Die …* verlassen das sinkende Schiff?!

Der MSV bzw. seine 1. Herrenmannschaft droht in die Regionalliga (4. Liga) abzusteigen. Gegen den Bayern-Bezwinger Saarbrücken gelang zwar zuletzt ein 0:0 doch das reicht bei weitem nicht. Die Fans sind total genervt und bringen das auch zum Ausdruck. Ein Fan besprüht trotzdem z.Z. allerorten  Stromkästen mit MSV-Sprüchen in blau-weiß.

Die beiden derzeitigen Geschäftsführer gehen demnächst von Bord und Hauptsponsor und Geschäftsbeteiligter Cappelli (40,1% an der MSV Duisburg KGaA – erhöht 2021 von vormals 10,1% ) sucht sogar schon seit Anfang des Jahres nach einem Investor für seinen Anteil. Und die Suche wurde bisher wohl hinter dem Rücken der sonstigen Beteiligten betrieben.

Der WAZ/NRZ liegt angeblich inzwischen ein Expose (Vertragsentwurf) vor, mir übrigens auch – zumindest in Teilen (jemand meinte anscheinend mich  auch informieren zu müssen – danke dafür), in dem relativ detailliert geschildert wird wie der Deal in den wichtigsten Teilen ablaufen soll.

https://www.waz.de/sport/fussball/msv/msv-duisburg-die-option-der-feindlichen-uebernahme-id240712824.html

https://www.nrz.de/sport/fussball/msv/msv-duisburg-die-option-der-feindlichen-uebernahme-id240712824.html

In dem Expose wird einem neuen Investor quasi die komplette Macht über den Verein angedient, eine interessante Handlungsoption die derzeit allerdings nur wenige Geldgeber interessieren dürfte. So soll sogar die Stadt bereits signalisiert haben, bei einer Übernahme (WAZ und NRZ nennen sie feindlich) das Stadion zu einem geringen Symbolpreis abzugeben. Nun, dafür stehen dem allerdings hohe laufende Kosten sowie eine große Dachsanierung gegenüber.

Allerdings hätte man u.U. ein möglicherweise lukratives Faustpfand.

Tja und dann sind da noch merkwürdige Zahlungsverpflichtungen die beim Aufstieg in die 2. Liga fällig würden. So ist die Rede von rund 800.000 EURO die in diesem Falle an Walter Hellmich und die Stadt  zu zahlen wären.

Man müsste ausserdem die „Kreditlinie“ von Schauinsland bedienen (rund vier Mio. EURO) sowie einen zusätzlichen Bankkredit, bekäme aber die TV-Gelder die an Capelli bereits länger schon zu 100% abgetreten sind. Über Letzteres hatte ich bereits mehrfach berichtet.

Der Sportbetrieb inkl. allem an Overhead wird übrigens mit fünf bis sechs Millionen EURO Umsatz pro Jahr veranschlagt und die Spieler der 1. Mannschaft bekommen im Schnitt zwischen 3.000 und 12.000 EURO pro Monat. Bei einem Aufstieg müsste man mit mehr Geld kalkulieren.

Soweit die wesentlichen Einzelheiten, die nicht unbedingt auf den EURO genau stimmen müssen, da ich die Bücher ja nicht geprüft habe, die Jahresabschlüsse und auch die jeweiligen Verträge nicht detailliert kenne.

Zurück zum Faustpfand. Roundabout und grob überschlägig müsste ein Investor also rund 10 Mio. EURO pro Jahr aufwenden, an Einnahmen gäbe es TV-Gelder (je höher die Liga desto mehr) plus Einrittsgelder und sonstige Umsätze wie ev. Catering, Merchandising sowie Sponsoring etc.

Für das Dach sowie die Kreditlinien wäre ebenso überschlägig 20 Mio. EURO fällig.

Interessant wäre das für einen Fußballfan mit Geld der unbedingt seinen Namen in der Zeitung lesen will aber dem sein Image nicht so wichtig ist oder aber für einen der regelmässig gerne steuerliche Verluste geltend machen  möchte.

Die Stadt, also OB Link & Co., würde ihm auf jeden Fall zu Füssen liegen, denn sie würden einen Klotz loswerden und könnten immer noch vom Image des MSV schwärmen um damit ihr kümmerliches Stadtmarketing zu peppen.

Doch wie alles im Leben hat sowas seinen Preis. Und mich würde nicht wundern, wenn der darin bestehen würde, dass die Stadt sich anderweitig sozusagen zuvorkommend verhält.

In jedem Fall wird deutlich wie sehr es brennt im Hause „MSV“ und wie sehr das alles eher an eine Zockerbude als an einen seriösen Sportverein erinnert.

Ulkigerweise kommt gerade das neue Duisburger Monopoly auf den Markt. https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-monopoly-bringt-spiel-als-duisburg-edition-heraus_aid-102280625

* UPPS, da habe ich doch glatt das Wort „Matrosen“ vergessen, sorry.