Sommerloch-Interviews zu lebenswertem Duisburg. Oho, lebenswert?

https://www.waz.de/staedte/duisburg/mangel-ueberall-wie-kann-duisburg-lebenswerter-werden-id226662645.html

Lehrkräfte wollen nicht nach Duisburg, KITA-Plätze sind Mangelware, Einzelhändler verabschieden sich aus der City, marode Strassen wegen LKWs, Natur- bzw. Landschaftsschutzgebiete müssen Logistik weichen, Leuchttürme die nicht leuchten, zig Millionen versenkt wie zB zuletzt bei The Curve, Skandale bei Beteiligungen wie zuletzt bei der wfbm, unterbesetzte Ämter, Krankenstand in der Verwaltung bei regelmässig 10%, Bäume werden umgeholzt, scheisse heiß in der City, usw.

Ist Duisburg lebenswert und kann es dazu überhaupt noch werden? Dies war Thema eine 2. Umfrage der WAZ an die hiesigen Parteien. Und auch diesmal, wie beim ersten Mal zum Thema Integration, nehme ich mir die Antworten erneut vor.

SPD:

„Bitte-Bitte habt Geduld.“, so kann man die Antwort der roten Kümmerer kurz umschreiben. Man gibt sich reumütig und verspricht Besserung, besonders beim Personal.  Denn die Verwaltung hat ja 117 Stellen ausschreiben dürfen, (Anmerkung von mir:) nur ob und wie die besetzt wurden, erfuhr man bisher nicht.

Abgesehen davon, was geht die SPD die Verwaltung an? Ausser dass sie dieser auf die Füße treten sollte, denn sie ist Teil der Politik=Stadtregierung und das andere ist die Verwaltung. Typischerweise wird aber alles in einen Topf geworfen.

Dasselbe Gebitte(s.o.) wegen der Wartezeiten, dem Lehrermangel usw. Gähn.

Ach ja, die Entwicklung zu einer „Smart City“ könnte Verwaltungsabläufe und Personaleinsätze effektiver machen. Wer es glaubt wird seelig.

CDU:

Sie gibt eine so kurze Antwort, dass man glauben könnte die geht das Thema „lebenswert“ nix an. Die CDU fordert Klartext in allen Angelegenheiten. Ach nee? Das wars.

FDP:

Die FDP fordert Digitalisierung wie in anderen Städten, wo man bereits von zuhause Dinge erledigen kann, für die man in Duisburg immer noch zu Fuß zum Amt muss.

Und dann noch -jetzt kommts- das Hinterfragen sämtlicher Verwaltungsentscheidungen,  ob sie denn sinnvoll seien. Ist denn die FDP sinnvoll?

Ach ja, und das Image soll durch externe Experten verschlimmbessert werden, weil die internen das sonst noch schlechter hinkriegen.

Grüne:

Die Grünen prangern grundsätzlich vor allem die Verschleppung der personellen Probleme in der Verwaltung an.
Die Digitalisierung biete Chancen für Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit.
Arbeiten in Duisburg sei attraktiv, wenn flexibles und familienfreundliches Arbeiten wie zB im Home-Office  möglich sei. Naja, diese letzte Forderung geht wohl eher an die örtliche Wirtschaft, wobei, auch die städtischen Beteiligungen könnten sich angesprochen fühlen – ausser die Müllabfuhr.

Linke:

Die Linken bemängeln ebenso die vielen unbesetzten Stellen in der Verwaltung. Krankheiten, Stress und Überforderungen der derzeitigen Mitarbeitenden nähmen zu. Ein Krankenstand von 10 Prozent dürfe nicht weiter ignoriert werden.

AfD:

Sie prangert vor allem die jahrelangen politische Fehlentscheidungen an, kaputtgesparte Personalentwicklung sowie Skandale wie der Fall wfbm/Rogg.
U.a. Fehlinvestitionen bei „The Curve“ mit mehr als 10 Millionen Euro Verlust. Ich sag mal ergänzend: 10 Mio. bisher.

JuDu/DAL:

Auch Junges Duisburg setzt auf Digitalisierung und trötet wie andere ins selbe Horn.
Und: Einerseits verlange die Stadt eine der höchsten Grundsteuern in NRW biete im Gegenzug aber schlechtesten Service. BämBumBäm, das geht in die Weichteile von OB Link, autsch.

Die Stadt sei digital viel zu spät dran. Onlineverfahren (Terminvergaben) gibt es in vielen Städten bereits seit Jahren. Anmerkung: Ich schrieb letztens ja schon, dass die Umsetzung dieser Terminvergabe ist auch nicht gerade prächtig ist.

HSV-Fraktion:

Alles oben schon dagewesen. Gähn.

 

Fazit:
Viel Geholze in Richtung Link und Verwaltung was das Personal angeht. Viel Gesummse wegen der Digitalisierung die alles besser machen könnte, würde, sollte. Anmerkung von mir: Nur bloß keine Knallchargen ranlassen die hochdigitalisiert und multi-responsive an Dingen rumbasteln die kein Mensch braucht um hier lebenswerter zu leben.
Von lebenswerten Ideen habe ich allerdings von den Parteien nicht so sehr viel verschiedenes gelesen und wie konkret es besser werden könnte -ausser mittels Digitalisierung- sagt keiner so richtig.
Und gute frische Luft gibt es nunmal nicht digital.
Keiner von denen oben fordert oder verspricht z.B.:
-autofreie City
-mehr sozialer Wohnungsbau
-Baumpflanzaktionen
-Senkung der Gewerbesteuern (trotz der Vorgaben aus D´dorf)
-kein Freibier mehr in Ratssitzungspausen
-Bestrafung/Entlassung anstatt Versetzung/Beförderung von Leuten die The Curve u.a. versaubeutelt haben
-ÖPNV statt Dienstwagen
-Drei Eimer für Schulze (Achtung: Filmtitel)