Mülheim: Was geht ab rund um den Hbf?

Gastbeitrag von G.-W. Scholl, MBI-Vertreter im WStMA, Mülheim

Als „ein Schlüsselgrundstück“ der Mülheimer Stadtentwicklung sehen die neuen Eigentümer das Areal der Hauptpost zwischen Bahnhof und Forum. Im Dezember hatte eine Spekulantenfirma mit Sitz im bayrischen Rain das 11.000 qm große Gelände erworben, nachdem sie vorher bereits das Gelände daneben mit Spardabank, städtischer Sozialagentur und Easy Software AG gekauft hatten. Sie sind also die Herren rund um den Mülheimer Hauptbahnhof.
Weil all das bisher an Gremien und Öffentlichkeit vorbeiging, folgende MBI-Fragen, die Antworten der Verwaltung unten in fetter Schrift. Doch leider bleiben viele Fragen offen. Problematisch ist auch die Haltung der Verwaltung, dass sie anstelle der Post einen Büro- und/oder Hotelstandort für sinnvoll erachtet (siehe Antwort zu Frage 3). Im Ausschuss gestern konnte oder wollte die Verwaltung nichts Konkretes sagen.

Das passt zu dem vollständig chaotischen und unausgegorenen ÖPNV-(Nicht-)Konzept der Stadt Mülheim

MBI-Eilantrag vom 8.1.20 für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität am 14.01.2020, verschoben in den Ausschuss am 11.2.2020 (Antworten der Verwaltung auf die MBI-Fragen unten mit der jeweiligen Antwort in fett+kursiv direkt unter der jeweiligen Frage)

Eigentümerwechsel von „Schlüsselgrundstücken“ der Stadtentwicklung zwischen Hauptbahnhof und Forum

Beschlussvorschlag:
Der WStMA beschließt die Einrichtung eines Tagesordnungspunktes „Eigentümerwechsel von Schlüsselgrundstücken der Stadtentwicklung zwischen Hauptbahnhof und Forum“
. Die Verwaltung möge in dem Zusammenhang Stellung beziehen zu folgenden Fragen:

  1. Wem gehörten die beiden Grundstücke von Hauptpost und „Easy-Türmen“ vorher? Wann wurden sie jeweils verkauft?

Die Verwaltung informiert nicht in öffentlicher Sitzung über Eigentumsverhältnisse an Grundstücken.

  1. Ist die Stadt vor dem jeweiligen Verkauf der beiden sensiblen Grundstücke kontaktiert worden?
    a) Wenn ja,
    – von wem, dem Verkäufer oder dem Erwerber? Als Planungsbehörde oder nur als Mieter etwa der Sozialagentur?
    – Musste die Stadt eine Zustimmung erteilen und wenn ja, wofür genau?
    – Inwieweit hätte jeweils die Möglichkeit eines Vorkaufsrechts für die Stadt bestanden? Wurde das geprüft und warum hat die Stadt ggfs. jeweils darauf verzichtet?
    b) Wenn nein, wieso nicht?

Die Verwaltung ist vor dem Verkauf der Grundstücke von Kaufinteressenten kontaktiert worden. Es haben Gespräche im Amt 61 stattgefunden.

Im Bebauungsplan ist eine Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Bundespost“ festgesetzt. Insofern bestand ein Vorkaufsrecht zum Entschädigungswert für die Stadt Mülheim an der Ruhr (§ 24 BauGB), allerdings nur für den o.g. Zweck. Insofern wurde von dem Vorkaufsrecht kein Gebrauch gemacht. Ohnehin hätten hierfür keine Finanzmittel zur Verfügung gestanden.

  1. Gab es bereits Gespräche mit den Investoren über zukünftige Nutzungen der beiden Schlüsselgrundstücke? Sind solche zumindest geplant? Wenn ja, mit welchen Zielvorstellungen seitens der Stadt?

Amt 61 hat in den Gesprächen deutlich gemacht, dass die Entwicklung eines Büro- und/oder Hotelstandorts als sinnvoll erachtet wird. In jedem Fall ist eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich, da aktuell nur die Nutzung als Postdienststelle zulässig ist. Die Stadt kann insofern die weitere Entwicklung steuern.

