Verkehrskollaps in Walsum: CDU will ihn verhindern – es darf gelacht werden

Auf dem Gelände der alten Papierfabrik in Walsum entsteht derzeit ein neues riesiges Logistikzentrum. Als ob wir nicht genug Brachflächen hätten, nicht genug Staus und nicht genug in die Büsche kackende LKW-Fahrer.

Letztens habe ich noch von dem angeblichen runden Tisch berichtet der für Besserung sorgen soll und angezweifelt, dass auch nur einer der Verantwortlichen es ernst meint mit tatsächlichen Veränderungen.

Nun kommt das neues Logistikzentrum auf den Tisch und wahlwerbetauglich macht die CDU einen auf Kümmerer. Das ist eher kümmerlich angesichts der Tatsache, dass sie ja wohl an der Entscheidung für das neue Ding in Walsum mitgebastelt hat. Aber nein angeblich war es der OB alleine. Aber klar.

Nun Lösungen anbieten zu wollen ist schon dreist und echt(e) Volksverdummung.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/logport-cdu-pocht-in-duisburg-walsum-auf-umgehungsstrasse-id228210845.html

Zum bisherigen Verkehr kommen rund nochmals 200 LKW tgl. dazu, dass konnte man sich auch vorher denken.

Ähnlich läuft es im Prinzip bei der A59. Da marschieren aktuell protestweise Meidericher AnwohnerInnenn für den Tunnel anläßlich des anstehenden Ausbaus, anstatt mal die Verantwortlichen generell zu mehr Grips aufzufordern. Auch bei der A59 hätte man längst erkennen müssen wie wenig sie taugen wird, wenn man den LKW-Verkehr munter drauflos weiter ausufern lässt.

Und komisch, dass sich Wirtschaftsdez. Haack angesichts des Verkehrsdesasters nicht auch mal dazu äussert. Ach ja ich vergaß, der kann ja nur bei vorgeblich guten Dingen was zum Besten geben. Könnte ja auch seiner Karriere schaden irgendwie mit der Scheisse in Duisburg in Berührung zu kommen oder in Verbindung gebracht zu werden.

 

Noch gruseliger: Sarah Philipp will’s alleine machen

Da hatte ich noch vor einer Stunde über das Bad Dream Team geschrieben, dass sich mit Philipp und Özdemir im Mai zur Wahl für den hiesigen SPD-Vorsitz stellen will … äh wollte … und nun das.

Wenn es nach Sarah Philipp geht, dann lieber ohne den smarten Homberger an ihrer Seite. Sie will eine Kampfabstimmung.

Schlußendlich soll aber die Partei entscheiden ob es eine Doppelspitze à la Eskia/NoWaBo geben wird.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/spd-duisburg-kampfabstimmung-um-jaeger-nachfolge-moeglich-id228221415.html

Philipp macht den Job bereits kommissarisch und befürchtet Reibungsverluste bei einer Doppelspitze. Das hatte sie bei der Wahl des Bundesvorsitzendenpaares so nicht formuliert, wenn ich mich recht erinnere.

Özdemir dagegen will bedingungslos kandidieren und „dienen“, er sei kein Karrierist. Für mich eine eindeutige Ansage an seine Parteikollegin, die als MdL auch noch einen Nebenjob in der SPD-NRW hat. Ja, in der SPD da mag man sich wirklich.

Und nochmals in Richtung Philipp die Frage: Wie kriegt man das zeitlich alles hin? Also ich würde das nur schaffen wenn ich als MdL nichts täte, in dem Nebenjob bei der NRW-SPD nur ganz wenig, und in Duisburg als Vorsitzender dann ein bisschen. Dafür hab ich keinen Partner(m,w,d), kein Haustier, koche nicht selbst, wasche meine Sachen nicht selbst, hab eine Putzfrau und geh niemals aus, was mich ein wenig blass und irgendwie bieder wirken lassen würde, so wie … ach lassen wir das, das ist privat.

Gruselig aber unvermeidlich: Philipp und Özdemir for SPD-Vorsitz

Nun ist es raus, was sich schon länger andeutete. Sarah Philipp(MdL) und Mahmut Özdemir(MdB) wollen im Mai den Vorsitz der Duisburger SPD übernehmen. Philipp macht den Job ja bereits kommissarisch, im Mai soll dann die endgültige Entscheidung fallen. Damit würde dieses Bad Dream Team die SPD in den diesjährigen Kommunal-Wahlkampf führen. Naja, andererseits auch nicht schlecht, dann haben die anderen Parteien mehr Chancen.

