimal aus Häusern ausziehen müssen, die abgerissen wurden. Kein ungewöhnliches Schicksal in Duisburg. Alt-Walsum, direkt am Rhein gelegen und, wie die meisten Duisburger Stadtteile im Duisburger Norden, seit fränkischer Zeit besiedelt, ruht nun unter dem gigantischen Kühlturm eines Riesenkraftwerks.

Der Abriss des halben historischen Stadtteils Bruckhausen ging durch die überregionale Presse, was die Stadt nicht davon abgehalten hat, ihren Plan zu verwirklichen und einen Stadtteil zu vernichten, der in seiner Gesamtheit schon seit 20 Jahren unter Denkmalschutz hätte gestellt werden sollen und unter Historikern als einmalig im Ruhrgebiet galt. Aber Thyssen-Krupp gab Geld für die Geschichtsvernichtung und da gab es kein Halten. Menschen, die sich mühsam ein Haus im am schlechtesten beleumundeten Stadtteil Duisburgs renoviert hatten, verloren ihre Häuser für den berühmten Appel und das Ei. Manche zahlen bis heute an den Krediten für den Hauskauf.

Die immerhin von Max Taut geplante Zinkhüttensiedlung, als Vorzeigeprojekt nach Krieg und Nazizeit zum Beweis besseren Willens von Thyssen geplant, wollte die Stadt gerne als Baugrund für den Parkplatz eines „Outletcenters“ entmieten und abreissen lassen. Mit den alten Herrschaften, die dort bleiben wollten hatte man kein Pardon, aber auch nicht gerechnet. Denn sie wehrten sich heftig. Das Projekt scheiterte und hätte die Stadt Millionen an Schadensersatz gekostet, hätte nicht ein Mitglied der Bürgerinitiative gegen den Abriss den Verkauf der Siedlung an einen bekannnten Architekten und Outletgegner vermittelt. Müßig zu erwähnen, dass diese Unterstützung der Stadt keinerlei Dank wert war.

Die Liste der Bauskandale ließe sich beliebig erweitern, als Stichworte seien hier nur Küppersmühle, Landesarchiv, The Curve (heute: Am Alten Holzhafen), die unendlich beplante „Duisburger Freiheit“ (Wer denkt sich solche Namen aus? Inzwischen Duisburger Dünen) auf dem Gelände am Bahnhof auf dem die Loveparade zur Katastrophe wurde. Gebäude werden abgerissen, weil unbedingt neue gebaut werden müssen, die dann aber keine Mieter finden, siehe neue Bibliothek, in der jetzt auch die Volkshochschule untergebracht ist, oder gegenüber, die „Königsgalerie“, mit schön viel plakativem Gold, für den die Galerie von Gerkan Marg und Partner verschlimmbessert wurde. Irgendwer wird schon daran verdient haben.

In Duisburg gibt es noch sechs Wind- und zwei Wassermühlen, in ganz Deutschland noch etwa 400. Ist Duisburg für seine Mühlen bekannt? Natürlich nicht. Die meisten gammeln vor sich hin. Und auch andere Gebäude der vorindustriellen Epoche gibt es noch. Die meisten völlig unbeachtet.

So auch der Warbruckshof.

Die erste urkundliche Erwähnung des Warbruckshof in Marxloh findet man in einer Urkunde aus dem Jahr 1139. Noch heute erkennt auch der unbedarfte Betrachter eine komplette Hofanlage. August Thyssen hatte den uralten Hof als Werkscasino für den benachbarten Schacht 2/5 gekauft, so blieb er erhalten. Die Thyssens kauften gerne Herrensitze und repräsentative Gebäude um sie für solche Zwecke zu nutzen, so auch den Oberhof in Beeck von 1665, den Fritz Thyssen einige Zeit bewohnt hat. Mit dem Hauptgebäude des Warbruckhofs hat er einiges gemein: Balkendecke, alter Ofen, ein historisches Holztreppenhaus. Von wann die heute noch stehenden Gebäude des Marxloher Hofes stammen, ist nicht bekannt, er steht auch nicht etwa unter Denkmalschutz. Dabei ist er ein Kristallisationspunkt Marxloher, Hamborner und damit Duisburger Geschichte. Einst Sitz der Holtener Burgmannenfamilie Hagen van Darle zu Werlbruck. Werlbruck oder Werlebruck ist ein alter Name des Warbruckshofs. Dieses Geschlecht hatte in der näheren Umgebung von Holten das Verfügungsrecht über Güter in Laar, Stockum, Alsum, Aldenrade und Walsum-Overbruch.

