BV-Mitte: Ein Dringlichkeitsbeschluss nach dem anderen

Genau einen Monat vor der kommenden Kommunalwahl findet am 13. August eine Sitzung der BV Mitte statt. Den Hinweis dazu mal genauer auf die Tagesordungspunkte zu schauen kam gerade von Ulrich Martel rein. Er sitzt in der BV-Mitte und tritt mit der neuen Wählergemeinschaft Aufrecht-Duisburg zur Wahl am 13. September an.

Auffallend ist, dass besonders viele Dringlichkeitsbeschlüsse abgenickt werden sollen.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/si0057.asp?__ksinr=20073057

Besonders aufgefallen ist mir der folgende Dringlichkeitsbeschluss, viele andere Dringlichkeitsbeschlüsse könnten also Nebelkerzen sein:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1639330&type=do

Darin geht es um die weiteren Maßnahmen bzgl. der Entwicklung der Fläche Am alten Güterbahnhof vormals Duisburger Freiheit.

Eigentlich sollte bereits im Mai die BV grünes Licht geben, aber Corona-bedingt kam wohl einiges dazwischen, ev. wurde es aber auch bewusst verzögert, geht es doch um einige wichtige Sachverhalte über die man nicht so genau nachdenken soll.

Zitat 1 aus dem Begleittext zum Beschluß: Aus den neu zu generierenden, inneren Qualitäten entsteht erst das Fundament für ein Zukunfts-Stadtquartier. Denn derzeit ist das Projektareal auch eine vom Lärm und Emissionen hochbelastete Fläche, die sich mit den benachbarten Quartieren insbesondere dem Dellviertel im Westen und Neudorf im Osten und auch dem Südbereich des Hauptbahnhofes nur unzureichend vernetzt.

Ich bitte besonders auf „… und Emissionen hochbelastete Fläche …“ zu achten. Was bedeutet dies für die weiteren Kosten die anfallen um das Gelände baureif zu machen?

Zitat 2: Als eine besondere Herausforderung gilt die Süd-Vernetzung in Richtung Entwicklungsgebiet „6 Seen Wedau“ und den Naherholungsschwerpunkten rund um die Regattabahn, das Stadion Wedau und die „Grüne Lunge“ des Hauptfriedhofs. In dieser Richtung sind die Barrieren der aktiven Bahngleise und der Autobahn 59 fast unüberwindbar. Mit einer geschickten Planung kann hier für Rad-und Fußgänger eine weitere wichtige Verknüpfung geschaffen werden.

Ich bitte besonders auf “ … Mit einer geschickten Planung kann hier für Rad-und Fußgänger eine weitere wichtige Verknüpfung geschaffen werden.“ zu achten. Aha, ist es also doch so wie von mir vermutet, dass man überlegt eine Trasse zwischen Wedau und Mitte zu schaffen, was die Bedeutung der jetzigen City weiter schmälert und Mercator One zum End-Bollwerk macht. Nun muß man nur noch die alte City autofrei machen. Ende im Gelände.

Dann entsteht Am alten Güterbahnhof eine neue City inkl. Rathausneubau mit Ausrichtung gen Süden, da wo die Kaufkraft wohnen soll und teils schon wohnt.

Alles von mir bereits mindestens einmal hier auf DUISTOP angemerkt. Inklusive des Investvolumens und der finanziellen Möglichkeiten die hier entstehen, wenn denn auf beiden Geländen die Altlasten durch die Gebag entfernt wurden.

Ich empfehle mal den Film „Broken City“ anzuschauen. https://de.wikipedia.org/wiki/Broken_City

Fazit: Ich rate allen Wählenden rechtzeitig der SPD-One-Man-Show OB Link mal entsprechend unangenehme Fragen zu stellen. Der Mann ist schließlich Stadt und SPD in einem. Wen soll man auch sonst fragen?

Zwei Fragen an OB Link:

Welche hohen Belastungen -ausser Lärm- liegen Am alten Güterbahnhof konkret vor und werden durch eine Mitte-Süd-Tangente (von Am alten Güterbahnhof bis 6-Seen-Wedau) nicht die gesamte „alte“ City sowie der Norden ausgeklammert, weil ein völlig neues dem Süden zugewandtes Stadtgebiet entsteht, inkl. einem neuen Rathaus-Gebäude hinter dem Hauptbahnhof?

Und wer wird davon profitieren?

Apropos: Was sind da schon die 50 Mio. EURO aus dem ISEK-Programm für Marxloh angesicht des Volumens was sich Am alten Güterbahnhof und in Wedau auftut? Peanuts.

Alles Ablenkung, weil von den 50 Mio. EURO auch gar nicht viel dort ankommen wird.

Dagegen kann man in Mitte und in Wedau richtig Reibach machen, vor allem wenn die Preise so hoch bleiben wie zur Zeit. Nur mal zum Vergleich: Im Süden werden derzeit Preise für Gebraucht-Immobilien aufgrufen die mindestens 2-3 mal (Tendenz gegen 3) so hoch sind wie 2010.