Baugenehmigung ohne öffentlichen Kanalanschluß: Geht das?

Bereits vor ein paar Wochen hatte ich über den Fall berichtet, dass es einer hochrangigen politischen Person in Duisburg anscheinend möglich war, eine Baugenehmigung zu bekommen ohne jedoch einen Kanalanschluß ans öffentliche Netz zu haben noch dies zu beabsichtigen. Die Sache stammt bereits aus dem Jahr 2015. Bisher hatte ich den Namen nicht verraten, nur so viel heute, es ist ein SPD-Mitglied. Die Sache ist umso verwunderlicher, da das Privatgebäude bzw. der Standort keinerlei Hinweise bietet, warum man von der ansonsten für alle geltenden Anschlußsatzung für Abwasser abweichen sollte.

Die Wirtschaftsbetriebe, über den Fall von mir informiert, waren noch nicht mal bereit zu sagen, in welchen Fällen denn grundsätzlich, also ohne Namensnennung, eine solche Ausnahme überhaupt in Betracht käme. Nun habe ich heute die Untere Umweltbehörde (UWB) angeschrieben. Regelmässig verlieren  Leute bundesweit vor Gericht, die einen solchen  Anschlusszwang umgehen wollen, selbst bei grösseren Entfernungen zwischen Hauptkanal und Haus, sowie hohen Kosten für den Anschluß.

Die betreffende Person selbst schweigt beharrlich.

Hier mein aktuelles Schreiben (Presseanfrage) an die UWB:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einer Angelegenheit die die UWB betreffen müsste, habe ich folgende Presseanfrage.

Ist es richtig, dass bei Bauanträgen die UWB eingeschaltet wird, und besonders in Fällen, wenn es einen fehlenden Kanalanschluß trotz Anschlußzwang gemäß Anschlußsatzung der Stadt Duisburg gibt?

Beim konkreten Fall verweigern mir die Wirtschaftsbetriebe jegliche Auskünfte in welchen Fällen ein solcher Kanalanschluß nicht verlangt wird und trotzdem eine Baugenehmigung erteilt wird.

Konkret handelt es sich um das Privatgebäude A… Strasse … (Nähe R…strasse). Einen google-map-Link füge ich bei: https://www.google.com/maps/place/A…+Str.+…,+47…+Duisburg

Es liegt anscheinend eine Baugenehmigung für einen Um- und Ausbau(Neubau) aus dem Jahre 2015 vor.  Dies konnte ich auf tel. Nachfrage bei der Stadt in Erfahrung bringen.

Nach meinen Informationen gibt es für das Gebäude jedoch keinen vorgeschriebenen Kanalanschluß. Ist Ihnen das bekannt und von Ihnen so genehmigt? Wenn ja warum?

Vielen Dank vorab für eine zügige Rückmeldung.

MfG

DUISTOP-Stadtmagazin

www.duistop.de

Redaktion

Michael Schulze

Wie manch eine(r) Listenplätze erringt und wie Mahlberg(CDU) es aktuell geschafft haben könnte

Ein aufmerksamer Leser hat mich aufgrund des letzten Artikels über die Wahl Thomas Mahlbergs zum Nachfolger des ausscheidenden CDU-Granden Rainer Enzweiler als Fraktionsvorsitzender auf folgendes hingewiesen.

Es geht um eine Praxis die in der Vergangenheit anscheinend bereits bei der CDU angewendet wurde und die ich im Prinzip allen Parteien zutraue: innerparteiliches Wahlnomadentum.

Genüsslich nachzulesen hier aus dem Jahr 2010:

https://www.ruhrbarone.de/junge-union-tauschen-und-trinken/18068

Dass der Artikel auch nicht gerade ein tolles Licht auf CDU-Jungspunde wirft, die inzwischen gereift sein dürften (im Guten wie im Schlechten), ist lediglich ein Kollateralschaden.