In einer geschichtsbewussten Stadt wäre dieses Gebäude ein Schmuckstück, ein Museum. Die meisten Herrenhäuser haben die Zeiten nicht unverändert überstanden, sie sind immer und immer wieder überformt worden und trotzdem oder gerade deswegen Denkmäler. Vor etwa 20 Jahren ist der Warbruckshof als Firmensitz der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) unsensibel saniert worden, die Fassaden wirken zugepappt, die Öffentlichkeit hatte keine Zugang zum Gebäude. Schlimm genug, aber nun kommt es schlimmer, denn obwohl der Bezirksvertretung vorgegaukelt worden ist, nur ein jüngeres Gebäude aus den 1970er Jahren müsste für eine Autobahnabfahrt weichen, soll nun der ganze Hof für ein Minigewerbegebiet neben einem größeren, das auf dem Gelände von Schacht 2/5 entsteht, abgerissen werden. Auf den Protest eines Bezirksvertreters traute sich ein Mitarbeiter der Verwaltung sogar zu behaupten, dass Gebäude sei baufällig, auch das ist schon eine traurige Tradition in dieser Stadt. Nur nebenbei: Die GfB ist erst vor wenigen Wochen ausgezogen, die Gebäude sind bis 2017 regelmäßig aufwendig renoviert und gepflegt worden.

Duisburg hat in den 70er Jahren seine Altstadt und auch die Ruhrorter Altstadt abgerissen. Seit dem hat das Verschwinden historischer Bausubstanz nicht aufgehört, seit einigen Jahren hat es wieder regelrecht Konjunktur. Geschichte und alte Bausubstanz sind aber keine Sahnehäubchen: Sie prägen die Identität einer Stadt. Was für eine Stadt könnte Duisburg sein, wenn sie von ihrer Verwaltung geliebt und nicht für wenig Geld verscheuert würde? Mit einem Hafen an zwei prägenden Flüssen, mit spannender Geschichte, die man am Stadtbild ablesen kann. Der Warbruckshof steht seit Jahrhunderten in der Aldenrader Heide, in der es Hügelgräber en masse gab, in der die Sage vom Königsgrab im Kiebitzberg spielt, in der Zechen wuchsen und wieder verschwanden. Würden wir diese Geschichte achten und erzählen, wären wir reicher. Stattdessen täuscht und trickst die Stadt und verscherbelt Haus und Hof. Und die Bürger verlieren das Vertrauen in die Demokratie. Wen wundert das?

Gerade Marxloh, vielfach als der Problemstadtteil betitelt, braucht solche herausragenden Beispiele einer grossen und bedeutenden Geschichte.

Wer sorgt also dafür das Marxloh seinen Ruf hat?

Abschliessend  noch ein paar aktuelle Bilder in welcher Art und Weise die Stadt bzw. die von ihr beauftragten Abrissunternehmen auf dem Warbruckshofgelände vorgehen. Auch im Umgang mit der Natur bleibt nicht viel übrig von den wohlfeilen Versprechen sich vorsorglich und mit Bedacht zu kümmern. So werden die Bäume dort nicht anständig gefällt, sondern irgendwie einfach über den Haufen gefahren. Inwieweit ihr Erhalt geprüft wurde ist nicht bekannt. Man darf aber davon ausgegehen, die Mühe machte man sich bei der Stadt eher nicht.