  1. Der Übergang zwischen Hbf und Forum soll noch in diesem Jahr vollständig neu umgestaltet werden. Welche anderen Vorüberlegungen, Planungen usw. gibt es seitens der Stadt außerdem bereits jetzt? Wenn noch nicht, wie und wann könnte oder sollte ein solcher Prozess in die Wege geleitet werden?

Im Zuge des Umbaus der Haltestelle Hauptbahnhof durch die Ruhrbahn werden sich die Zugänge zur Haltestelle sowie zum Busbahnhof und damit auch die Laufwege im Umfeld verändern. Daher müssen voraussichtlich die umliegenden öffentlichen Flächen neu konzipiert werden (Straße „Am Hauptbahnhof“). Sollte sich eine Neuentwicklung des „Post-Areals“ konkretisieren, ist es sinnvoll, auch dies aufeinander abzustimmen.

gez. Beigeordneter Vermeulen

Begründung im MBI-Antrag:

Den Lokalmedien war zuletzt, u.a. in der WAZ vom 7.1.2020, folgendes sinngemäß zu entnehmen:

Als „ein Schlüsselgrundstück“ der Stadtentwicklung sehen die neuen Eigentümer das Areal der Hauptpost zwischen Bahnhof und Forum. Im Dezember hatte die SWT Verwaltungs GmbH mit Sitz im bayrischen Rain das 11.000 qm große Gelände erworben, nachdem sie vorher bereits das Gelände der sog. „Twin Towers“ am Hbf. mit Spardabank, städtischer Sozialagentur und Easy Software AG gekauft hatten. Es steht sicherlich außer Frage, dass beide Grundstücke insbesondere in Zeiten einer von EU und Bundesregierung massiv propagierten Verkehrswende von größtmöglicher Bedeutung für die zukünftige Verkehrs- und Stadtentwicklung der Stadt Mülheim sind.

Umso befremdlicher ist es, dass zuständige Gremien und die Öffentlichkeit nur durch die Medien von den Eigentümerwechseln erfuhren. Ob und welche Möglichkeiten im gesamten Umfeld des Hbf bestehen und wie sie genutzt werden, wird auch davon abhängen, wie transparent Zukunftsplanungen gestaltet werden und wie direkt und indirekt Betroffene von Anbeginn einbezogen werden. Letztendlich werden schließlich sehr viele Mitbürger evtl. Veränderungen mittragen müssen, ob beim Nahverkehr, als Autofahrer oder Bahnkunden, beim Einkaufen, als Postkunden usw.. Dabei wird es vonnöten sein, von Seiten der Stadt sowie der Investoren frühzeitig ins Gespräch mit Öffentlichkeit und zuständigen Gremien zu kommen.

Da beide Eigentümerwechsel auch vollständig an den politischen Gremien wie u.a. dem zuständigen WStMA vorbei durchgeführt wurden, ist es nun geboten, ohne Zeitverzug in einen solchen Prozess einzusteigen. Deshalb die Eilbedürftigkeit dieses Antrags.

 

Schlußfrage von Michael Schulze: Kommt uns in Duisburg das Ganze nicht irgendwie bekannt vor?

Homberger Schiessen – DieHomberger vs. Paschmann(SPD)

Da hatte der Werbering „DieHomberger“ in einem Werbeblättchen vor kurzem deutliche Kritik an den schlechten Zuständen in Homberg geäussert, u.a. Schliessung der Polizeiwache,  und dabei auch den SPD-Granden und Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann „angegriffen“, da schlägt dieser mit einem wirklich elenden Geplapper zurück.

Im Tenor seiner Gegenreaktion ist Paschmann verärgert, weil er vor der Veröffentlichung vom „neuen Macher“ beim Werbering, dem Vorsitzenden Mario Mikesic, nicht hofiert wurde – in Form eines „Anstands“-Besuches.

