Gebag und Glasfaser: Die Zukunft ist jetzt!??? MieterInnen gut aufgepasst!!!

Also „jetzt“ (gerade) ist die Zukunft und gleich oder morgen ist …???* Beim letzten DUISTOP-Artikel habe ich ich mich bereits über Awards und deren inflationäre Vergabepraxis geäussert und schon wieder ist es Zeit sich dem Thema zu widmen.

Machen wir doch einen Award für besonders blöde TOP-Slogans! Es wird sich immer ein Schwachkopf(m,w,d) auftreiben lassen, der/die/das den entgegen nimmt.

Aber nun mal ganz ernsthaft, es geht um ein wichtiges Thema das besonders die MieterInnen der Gebag, aber auch aller anderen Wohnungsgesellschaften interessieren dürfte.

Unter dem obigen Slogan „Zukunft ist jetzt“ macht nämlich die Gebag zur Zeit mächtig Werbung für die Glasfaser und deren Verlegung in Duisburg. Und damit der damit verbundene Umsatz in der Stadt bleibt, bietet man den eigenen Mietern und Mieterinnen an doch bitteschön Kunden bzw. Kundinnen bei der DCC zu werden. Die DuisburgCityCom ist eine 100%ige Gesellschaft der DVV die wiederum der Stadt gehört, genauso wie die Gebag.

https://www.gebag.de/service/glasfaser-fuer-gebag-mieter

https://www.gebag.de/service/kabelfernsehen

Das Schöne für alle an das Wohl der Mietenden denkenden Beteiligten ist, dass die Leistungen der DCC bereits im Mietvertrag bzw. pauschaliert in den Betriebskosten eingebaut sein werden. Zumindest die Grundvergütung und die muß man sich vom Leistungsniveau und -umfang genau anschauen. Man bräuchte -wenn einen das alles nicht juckt- also eigentlich nichts weiter zu tun, die bisherigen Anbieter wie z.B. Unitymedia scheiden automatisch aus und an deren Stelle tritt die DCC, gekoppelt an den Mietvertrag mit der Gebag.

Und da die Deutschen, also auch die DuisburgerInnen gemeinhin als nicht besonders wechselwillig gelten oder vllt. auch als vertrauensselig, was finanziell gesehen ein Fehler sein kann, macht die Gebag rechtzeitig Dampf bevor bald vllt. eine BGH-Entscheidung „gilt“.

Beim Strom, beim Gas und auch beim Kabel- und Internetanschluß sowie beim Telefon/Handy plus beim Bankkonto usw. kann man ev. bessere Konditionen erzielen als bei örtlichen Stadtwerken usw. – aber viele wollen das anscheinend nicht und so manche Hochbetagten zahlen lieber mehr, aus Furcht sie könnten bei einem Strom-Anbieterwechsel im Dunkeln sitzen. Das Urvertrauen gegenüber den Sparkassen resultiert daher, doch auch hier und bei anderen Geldinstituten sollte man ganz aktuell mal die Zinsen fürs Prämiensparen und auch für Kredite genauestens nachrechnen lassen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Dass die Gebag nicht die BGH-Entscheidung erwähnt, dass künftig Mietende über den Kabel- und Internetanschluss frei entscheiden sollen und dürfen, unabhängig vom Mietvertrag bzw. den Betriebskosten, ist nur logisch.

Wer sich also nicht an die DCC binden will, also auch nicht an deren Preise und Bedingungen, sollte sich gut überlegen ob er den Vertrag bzw. die Vertragserweiterung bzw. -ergänzung einfach unterschreibt bzw. der Einfachheit halber alles so laufen lässt wie es die Gebag sich wünscht.

Zitatauszug  aus der Website der Gebag: Die Versorgung mit dem Basispaket Internet und Fernsehen der DCC erfolgt für alle Mieter in Wohngebäuden, die bisher von Unitymedia/Vodafone versorgt werden, ab Januar 2022. Für Gebäude, die aktuell Leistungen von Telecolumbus/Pyür beziehen, erfolgt die Umstellung im Januar 2027. Sie müssen nichts unternehmen: Wir werden rechtzeitig auf Sie zukommen und Sie mit allen Informationen versorgen.

Es mag sein, dass die DCC günstiger ist, das würde ich aber erstmal prüfen. Fragen Sie doch einfach mal die Gebag oder die DCC nach einer Preisliste. Und dann vergleichen Sie! Weiterhin wäre zu klären wer denn zu welchen Konditionen(Kauf, Miete usw.) den Router oder sonstige benötigte Endgeräte stellt.

Und es gibt noch die Frage nach Vertragslaufzeiten und Kündigungsrechten. Wer also die Gebag einfach unwidersprochen machen lässt und einem Mietvertrag samt DCC-Klauseln zustimmt -ev. sogar stillschweigend(???)- der sollte sich zumindest bemühen zu erfahren ob er da wieder rauskommt oder ev. später nochmal reinkommt.

Zum Schluß noch ein Hinweis bzgl. der Glasfaserankündigungen:

Wichtig wäre es auch zu erfahren ob die avisierten Glasfaserleitungen bis in die  Wohnungen (oftmals nur bis in den Keller) verlegt werden oder sogar nur bis vors Haus, der Rest bis zum Router würde dann ev. teils weiter über die bisherigen Kupferkabel laufen.

Wer ganz clever ist könnte sich z.B. auch mit Nachbarn einen Internetanschluß teilen. Die müssten nur in einer gewissen Reichweite des Routers wohnen. Aber zur Not gibt es auch Verstärker. Und dann gibt es auch noch den Richtfunk.

https://www.focus.de/immobilien/bgh-vor-grundsatzentscheidung-das-aendert-sich-beim-kabel-tv-fuer-millionen-mieter_id_13489271.html

 

*) Dazu muß ich mal einen Zeitforscher fragen. Denn wenn jetzt die Zukunft ist, wann ist denn die Gegenwart und was ist mit morgen?