Als die Aufnahmen erfolgten stand der alte Hof noch. Zu sehen sind später zugebaute Gebäude.

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

© Katrin Susanne Gems 2022

 

 

Kommt die Altstadt nun in Schwung? Immerhin zwei Neueröffnungen – MyWellness und Home

Die Altstadt darbt schon lange vor sich hin. Die Münzstrasse, ehemals eine TOP-Einkaufsstrasse, führt ein Schattendasein und endet bisher mit ein wenig Shopping-Glanz angesichts des Knüllermarkts. Das soll sich ändern, u.a. weil dem alten C&A-Gebäude, auch ewig leerstehend, nun als „Kubikk“, neues Leben eingehaucht werden soll.

Einen Anfang macht am morgigen Samstag die Neueröffung von MyWellness.

Sauna und Whirlpool statt Bekleidung und Accessoires – mit 15 Wellness-Suiten eröffnet der Spa-Anbieter seine deutschlandweit achte Filiale im Untergeschoss des ehemaligen C&A-Gebäudes.  Ab 21 Euro pro Person und Stunde kann man sich hier eine private Wellness-Suite mit Sauna, Whirlpool, Dusche und Ruhebereich mieten.

Auf Wunsch gibt es Sauna-Zubehör wie Bademantel, Handtuch und Aufguss direkt dazu, auch Getränke und Speisen kann man sich diskret in die Suite reichen lassen. Buchen lässt sich der Aufenthalt ganz einfach online unter: www.mywellness.de oder mit der MyWellness-App.


© 2022 MyWellness

 

Trotz Personal vor Ort lässt sich der komplette Ablauf auch kontaktlos gestalten. Für seine Suite kann man zwischen zwei Ausstattungs-Varianten wählen und z.B. mit Infrarotsauna oder Hydromassage-Liege den Aufenthalt den eigenen Bedürfnissen anpassen. MyWellness hat nach eigenen Angaben ein aufwendiges Hygienekonzept nach dem neuesten Stand der Technik entwickelt.

Noch nicht ganz so weit wie MyWellness aber anscheinend in Planung ist die Eröffnung eines Restaurants namens „Home“ im Gebäude von Krankikom am Calaisplatz.

Inwieweit das Ruder in der Altstadt, bzw. in dem unteren Innenstadtbereich ab Steinsche Gasse dann im Laufe der Zeit tatsächlich herumgerissen werden kann bleibt fraglich.

Immerhin ist mit dem neuen Spa im Kubikk ein Anfang gemacht, der nicht rein aufs „Einkaufen“ setzt.  Wenn dann künftig auch noch tatsächlich ein neues städtisches Verwaltungsgebäude an der Steinschen Gasse entstehen sollte, kann dies sicherlich zusätzlich belebend sein.

Aufgrund der Corona-Krise bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft noch genug Mutige mit dem notwendigen Kleingeld gibt sich in den City-wichtigen Bereichen wie z.B. der Gastronomie ein Haupt-Standbein aufzubauen bzw. eine Filiale zu eröffnen.

 

 

Haniel antwortet auf Fragen zum Vorhaben Ruhrort enkelfähig zu machen

Diversen Quellen (von Tagespresse bis Social Media) war in vergangenen Wochen zu entnehmen, dass Haniel mit Sitz in Ruhrort plant den Stadtteil enkelfähig  machen zu wollen – mit im Boot die Stadt Duisburg.

Dieses Vorhaben habe ich aufgegriffen und dem Unternehmen dazu einige Fragen gestellt. Sehr zügig kamen heute die Antworten von Simone Fuchs, Head of Communications bei Franz Haniel & Cie. GmbH.

DUISTOP: Warum hat Haniel nicht sehr sehr viel früher, vor Jahren oder Jahrzehnten, diese Initiative ergriffen, warum gerade jetzt?