Er gibt aber eigentlich die geschilderten Probleme zu, weist jedoch in seinem Gegenzug auch auf den geringen Handlungsspielraum der Bezirksvertretung vor Ort hin. Und nimmt natürlich sich und seine KollegenInnen in der BV brav in Schutz.

https://www.nrz.de/region/niederrhein/paschmann-weist-kritik-des-homberger-werberings-zurueck-id228323729.html

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/neue-macher-beim-homberger-werbering-id213868889.html

Tja, da stellt sich die Frage wer hat denn dann den notwendigen Handlungsspielraum? Nun soll es ein Gespräch unter den wachsamen Augen der NRZ richten. Ich habe mich daraufhin bei Mikesic und Paschmann gemeldet, um auch dabei zu sein.

Naturgemäß habe ich von Herrn Paschmann keine Antwort bekommen, doch Herr Mikesic antwortete relativ schnell.

Leider jedoch ablehnend. Seine Hauptbegründung: Ihm gefällt der Stil von DUISTOP nicht und daher erachtet er meine Teilnahme als nicht zielführend.

Damit erinnert er mich eigentlich sehr an die sonstige und wohlbekannt-typische Abwehrhaltung von Politik und Verwaltung was DUISTOP und mich betrifft. Schade.

Na dann viel Glück.

Fazit: Die Bezirksvertretung hat wenig Einfluss auf die Politik und Verwaltung. Wie wir letztens von Frau Bas erfuhren haben die in Berlin auch wenig Einfluss auf das hiesige Geschehen. Das sind schon alles ziemliche Armutszeugnisse. Und sie bedeuten, dass einige Leute hier schalten und walten können wie es ihnen beliebt. Das bedeutet vor allem: Kein Regulativ weder von oben noch von unten.

Konsequenz: Zumindest die Bezirksvertretung in Homberg kann man also abschaffen und Herrn Paschmann in die Wüste schicken.

Herrn Mikesic habe ich übrigens noch geraten: Passen Sie auf, dass Ihnen Herr Paschmann nicht das Wort im Munde herumdreht, Sie am Ende wenig bis nichts erreichen und vor allen als „eingekauft“ erscheinen.

E-Scooter von US-Firma Bird ab heute in Duisburg im Einsatz

Mehrere 100 E-Scooter will Bird im Stadtgebiet ab heute verteilen. Um mit einem E-Scooter fahren zu können, muss man die entsprechende App auf sein Smartphone laden. Sie zeigt alle verfügbaren E-Scooter in der Nähe an. Zum Start muß entsperrt werden und eine Gebühr von einem Euro wird fällig, jede Minute Fahrt kostet danach 25 Cent. Gezahlt wird per Krediktare oder PayPal. E-Scooter zählen zu den sog. Elektro-Kleinstfahrzeugen. Das Fahren auf dem Gehweg, in der Fußgängerzone und in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung ist, selbst wenn dies für Radfahrer zugelassen ist, nicht erlaubt.

DICO-Bürgerplattform für Duisburg geplant

Die Gründung einer Bürgerplattform für Duisburg im Zusammenhang und unter der Ägide der DICO aus Berlin ist für den 16. Februar in der Mercatorhalle geplant.

Dazu erhielt ich heute folgende Einladung:

Dem Einladenden habe ich wie folgt geantwortet:

Hallo XXX,

und danke für die Zusendung der Einladung. Ich halte das Ganze jedoch für Unsinn, diese Formen der Bürger-Plattformen wie DICO sie anbietet bzw. organisiert sind nur Alibiplattformen. Allein die drei Unterstützer

BMW/Quandt, Körber, Generali sind mir schon ein Dorn im Auge.

http://www.dico-berlin.org/kooperationen.html

Sowie das Institut der katholischen Hochschule als Initiator ist mir ein Greuel. 

Allein die Bewegung „Maria 2.0“ ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass die katholische Kirche immer noch im Ewig-Gestrigen verhaftet ist, wie passt das zu einer BürgerINNNENbewegung?  

Und in Berlin gibt es die DICO mit Bürgerplattformen schon seit 15 Jahren, was hat sich geändert, verbessert?

Das sind alles BlaBlaBla-Aktionen, weil es zum Zeitgeist passt.

Alles was hilft ist die ständige und aggressive Wiederholung des verbalen Einwirkens auf die derzeitigen Funktionsträger, Parteien und Verwaltungen. Und ihnen ständig dabei vor Augen führen welchen Quatsch sie reden und machen. Die müssen entweder politisch weg oder ihr Verhalten grundsätzlich ändern.

