Grüner Kandidat: Willkommene Wahlk(r)ampfhilfe durch die Presse

Eigentlich müsste bei dem aktuellen Interview der WAZ mit dem Grünen Spitzenkandidat für die Bundestagswahl Felix Banaszak eine deutliche Werbekennzeichnung drüberstehen. Mit 16 Kurzantworten wird ihm, und das kurz vor der Wahl, 16mal die Möglichkeit gegeben sich so flauschig-kuschelig darzustellen, als handelte es sich um LENOR-Werbung mit Guido Maria Kretschmer.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/felix-banaszak-frueher-war-nicht-alles-besser-in-duisburg-id233151933.html

Er und seine Grünen-Kollegin Kaddor, die ebenfalls antritt und in den Bundestag möchte, waren jedenfalls trotz mehrerer Anfragen nicht bereit mir ein Interview zu geben. Das wäre allerdings auch wesentlich anders ausgefallen.

Wie kann es also sein, dass man derartiges WischiWaschi anbietet, sowohl von Seiten der Presse als auch von Seiten des Kandidaten? Wahrscheinlich geht es lediglich darum das eine Ziel zu erreichen und in den Bundestag zu kommen. Egal wie.

Inhalte usw. sind dabei lediglich nachrangig. So antwortet Banaszak wohlfeil auf Frage Nr. 7 nach Duisburgs grösster Stärke wie folgt (Zitat):

„Duisburg kennt Wandel, Duisburg kann Wandel, und Duisburg war immer dann besonders stark, wenn wir zusammengehalten, uns untergehakt und angepackt haben.“

Meine Fresse was für ein Gelaber. Genau diese Antwort ist so schwachsinnig, dass es weh tut. Das sagt einer mit Baujahr 1989. In meiner Welt würde das einer mit Baujahr 1950 und früher sagen.

Wir brauchen keine Allgemeinplätze und Wohlfühlfloskeln schon mal gar nicht von 31jährigen, doch anscheinend ist man seitens der Grünen auch noch immer der Meinung dass „Einlullen“ vor der Wahl hilft.

Fazit:

Was bitteschön sollen solche Formate angesichts der Lage in der wir uns befinden? Meine Antwort auf die Frage nach Duisburgs grösster Stärke lautet:

„Den Schwachsinn der politisch hier abgeht so lange auszuhalten.“