Mülheim: Kann ein Wochenmarkt so schwer zu organisieren sein?

Natürlich, vor allem wenn Leute am Werke sind, die entweder vom Job nix verstehen aber viel labern, oder welche mitmischen die nur den schnellen EURO machen wollen oder  wenn Schreibtischboys and -girls allen jede Menge Problemknüppel zwischen die Beine werfen.

Es folgt ein Einleitungstext von der MBI aus Mülheim:

Einst war der Mülheimer Rathausplatz ein belebter Ort mit vielen verschieden Aktivitäten im Laufe des Jahres, vorneweg der beliebte und gut frequentierte Wochenmarkt an mehreren Tagen. Heute ist der Platz trotz sündhaft teurer neuen Pflasterung meist menschenleer. Was war passiert? Ab 2007 wurde mit dem sog. Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania die gesamte Innenstadt zwischen Schloss- und Nordbrücke umgekrempelt. Der Rathausmarkt geriet vollständig ins Abseits und der stark geschrumpfte Wochenmarkt war auf die Schloßstrasse gezogen, um überhaupt zu überleben. Immer wieder hätte die Stadt es gern gesehen, wenn der Wochenmarkt zurück auf den toten Rathausmarkt ziehen würde. Doch logischerweise waren dafür keine Händler zu gewinnen. Die Stadt will nun den toten Rathausmarkt beleben, indem die dortigen Parkplätze auf einem Teil abgeschafft werden. Ob der Rest-Wochenmarkt auf der Schloßstrasse sich auf Dauer hält, steht auch in den Sternen.
Welch ein Niedergang insgesamt! Dass Ruhrbania die einst reiche Stadt Mülheim finanziell derart ausgeblutet hat, dass sie heute die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller NRW-Städte hat, sei noch am Rande vermerkt.

Ende der Einleitung von der MBI.

Nun bin ich dran.

Yeap, in bezug auf den Wochenmarkt auf der Schloßstraße brodelt es auch. Die Händler sind unzufrieden mit der Deutschen Marktgilde, die den Markt durchführt und die wettert ihrerseits über die Stadtverantwortlichen.

Im Sommer war ein neuer Fischstand hinzugekommen, nun hat der schon aufgegeben, ebenso der Betreiber des Geflügelstandes, einen Nachfolger gibt es noch nicht. Andere Händler beklagen versteckte Gebührenerhöhungen durch die Marktgilde, doch die Stadt, die selbst den Markt betreiben könnte, hat genau das bereits ausgeschlossen. Die Situation ist so verfahren, dass die verbliebenen Händler am liebsten hinschmeissen würden.

Höchstens sechs bis acht Marktstände stehen auf der Schloßstraße. Neue Beschicker zu finden ist äusserst schwierig, weil kaum noch jemand sein Geld mit einem Stand auf einem Wochenmarkt verdienen will, so die Marktgilde.

Ein zusätzliches Problem in Mülheim sind die beengten Verhältnisse auf der Schloßstraße. So würden Händler mit größeren Ständen kommen, aber die kann man nicht aufstellen wegen der sperrigen Baumschalen, jene üppig dimensionierten, dunkelgrauen Pflanzkübel, die in Mülheims Fußgängerzone  fest verankert sind.

Okay, sie sollen für mehr Grün in der Innenstadt sorgen aber sie lassen sich nicht einfach verschieben. Die Verkaufswagen bzw. -anhänger werden aber immer größer weil Händler ein üppigeres Angebot vorhalten müssen um überhaupt attraktiv zu sein.

Die Marktgilde hat der Stadt angeboten beim Versetzen der Baumschalen zu helfen und sich auch finanziell zu beteiligen, aber angeblich sei eine Kommunikation in dieser Hinsicht mit der Stadt nicht möglich.

So wenden sich Interessenten mit größeren Ständen lieber anderen Marktplätzen in Nachbarstädten zu.

Auf der Schloßstrasse ist es einfach zu eng und andere Flächen bieten nicht genug Passanten-Frequenz.

Zusätzlich klagen die Händler über die Markt-Konditionen. Nach einer ersten Gebührenerhöhung im Frühjahr, die für manchen Händler rund 120 Euro pro Tag ausmachte, habe die Marktgilde den Händlern nun eine weitere Preiserhöhung auferlegt.

Sie sind unisono der Meinung mit der Stadt früher besser zurechtgekommen zu sein,  als diese den Markt in Eigenregie betrieben hat. Diese Option aber ist vom Tisch, wie ich oben bereits anmerkte.

Alternativ zur Marktgilde könnten sich die Händler zusammenschließen und den Wochenmarkt selbst betreiben, aber das ist wohl auch ausgeschlossen. Angeblich wollen alle mitmachen, nur keiner will die Verantwortung übernehmen.

Die Tendenz für den Mülheimer Wochenmarkt zeigt als eher nach unten als nach oben was das Image des Marktes sowie das die City insgesamt weiter beschädigt.

Das Citymanagement steht angeblich in Kontakt mit den Händlern und kennt die miese Lage und Stimmung, aber mit den Stadtverantwortlichen wird man wohl eher keinen Stress anzetteln.

Wobei genau die meiner Meinung nach in der Pflicht steht in jeder Hinsicht beweglicher zu sein.

Aber ich hatte ja kürzlich auch in bezug auf ein neues sechsköpfiges City-Marketing-Team in Duisburg bereits geschrieben wie sehr OB Link und Co. an der City interessiert sind – nämlich gar nicht.

In Mülheim wird es nicht anders sein.