Fuchs: Haniel will enkelfähig sein. Das heißt: Wert schaffen für Generationen mit Unternehmen, die Antworten auf die größten Herausforderungen unserer Zeit bieten.

Bei unserer enkelfähig-Transformation im Unternehmen, die seit 2019 läuft, kommen wir gut voran. Wir haben trotz Corona unsere operativen Ziele erreicht und den Portfoliowert bereits erheblich gesteigert.

Weil wir Enkelfähigkeit nicht nur als Strategie für Haniel, sondern auch wesentliche Haltung für zukünftiges unternehmerisches Handeln verstehen, wollen wir nun den Gedanken über Haniel hinaustragen und andere dafür begeistern.

Ein erstes wesentliches Projekt dafür ist „enkelfähig Ruhrort“.

DUISTOP.: Warum greift Haniel auf die in den Quellen erwähnten Berater etc. zurück, was zeichnet diese besonders aus und warum werden keine bekannten Umwelt-NGOs oder -Verbände mit ins Boot geholt?

Fuchs: Die Initiative steht noch ganz am Anfang. Gemeinsam mit den Unternehmen greenzero.me, HeimatERBE und der TU Berlin sowie mit Unterstützung der Stadt erstellen wir derzeit eine Machbarkeitsstudie und ermitteln die jährlichen Umweltkosten als Summe der Umweltwirkungen für das Quartier. In einem nächsten Schritt werden wir weitere Partner mit an Bord holen; darunter sicherlich auch Umwelt-NGOs und Verbände.

DUISTOP: Die Stadt Duisburg besonders Herr OB Link zeichnet sich mir gegenüber seit Jahren durch vollkommene Auskunftsverweigerung aus, auch in Fragen des Umweltschutzes oder auch in puncto Bodenbelastungen, z.B. zu 6-Seen-Wedau? Inwiefern ist er für Haniel ein guter Projekt-Partner – was zeichnet ihn aus, ausser dass er OB ist?

Fuchs: Bei einer Initiative zur Veränderung eines Wohnquartiers ist der Kontakt zu den verantwortlichen öffentlichen Stellen zum einen fachlich erforderlich – zum anderen haben wir aber auch bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Stadt gemacht und diese als ausgesprochen gut und partnerschaftlich erlebt. Diese guten Erfahrungen setzen sich derzeit fort.

DUISTOP: Gibt es seitens Haniel eine transparente Aufstellung der vom Unternehmen in der Vergangenheit bereits in Renaturierung, Sanierung, Entgiftung udgl. gesteckte Gelder/Kosten in Bezug auf Altflächen/Altlastenflächen – auch von ehemaligen Beteiligungsunternehmen?

Fuchs: Als Family-Equity-Unternehmen führen wir unsere Beteiligungen als operativ eigenständige Unternehmen. Auf Gruppenebene werden diese Informationen daher nicht konsolidiert.

DUISTOP: Wie sollen die RuhrorterInnen konkret beteiligt werden und inwieweit sind Abrissmaßnahmen von Immobilien usw. geplant die ev. zu einer Gentrifizierung führen?

Fuchs: Die Bürger:innen von Ruhrort werden intensiv beteiligt und in das Projekt involviert werden. Erste Gespräche mit Vertreter:innen der Bewohner:innen haben stattgefunden, weitere sind in Planung. Zudem soll gemeinsam mit der Stadt sowie anderen Projektpartnern ein Stadtteilbüro aufgebaut werden, was z.B. auch Immobilienbesitzer:innen die Möglichkeit bietet, sich über Gebäudesanierung zu informieren und auch gleich entsprechende Förderanträge zu stellen. Wir wollen, dass die Ruhrorter:innen in zentralen Lebensthemen – Bildung, Alltag, Arbeit, Beziehung und Versorgung – neue Quartiers-Qualitäten und vielfältige neue Chancen erhalten. Abrissmaßnahmen sind derzeit nicht geplant.

