„Die Leute basteln sich die Wirklichkeit zurecht.“ Aha, soso.

Was darf man von einem Innenminister des Landes NRW halten der in einem Gespräch über die Sicherheit(slage) in Deutschland diesen Spruch sagt?

Sehen und hören Sie selbst, ab Minute 28:40:

https://www.ardmediathek.de/video/volk-in-angst-wie-mit-verbrechen-politik-gemacht-wird/volk-in-angst-wie-mit-verbrechen-politik-gemacht-wird/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtYzAzYzg2NTEtMjk3OC00ZWExLWI5OTgtZGQ2N2M4ZTY2NjM5

In einem rund 30-minütigen Betrag geht Georg Restle (u.a. Monitor, ARD) der Frage nach wie es um die Sicherheit in Deutschland bestellt ist („Volk in Angst“) und ob Statistiken und Medien sowie die Politik das Bild verzerren – ob bewusst oder unbewusst.

Eigentlich darf man von einem Innenminister wie Herrn Reul (CDU) erwarten, dass er eben kein Getriebener ist und auch die Vielfalt der Medien in einer Demokratie als Errungenschaft betrachtet. Dies ist aber anscheinend mitnichten so.

Letztendlich gibt er quasi zu beim Konzert mitzumachen das andere anstimmen. Genau das ist aber eben nicht die Aufgabe der Politik. Weil dann könnten andere Themen setzen die medial so übermächtig werden, so dass die Politik sich dem nur noch ergeben kann.

Ist das ärmlich, erbärmlich oder genau das was dazu führt, dass die etablierte Politik nicht mehr ernst genommen wird?

Und was ist das für ein abwertender Blick auf die Gesellschaft und die Wählerschaft die sich etwas zurechtbastelt? Bedeutet dies etwa im Umkehrschluss, dass wir ein Einheitsmedium brauchen was uns mit absoluter Sicherherheit mitteilt und verkündet was stimmt und was nicht?

Ich akzeptiere auch nicht warum Restle den Minister nicht ein wenig mehr in die Mangel genommen hat.

Das alles erklärt übrigens m.E. auch wieso Nachwuchspolitiker insbesondere der Duisburger CDU vor der letzten Wahl so vehement und fast einseitig auf das Thema Sicherheit (u.a. „Talahons“) gesetzt haben. Nach der Wahl hört und liest man darüber nichts mehr.

 

„korrumpiert“: Fragen an Marco Bülow

Marco Bülow aus Dortmund, ehemaliges  Mitglied des deutschen Bundestages und ehemaliges Mitglied der SPD, heute in Die Partei, hat kürzlich sein neuestes Buch veröffentlicht. Der Titel lautet „korrumpiert“. Näher will ich darauf allerdings nicht eingehen.

Es reichte aber um ihm bereits vor Ostern einen Brief zu senden und mal kritisch nachzufragen. Eine Antwort bzw. Reaktion erhielt ich bisher leider nicht. Es ist bereits mein zweites Schreiben an ihn das unbeantwortet blieb – bisher.

Guten Abend Herr Bülow,

zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuesten Buch mit dem Titel „korrumpiert“.

https://westendverlag.de/Korrumpiert/2219

Ich habe es bisher nicht gelesen, aber vllt. komme ich noch dazu. Was mich inhaltlich erwartet kann ich mir schon sehr gut vorstellen.

Und da Sie als Kritiker all der Verfehlungen in Form von Lobbyismus etc. seit längerem bekannt sind, hatte ich Sie deshalb vor geraumer Zeit angeschrieben und Ihnen einen Brief von mir an den Bundespräsidenten aus dem Februar 2022 geschickt. Darin schildere ich meine eigenen ziemlich kruden Erfahrungen mit den „demokratischen“ Institutionen vor Ort inkl. denen mit der örtlichen Duisburger SPD. Jener Partei der Sie mal angehörten.