Aber da es bereits 2010 soziale Medien gab, könnte es durchaus sein, wenn man mal ein wenig stöbert und so manches Foto dabei aufstöbert, das den einen oder anderen heute in hohen Positionen Befindlichen in wenig vorteilhafter Pose zeigt, besoffen, bekotzt und/oder mit offener Hose. Mich würde auch nicht wundern, wenn manche politische Entscheidung unter dem Druck einer möglichen Veröffentlichung getroffen würde.

 

Eingabe an die Bezirksregierung wegen DUISTOP

Um endlich den offiziellen Status eines Presserorgans bei der Stadtverwaltung und den Beteiligungsgesellschaften sowie eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen zu erhalten, habe ich heute eine Beschwerde an die entsprechende Abteilung der Bezirksregierung gesendet. Dieses Schreiben will ich -wie üblich- niemandem vorenthalten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß einer Antwort der Bezirksregierung sind Sie zuständig in Angelegenheiten das Pressegesetz NRW betreffend. Konkret geht es um folgenden Anfrage/Beschwerde – speziell zu §4.

Anfang 2018 konstituierte sich eine Duisburger-Initiative, DUISTOP, die sich seitdem in Duisburg u.a. für mehr Transparenz in der Politik und Verwaltung einsetzt, sie besteht im Kern heute aus sechs Personen. Regelmässige Treffen und Gespräche mit VertreternInnen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft finden seitdem statt. Wir sind an keine Partei oder parteiähnliche Organsiation gebunden. Jeder kann mitmachen.

Schon vor der Gründung und auch weiterhin wurden Eingaben gemäß §24 GO NRW sowie gemäß Informationsfreiheitsgesetz NRW an Verwaltung und Beteiligungsgesellschaften der Stadt versandt. Mit äusserst mässigem „Erfolg“. In fast keinem Fall wurden die gesetzlichen Bestimmungen seitens der Befragten 100%ig eingehalten, sie wurden verzögert, gar nicht bearbeitet, oder so bearbeitet, dass der Unwille bzw. ungesetzliche Abläufe deutlich wurden. Dies wurde in diversen „Erinnerungsschreiben und Mahnschreiben“ auch unsererseits (=seitens des Petenten) bemängelt.

Im Frühjahr 2018 wurde zusätzlich ein eigenes Presseorgan ins Leben gerufen, der erste Artikel im DUISTOP-Stadtmagazin erschien am 2. Mail 2018. Seitdem wurden mehr als 1.200 Artikel verfasst und veröffentlicht. Teils von Gastautoren. Recherchen führten u.a. zur Aufdeckung des Skandals um die wfbm.

Von Anfang an wurde auch das DUISTOP-Stadtmagazin lediglich wie ein „Störenfried“ und ich pers. wie ein „Querulant“ behandelt. Inzwischen dürfte das Stadtmagazin längst den Status eines üblichen Presseorgans gemäß Pressegesetz haben, doch nachwievor verweigert uns die Verwaltung, namentlich der OB, sowie sämtliche Beteiligungsgesellschaften der Stadt und eigenbetriebsähnliche Einrichtungen die Rechte gemäß §4 Pressegesetz.

Als eine Zeugin möge Frau Bärbel Bas(MdB, SPD) dienen, die wir eindringlich vor kurzem in einem einstündigen Gespräch um Einwirkung auf den OB hinsichtlich der Anerkennung und Behandlung als Presseorgan gebeten hatten. Sie bestätigte schriftlich, dass Herr Link sowohl ein Gespräch mit der Initiative, als auch der Redaktion sowie die übliche Behandlung als Presseorgan ablehnt.

Nachwievor werden vor Ort nur die etablierten Medien wie WAZ,NRZ und RP sowie Studio47(TV) zu Pressekonferenzen etc. eingeladen,  erhalten Pressenews aus erster Hand und bekommen Interviews.

Die demokratische Funktion die wir als Presseorgan einnehmen können und wollen wird somit vom OB sowie seinem angewiesenen Personal komplett unterbunden. Zusammengefasst sind die andauernde Verweigerung von ordentlichen Bearbeitungen von Eingaben gemäß §24 GO NRW, Nicht- oder Schlecht-Bearbeitungen von Informationsanfragen gemäß IFG NRW sowie die Verstösse gegen §4 Pressegesetz NRW nicht hinnehmbar. Wir können uns bisher nur aus 2. Hand und zeitverzögert informieren, jedenfalls was die Verwaltung etc. betrifft.

Deshalb wende ich mich an Sie besonders in Sachen Pressegesetz NRW.

Ich möchte,  dass der OB offiziell das DUISTOP-Stadtmagazin wie jedes andere Presseorgan gleichgehandelt, inkl. der Gleichbehandlung von redaktionellem Personal, das sich bei Bedarf ausweisen kann.

Ich möchte, dass Sie sämtliche möglichen Massnahmen -auch disziplinarechtliche- ergreifen um dies zu ermöglichen.

Erlauben Sie mir eine ganz persönliche Schlußbemerkung: Ich habe früher (bis 2017) nicht geglaubt, dass in einem demokratischen Rechtsstaat und in einer demokratischen Keimzelle wie einer Stadt derartige undemokratischen Zustände herrschen können und das angesichts einer Bedrohung von undemokratischen Kräften besonders von Rechtsaussen. Ich kann inzwischen sehr gut nachvollziehen wie Demokratiemüdigkeit und -ablehnung angesichts der massiven Missachtung von rechtsstaatlichen und demokratischen Grundrechten entstehen.

Ich verbleibe mit freundlichem Gruß in der Hoffnung auf eine baldige Bearbeitung der Sache.

Dieses Schreiben sende ich in Kopie an das Redaktionsmitglied Katrin-Susanne Gems.

www.duistop.de

Michael Schulze

 

 

Mahlberg statt Enzweiler – So bleibt wenigstens alles wie gehabt.

Jetzt ist es amtlich: Die CDU-Delegierten der Kreisvertreterversammlung haben ihre Kandidaten gewählt, die bei der kommenden Kommunalwahl am 13. September für den Duisburger Stadtrat antreten sollen. Rainer Enzweiler(73), der langjährige Fraktionsvorsitzende (acht Jahre lang) und Ratsherr (21 Jahre lang) will aus Altersgründen nicht mehr antreten.

Deshalb wurde nun Thomas Mahlberg, langjähriger Parteivorsitzender des CDU-Kreisverbandes Duisburg (20 Jahre lang), mit großer Mehrheit als Spitzenkandidat auf den ersten Listenplatz gewählt. Der 55-jährige folgt damit also in der kommenden Ratsperiode Rainer Enzweiler auf dem Posten des Ratsfraktionsvorsitzenden, sofern denn die CDU in den Rat gewählt wird.

Wenn ich den Namen Mahlberg lese oder höre dann fällt mir spontan die LoPa ein und eben auch das unsägliche Gerichtsverfahren. So möchte ich daran erinnern, was Mahlberg angesichts des Bürgerbegehrens in der Causa Adolf Sauerland 2011 zum besten gab.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/kommentar-mama-schaemt-sich_a102345

Man sollte den ersten Kommentar lesen, darin findet man u.a. die Mahlbergschen-Zeilen:

„Zu respektieren ist aber auch, dass Adolf Sauerland solange im Amt bleiben wird, bis es tatsächlich ein anderes, demokratisch erzieltes Votum gibt oder ein ordentliches Gericht abschließend feststellen sollte, dass die zuständigen Ämter der Stadt Duisburgin ihrem Genehmigungsverfahren zur Loveparade- und nicht etwa der Veranstalter oder die übrigen Beteiligten am Veranstaltungstag selbst Fehler zu verantworten haben, die maßgeblich ursächlich für die tragischen Ereignisse waren. Für so viel Gerechtigkeit werden wir an der der Seite unseres Oberbürgermeisters entschieden kämpfen.“

Tja, das Votum gab’s bereits. Und mit der SPD, die damals auf den Adolf-Abwahl-Zug gesprungen ist, weshalb wir einen OB namens Link haben,  führt man heute eine GroKoalition.

Wie erträgt man eigentlich so viel Politkacke in Dauerschleife?