DUISTOP: Der Begriff „Leuchtturm“, den Sie auch verwenden, ist in Duisburg arg überstrapaziert, und wird meistens dann benutzt wenn auch Fördergelder im Spiel sind. Wird bei Haniels Vorhaben auch Fördergeld fliessen, sind entsprechende Anträge beabsichtigt oder wird das Unternehmen nur Eigenmittel aufwenden?

Fuchs: Wir werden zum Thema Fördermittel gemeinsam mit der Stadt Gespräche mit dem Land und auch dem Bund führen. Gleichzeitig setzen wir aber auf die Beteiligung weiterer privater Investoren. Entsprechende Anfragen liegen uns bereits vor.

 

 

Sprecher der Landesoberbehörde der NRW-Polizei antwortet auf Fragen zur Strauss-Siedlung

Sehr ausführlich antwortete heute der Sprecher der Landesoberbehörde der NRW-Polizei auf eine Anfrage von mir zu Übungseinsätzen in der Strauss-Siedlung zwischen 2009 und 2016. Die komplette Antwort finden Sie weiter unten. Ich berichtete bereits ausführlich über die Sache.

Ganz kurz zur Erinnerung und Auffrischung: Die Strauss-Siedlung, ehemals erbaut durch die Industriellen-Familie Curtius, befindet sich inzwischen im Besitz der Gebag. Weite Teile der Siedlung wurden Anfang der 2000er unter Denkmalschutz gestellt. Das hielt die Gebag aber nicht davon ab einen Teil abzureissen, einen Teil zu sanieren (okay) und einen Teil bis heute weiter verfallen zu lassen. Und dann gab es noch die Übungseinsätze der Polizei.

Zuvor hatte ich die Duisburger Polizei angeschrieben. Die Antwort hatte ich bereits veröffentlicht.

In beiden Fällen, also heute auch vom Sprecher der Landesoberbehörde, wurde mir mitgeteilt, dass keine Übungseinsätze dort bekannt seien.

Ich erhielt jedoch den ausdrücklichen Hinweis aus Düsseldorf, dass jeder Übungseinsatz der örtlichen Behörde, also der Polizei vor Ort, vorweg gemeldet werden muß – eigentlich eine nachvollziehbare Sache.

Insofern ging nun (heute) an die Duisburger Polizei nochmals eine Anfrage (Nachfrage) von mir raus:

Guten Tag nochmals,

ich komme zurück auf Ihre Antwort vom 11.d.M.

Da mir die Landespolizeipressestelle nun auch geantwortet hat, habe ich die Sache nochmals aufgegriffen.

Die Landespolizeipressestelle weist darauf hin, dass auch ihr keine Einsätze dort (=Strauss-Siedlung) bekannt sind.

Allerdings müssen alle Polizeiübungseinsätze den örtlichen Polizeibehörden (hier: Duisburg) vorher angemeldet werden.

So gesehen müssten Sie bzw. die Polizei Duisburg über jeden Einsatz dort informiert sein.

Bitte nehmen Sie dazu nochmals Stellung.

Zur Info: Die Eigentümerin (Gebag) verweigert jegliche Auskunft, ebenso die Stadtverwaltung.

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Hier die Antwort aus Düsseldorf:

Sehr geehrter Herr Schulze,

das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP NRW) der Polizei NRW ist als Landesoberbehörde der NRW-Polizei u. a. für die landesweite Aus- und Fortbildung der NRW-Polizei verantwortlich.

Dem LAFP NRW liegen keine Informationen zu den in Rede stehenden Fortbildungsmaßnahmen aus den Jahren 2009 und 2016 vor, was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass dort keine Maßnahmen der Polizei NRW durchgeführt wurden.

Die 47 Kreispolizeibehörden des Landes NRW führen neben der landeszentralen Fortbildung des LAFP NRW mit ihren behördlichen Fortbildungsstellen auch selbstständig anlassbezogene dezentrale Fortbildungsmaßnahmen durch. Somit war ihre Anfrage beim Polizeipräsidium Duisburg richtig und sinnhaft, wenn auch im Ergebnis negativ.

Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste der Polizei NRW (LZPD NRW) erfasst größere bzw. komplexere Polizeiübungen der Polizei NRW.

Eine dortige Nachfrage war ebenfalls ergebnislos, da dort Unterlagen zu Übungen nicht über einen so langen Zeitraum vorgehalten werden.

Zur Aus- und Fortbildung der Polizei NRW „im öffentlichen Raum“ im Allgemeinen

Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger hat für uns höchste Priorität, so dass wir diesem Grundsatz durch eine professionelle Aus- und Fortbildung unserer Polizistinnen und Polizisten Rechnung tragen. Die Ansprüche an die Qualität der Aus- und Fortbildung bei der NRW-Polizei sind insofern sehr hoch. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Daher bedarf es ebenso adäquater Trainingsmöglichkeiten.

Die Trainings von allgemeinen Polizeieinsätzen bis hin zu hoch dynamischen und komplexen Einsatzlagen erfolgen stets unter möglichst realistischen Bedingungen, so dass die Polizistinnen und Polizisten im realen Einsatz in Sekundenschnelle sicher und professionell agieren können.

Um Einsatzsituationen so realistisch wie möglich trainieren zu können, stehen die Liegenschaften des LAFP NRW und/oder die regionalen multifunktionalen Trainingszentren der Polizei NRW zur Verfügung.

Darüber hinaus kann es angesichts des hohen Wirkungsgrades sinnvoll sein, bestimmte externe Räumlichkeiten und Örtlichkeiten für entsprechende Polizeitrainings insb. der Fortbildung zu nutzen. Dabei erweisen sich regelmäßig u.a. brachliegende Industrie- oder Wohngebäudekomplexe als besonders geeignet. Es handelt sich hierbei um bewährte landeszentrale Fortbildungsmaßnahmen „im öffentlichen Raum“. Solche und vergleichbare Maßnahmen sind feste Bestandteile der polizeilichen Fortbildung des LAFP NRW und finden seit vielen Jahren regelmäßig an verschiedenen Örtlichkeiten in Nordrhein-Westfalen statt.

Übungen dieser Art werden sehr intensiv vorbereitet und immer bei den örtlichen Polizeibehörden zuvor angemeldet, damit es nicht zu Irritationen bei Unbeteiligten kommt. Erforderliche Sicherheitsvorkehrungen werden stets vollumfänglich getroffen und darüber hinaus unmittelbar betroffene Dritte (z.B. Anwohner etc.) informiert. Entsprechende Nutzungsverträge mit möglichen privaten Grundstücks-, Gebäude- oder Schiffseignern oder auch Stadtverwaltungen werden seitens der jeweils zuständigen Polizeibehörde geschlossen und notwendige Abstimmungen (z.B. zu Art, Umfang und Grenzen sowie erwartende Emissionen der polizeilichen Trainingsmaßnahmen) vorgenommen. Auswirkungen auf die Öffentlichkeit und Umwelt werden grundsätzlich so gering wie möglich gehalten.

Weitere Informationen über die Arbeit des LAFP NRW bzw. zur Aus- und Fortbildung der Polizei NRW finden Sie im Internet unter: www.polizei.nrw.de/lafp

Beste Grüße

Markus Niesczery

Ministerbüro – Pressestelle

Erster Polizeisprecher

Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Dem NRW-Polizei-Sprecher habe ich deshalb folgende Rückfragen gestellt:

Guten Tag zurück,

und danke für die ausführliche Antwort.

Was mich nur wundert ist der Umstand, dass die örtlichen Polizeibehörden immer vorher eine Anmeldung erhalten, was ja auch Sinn macht.

Nur hat mir die Duisburger Polizei mitgeteilt, sie wüsste von keinem Einsatz.