Leider haben Sie auf mein Anschreiben nicht reagiert sowie auch der BP auf das Scheiben an ihn bisher nicht reagierte. In beiden Fällen wundert mich das, in Ihrem Fall umsomehr. Vor allem auch weil es sich einreiht in inzwischen sehr viele Schreiben die ich an Engagierte für Demokratie und Rechtsstaat versandt habe. In den allerwenigsten Fällen (1%) wird mir geantwortet. Was mich umtreibt, denn allen gemeinsam ist, dass alle Teil des „Systems“ sind bzw. lange Zeit waren, das sie inzwischen kritisieren – u.a. als VertreterInnen von NGOs die z.B. von Programmen wie „Demokratie leben“ üppig bezuschusst werden. Anscheinend wird dies vom „Publikum“ verklärend als heldenhaft betrachtet.

Ebenso anscheinend macht man sich aber wohl nicht klar ob man Selbiges verklärend denken würde, hätte man es mit einem ehemaligen langjährigen Söldner zu tun, der nach 20 Jahren in zig Kriegen geläutert Bibelverse zitiert.

Als ich mir einen aktuellen youtube-Film mit Ihnen und Martin Sonneborn anschaute, Sie stellen anfangs Ihr Buch vor, kamen mir deshalb so einige Gedanken.

https://www.youtube.com/watch?v=FfsIGJTAtDg

Und mir kamen Fragen in den Sinn die Sie mir ev. beantworten.

In dem youtube-Video verweisen Sie darauf insgesamt 19 Jahre als Abgeordneter im Bundestag gesessen zu haben. Dies macht Sie einerseits zu einem Kenner der Materie aber eben auch unglaubwürdig.

Denn um ein korruptes oder korrumpiertes System kennenzulernen braucht man als halbwegs intelligenter und gebildeter Mensch vllt. ein Jahr.

19 Jahre sind schon sehr viel länger. Der auch nicht unkritische Nico Semsrott beendete seinen „Ausflug“ ins Europa-Parlament immerhin nach einer Legislatur. Herr Sonneborn ist dort wohl schon 11 Jahre.

Tja, die Vorzüge die in Ihrem Fall mit einem langen Bundestagsmandat einhergehen sind m.E. andererseits beträchtlich.

Nicht das ich neidisch bin, es ist nur irgendwie widersprüchlich.

So haben Sie durch diese 19 Jahre einen Rentenanspruch ab Ihrem 63. Lebensjahr in Höhe von ca. 5.500 EURO pro Monat erworben. Die Rente dürfte angesichts ihres Geburtstags in zehn Jahren fällig werden. Das ist weitaus mehr als viele Menschen nach 45 harten Berufsjahren erhalten. Sie haben z.B. keinen Berufsabschluss bzw. Ihr Studium nicht abgeschlossen, sind also trotzdem sehr gut versorgt. Zudem mussten Sie nicht in die Altersvorsorge einzahlen.

Zusätzlich hatten Sie einen ebenfalls nicht unbeträchtlichen Anspruch auf Übergangsgeld erworben, den man hiernach errechnen kann:

https://www.bundestag.de/abgeordnete/mdb_diaeten/1335b-260810

Überschlägig komme ich auf mind. rund 180.000 EURO.

Ich würde Ihr neuestes Buch so gerne weiterempfehlen, aber bitte erklären Sie mir doch vorab wie das alles zusammenpasst und ob meine Zahlen stimmen. Danke vorab.

Zur Erinnerung nochmals mein vorerwähnter Brief an den BP.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Duisburger Stadtmagazin seit 2018
www.duistop.de
Michael Schulze

 

 

Diskussion bei Markus Lanz: Brief an Boris Palmer – OB von Tübingen

In der gestrigen Markus-Lanz-Sendung im ZDF ging es mit vier VertreternInnen von Kommunen und Landkreisen besonders um die immer prekärere finanzielle Lage vor Ort. In Berlin werden oftmals Gesetze und Vorschriften „ausgetüftelt“ ohne die konkreten Verhältnisse und Möglichkeiten vor Ort zu berücksichtigen. Deutlich wurde in der gestrigen TV-Diskussion auch wie sehr das demokratische System an der Basis gefährdet ist. Genau aus diesem Grund habe ich Herrn Steinmeier im Februar 2022 angeschrieben. Heute früh schrieb ich Boris Palmer, den Tübinger OB, an. Hier mein Brief an ihn.

Guten Morgen Herr Palmer,

mit grossem Interesse habe ich die gestrige ZDF-Sendung von Markus Lanz verfolgt.

https://www.zdf.de/play/talk/markus-lanz-114/markus-lanz-vom-22-april-2025-100?staffel=2025

Das Thema interessiert mich als Lokaljournalist in Duisburg natürlich besonders, vor allem weil hier bei uns viele derzeitige bundesweite Probleme überdeutlich zutage treten. Aber auch Probleme die Sie und Ihre KollegenInnen gestern nicht besprachen.

Diesbzgl. übersende ich Ihnen einen Brief von mir an den Bundespräsidenten aus dem Februar 2022. Anlaß war damals sein Aufruf zu mehr Einsatz für die Demokratie. Eine Reaktion darauf gab es bisher von ihm nicht und auch die von mir darin geschilderten Zustände haben sich in Duisburg nicht geändert – geschweige denn verbessert. Eher im Gegenteil.

Zusätzlich habe ich folgende Infos für Sie die insbesondere die finanzielle Situation der Stadt Duisburg betreffen und die es womöglich so in anderen Städten vergleichbar nicht gibt:

Duisburg leistet sich üppige Beteiligungen bzw. Beteiligungsfirmen die laufend jährlich mit Millionen EURO bezuschusst werden, deren Arbeit aber nichts Sinnvolles erbringt.

Duisburg leistet sich ein Fussball-Stadion das im Jahr ca. zwei Millionen EURO an Unterhalt verschlingt ohne dass es nennenswerte Einnahmen gibt.

Das Fussball-Stadion hat einen Dachschaden der womöglich mind. 20 Mio. EURO Sanierungskosten verschlingen wird. Unklar ist wie das sein kann, da das Stadion so alt noch nicht ist. Ev. liegt es auch daran, dass nie in die Instandhaltung investiert wurde. Der ehemalige Baunternehmer unterstützt inzwischen wohl wieder gerne die Fussballmannschaft als Sponsor bzw. Mäzen, die auch der OB ganz toll findet.

Duisburg bezahlt gerade 1,1 Mio. EURO für eine Sportanlagensanierung die einer Düsseldorfer Sportfirma, die ein American Football Team betreibt, zugute kommt, nur damit dieses Team in Duisburg trainieren kann.

Duisburgs Baubeteiligungstocher hat Millionen EURO versenkt um grosse Baugebiete zu kaufen, teils bodenverseucht, um diese herzurichten, während nun fast niemand dort bauen will.

Trotzdem wird in einem Fall bereits eine Seilbahn für Millionen EURO geplant. Wobei es üppige Zuschüsse (von Bund, Land) geben soll.

Das Stadtheater wurde die letzten 12 Jahre so dermassen vernachlässigt, dass eine Sanierung mind. 240 Mio. EURO kosten soll und ein Neubau mind. 320 Mio. EURO. Ich denke die Zahlen sind noch niedrig angesetzt um vom Rat durchgewunken zu werden.

Ich könnte damit noch unendlich fortfahren vor allem wenn ich auch ältere Vorfälle an üppigster Verschwendnung aufzählen würde. Die Stadt will mir natürlich keine Auflistung zukommen lassen wie Geld vergeudet wird und wurde, verlangt aber unbedingt und laufend einen Altschuldenerlass von Bund und Land.

Der würde m.E. nur dazu führen, dass neue Kredite und Schulden möglich sind und dann weiter Geld verbrannt wird.

Vernachlässigt werden andereseits zum Beispiel alle Massnahmen im Zusammenhang mit dem Onlinezugangsgesetz. Neue Industrien werden nicht angesiedelt, man setzt weiter auf Stahl, lässt sich aber vom hiesigen Stahlunternehmen an der Nase herumführen, so mein Eindruck. Man gibt vor in enkelfähige Stadtteile zu investieren, versenkt aber nur unnötig Geld und sonstige Ressourcen. Fördermittel aus Berlin versickern in dubiosen unausgegorenen Projekten die nicht transparent sind aber parteipolitisch trotzdem PR-mässig ausgeschlachtet werden.

Postenvergaben erfolgen nach Parteibuch. Ideen der Bürger sind nur Alibis, Bürgerbeteiligungen ebenso.

Fazit:

Das TV-Gespräch gestern hat sicherlich aufgezeigt wie sehr Kommunen belastet sind, doch ganz ehrlich, ich sehe hier vor Ort in Duisburg, dass man dies nicht pauschal Berlin und Düsseldorf(NRW) in die Schuhe schieben kann, weil die meisten Probleme vor allem auch parteipolitisch lokal hausgemacht sind.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg seit 2018

Michael Schulze

Herausgeber

 

Anmerkung 1:

Herr Palmer hat mir heute morgen bereits geantwortet. Sinngemäß schreibt er, dass er die Duisburger Verhältnisse nicht kennt, er aber beunruhigt ist, dass inzwischen auch „gut geführte(!)“ Kommunen von Finanzproblemen betroffen sind.

Nachtrag 1:

Ja Leute, ich habe Geldgräber wie The Curve und Küppersmühle nicht aufgezählt. Meine Liste der Verschwendungen erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte keine weiteren Hinweis-Mails mehr. Danke.

 

 

Die UNI in 6-Seen-Wedau: So schön, so toll, so sehr in den Sand gesetzt. SPD-muss-Weg.

Vor vier Tagen bereits hatte ich den Masterplan Hochschulbau des Landes für die hiesige UNI DUE zum Anlaß genommen darauf hinzuweisen, dass nun doch nicht der neue Ingenieur-Campus in 6-Seen-Wedau gebaut wird.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2025/04/18/masterplan-hochschulbau-geht-6-seen-wedau-leer-aus-faehrt-die-seilbahn-leer/

Heute dann zog die WAZ mit ihrer Meldung nach:

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article408840567/traum-vom-uni-campus-in-wedau-geplatzt-das-sind-die-neuen-plaene.html

Wie immer in solchen Loser-Fällen von Großspurigkeit die in die Hose gingen oder in den Sand gesetzt wurden kommt aus dem Rathaus und vom OB dazu keine Verlautbarung – zumindest habe ich bisher nichts davon mitbekommen.

Tja, so kleinlaut und runtergestutzt macht es sich eben nicht gut eine positive Stimmung zu verbreiten. Noch dazu, wenn man zusätzlich bereits breitbeinig hochttrabende, besser gesagt hochfahrende Seilbahnpläne herumposaunt hat.

Die haben sich nun wohl auch erledigt, dafür steigt jedoch der MSV wieder auf, hurra.

Und Duisburg darf sich nun getrost Unsicherheitsstadt nennen, denn man ist ja immer auf der Suche nach wohlklingenden imagefördernden Marketing-Begriffen.

Die Stadt selbst hat nämlich im letzten Jahr in einer Befragung unter tausenden DuisburgerInnen herausgefunden bzw. herausfinden lassen, dass nicht mehr die Zuwanderung als grösstes Problem vor Ort betrachtet wird, sondern die Kriminalität und die damit einhergehende Unsicherheit.

Hätte man mich gefragt was an erster Stelle stünde das mir Sorgen bereitet, hätte ich ohne Zögern binnen Millisekunden Sören Link und die SPD genannt.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article408804344/das-sind-duisburgs-5-groesste-probleme-aus-sicht-der-duisburger.html

Da in 6-Seen-Wedau wohl keine Pracht-Strassen mehr sondern nur noch Popels-Wege gebaut werden, schlage ich schon mal diesen Namen für einen, achwas, für alle neuen Wege vor:

Dann kann sich auch niemand mehr verlaufen. Den Namen habe ich bereits des öfteren vorgeschlagen, nur bisher fand im Rathaus keine(r) diese Namensidee wirklich gut. Schade.

 

 

Sorry, das „Pussy Pleasure“ ist dicht. Ist Duisburg-noch-ECHT-gefühlsECHT?!

Unsere geliebte Stadt, die einst von einem Baudezernenten, so munkelt man noch heute, zum Mega-Bordell ausgebaut werden sollte, hat inzwischen wohl noch weniger zu bieten als bisher bekannt. Jedenfalls mir bisher nicht bekannt, logisch, ich bin so gut wie fast nie in der City, wenn ich nicht unbedingt muss. Und um die geht es hier.

Insofern hatte ich bisher auch nicht mitbekommen, ein guter Freund berichtete mir gestern davon, dass „Pussy Pleasure“ in einer Nebenstrasse des Sonnenwall dicht gemacht hat.

Für alle nicht Eingeweihten, es ging nicht um Katzen-Bedarf wie es das Ladenschild eventuell andeutet.

Nähere Umstände für die Schliessung sind auch meinem Freund nicht bekannt.

Hier mein alternativer DUISTOP-City-Tipp:

Für alle die vorhaben demnächst ihren Bestand an Reizwäsche oder XXX-Toys aufzufrischen, ich empfehle den Duisburg-Fetisch-Laden der DBI, unweit des Sonnenwall am Kuhtor.

Dort unbedingt mal nachfragen ob es solche Produkte gibt und wenn ja ob auch mit Duisburg-ist-gefühlsECHT-Aufdruck.

Und für alle die gerne grillen, im DBI-Laden gibt es angeblich wohl auch einen Grillkohleverleih und diverseste Würstchensorten, teils mit den Ganzkörper-Aufprägungen der beliebstesten PolitikerInnen denen man dann sozusagen den Kopf abbeissen kann. Hmm, lecker, knack.

 

Bissingheim-Wedau: Erklärung für ständiges nächtliches Arbeiten an der Bahnlinie

Seit ich in Bissingheim wohne (über 10 Jahre schon) ist es so, dass in regelmässigen Abständen an der Bahnlinie gewerkelt wird. Und das zu nachtschlafenden Zeiten zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens am Folgetag.

Jahrelang bis in dieses Jahr hinein war es so, dass so gut wie nie derartiges, teils wirklich enorm störendes Arbeiten angekündigt wurde. Dazu ist die auftraggebende Bahn oder eine ihrer Töchter aber gesetzlich verpflichtet. Ebenso wie sie sich eine Sondererlaubnis bei der Stadt holen muss. Nicht selten kam es auch zu Wortscharmützeln zwischen den vor Ort Arbeitenden und denen die sich nachts gestört fühlten. So kam es durchaus vor, dass man bedroht wurde, wenn man darauf hinwies, dass lautes Musikhören bei offenem Autofenster inkl. Laufenlassen von Motoren nicht zum eigentlich Arbeitsumfang gehören. Teils begann man mit dem Krach schon um 22 Uhr obwohl die eigentlichen Gleisarbeiten erst um 1 Uhr begannen.

Anrufe bei der Polizei nutzten regelmässig gar nichts. Schlußendlich erstattete ich Strafanzeige, denn auch Beschwerden bei der Stadt liefen alle ins Leere.

Seitdem bekommen wir immer rechtzeitig vor den Arbeiten den Hinweis auf die selbigen, so wie es sich gehört.

Eine Anwohnerin nahm das alles aber mal zum Anlaß nachzufragen warum denn ausgerechnet immer auf dem Bahnabschnitt gegenüber ihrem Haus ständig gearbeitet wird.

Hier ihre Anfrage an die Bahn, die sie mehrfach versandte, darunter die letztendlich erhellende Antwort: 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe folgende Frage:

Warum werden im Bereich Bissingheimer Straße in 47279 Duisburg gefühlt wöchentlich Nachtarbeiten durchgeführt?

Das kann doch gar nicht mehr sein, dass hier irgendetwas nicht in Ordnung ist. Wie sieht es denn im Rest des Landes aus? Es wird tatsächlich stets und ständig bei uns gearbeitet? Wann hört das denn mal längerfristig auf?

Das heißt aber nicht, dass Sie uns jetzt nicht mehr benachrichtigen sollen, den wir bekommen es ja sowieso als Anlieger mit.

Mit Interesse erwarte ich Ihre Antwort und bedanke mich schon mal dafür.

Mit freundlichen Grüßen

YYY

 

Hier das Antwortschreiben: 

Sehr geehrte Frau YYY,

vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre weiteren Nachfragen. Es tut uns leid, dass Sie sich durch den vorangegangenen Schriftverkehr nicht ausreichend informiert gefühlt haben.

Sie haben vollkommen recht, dass im Bereich der Bissingheimer Straße häufig Bauarbeiten stattfinden. Der Grund dafür liegt in der besonderen Geschichte des Bahnhofs Duisburg-Wedau und der damit verbundenen Schieneninfrastruktur. In den 90er Jahren wurde der Bahnhof aus politischen und finanziellen Gründen rationalisiert und seither lediglich auf dem Stand der Technik gehalten. Mit zunehmender Bedeutung des Verkehrskorridors von Nord- nach Südeuropa, insbesondere durch den europaweiten Schienenverkehr, wurden notwendige Investitionen und Instandsetzungsmaßnahmen unumgänglich. Dieses Aufholen ist, was der Bf Duisburg-Wedau, das deutsche Schienennetz generell und auch seine Nachbarn gerade erleben.

Der Bahnhof Duisburg-Wedau ist ein zentraler Knotenpunkt und erstreckt sich über mehr als 4 km Länge, wobei die Bissingheimer Straße parallel entlang der östlichen Seite verläuft. Meist ist sie durch einen schmalen Grünstreifen, in Wohnbereichen durch eine Schallschutzwand, von der Gleisanlage getrennt. Aufgrund dieser Gegebenheiten gibt es nur wenige Zufahrtsmöglichkeiten zu den Gleisanlagen, was die Durchführung der Arbeiten und den damit verbundenen Zugang zu den betroffenen Bereichen erschwert. Wie oben beschrieben sind die Baumaßnahmen zwingend notwendig, um die Infrastruktur zukunftsfähig auszurichten und die langfristige Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Was dabei sicherlich auch unserer Meinung nach reduziert werden kann, sind die Geräusche der an- und abrückenden Arbeiter. Im Bereich der Instandhaltung werden wir unsere Nachunternehmer zu angemessenem Verhalten in Wohngebieten anhalten. Konkrete Beispiele Ihrerseits helfen uns, Belästigungen zielgerichtet auch im Nachhinein zu maßregeln.

Wir verstehen, dass die Arbeiten, insbesondere nachts, eine Belästigung darstellen können, und möchten uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Wir tun unser Bestes, um die Lärmemissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Wir müssen jedoch gerade im Gleisbau auf lärmerzeugende Maschinen zurückgreifen, um sicherzustellen, dass die Arbeiten effizient und sicher durchgeführt werden. Dies dient auch dazu, den Zeitraum der Lärmerzeugung auf ein Minimum zu reduzieren.

Wir danken Ihnen nochmals für Ihr Verständnis und stehen Ihnen für weitere Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Netz Duisburg
DB InfraGO AG

 

 

Realer Irrsinn in Duisburg: Gerade heiss diskutiert und sicherlich ein Gespräch mit der Politik wert

Die Sendereihe „Der reale Irrsinn“ – regelmässig Teil der Satiresendung extra3 (ARD) – hat Ende März einen erneuten Beitrag über Duisburg ausgestrahlt. Dabei geht es diesmal um Erschliessungsbeiträge für eine neue Strasse am Sittardsberg. Einige AnrainerInnen sollen für eine Strasse die hinter ihren Grundstücken entsteht und die die Zufahrt für 10 neue Wohnhäuser bildet nun richtig viel Geld berappen.

https://www.youtube.com/watch?v=6GVZdTdvlXg

Teils 40, 50, 60 Tausend EURO obwohl ihnen die neue Strasse nichts nutzt, denn sie haben seit Jahren von vorne bereits aureichend Zugang zu ihren Grundstücken. Es wird ihnen allerdings von der Stadt angeboten ihre rückwärtigen Mauern und Zäune abzureissen um die neue Strasse nutzen zu können. Ja danke auch für den Tipp.

Geregelt ist das alles bundesweit durch das Baugesetzbuch. Und durch die Erschliessungsbeitragssatzung der Stadt Duisburg.

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/ortsrecht/S62.02_Erschlie__ungsbeitragssatzung.pdf

Wer tiefer in die Materie eintauchen will kann sich die Mustersatzung des DSTGB anschauen:

https://www.dstgb.de/themen/stadtentwicklung-und-wohnen/aktuelles/mustersatzung-ueber-die-erhebung-von-erschliessungsbeitraegen-aktualisiert/mustersatzung-ebs-2016-endg.pdf?cid=7v4

Auch der Bund der Steuerzahler hat dazu etwas parat:

https://www.steuerzahler.de/aktuelles/detail/neue-regeln-zum-erschliessungsbeitrag/

Das Ganze ist kein Duisburger Einzelfall, ist also bundesweit ein Thema. Prinzipiell kann es also viele treffen, daher auch der gute Rat von extra3 zum Schluss des Beitrags. Sinngemäß: Immer prüfen ob eventuell  eine neue Strasse gebaut wird oder gebaut werden könnte.

Mein zusätzlicher Rat: Die Politik und die Stadt aus so einer Nummer nicht einfach raus lassen und alles ganz genau checken.

In Duisburg sollte die Serie übrigens „Der ECHTe Irrsinn“ heissen.

 

 

Kein Moos – nix los – Neubaugebiete darben weiter munter vor sich hin

Es ist immer wieder ein Genuss die hiesigen Oberverantwortlichen an ihre exorbitanten Lachnummer-Ankündigungen in bezug auf die riesigen Neubau-Filetflächen zu erinnern (z.B. 6-Seen-Wedau) – während sie gleichzeitig noch mehr Flächen fordern.

Das alles mutet schon ziemlich gaga an, wenn sich dann noch Seilbahn-Phantasien und feuchte Träume von einem enkelfähigen Ruhrort – um nur zwei krude Beispiele zu nennen – dazugesellen.

Man muss sich nur die derzeitigen Berichte über die immer weiter steigenden Hypothekenzinsen durchlesen um zu verstehen, da wird auf absehbare Zeit wahrscheinlich auch nix gebaut auf den Duisburger Filetflächen. Zumindest nichts was zum Wohnen geeignet ist.

Leider ist es aber so, da man diese Flächen teils für horrendes Geld erworben und saniert hat, dass man nicht einfach umschwenken kann und eventuell das macht was hiesige UNI-Forschende des Instituts für Sozioökonomie fordern.

Nämlich nicht neu zu bauen.

Die Ruhrbarone nahmen das bereits kürzlich kritisch auseinander:

https://www.ruhrbarone.de/forscher-der-uni-duisburg-essen-gegen-den-bau-neuer-wohnungen/244563/

Ich sehe es etwas differenzierter. So bin ich davon überzeugt, dass u.a. in der Duisburger City jede Menge Potentiale für Sanierungen und Umwidmungen sowie Umbauten zu Wohnungen möglich sind.

Die leeren Ladenlokale wird man eh nie wieder vermietet bekommen und auch viele Büros in den oberen Etagen werden wahrscheinlich nie wieder für ihren urspünglichen Zweck gebraucht werden.

Bisher sehe ich seitens der Stadtspitze und seitens der Politik allerdings keine Signale in diese Richtung. Logisch vielleicht, weil dann die Neubaugebiete auf ewig Brachen bleiben werden.

Oder eben für Ansiedlungen von Gewerbe oder aber als Solarenergieflächen von Nutzen sein könnten. Die Erlöse die man sich durch Wohnbebauung erhofft hat sind dann allerdings nicht mehr realisierbar.

Bei der Gebag und der Tochter Gebag FE zieht man bereits kräftig an der Reissleine, denn die beiden städtischen Beteiligungen gucken vor allem in die Röhre. Schlußendlich natürlich wir alle als Steuerzahlende. Wie fast immer.

 

 

Ach Du meine Fresse: Bas als Arbeitsministerin im Gespräch

Immer noch wird spekuliert wer in der neuen Regierung welche Posten in welchen Ministerien besetzen wird. U.a. im Manager-Magazin gibt es aktuell bzw. seit vorgestern eine Version der möglichen Besetzungsliste.

https://www.manager-magazin.de/politik/bundesregierung-das-neue-kabinett-nimmt-konturen-an-a-a0b9c94d-c832-4a48-a3ce-d373aae074cb

Wie ich gestern auch schon in anderen Medien lesen konnte, wird Bärbel Bas wohl ernsthaft als nächste Arbeitsministerin gehandelt. Und ich dachte immer sie wäre angeblich besonders fit in Gesundheitsbelangen.

Nun, es gibt wohl Menschen die sind einfach für mehr als nur einen Posten geeignet. Es darf gelacht werden, denn ich finde a) Bas ist weder in Gesundheitsbelangen brauchbar und b) schon mal gar nicht im Bereich Arbeit.

Aber was soll’s, eines könnte eventuell gut sein, wenn sie künftig das Arbeitsministerium übernimmt. Aus den ekeligen Solidaritätsbekundungen für Rauswurf-Gefährdete in der Duisburger Stahlindustrie könnte sie nun ECHTe und wirksame Einsatzmaßnahmen schmieden. Auf deutsch: Sie könnte sich endlich mal ganz konkret für die StahlwerkerInnen einsetzen und ihnen entweder die Jobs retten oder neue besorgen.

So wie ich Bas allerdings einschätze, aber auch jeden und jede andere(n) auf dem Posten, wird das wohl eher nicht passieren. Es wird wahrscheinlich irgendwelche Ausreden geben, warum das mit den Stahljobs bzw. mit den neuen Jobs doch nicht klappt.

Irgendwas ist ja immer.

Okay, dann könnte Bas endlich für ein Ende der vielen grassierenden  Betrügereien bei der Familienkasse (Kindergeld) sorgen und die angeblich  so oberfaulen SchmarotzerInnen in puncto Bürgergeld (heisst bald anders, nämlich Grundsicherung) ausfindig machen und bestrafen.

Ich vermute mal, das wird auch nicht klappen, auch diesbzgl. wird es Ausreden geben.

Also wird sie durch die Gegend reisen und hier und da Firmen besuchen, Start-Ups zur Neu-Eröffnung gratulieren und das Handwerk preisen.

Das werden dann immer noch etliche Leutchen voll suppi finden, denn Bas ist ja so durch und durch nett, und es reicht für die Legislatur.