 

 

 

 

Künftiges Wohngebiet RheinOrt durch Abriss alter Industrieanlagen präpariert

Zu den grossen Neubaugebieten in Duisburg gehört neben 6-Seen-Wedau, Duisburger Freiheit, Am alten Angerbach auch RheinOrt neben dem Rheinpark in Hochfeld. Dort wird das Baugebiet, ein ehemaliges Industriegelände von ArcelorMittal, für bis zu 4.500 künftige  BewohnerInnen derzeit aufbereitet und zwar durch die Neunkirchener Ferraro-Group. Das insgesamt rund 27 Hektar grosse Gelände am Rhein soll Teil der für 2027 geplanten IGA sein.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-hochfeld-vorbereitungen-fuer-das-neue-rheinort-laufen_aid-49585479

https://www.ferraro-group.de/de/

 

 

Corona legt die News lahm

Nachdem OB Link hobbit-artig und anscheinend nach dem Zwiebelschneiden oder dem Genuß von „Carolina Reaper“ letzte Woche sein Videostatement auf www.duisburg.de zu den Corona-Massnahmen abgegeben hat, kommt langsam aber sicher das soziale Leben in Duisburg zum Erliegen. Ab heute sind die Schulkids at home und auch sonstige soziale Orte sowie Versammlungen mit einer höheren Zahl an Besuchern sind offiziell abgesagt bzw. untersagt – Laufhäuser inkl.

So freut sich sicher die Umwelt, aber die Zahl der möglichen News für unser ständig damit zu fütterndes DUISTOP Stadtmagazin ist ziemlich im Keller.

„So long Folks“ da müssen wir durch und hoffen das Beste. Bleiben Sie gesund. Gibt es was zu vermelden bin ich / sind wir zur Stelle. In 6-Seen-Wedau wird jedenfalls kräftig gearbeitet und ein Schaufelbagger baggert jede Menge Schutt und Steinen zusammen. Vielleicht auch nur von rechts nach links.

www.duisburglive.de hat zumindest folgenden Hinweis eingeblendet:

+++ Achtung aktuelle Informationen: Neue Regelungen für Veranstaltungen aufgrund Corona-Krise +++

Alle Veranstaltungen sind bis zum 19. April 2020 abgesagt. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte den jeweiligen Veranstalter. Entsprechende Kontaktinformationen finden Sie auf den Detailseiten der Events. Weitere Informationen zum Thema Coronavirus finden Sie auf der Internetseite der Stadt Duisburg.

Und auf www.duisburg.de gibt es die besagte Sonderseite:

https://www.duisburg.de/allgemein/fachbereiche/gesundheitsamt/corona-virus_aktuelles.php

 

 

OB teilt erneut aus gegen Innenstadt-Händler – „Ganz gute Mischung“ für Rheinhausen

Im 2. Teil seines studio47-spruchreif Interviews, über den 1. Teil berichtete ich bereits, ging OB Link nochmals auf die Innenstadt ein. Er kritisiert erneut vehement die Händler in der City -Ausnahme sei z.B. Frau Manoah vom Knüllermarkt- die seit dem Entscheid gegen das DOC (2017) zu wenig für die City getan haben.

https://youtu.be/lFgQOuKJIcg?list=PLj9RlV6qomR6KdnYYBM-jPqXs0oeDraYK

Er sieht dagegen aus der Sicht der Stadt alles Mögliche getan zu haben um die City nach vorne zu bringen. Auf den bisherigen fünf Veranstaltungen des Innenstadt-Pakts habe ich derartige scharfe Töne nicht gehört.

Dass der CityDU e.V., immerhin von der Stadt finanziert, nichts bis gar nichts macht, erwähnt er mit keinem Wort. Und DuisburgKontor ergötzt sich auch nur an seinen seit Jahren immergleichen Märkten sowie neuerdings an irgendwelchen zig Food-Festivals die eingekauft werden.

Was Axel Funkes Engagement in Sachen alte Stadtbücherei angeht so verspricht er Bewegung in der Angelegenheit noch in diesem Jahr. Laut Baudez. Linne -in einem anderen Interview- sollen ja zumindest die Abrissbagger bald tätig werden.