Wie die beiden das zeitlich alles hinkriegen, Philipp hat auch noch einen gutdotierten Nebenjob bei der NRW-SPD und Özdemir wurde gestern als Mitstreiter bei der AWO Stiftung inthroniert, was wohl Volkesnähe andeuten soll, ist mir ein Rätsel.

Der Vorsitzposten wurde vakant weil Ralf Jäger ihn vor einigen Monaten aufgab.

Also Glückauf für Eskia und NoWaBo, äh SaPhi und Mach-Mut.

Ingo Wald will mehr TV-Geld

Der Abstieg in die dritte Liga war für den MSV vor allem auch finanziell ein Desaster, denn allein die ansonsten in der 1. und 2. Liga ausgezahlten TV-Gelder gingen exorbitant in den Keller. In der dritten Liga gibts kaum noch was, das beklagt nun lauthals Ingo Wald, der Präsi des MSV, der im Hauptberuf Finanzchef bei Krohne Messtechnik ist.

https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-duisburg-duisburg-praesident-wald-fordert-umverteilung-von-tv-geldern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200122-99-574253

Kann man machen Herr Wald, ich finde auch so einiges ungerecht, zum Beispiel, dass alle Steuerzahler und nicht nur die MSV-Fans, die Stadiondachreparatur bezahlen.

Aber was ich nicht verstehe ist Folgendes:

(Zitat aus der 2017er/2018er-Bilanz der MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien)

Die Capelli Sport Limited, Hong Kong, ist Werbe- und Logenpartner des MSV Duisburg und gleichzeitig Abtretungsempfängerin für erlöste TV-Gelder aus der Ligavermarktung. Außerdem hat Capelli einen Vertrag über die Ausrüstung (Mannschaftskleidung) der Teams des MSV Duisburg abgeschlossen. Der Vertrag hat zum 1. Juli 2017 begonnen.

Noch ein Tipp: Gut spielen und gewinnen, dann aufsteigen und kassieren.

Ach ja, noch ’ne Frage zum Schluß, wer kriegt eigentlich die Werbe-Sponsoring-Kohle dafür, dass das Stadion, das wir als Steuerzahler mitfinanzieren, Schauinsland Reisen Arena heissen darf?

Wer hätte das gedacht? Es ist ein Hotel.

Ist es Verdrängungswettbewerb, ist es Harakiri, ist es eine gute Idee noch ein Hotel in Duisburgs City, diesmal im neuen Mercatorquartier zu errichten? Und dazu noch weiteren Einzelhandel, der auf der Königstrasse gerade die Segel streicht, plus Gastronomie?

Ich weiß nicht, mit welchen Margen Hotels heute wirklich noch zielführend operieren, aber ECHT noch ein Hotel? Und das obwohl gerade neben dem Krankikom-Neubau am Schiffsanleger(am Schwanentor) noch eins entstanden ist? Gewagt.

Und wenn man in der Verwaltung, wie bei einem Hotelneubau am Bahnhof, sieben Jahre für die Genehmigung braucht, dann ist man rechtzeitig zur IGA2027 soweit die Bauaufträge endlich vergeben zu können.

Übrigens ist es schon wieder die Firma Blankbau die sich auch im Mercatorquartier betätigt. Sie hat eins der insgesamt sechs Baufelder für das Hotel erworben und wohl noch eins für hochwertige Wohnbebauung für eine finanzkräftige („oooh aaah iiih“) Klientel.

Blankbau ist übrigens z.Z. auch Am alten Angerbach auf drei Baufeldern aktiv.

Für den Hotelneubau in der Innenstadt, gegenüber dem Rathaus, das aber ev. bald da nicht mehr sein wird bzw. nicht mehr die Hauptverwaltung beherbergen wird, OB Link spielt ja mit dem Gedanken eines Verwaltungsneubaus auf der Duisburger Freiheit, hat Blankbau sich die englische Hotelkette Premier Inn ins Boot geholt. Das mit der Verwaltung weiß Blankbau sicherlich, denn auch am Bahnhof wird das umtriebige Familienunternehmen vermutlich irgendwie mitmischen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-im-mercatorviertel-entsteht-ein-premier-inn-hotel-id228217599.html

Was mich irgendwie an all dem stört ist der Gedanke wie merkwürdig in Duisburg die Stadtentwicklung geplant wird. Vor allem auch wenn man bedenkt das solche Projekte wie auch das Mercator One, das am Bahnhof steht, ähhh wieso überhaupt, das Mercatorviertel ist doch … ach egal …

Jetzt habe ich den Faden verloren. Ach ja, was ich schreiben wollte war: Wie kann es sein, dass Mercator One für ca. 36 Mio EURO und dieses neue Premier Inn für sicherlich auch nicht weniger Geld, auf jeweils rund 10-20.000 qm Fläche verpulvert werden, dafür in ganz Marxloh und Alt-Hamborn NUR 50 Millionen EURO Fördergeld? Wieviel qm haben Marxloh und Alt-Hamborn zusammen?

Nach Eva Zwerg stimmt das was in der Relation nicht. Oder liegt das daran, dass in Marxloh und Alt-Hamborn die weniger Finanzkräftigen auch mit weniger auskommen können, sollen, müssen?

In dem WAZ-Artikel heisst es so schön, dass sich Blankbau für Projekte bis 50 Mio. EURO interessiert, na dann aber fix ab in den Norden.

Und was sich der OB freut, er fabuliert was von „Hotel mit Ladenzeile und Büroimmobilie = Impulse für die Innenstadt“. Das Niveau an Begeisterungssprech ist damit mal wieder gesenkt worden. Wenn denn bald ein Laufhaus, ein Dixi-Klo und drei Parkbänke in der City kombiniert werden, könnte der gute Mann nochmals nachlegen.

 

 

Umstrittene IGA-2027-Pläne

Dass die Pläne für Duisburgs Beitrag zur IGA-2027 umstritten sind, ist nicht erst seit kurzem bekannt.  Ich berichtete bereits darüber. Gestern Abend wurde es in einer öffentlichen Diskussion so richtig hitzig.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-hitzige-diskussion-um-plaene-fuer-die-iga-2027-id228205033.html

So kritisierte vor allem Natürschützer Heinz Kuhlen die Pläne für den Kultus- und den Südhafen, die eklatante negative Folgen für die dortige Tier- und Pflanzenwelt hätten.

U.a. wurde von anderer Seite auch moniert wieso denn Gelder für Bürgerbeteiligungen bei RVR nicht abgerufen würden und wieso man eine Fährverbindung ans andere Rheinufer nur für sechs Monate plane, anstatt mit dem Geld für eine bessere sonstige Erreichbarkeit (zu Fuß, mit dem Rad) zu sorgen, die dauerhaft wäre.

Insgeamt entsteht bei mir der Eindruck, dass man bei der Stadt unter Erfolgsdruck irgendwas schnell-schnell geplant hat ohne die Folgen auch nur im geringsten zu bedenken. Hauptsache man hat was annähernd  „Spektakuläres“ zu verkünden, egal wie sinnvoll oder nicht.

Nun soll Naturschützer Kuhlen u.a. auch mit Stadtplaner Martin Linne sprechen.

 

Und heute mal wieder was Fragwürdiges zu SmartCity Duisburg.

SmartCity Duisburg ist eins meiner Lieblingsthemen. Und aus diesem Grunde habe ich mich erneut in die Tiefen von Duisburg SmartCity begeben.

s. www.duisburgsmartcity.de

Aufmerksame Leser wissen warum die Domain so heisst und nicht www.smartcityduisburg.de. Ja okay, ich kann es nicht lassen, ist aber immer noch ulkig.

Egal. Diesmal habe ich mir erneut das Projekt „360Grad-3D-Scan des Rathauses“ angeschaut. Seit Juli 2019 sind die nun schon dran und bisher gab’s noch nichts zu sehen. Also wenn in dem Tempo weiter gescannt wird, dann sehe ich für über 1.000 Gebäude die unter den Fittichen der Stadt stehen ziemlich echt schwarz.

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/projekte/3d-erfassung.php

Ganz ehrlich, so langsam aber sicher müsste mal was geboten werden in Sachen 3D-Rathaus oder ist es eine Geheimoperation oder könnten wir tatsächlich noch dermassen erschrocken überrascht werden wie das Rathaus in 3D von innen aussieht?

Ich halte von dem Vorhaben eh nullkommnixnixhoch2. Kostet viel Steuergeld, macht viele Probleme, braucht niemand ausser Murrack, Link und Haack, das war`s. Und wenn wir am Ende mal was zu sehen bekommen, dann wüsste ich gerne wie lange das gedauert hat, wieviele Leute nur bei der Stadt damit beschäftigt waren und was das gekostet hat … und … was es weiterhin noch kosten wird allein das Rathaus ständig im 3D-Datenformat uptodate zu halten. Da muß ja nur mal eine Kloschüssel versetzt worden sein, dann muß schon der Scan-Robo kommen.  Ich hoffe so bekloppt werden die im Rathaus nicht sein, wegen jedem Kleinscheiss die Update-Maschinerie anzuschmeissen.

Obwohl, stellen Sie sich vor wie blamabel, wenn einer mit dem Digi-Scan auf dem Handy ins Rathaus marschiert und gegen die Wand pinkelt nur weil das Klo im Scan noch vorhanden ist. Es geht in Sachen Ausscheidungen natürlich auch noch schlimmer.

Den Shitstorm(wie passend) kann der OB doch nicht gebrauchen, so kurz vor der Wahl, bei der er allerdings gar nicht zur Disposition steht. Nur hat die SPD z.Z. niemandem den sie in den Wahlkampf schicken kann. So muß eben Genosse OB herhalten. Nur das dessen Beliebheitswerte auch permanent in den Keller rauschen, womit ich wieder beim Rathaus-Scan wäre, der diese Werte bitteschön miterfassen sollte.

Ach ja, wer sein Wissen in Sachen Digitalisierung auffrischen will, der möge einen Blick hierauf werfen:

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/digitales_angebot/woerterbuch-digitalisierung.php

Das ist mal ganz löblich gemacht.

 

Mülheim: Viel Zerstörungspotenzial und wenig Zukunftspotenzial! – Anmerkung: Wie in Duisburg.

Die Gewerbeflächenwünsche von Mülheims Kämmerer und M&B-Chef sind typisches Kirchturmdenken im Ruhrgebiet – mit viel Zerstörungspotenzial und wenig Zukunftspotenzial!

Gastbeitrag der MBI-Fraktion, Mülheim

Die Pläne von Hendrik Dönnebrink als Chef der halbstädtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft M&B (die aber zu 100% von der Stadt finanziert wird) wollen einen großen Wurf bei der Ausweisung zusätzlicher, großer Gewerbeflächen auf Mülheimer Stadtgebiet. Im wesentlichen holten sie alle in der Vergangenheit bereits gescheiterten Pläne wieder aus der Kiste, so das Winkhauser Tal, Flächen am Auberg, in Selbeck, auf dem Flughafengelände und nun auch das Fulerumer Feld. Es ist kein Zufall, dass alle Flächen bis auf den Auberg an den Stadtgrenzen liegen, womit die Nachbarstädte betroffen wären, aber nur wenig Einflussmöglichkeiten hätten.

Auf diese Flächen, insbesondere wegen der Nähe zu Autobahnauffahrten, sind Immobilienspekulanten schon immer heiß gewesen. Nur die Begründungen änderten sich im Laufe der Zeit. Die neueste lautet ungefähr so:

„Die Stadt Mülheim ist hoffnungslos verschuldet, deshalb müssen großflächig neue Gewerbegebiete bereit gestellt werden, um durch höhere Gewerbesteuereinnahmen eine Haushaltssanierung möglich zu machen. Dass dabei für Stadtklima, Durchlüftung und Naherholung wichtige Flächen geopfert werden müssten, sei notwendiges Übel für höhere Ziele.“

Klingt auf den ersten, oberflächlichen Blick zumindest logisch und wird dann untermauert durch angebliche Engpässe bei Ansiedlungswünschen vieler Betriebe. Bei etwas genauerem Hinschauen stimmt das alles so aber nicht wirklich, denn es gibt fast unzählbar viele Brachgrundstücke im Stadtgebiet, die zuletzt mit dem riesigen Tengelmann-Gelände in Speldorf oder dem geschlossenen Aldi-Lager in Styrum sogar noch großen Flächenzuwachs bekommen haben.

Bevor man nun weiteren Zuwachs von jungfäulichen Gewerbeflächen angeht, sollten diese genau wie etwa das Fallwerkgelände (33.000qm) oder andere Leerstände im Hafengebiet, die jetzigen und absehbaren Brachen auf dem FWH-Gelände oder dem Ex-Mannesmann-Gelände usw. entwickelt werden.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele ehemalige Gewerbeflächen im Stadtgebiet durch Ansiedlung von Discountern o.ä. (u.a. Hafen, Essener, Düsseldorfer Str., Heifeskamp) umgenutzt, andere wie das Ruhrtaler-Gelände oder jetzt das Lindgens-Areal für Wohnbebauung deutlich aufgewertet. Gleichzeitig wurde in großem Maße neues Gewerbegebiet auf vormals Grüngebieten ermöglicht wie u.a. an der Ruhrorter, der Alexanderstr. oder dem Siemens-Gelände im Hafengebiet. Die neuerlichen Planungen wirken deshalb wie ein Abklatsch der Politik der 60er und 70er Jahre, fantasie- und zukunftslos.

Wer sagt denn z.B., dass sich in Zukunft überhaupt noch mehr großflächige Firmen ansiedeln wollen? Kommen dann noch mehr Eventhallen für Clanhochzeiten, Fitnesscenter o.ä. in Gewerbegebiete?

Fast alle Dönnebrink-Pläne basieren auf der bevorzugteren Lage für LKW- und PKW-Anbindung. Inwieweit das in Zeiten von Klimaneutralität, Verkehrswende usw. noch zukunftsgerichtet sein kann, ist äußerst ungewiss.

Ob die notwendigen Planungs- und Erschließungskosten, die die Stadt bei diesen großen neuen Gewerbegebieten aufbringen müsste, durch die erhofften Mehreinnahmen jemals wieder abbezahlt würden, ist alles andere als sicher, zumal zu bedenken wäre, dass manche Firmen in die neuen Flächen umziehen würden und weitere Brachen im Stadtgebiet oder den fast nahtlos angrenzenden Nachbarstädten entstünden.

Aus MBI-Überzeugung muss unabhängig von alledem möglichst schnell ohnehin in wichtigen Bereichen des westlichen Ruhrgebietes eine Abkehr vom ausgeprägten und kontraproduktiven Kirchturmdenken einsetzen. Unverzüglich muss die Stadtpolitik konsequent in Richtung Teilmetropole Ruhr-West umorientiert werden, d.h. auch Verschmelzung ganzer Teilbereiche mit Nachbarstädten und Abgabe von Entscheidungskompetenzen, u.a. gemeinsamer ÖPNV mit fusionierter Verkehrsgesellschaft auch mit DU, OB u.a., dazu eine einheitliche Gewerbesteuer, koordinierte Baulandausweisung mit zuvor festgelegten Tabuzonen insbesondere der regionalen Grünzüge, Zusammenlegung und Arbeitsteilung von Behörden sowie Gesellschaften mit den Nachbarstädten

Dass die Gewerbesteuern ein in Mülheim bisher häufig genutztes Vehikel sind, um bei Haushaltsplanungen „kreative Buchführung“ zu praktizieren, möchten wir zudem durch folgenden Ausschnitt aus der letzten MBI-Etatrede verdeutlichen.

Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit waren früher die obersten Maximen für seriöse Etatplanung öffentlicher Finanzen. Doch

Haushaltswahrheit scheint in MH aus der Mode gekommen?

Für 2018 hatte der Kämmerer z.B. noch über 124 Mio. € Gewerbesteuer eingeplant, wovon 45,5 Mio. aber nicht eingingen, also 36,6% weniger und das, obwohl bereits 2017 von den geplanten 115 Mio. Gewerbesteuereinnahmen nur 93 Mio. real erzielt werden konnten. Warum dennoch auch ohne Erhöhung des Hebesatzes für 2018 sogar noch eine um 10 Mio. erhöhte Einnahme im Etat 2018 eingeplant worden war, hat mit Seriösität wenig zu tun. Ungeachtet all dessen wurde für 2019 wieder mit 110 Mio. geplant, so dass der Kämmerer schon wieder einen Einnahmeeinbruch beklagt, der aber nur darauf beruht, dass fiktiv überhöhte Planwerte angesetzt wurden, nur damit das „Gesamtkunstwerk“ Etat auf dem Papier und für den RP besser aussah. Für 2020 wurden nun wieder 109 Mio. Gewerbesteuereinnahmen prognostiziert, was sich danach jährlich steigern soll bis auf 130 Mio. in 2023. Wenn nun Kämmerer und BHM-Chef vorgeben, mit der Ausweisung neuer Gewerbeflächen würde das große Delta zwischen Wunsch und Wirklichkeit sich irgendwann in Luft auflösen, so ist das bewusste Irreführung und egal, wie sinnvoll neue Flächenausweisungen im einzelnen sein mögen oder nicht, das darf kein Mittel sein, um ansonsten unseriöse Haushaltsplanung zu rechtfertigen.

Bereits in 2008, 2009 und 2010 hatten die MBI diese unseriöse Trickserei des Kämmerer-Vorgängers mit fiktiv überhöhten Gewerbesteuereinnahmen heftig kritisiert, hat damals aber niemanden interessiert, auch nicht die Finanzaufsicht! Und so wurde Mülheim laut Bertelsmann-Studie die Großstadt mit dem höchsten Verschuldungstempo in ganz Deutschland, eben auch wegen der überaus „kreativen“ Buchführung.

 

LKW-Probleme: Runder Tisch für nix

Dass gerade in Duisburg die Lage in Sachen LKW-Verkehr und LKW-Parken sowie Fahrer-Services besonders prekär ist, hatte ich bereits zum Thema. Nun ist erneut ein runder Tisch dazu „veranstaltet“ worden. Ohne konkrete Ergebnisse, lediglich mit Absichtserklärungen und der artikulierten Angst vor der AfD, die könnte das Thema aufgreifen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-runder-tisch-soll-lage-auf-lkw-parkplaetzen-bessern-id228179529.html

Wie wäre es denn mal mit transparenter Offenlegung woran es liegt, dass die Zustände so „scheisse“ sind wie sie sind? Und vor allem sollten mal die genannt werden die als „Manager“ alles verbockt haben. Danach gibts ’nen Rausschmiss oder ’ne saftige Gehaltskürzung.

Letztens gab es doch noch Jubelmeldungen wieviele Arbeitsplätze die Logistik in Duisburg direkt und indirekt schaffe. Und das wird seit Jahren durch die Presse gejubelt. Auftraggeber für solche Untersuchungen ist Duisport wohl selbst. Klar ist bin auch der BESTE, wenn man mich fragt.

Die Schattenseiten dagegen bleiben seit Jahren unbeleuchtet. Nur jetzt, da sie absolut nicht mehr zu vertuschen und wegzulabern sind, da die Scheisse wahrlich zum Himmel stinkt und die Wählerschaft droht auf die Barrikaden zu gehen oder per Wahlzettel den berühmten Dämpfer zu erteilen, da kommt angeblich Bewegung ins Spiel. Ist ja auch klar, bald sind eben Wahlen und da soll es zumindest bis dahin so scheinen als gäbe man sich richtig Mühe.

Pustekuchen. In Wirklichkeit ist den Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Logistikwirtschaft auch dieses Problem eigentlich egal. Insofern warte ich nur darauf, dass Sarah Philipp bald als Trucker-Babe auftaucht und dann Pipi in den Büschen bei Friemersheim macht um anschließend einer Anwohnerin ein paar Blumen zum Trost für den Anblick zu überreichen. Inkl. Pressefotos und Sprüchlein: Wir kümmern uns – SPD – Scheisse Pisse Doofgelaufen.

Ganz ehrlich, man hätte bequem, wenn man denn schon Stadtplaner und Fachlogistiker ist, den Ansiedlungswilligen in den Logports eine Pflicht zur Sorge für LKWs und Fahrer auferlegen können. Ja, das kostet.

Nur wären die Firmen dann ev. nicht so ansiedlungswillig gewesen.

