Jetzt wirds ungemütlich: Gewitterwolken ziehen am Arbeitsmarkt auf

Noch vor wenigen Stunden hatte ich die oberflächlichen Wünsche der hiesigen Parteien für ein lebenswertes Duisburg kommentiert und bemängelt, dass niemand auch nur ansatzweise Ideen vorschlägt. So zB auch nicht zum Arbeitsmarkt. Zwar wird lamentiert wie blöd es personell in der Verwaltung läuft, aber bald könnte es noch ganz anders blöd kommen.

So mehren sich die Anzeichen eines Gewitters am Arbeitsmarkt für alle. Es wird ein Orkan werden.

In einem WAZ-Kommentar werden lediglich alle schon von anderen Presseleuten in der letzten Woche vorgebrachten Gründe genannt: Trump und die Zölle, Brexit usw.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/warnsignale-am-duisburger-arbeitsmarkt-der-wind-dreht-sich-id226665281.html

Weniger wird erwähnt, dass dies der Beginn einer tiefgreifenden Strukturkrise sein könnte.

Wenn nämlich die Parteien in Duisburg so sehr die Digitalisierung herbeisehnen um Duisburg lebenswerter zu machen, verkennen sie klar die Auswirkungen derselben auf den Arbeitsmarkt. Und der wird gewaltig sein. Mit anderen Worten und so wird es ja auch angedeutet: Wäre die Stadt heute schon digitaler käme sie auch mit den weniger Leuten aus. Im Umkehrschluß haben die Parteien also für den Wegfall von Arbeitsplätzen votiert.

Tja, mal eben ins eigene Knie geballert, geht aber auch nicht anders, denn Dinge deren Zeit gekommen ist hält niemand auf. So geschehen in der Pressebranche als die Online-Portale von Scout24 kamen, so geschehen beim Handel als Amazon kam. Und auch die Sparkasse beugt sich der Online-Konkurrenz und  schließt Filialen.  Jesus gemäß Luthers Auslegung: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht.

Und wie so oft (ich weiß, Selbstlob stinkt) warne ich ausdrücklich vor der Logistik-Monostruktur Duisburgs, die das Leben vieler bereits jetzt nicht lebenswert macht (LKWs, Staus, kaputte Strassen etc.), sondern die bald auch ein Opfer der Automatisierung wird. Nur eine Frage der Zeit. Und dann ist vorbei mit lebenswert, weil Jobs wegfallen. Das wird dann dem örtlichen Handel und der Gastronomie den Rest geben. Good bye statt Glück auf.

Nur als kleine Warnung gilt eine aktuelle Stellungnahme des hier ansässigen Unternehmerverbandes: Der langjährige Aufschwung neigt sich dem Ende zu.

Was bedeutet das für die Beschäftigten? Noch will niemand von einer Krise sprechen. Dennoch spüren alle dass etwas im Gange ist. Meldungen über Insolvenzen verunsichern auch die Duisburger und die Sorge um den eigenen Job wächst.
Rainer Bischoff, Chef der SPD-Arbeitnehmer(vergesst die Damen nicht!), will Arbeitsmarktinstrumente neu überdenken. Ja dann denkt mal. Aber handelt dann auch.

Und bitte guckt in den Spiegel wenn Ihr Sündenböcke sucht. Ich finde eine Idee ja ganz gut: Ein riesiges Arbeitsprogramm zum Bau von Daten-Autobahnen. Mhm, Autobahnen, da war doch mal was?

Ein kleiner Tipp noch fürs Denken: Geschichte wiederholt sich grundsätzlich, lediglich mit anderen Vorzeichen und unter etwas anderen Umständen.