Ein bisschen „An-die-Hände-fassen“ und schlaue Sprüche reichen nicht, die Zeiten sind vorbei.

http://www.dico-berlin.org/buergerplattformen.html

Zitat: Über Bürgerbeteiligung wird viel geredet. Doch verstehen die meisten darunter die Befragung von Bürgern zu Vorhaben und Planungen der Stadt oder die Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben für das Gemeinwohl. Wir wissen, dass Bürger zu mehr in der Lage sind. Deshalb investieren wir in die Stärkung einer organisierten Zivilgesellschaft und bauen Bürgerplattformen auf – seit mehr als 15 Jahren.

 

Wozu sollte man Zivilgesellschaft über separate Plattformen aller Art organisieren, wenn die daraus resultierenden Forderungen an Politik und Verwaltung ad absurdum geführt werden? Ausserdem sollten solche Plattformen der Politik und Verwaltung nicht deren ureigenste Aufgaben abnehmen. Die „Tafeln“ sind nicht primär ein Zeichen von Engagement der Zivilgesellschaft, sondern ein Zeichen des Versagens von Politik und Verwaltung.

Am Ende reichen genau die Falschen der Bürgerplattform noch die Hand und begrüssen die Aktivitäten. Das sind aber nur leere Worte. Ansonsten passiert nichts.

Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Zwischenbericht: Stadt und WBD mauern – wird eine bestimmte Person geschützt?

Vor kurzem berichtete ich von einem der DUISTOP-Redaktion zugetragenen Fall einer prominenten Person die anscheinend ohne Baugenehmigung gebaut hat und keinen per Abwassersatzung vorgeschriebenen Abwasseranschluß ans Kanalnetz besitzt.

Die Sache versuche ich nun seit zwei Wochen zu klären und habe dazu Stadt und WBD angeschrieben. Bisher vergeblich. Nun habe ich die Umweltbehörde in der Sache informiert bzw. angeschrieben, da nun seit zwei Wochen die WBD die Adresse der Person kennen und eigentlich etwas unternommen haben müssten, falls tatsächlich kein vorgeschriebener Abwasseranschluß ans Kanalnetz vorhanden sein sollte.

Im Vorfeld hatte die WBD bereits gemauert und mir nicht erklärt welche Ausnahmen vom Anschlusszwang an die öffentliche Kanalisation denn grundsätzlich möglich sein könnten. Diese Antwort würde noch nicht einmal den Datenschutz tangieren.

Hier mein aktuelles Schreiben an das hiesige Umweltamt:

Guten Morgen Herr Dr. Griebe,

derzeit habe ich in Sachen Kanalanschluss gemäß Abwassersatzung einige Fragen offen, die ich der Stadt und der WBD gestellt habe. Dabei geht es um den konkreten Hinweis, dass …XXX… sich anscheinend nicht an die Abwassersatzung hält und keinen Anschluß an das öffentliche Kanalnetz hat, obwohl dies durchaus technisch möglich wäre.

Meine Frage an Sie: Schreiten Sie in Verdachtsfällen, bei denen auch die WBD involviert sind, als Aufsichtsbehörde auch gegenüber der WBD ein?

Und: Sind Sie an der Klärung der Angelegenheit also entsprechend interessiert, weil uU auch eine Umweltgefährdung bestehen könnte. Nicht umsonst gilt für alle und nur in ganz besonderen Ausnahmefällen die Abwassersatzung inkl. Anschlußzwang.

Gruß

www.duistop.de

Michael Schulze

 

CDU „prügelt“ auf Einzelhandelsverband ein – Bommann inklusive

Den hiesigen Einzelhandelsverband und seinen aktuellen GF Wilhelm Bommann hatte ich ja schon diverse Male auf dem Kieker, nun hat die CDU den Verband und Bommanan entdeckt, um mal kräftig auszuteilen.

So seien PENNY und ALDI in der City nicht unbedingt Aushängeschilder um Besucher und Kunden von ausserhalb anzulocken, so sei das Versprechen nach der DOC-Entscheidung die City auf Vordermann zu bringen bisher nicht eingelöst worden, so sei die City angesichts der Leerstände im Abwärtstrend.