So entsteht z.Z. ein zusätzliches riesiges Logistik-Zentrum in Walsum und verschärft die Situation munter weiter. Dabei war es doch OB Link der bereits mehrfach der Ausbreitung der Logistik Einhalt gebieten wollte, um Platz zu schaffen für andere zukunftsträchtige Branchen. Was bleibt ist ein Satz mit „x“: War wohl ECHT nix.

Oder auch das neue Container-Terminal auf der Kohleinsel: https://www.ikz-online.de/staedte/duisburg/duisburger-hafen-neuer-containerterminal-fuer-100-mio-euro-id227443115.html

Ich bezweifle ja auch, seitdem ich mich mit dem Logistikthema bechäftige, an der grossen positiven  Arbeitsmarktauswirkung. Die LKW-Fahrer sind vor allem aus Osteuropa und oftmals greift der Mindestlohn gar nicht. Sie sind also keine wertvollen Steuerzahler wie man uns weismachen will. Sie sind noch nicht einmal gute Konsumenten. Dafür haben sie zu wenig auf der Tasche. Würde man sie ordentlich bezahlen, könnten sie ev. sogar noch spezielle Fahrerhotels rentierlich machen. So dürfen wir als Steuerzahler auch noch die Parkräume usw. finanzieren. Okay, es ist mir klar, dass das Ganze ein Kreislauf ist und wir alle nur so billig einkaufen können, weil eben irgendeiner irgendwie zu wenig erhält. Das ist ebenso Teil der Wahrheit. Touché.

UND:

Nur zum Vergleich. Auch am Beispiel Seidenstrasse hatte ich gestern erst auf einen Bericht  in der ARD hingewiesen, dass nämlich überwiegend, also fast allein, die Chinesen von den Projekten profitieren.

Und kein Wunder, wenn die AfD das Thema LKW-Probleme irgendwann mal aufgreift, es liegt ja förmlich auf der Strasse.

Wer noch mehr wissen will liest z.B. den teils kritischen Text der sich hinter dem folgenden Link verbirgt:

https://www.boeckler.de/34957_35218.htm

 

Haack verteilt die Kohle-Kohle schon – aber war da nicht was mit Bürgerbeteiligung?

15 Mrd. EURO soll NRW im Rahmen des bundesweiten Kohleausstiegs erhalten, das setzt natürlich Wirtschaftsförderer und -dezernenten in fiebrig-schwitzige Aufregung. Kaum ist die News von den 15 Mrd. raus da weiß Herr Wirtschaftsdez. Haack schon was mit dem Anteil gemacht wird den Duisburg künftig erhält.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/millionen-fuer-duisburg-durch-die-kohle-einigung_aid-48390107

Bevor wir uns nun alle mit ihm freuen um ihm dann per verbaler Blutgrätsche auch mal was dazu zu sagen sollte man sich das hier mal anhören – er übrigens auch:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-interview/audio-klare-worte-von-reiner-priggen-100.html

Ist sicherlich ganz erhellend und entlarvend.

Die Millionen auf die sich Haack und sicherlich OB Link so freuen werden sie uns, wenn sie dann noch in Amt und Würden sind, als ein Husarenstück sondergleichen verkaufen. Ich befürchte nur, das ganze gute Geld wird für Mist ausgegeben und nutzt uns in Duisburg und der Region und dem Land null-komma-nix-nix-hoch-zehn.

Wenn ich schon lese, dass Haack Geld in die Flächenentwicklung stecken will, muß ich an die hochverschuldetet Gebag denken, wenn ich lese dass er es in den 5G-Ausbau stecken will, denk ich an Huawei und wenn ich Wasserstoff-Cluster lese dann denke ich an: „Und die Schulen“? Ach ja die bekommen ja Geld aus anderen Töpfen und damit das auch ankommt kümmert sich nun Meister Krützberg.

Ich sehe aber auf jeden Fall schon die vielen Berater und Consultants die sich fein machen um in nächster Zeit bei den Oberverwesern des Geldes in den Ämtern aufzulaufen und fette Honorare für null-komma-nix-nix-hoch-zehn einzustreichen.

Da ist es doch an der Zeit besonders Herrn Link daran zu erinnern, vllt. mal uns BürgerInnen zu fragen was denn mit dem vielen Geld geschehen soll. Der Mann ist ja so sehr für Bürgerbeteiligung, dass es einen schüttelt vor Fremdscham.