Mronz tourt und trommelt für Olympia

Manchmal bedarf es nur einer gewissen persönlichen Bekanntheit und eines zugkräftigen Event-Titels und schon springen alle als gäb‘ es nichts Besseres  auf dieser Welt – fast schon alternativlos.

Nach etlichen Politikern inkl. Armin Laschet landet Michael Mronz (ehem. Lebenspartner von Guido Westerwelle)  mit seinem Olympia-im- RheinRuhrGebiet-Projekt nun bei den Unternehmern vor Ort in Duisburg.

https://www.unternehmerverband.org/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilung/olympia-2032-an-rhein-und-ruhr-diskutieren-sie-mit/

Auf das digitale Brimborium der angekündigten Online-Diskussion will ich gar nicht eingehen, sondern auf die Idee an sich. Das hatte ich zwar schon mal gemacht, aber doppelt gemoppelt hält besser.

Ich schicke voraus, dass ich von einer Olympiade im RheinRuhrGebiet überhaupt nichts halte, es sei denn die Chose kostet keinen einzigen EURO Steuergeld und damit meine ich nicht nur, dass die Kommunen nichts raustun, sondern dass die Organisatoren und sämtliche Sponsoren auch für die Nutzung der Sportstätten bezahlen (inkl. Polizeieinsätze, Notdienste etc.) und die Kommunen an den dort erzielten Einnahmen beteiligt werden.

Denn meistens wird vergessen, dass die Nutzung der Stadien auch Geld kostet und dass Olympia- wie auch WM-Veranstalter rigide Vorstellungen haben was die Bevorzugung der Sponsoren angeht – z.B. beim Ausschank bestimmter Getränke usw. – von den Eintrittskarten-Preisen mal ganz abgesehen.

Und dann wäre noch das Verbot politischer Äusserungen von teilnehmenden Athleten und Athletinnen. Während Typen wie der deutsche Olympia-Boss sich regelmässig politisch äussern und betätigen dürfen, sollen die Athleten und Athletinnen während der Spiele die Klappe halten und sich vor allem nicht vor laufenden Kameras kritisch äussern.

Das wird die Unternehmer vom Unternehmerverband wenig interessieren, sollte sie aber.

Und Olympia wird uns keinen Schritt weiterbringen, wenn das Event nicht eingebunden wird in eine allumfassende Strategie auf vielen Ebenen. Wenn schon im Ruhrgebiet ein gemeinsamer ÖPNV seit Jahren unmöglich ist, wage ich zu bezweifeln, dass die Verantwortlichen im RheinRuhrGebiet zu mehr willens und fähig sind.

Olympia wie von Mronz geplant wird m.E. nur ein Abgreifen von momentanen Fördergeldern für irgendwelche Leuchturmprojekte sein, aber sonst nichts.

Die versprochenen Effekte wird es nicht geben oder sie werden wirkungslos verpuffen.