Herr Bommann hatte sich in seiner Analyse des vergangenen Jahres ja wohl positiv ausdrücken wollen, als er sagte die Innenstadt entwickele sich. Fragt sich halt in welche Richtung.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/cdu-einzelhandel-in-der-duisburger-city-ist-im-abwaertstrend_aid-48870103

Austeilen müsste die CDU aber auch in Richtung IHK, die sich anscheinend dazu gar nicht rührt, in Richtung OB Link, der Frau Bungardt und ihr City-Marketing nicht im Griff hat, obwohl sie und eine Kollegin aus dem Stadtsäckel alimentiert werden. Ebenso müssten auch die Grünen, die sich gegen das DOC positioniert hatten, mal ansagen was sie gedenken, angesichts der sichtbaren negativen Entwicklung zu tun. Gerade sie verkündeten doch jüngst Spielmacher sein zu wollen. Und die CDU müsste DuisburgKontor ans Bein pinkeln, weil die im Moment die Hauptrolle spielen was das Marketing von City und Stadt angeht.

So gut und passend ich die Kritik der CDU in der Sache finde, so hinterfotzig ist sie auch. Die CDU hat doch etliche Entscheidungen in der hiesigen GROKO mitgetragen, die auch die City betrafen bzw. hätte längst auf Verbesserungen drängen und diese auch anstossen können.

Nun klare Kante zu tröten in Richtung des in der Sache eigentlich schwächsten Beteiligten ist ziemlich erbärmlich.

Schon bei den fünf zurückliegenden Innenstadt-Pakt-Veranstaltungen hätte die CDU kritisch auftreten können, ebenso vor etwa einem halben Jahr als Ergebnisse einer City-Studie publik wurden.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/die-duisburger-innenstadt-kaempft-gegen-den-handel-im-netz-id225903773.html

Nun kommt die Verbalinjurie eher wie Wahlkampfgetöse daher, denn als konstruktiv-gedachter Einwand.

 

 

 

Wann wird endlich eine OB GmbH & Co KG gegründet?

Und eine SmartCityDuisburg GmbH, und eine OpenDataDuisburg GmbH, und eine Paternoster-im-Rathaus-Betriebs-GmbH, und eine Putzfrau-für-den-3.-Stock-GmbH?

Was Marin Murrack bereits vor längerem nach Düsseldorfer Vorbild vorgeschlagen hatte wird nun Wirklichkeit. Duisburg gründet mit einer sog. Schulbau-Gesellschaft eine weitere private Gesellschaft im Konzernverbund Duisburg. Angeblich weil die IMD die Dinge nicht hinkriegt und Berater dies so unterstützen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-schulbau-gesellschaft-soll-sanierung-beschleunigen-id228387521.html

Jetzt ist der Weg frei für Aufträge ohne Ausschreibung bis weit über fünf Millionen EURO – möglichst an Generalunternehmen. Die dann natürlich wieder Sub- und SubSub-Unternehmen beauftragen usw. Ich kann es nicht mehr hören, lesen und schreiben. Fehlt nun noch der Begriff „PPP“ und ich muss kot…!

Hier wird die Demokratie genauso ausgehöhlt wie mit der Verhinderung ordentlicher und transparenter Bürgerbeteiligung. Am Ende blickt hier keiner mehr durch, ausser denen die die Strippen ziehen.

Und es macht deutlich wie wenig der OB den gesamten Laden Duisburg im Griff hat, den er noch bis 2025 führen will. Es ist also an der Zeit eine OB GmbH & Co. KG zu gründen.

Werfen wir doch mal einen Blick in die 1920er Jahre auf einen interessanten Fall, den der Gebrüder Sklarek, der mich irgendwie Analogien zum heutigen Geschehen argwöhnen lässt – um es mal ganz verschwurbelt auszudrücken.

Die drei Sklareks, Mitglieder demokratischer Parteien, waren Textilunternehmer und lackmeierten zum Schluß auf Grund eines Liefermonopols an die Stadt Berlin das Einkaufsamt mit völlig überzogenen Preisen.

Später nutzten dies die Nazis (auch weil die Sklareks russisch-jüdischer Herkunft waren und sich SPDler von ihnen schmieren liessen) für Handzettel wie diesen …

http://cassiodor.com/Artikel/4216.aspx

… mit Texten wie diesen:

„Willy, Leo und Max SKLAREK beehren sich mitzuteilen / daß nach ihrer Auffassung für alle Schieber, Großgauner, Oberbonzen, Riesengehälterbezieher, Großkapitalisten, Blutsauger am deutschen Volke, Volksbetrüger, Arbeiterverräter, nur eine einzige Partei in Betracht kommt, nämlich die SPD, Sklarek-Partei-Deutschlands“.

Und wenn man sich gestern abend im Ersten Anne Will zum Thema „Thüringen-Debakel“ angeschaut hat, mit einer dauergrinsenden Alice Weidel(AfD), mit sich selbst beschäftigten sowie an der Zukunft Deutschlands völlig uninteressierten sog. Demokraten, dann befürchte ich, Geschichte wiederholt sich doch. Und zwar viel schneller als wir alle denken.

 

 

Mülheim: Der Griefahn-Zug

„TutTut“ heisst es ab sofort bei der SPD in Mülheim. Monika Griefahn, ein 65jähriges Urgestein, ist von den GenossenInnen in der Nachbarstadt zu 100% für die OB-Kandidatur im Herbst nominiert worden. Nächste Woche soll das alles ganz offiziell werden, sie soll also Scholten ablösen und die SPD zu neuen Höhen tragen. Noch-Amtsinhaber Scholten war wegen einer Wein-Geschichte und irgendwelchen Quittungen ins Kreuzfeuer der eigenen Leute geraten und das ist ja in heutiger Zeit nichts ungewöhnliches.

Nahles kann ein Lied davon erzählen und aktuell in der CDU auch AKK, die sich selbst zerlegt hat, die aber auch nur wenig Unterstützung aus den eigenen Reihen erhielt.

In Sachen Griefahn sollte man in Mülheim mal den Ball flach halten, der Schulz-Zug war einst auch mit 100%iger Zustimmung gestartet und dann irgendwo liegengeblieben.

Und wenn ich mir durchlese was die Presse verkündet, habe ich wenig Hoffnung, dass die Dame die richtige ist.

https://www.waz.de/staedte/muelheim/mit-griefahn-waechst-in-der-muelheimer-spd-aufbruchstimmung-id228279109.html

„… wächst die Aufbruchstimmung“ ist eine inzwischen vielfach totgelaberte Floskel die man eigentlich schon gar nicht mehr hören kann. Hier liegt in der WAZ-Überschrift schon das Urteil.

Wer sich jetzt fragt wieso denn in Mülheim nicht nur der Rat, sondern auch der OB/die OBin gewählt wird und bei uns nicht, dem sei mitgeteilt, dass Sören Link so clever war sich bereits 2017 am Tag der Bundestagswahl für acht Jahre wählen zu lassen. Das Manöver soll 500.000 EURO Ersparnis gebracht haben, dafür bedeutet es aber acht Jahre Klotz am Bein.

 

 

Anbiederung, Dummheit oder ernstgemeint?

Ich surfe gerne mal durch die Webseiten der hiesigen Politprotagonisten und bin diesmal bei der FDP-Duisburg hängengeblieben. Von dem aktuellen Thüringen-Desaster der Lindner-Partei mal abgesehen, gibt es unter „Aktuelles“ am 5.2.2020 eine Begrüssung durch den FDPler Wilhelm F. Bies mit den Worten (Zitat):

Heute, am 5.02.2020, startet UBER in unserer Stadt. Das belebt nicht nur den Wettbewerb, sondern erweitert auch das Mobilitätsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger. … „Mehr digitale Angebote, mehr Möglichkeiten, so stellen wir uns ein modernes Mobilitätskonzept für Duisburg vor.“ Quelle:
http://www.fdp-duisburg.de/

Kann man machen, doch wenn ich den Haken im Bild auf der FDP-Website oben rechts deute, dann schwant mir Fürchterliches. Richtig, wer derzeit die Website der FDP besucht könnte den Wunsch haben sich genau an dem Ding aufzuhängen.

Hätte sich der Herr Bies mal mit Uber beschäftigt hätte er zu seinem überschwänglichen Gesülze ev. auch mal die Kehrseite der Medaille erwähnen sollen. Gerade zu Uber gibt es ziemlich viel anzumerken.