Auf das LKW-Problem in Rheinhausen angesprochen kündigte er Entlastungen der Wohngebiete an, z.B. indem künftig möglicherweise Firmengelände zum Parken geöffnet werden sollen. Er spricht von einer ganz guten Mischung an künftigen Massnahmen.

Schade, dass der spruchreif-Interviewer Mario Mais nicht mal nachgefragt hat, wieso es denn überhaupt unter Links Ägide soweit kommen konnte.

Zitat Link: „Wir sind nunmal ein Standort der für die Logistik hervorragend geeignet ist.“

Aus diesem Grund findet er es auch nicht tragisch wenn Tiger & Turtle, als die von Duisburg so gern vermarktete Landmarke, ein wenig mit einer Logistik-Halle zugebaut wird.

Themenwechsel:

Krützberg und Schneider an der Spitze des IMD sind gemäß Links Meinung nun die geeigneten Fachleute die es wuppen können. Die Probleme des IMD sollen so der Vergangenheit angehören. Wer’s glaubt wird selig.

Zum Umbau der Wirtschaftsförderung und zum Ausscheiden des langjährigen Chefs der GfW Meurer, ist, wie in Duisburg üblich (vgl. IMD), auch ein Beratungsunternehmen eingeschaltet worden um die „Bude“ auf Vordermann zu bringen und neu auszurichten.

Das Interview endet mit der Frage nach der Bedeutung der diesjährigen Wahlen.

Link dazu:

„Wer hetzt gehört in einer demokratischen Gesellschaft nicht in Entscheidungsgremien.“

Ich dazu:

„Wer Rumänen und Bulgaren gegen Syrer tauschen möchte und jahrelang Schrottimmobilien-Besitzer machen lässt, bevor die Bewohner mit Gebrüll geräumt werden, wer Luxusresorts anpreist und promotet aber dabei auf dem Altersarmuts-Auge blind zu sein scheint, gehört auch nicht in Entscheidungsgremien.“

 

 

 

100 Mio – 169 Mio – 42 Mio – alles ist möglich II

Wenn ich schon mal mit Zahlen jongliere und das im vorletzten Artikel mit Kaltmietkonditionen die in Duisburg möglich sind, dann wird hier noch eine gewaltige Schüppe draufgelegt. Und wenn ich Schüppe schreibe, dann meine ich konkret Baukosten.

Die Karl-Lehr-Brücke zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort wird nämlich nicht knapp 100 Mio. EURO teuer, wie ursprünglich 2011 geplant, sondern 169 Mio. EURO. Das sind nochmals 42 Mio. EURO mehr als zuletzt noch veranschlagt (127 Mio. EURO) wurde.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-karl-lehr-brueckenzug-wird-42-millionen-euro-teurer-id228682841.html

Geschuldet ist dies der inzwischen prekären Facharbeiter-Lage auf dem Bau. Dort kann man inzwischen Zuschläge verlangen die alles wesentlich verteuern. Ich erinnere an den geplanten Um-/Neubau des Hauptbahnhofs, wo man auch mit den veranschlagten Geldern niemanden hinter dem Ofen hervorlocken konnte um das Ganze umzusetzen. Nun will man die Planungen selbst erledigen um sich das Bauunternehmen noch leisten zu lönnen.

Weil wir gerade mal dabei sind: Hey, Befürworter der Untertunnelungslösung für die A59 (u.a. SPD), was würde das Ganze wohl am Ende kosten?

Und dann noch die vielen sanierungsbedürftigen Schulen und Strassen. Hätte man doch regelmässig Geld locker gemacht in der letzten Jahren und nicht bis zum absoluten Muß-Zeitpunkt gewartet, bis also nix mehr geht, dann wären auch die Preise moderater gewesen und man hätte mehr Geld für einige andere ebenso wichtige Dinge übrig.

So werden dann wohl auch die Neubauten z.B. in 6-Seen-Wedau richtig teuer, aber, wie Sie im vorletzten Artikel erfahren konnten, kann man ja durchaus Kaltmieten um die 12 EURO/qm/mtl. aufrufen. Und dann noch der Seeblick-Aufschlag. Fragt sich nur ob das jemand bezahlen will und kann, ohne auf andere Konsum-Ausgaben verzichten zu müssen.