Was sollte ich Ihrer Meinung nach nun tun, wen kann ich noch fragen?

Als Anlage ein Foto von Patronenhülsen und einem Handgranatensicherungsstift die dort aufgefunden wurden.

Kann man darüber Aufschlüsse erhalten?

Falls ich Ihnen KfZ-Zeichen mitteilen könnte, können Sie damit was anfangen?

Gruss

DUISTOP

M. Schulze

Rumgedruckse bei 6-Seen-Wedau: Antwort aus dem Ministerium von Bauministerin Scharrenbach

Es ist nicht das erste Mal, dass ich die NRW-Ministerin, in diesem Falle war es konkret über die Presseabteilung des Ministeriums, um eine Stellungnahme zu 6-Seen-Wedau gebeten habe. Nachwievor geht es darum, dass ich eine Stellungnahme von ihr persönlich zur Sicherheit in puncto Bodenbelastungen erwarte. Die Stadt (Der OB) sowie die Gebag verweigern mir seit jeher jedwede Auskunft und Erklärung zu den Bodenbelastungen.

Meine Anfrage an die Presseabteilung des Bauministeriums lautete wie folgt (Ich habe das Unwesentliche rausgekürzt.):

Guten Abend,

das Neubauvorhaben 6-Seen-Wedau in Duisburg nimmt weiter Fahrt auf.

Ich bin mit dem Thema Bodenbelastungen beschäftigt. Es geht um die Bodenuntersuchungen. Dazu finde ich nachwievor folgendes im Netz:

https://www.6-seen-wedau.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Bodengutachten.pdf

Aus dem Kauf des Geländes durch die stadteigene Gebag leite ich persönlich ab, dass es keine bis beherrschbare Risiken gibt was die Bodenbelastungen angeht.

Frau Scharrenbach hat sich bereits öffentlich für die Entwicklung des Geländes ausgesprochen und laut des Textes auf www.6-seen-wedau.de mehr als einmal damit beschäftigt.

Die landeseigene BEG war selbst in das Projekt involviert. Und ist es noch.

Vor diesem Hintergund gehe ich davon aus, dass Frau Scharrenbach sich hat informieren und versichern lassen wie es in wesentlichen Bereichen und Belangen um das Gelände steht, deshalb habe ich folgende Fragen:

Kann Frau Scharrenbach garantieren oder zumindest öffentlich mitteilen und definitiv belegen, dass künftige GrundstückserwerberInnen keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Altlasten in 6-Seen-Wedau zu befürchten haben?

Oder rät sie dazu, dass man als ErwerberIn nochmals für sein jeweiliges Grundstück eine gesonderte Bodenuntersuchung in Auftrag gibt und/oder gibt es kaufrechtliche Bedingungen in kommenden Verträgen die die möglichen Risiken nicht einseitig auf den Erwerber abwälzen?

Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin

 

Dazu kam heute folgende sehr schmallippige und ziemlich (in der Form) merkwürdige Antwort, relativ an meinen Fragen vorbei – ohne jedweden Abschluß, also ohne Namen, ohne Kennung usw.

Und das aus einem Ministerium (Mysterium) des Landes. Aber lesen Sie selbst:

Sehr geehrter Herr Schulze,

anbei unsere Stellungnahme zu Ihren Fragen mit freundlichen Grüßen von vor

6-Seen-Wedau ist das derzeit größte Wohnungsbauvorhaben in Nordrhein-Westfalen. Das Ministerium begrüßt die Entwicklung der ehemaligen Bahnfläche: Aus einer Brachfläche wird Baufläche. Die Wiedernutzung großer Areale, die vorher eine andere Nutzung kannten, ist im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wichtig.

Zu jedem Bebauungsplan gibt es auch einen Umweltbericht. Dies war auch Voraussetzung für den erfolgten Beschluss zum Bebauungsplan zum Gebiet 6-Seen-Wedau.

Hier ein Screenshot zum Beweis: