WOW, die DBI hat wieder was über den OB rausgehauen – leider nix Einmaliges

„Hier passiert etwas Einmaliges“ – schön wär’s – doch leider häufen sich solche  überschwänglichen Ankündigungen wie sie aktuell, angesichts einer Investoren-Rundfahrt, oder muss es Inves-Toren-Rundfahrt lauten, der OB hat erneut verlauten lassen.

Tja, da sitzen drei interessante Leutchen im Schlauchboot, die in Richtung enkelfähiges Ruhrort paddeln: Haniel, Stadt und Gebag.

Und die PR-Maschinerie läuft auf Hochtouren. Ein neuer sog. Campus auf dem Haniel-Hauptsitzgelände ist nun auch enkeltauglich, Alexander Klomparend von DuisburgKontor interviewte im Podcast bereits den Mann den Haniel für seine Enkel-Vorhaben eingespannt hat – er heisst Dirk Gratzel (ich berichtete bereits mehrfach u.a. über seine Heimaterbe-Idee)  – und erneut beschleicht mich bei dem ganzen Hochgejazze – das gilt nachwievor auch für Hochfeld wo der Initiativkreis Ruhr werkelt – ein ziemlich mulmiges Gefühl.

VielleserInnen wissen, die Eimer stehen bereit.

Für alle zum Nachdenken hier eine Liste aller Großfeuer auf der Schrottinsel in den letzten Jahren (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

September 2010: Großfeuer wütet über 24 Stunden.

Mai 2014: Mehr als 120 Rettungskräfte bei einem Großbrand.

Juni 2016: In der 300 Quadratmeter großen Halle einer Recyclingfirma brennen Gummibänder und Schrott. Über 60 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

März 2019: Die Duisburger Feuerwehr muss einen ausgedehnten Metall-Brand auf der Schrottinsel löschen. 40 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

August 2021: Schrottautos gehen in Flammen auf, rund 50 Einsatzkräfte sind bis in die Abendstunden mit Löscharbeiten beschäftigt.

August 2023: Der neueste Großeinsatz.

Und wo liegt die Schrottinsel? Genau, in Ruhrort. Tja, da stellt sich mir die Frage, die ich hier bereits auch veröffentlicht habe:

Wie kann es sein, dass es dort so oft brennt? Hallo, Ursache?  Klopf-Klopf OBerbrandmeister Link, irgendeine Ahnung?

Und nun in Bezug auf Enkel-Ruhrort die nächste Frage: Wie will man denn die massiven Emissionen die bei den Bränden jeweils freigesetzt werden kompensieren? Denn Kompensation ist genau das Ding hinter Enkel-Ruhrort.

Wer dort die Umwelt versaut, der wird vermessen und dann wird irgendwo ein Bäumchen gepflanzt um die Umweltsauerei messgenau zu kompensieren. Das ist ganz vereinfacht und grob ausgedrückt die Idee.

So ein Pech: Die Drogeriekette dm hat deshalb in Bezug auf eine Produktlinie, die sie umweltneutral nannte, bereits kürzlich eine Schlappe vor Gericht erlitten. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe. Ich berichtete bereits.

Der Logik folgend müssten die Drei aus dem Schlauchboot jetzt aber ganz heftig mal mit den  Leuten sprechen bei denen nahezu ständig die Recycling-Hütte auf der Schrottinsel brennt bzw. brennen könnte!

Oder die BäumchenpflanzerInnen müssen den Akkord-Einpflanzturbo einlegen und zumindest die Osterinsel wieder komplett bewalden.

Aber welcher Trottel und welche Trottelin glaubt denn, dass so ein ernsthaftes  Gespräch jemals stattfindet?

Ganz anders natürlich sieht die Sache aus wenn bei mir überm Garten alle drei bis vier Jahre eine riesendicke Rauchsäule stehen würde in der bestimmt keine gesunden Partikel schweben und anschliessend die Umwelt verpesten.

Auf der Schrottinsel sind die Brände natürlich weniger schlimm, denn da wohnt ja keiner. Is‘ klar, je nach Windlage geht der Scheiss ja auch vllt. in Holland runter oder im Sauerland – wer weiß das schon.

Fazit:

Ich empfehle die nächste Inves-Toren-Sause 2026 mal in Ruhrort direkt neben einer fetten Rauchsäule zu veranstalten. Dem Gesetz der Serie folgend müsste es großfeuertechnisch spätestens dann wieder soweit sein.

Hochspannend, um den OB-Ausdruck zu verwenden, dürfte es dann werden, wenn man dabei zuschauen kann wie alle bloß noch wegrennen.