Uber ist eine typische Portalkrake, Uber stellt nichts her und leistet selbst auch nichts vor Ort, Uber stellt lediglich ein digitales Vermittlungssystem zur Verfügung. Ins Schwitzen kommen beim Arbeiten also andere.

Soweit okay oder auch nicht. Uber nutzt aber auch diverse steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten und ist, was die Datenschutzerklärung angeht, kein unbedingt angenehmer Zeitgenosse.

https://www.uber.com/global/de/privacy/notice/

So heisst es unter D:

6. Mit Dienstleistern und Geschäftspartnern von Uber.

Uber übermittelt Daten an Lieferanten, Berater, Marketing-Partner. Forschungsfirmen und andere Dienstleister oder Geschäftspartner. Diese umfassen:

  • Zahlungsverarbeiter und -vermittler
  • Anbieter von Zuverlässigkeitsüberprüfungen und Identitätsprüfungen (nur Partner-Fahrer und Lieferpartner)
  • Anbieter von Cloud-Speichern
  • Marketing-Partner und Marketing-Plattform-Anbieter, einschließlich Social Media-Werbeservices
  • Anbieter von Datenanalysen
  • Forschungspartner, darunter solche, die Umfragen oder Forschungsprojekte zusammen mit Uber oder in dessen Namen durchführen
  • Anbieter, die Uber bei der Verbesserung der Sicherheit seiner Apps unterstützen
  • Berater, Anwälte, Wirtschaftsprüfer und andere professionelle Dienstleister
  • Flottenpartner
  • Versicherungs- und Finanzierungspartner
  • Flughäfen
  • LIME und andere lokale Dienstleister
  • Restaurant-Partner und/oder deren POS-Anbieter
  • Anbieter von Fahrzeuglösungen oder Fahrzeug-Zulieferer

Ob Herr Bies sich das mal angeschaut hat, bestimmt nicht. Bald weiß Uber sicher mehr über Duisburgs Verkehrswesen als die DVG und verkauft ihr dann die Daten. Geil.

In die Geschäftsbedingungen die man den Fahrern aufbürdet guckt ich lieber mal nicht rein. Mir schwant einiges vor allem für den Fall man hat mal einen Unfall mit Fahrgastschaden. Es kläre mich jemand auf wenn ich mit meiner Vorahnung falsch liege. Und wie und von wem der Fahrgast dann entschädigt wird frage ich auch erst gar nicht. Ich hoffe nur es sind in Deutschland sitzende und der Bafin bekannte Versicherungsgesellschaften im Spiel.

Was Herr Bies übrigens auch nicht erwähnt sind seine Vorgespräche mit Taxifahrern, die er hoffentlich geführt hat, bevor er Uber so über den Klee lobte.

Ich warte jetzt nur noch darauf, dass die FDP eine spezielle UBER-TAX einführt. Hat bei Hotels ja auch geklappt.

Ach ja, das Impressum auf www.uber.com war nicht aufrufbar (https://www.uber.com/de/de/legal/other/impressum/) und es gibt in Deutschland scheinbar keine eigenständige Firmenadresse. Die nächste Adresse ist in Holland.

 

Immer wieder die selben Fehler und auch nur grosse Sprüche aber nichts dahinter

Ich werde ja oft gerügt weil ich angeblich ziemlich einseitig auf die SPD und die Verwaltung samt OB einwirke. Stimmt zwar nicht ganz, aber muß ja so erscheinen und auch sein, sind es doch diejenigen die hier am meisten Blödsinn bauen.

Nun aber geraten auch mal „die Guten“ in mein Visier. Die die es eben ganz anders und besser wollen und glauben man könnte ein Bündnis schmieden dem sich dann die Wählerschaft anschliesst. Diesmal im Zusammenhang mit dem leidigen Thema kostenloser ÖPNV. Paperlapapp. Solange bei diesen Gruppierungen auch nur irgendwie Parteileute mitmischen kann man es vergessen.