Nun ja, Manager bei städtischen Betrieben und Beteiligungen sicherlich. Aber upps, die wohnen ja gar nicht alle hier.

Während also z.B. in Marxloh die Altersarmut immer weiter zunimmt, gönnt man sich in Wedau wahrscheinlich beheizbare Klobrillen.

Was mich beschleicht ist das Gefühl, dass das Ungleichgewicht und die Unwucht in der Gesellschaft so langsam aber sicher ziemlich deutlich sichtbar wird – in der „Arbeiterstadt“ oder „Ex-Arbeiterstadt“ Duisburg.

Ich empfehle mal sich den Film „La Zona“ von Rodrigo Pla anzusehen, nur um einen Eindruck davon zu bekommen, was alles passieren könnte bzw. um zu sehen wie weit wir vllt. schon sind.

Ach ja, das alles unter der Ägide der SPD. Merkwürdig. Wofür steht das „S“?

 

 

 

12,00 – 7,69 – 5,44 – alles ist möglich

Das was in der Überschrift so kryptisch daherkommt sind drei verschiedene Kaltmietkonditionen pro qm pro Monat – und zwar in Duisburg.

12,00 EURO kalt, so hoch ist die Miete in einer neuen Luxuswohnsiedlung im Dellviertel. Dafür trommelt die WAZ in ihrem redaktionellen Teil als sei es eine Werbeanzeige.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-neues-luxus-quartier-im-dellviertel-sucht-mieter-id228674603.html

Derartige Mietpreise wie 12,00 EURO sind anscheinend locker aufrufbar, zumindest versucht es der Vermarkter. Sie sind auch ein Gradmesser dafür wie sehr man den Bogen künftig vllt. auf der Duisburger Freiheit oder in 6-Seen-Wedau überspannen kann. Denn im Dellviertel ist die Autobahn nicht weit, in 6-Seen-Wedau dagegen Seeblick inklusive.

Und zum Vergleich noch die beiden anderen Zahlen:

7,69 EURO ist der durhschnittliche qm-Mietpreis für einen Neubau in guter Lage, 5,44 EURO der absolute Mietmittelwert.

 

 

Demo für sichere Radwege – besonders für Kinder

Am 22. März, um 15 Uhr ab Bahnhofsvorplatz startet eine Demonstration für mehr und vor allem für mehr sichere Radwege in Duisburg. Besonders Kinder sind anscheinend beim Radfahren in Duisburg besonders gefährdet.

Zur Demo ruft der ADFC – der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. – auf, der Duisburg gleich auch die niedrigste Radverkehrsquote am Gesamtverkehr im Vergleich aller Revierkommunen bescheinigt – nur 11 Prozent.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-fahrrad-demo-fuer-kinder-und-erwachsene-id228673689.html

Aber hatte nicht Martin Murracks Duisburg-Digital-Team in einem SmartCityWettbewerb mit SmartCityDuisburg 2019 einen Preis (neudeutsch Award) gewonnen? Dabei ging es um die Idee des sicheren Schulwegs mit Hilfe von Sensoren?

Ja, äh nö, den 1. Preis haben sie nicht gewonnen. Aber sicher eine Urkunde.

Und was ist jetzt damit?

Die Urkunde hängt im Rathausklo.

Und die Sensoren?

Keine Ahnung – war doch nur eine Idee.

Fazit: Anstatt sich bei irgendwelchen merkwürdigen Digital-Contests rumzutreiben und davor viel Arbeitszeit zu verschwenden um irgendwelche nie realisierbaren Ideen auszubrüten, sollte man sich da nicht besser um die naheliegenden -wenngleich analogen- Dinge kümmern, wie z.B. mehr und sichere Radwege?

Ja sollte man, aber mit mehr und sicheren Radwegen kann man anscheinend nicht wirklich punkten bei all den neuen und modern-hippen Digi-Wettbewerben, Hackathons, HubSkill-eDingsda-Awards.