Weihnachtsmarkt: Die ewige Diskussion und das bescheuerte Bohei um die Standgebühren

DuisburgKontor(DK) ist Veranstalterin des Weihnachtsmarktes in der City oder zumindest für die Durchführung desselben verantwortlich. Somit obliegt DK auch die Vermietung und Abrechnung der Stände bzw. Standgebühren.

Seit Jahren schon versuche ich herauszufinden wie denn die Preisliste für die Vermietung aussieht. DK und auch die Stadt verweigern mir bisher beharrlich  jede Auskunft darüber.

Angeblich sind die Gebühren nach Sortiment, Größe und Standort gestaffelt. Dazu kommen noch die verbrauchsabhängigen Strom- sowie Wasser- bzw. Abwasserkosten und ev. noch Abfallbeseitigungsgebühren. So weit so logisch.

Dies hat die WAZ aktuell mal wieder aufgegriffen, wohl auch weil u.a. der Glühwein in Duisburg der teuerste im ganzen Umfeld sein soll.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/standgebuehr-auf-weihnachtsmarkt-wo-es-in-duisburg-teuer-ist-id240796092.html

So verwundert es nicht, dass die gastronomischen Stände und die vor dem Forum wohl am teuersten sein dürften. Von 15.000 EURO ist teils die Rede. Aber nicht alle Standbetreiber wollen „auspacken“. Manche zahlen auch nur 4.000 EURO. Eine Preisliste erhielt auch die WAZ angeblich nicht.

Egal. Viel interessanter ist es jedoch zu spekulieren warum denn DK, die Stadt und auch etliche Standbetreiber so verschwiegen sind.

Es könnte ja sein, dass es eine Preisliste gibt die aber vllt. gar nicht so strikt eingehalten wird.

Stellen wir uns mal vor wir übertragen diese Verschwiegenheit auf einen Supermarkt. Dieser würde seine Preise nicht öffentlich und nicht gut sichtbar aushängen, sondern mit jedem Kunden und jeder Kundin einzeln „verhandeln“.

Geht nicht sagen Sie, genau, aber warum geht das dann beim Weihnachtsmarkt bzw. warum wird die Miet-Preisliste nicht einfach öffentlich gemacht und ebenso jeder abgeschlossene Vertrag? Dem steht rein rechtlich nichts entgegen. Eine kleine Formulierung im Vertrag genügt.

„Hiermit erkläre ich mich damit einverstanden, dass der Vertrag und die Vertragskonditionen uneingeschränkt veröffentlicht werden dürfen.“

So könnte man auf jeden Fall die Spreu vom Weizen trennen und mögliche „Vergünstigungen“ gleich welcher Art wären schwieriger möglich.

Ich kenne natürlich alle Gegenargumente wie DSGVO (Datenschutz), Geschäftsgeheimnisbewahrung, Generalverdacht usw. usf.

Ist allerdings alles vollkommener Blödsinn. Siehe Supermarkt.

Hier nur einige der gängigsten möglichen „Vergünstigungen“ die ich mir vorstellen kann:

es wird keine oder eine geringere Standgebühr erhoben

es werden keine oder geringere Verbrauchskosten berechnet

es wird eine schwarze Kasse geführt die zur Auszahlung an bestimmte Personen dient

bestimmte Personen dürfen kostenlos essen und trinken

Dazu kommen noch Fragen nach der Vergabepraxis von Standorten. Wenn es vor dem Forum am teuersten ist, dürfte es womöglich wegen der hohen Passantenfrequenz dort auch am lukrativsten sein.

Aus welchem Grund bekommt nun welcher Betreiber welchen Standplatz?

Auch das ist vollkommen intransparent und auch diesbzgl. gibt es entsprechende Einflussmöglichkeiten. Das könnte vermieden werden wenn alle Standplätze unter den jeweiligen Interessenten für einen bestimmten Platz verlost würden.

Fazit:

DK und die Stadt sind in all den vorgenannten Belangen vollkommen verschlossen, was meiner Meinung nach darauf hindeutet, dass die Abläufe zumindest hinterfragenswert bzw. fragwürdig sind.

Aber stop Herr Schulze:

Alle Standbetreiber dürften doch eine (die) Mietpreis-Liste bekommen und somit ist gewährleistet das man untereinander vergleichen kann!

Antwort:

Gut aufgepasst. Kann sein, wahrscheinlich, anzunehmen. Doch selbst wenn, dann ist noch nicht klar ob die Preise im jeweils individuellen Vertrag auch vereinbart und später berechnet werden. Und wenn man ganz genau sein will dann müsste man auch noch die Bilanz von DK prüfen – auch darauf ob es nicht zeitlich verschobene Cashbacks gibt.