Die müssen erst mal aussen vor bleiben. Grüne, Linke usw. bitte nicht einmischen. SPD, CDU und FDP schon mal sowieso nicht. Grund: Ich würde grundsätzlich den politischen Akteuren nicht über den Weg trauen, denn gerade sie hätten doch schon längst den Aufstand im Stadt-Parlament proben können. Nun warten sie aber auch, wie alle anderen, bis kurz vor eine Wahl und glauben die Massen begeistern zu können, um dann am Ende selbst so mitmischen zu können wie es die derzeit Kritisierten(SPD und CDU) zum Verdruß vieler tun. Es hat sich doch inzwischen auch ein Verdruß und Mißtrauen gegen sämtliche parteipolitischen Akteure entwickelt. Ist Ihnen am Ende nicht auch nur daran gelegen sich am Futtertrog von Macht und Posten zu laben?

Nein, Änderungen werden sich nur dann einstellen wenn die bisherigen parteipolitischen Klüngel bis hinein in die Verwaltung zerschlagen werden, wenn Leute in die Gremien einziehen die nicht unbedingt irgendeiner parteipolitschen Richtung zuzuordnen sind, sondern sich nur dem Grundsatz „Von allem das beste für alle.“ verpflichtet fühlen.

Kostenlosen ÖPNV zu fordern klingt erstmal gut und kann sicherlich auch etliche Leute begeistern, aber dabei wird vollkommen vergessen, dass das was an Einnahmen für Tickets fehlt, wird am Ende durch Steuern und Abgaben an anderen Stellen ausgeglichen werden.

Dem der sich ein Ticket für 3,– EURO nicht leisten kann, wird es nichts helfen, drückt er am Ende die 3,– EURO an anderer Stelle ab. Leisten kann er sich das dann auch nicht. Nur die Befürworter des kostenlosen Nahverkehrs haben einen Sieg errungen, erklären aber nicht, dass das Geld woanders wieder besorgt werden muß.

Wenn also der Experte Hase von derzeitigen volkswirtschaftlichen Falschberechnungen im ÖPNV spricht (laut WAZ) …

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-breites-buendnis-fordert-kostenlosen-oepnv-id228377823.html

… dann sind es am Ende die Forderungen nach alternativen Finanzierungsformen im Falle von kostenlosem ÖPNV auch.

Sicherlich kann man z.B. Subventionen für Dieseltreibstoff streichen, was dann erstmal dazu führt die Dieseltankenden zur Kasse zu bitten, die dann in den kostenlosen ÖPNV wechseln und nicht mehr Diesel tanken, was dann auch weniger Steuereinnahmen bedeutet.

Und: Aus unternehmerischer Tätigkeit weiß ich, dass das was dauerhaft nichts kostet auch nichts wert ist. Dementsprechend sollte auch deshalb der ÖPNV nicht grundsätzlich kostenlos sein.

Wien hat sicherlich nicht ohne Grund immer noch Ticketpreise (365-EURO-Jahresticket mit der Einschränkung: zahlbar auf einmal). Diese sind aber moderater. Und sicherlich ist auch der ÖPNV insgesamt wesentlich attraktiver. Wie geht das? Ganz einfach, die Stadt Wien zahlt enorm viel Geld in das System. Geld das an anderer Stelle aber fehlt.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-03/oepnv-wien-oesterreich-erfolg-preise

Dafür macht Wien den Autofahrern das Leben aber immer schwerer. Durch hohe Parkgebühren und autofreie Zonen.

Fazit: Kostenlosen ÖPNV zu verlangen ist ziemlich populistisch und wenig zu Ende gedacht.

Besser wäre es mal wenn wir alle mal genau über sämtliche Vorgänge in Sachen Duisburger ÖPNV wirklich transparent Bescheid wüssten, wenn wir über ein gemeinsames zentrales ÖPNV-System im Ruhrgebiet nachdächten, es gäbe nämlich ernorme Synergien im Einkauf, bei Personaleinsparungen in der Verwaltung etc.

Da diese Transparenz aber nicht gegeben ist, können wir – inkl. meiner Person – so viel verbal rumeiern und fabulieren wie wir wollen.

Und zu guter Letzt noch ein wichtiges Thema: Es gibt gar nicht genug Busse und nicht genug FahrerInnen um so viele gewünschte UmsteigerInnen vom Auto auf den ÖPNV überhaupt befördern zu können.