Marode Infrastruktur: Wer hat denn nun Recht?

Es ist ein angeborene Fehler oder eine anerzogene Macke, dass PolitikerInnen und Verwaltungsleute uns oftmals erzählen wie toll doch alles laufe, vor allem seitdem sie am Ruder stehen. Und dass alles noch viel besser wird. Wer braucht da schon eine nüchterne (= Fakten- und Daten-basierte) Bestandsaufnahme plus deren manifeste Weitergabe an die Bevölkerung?

Wundert sich noch jemand warum die Wahlbeteiligungen so niedrig sind und ev. noch weiter sinken? Nein, natürlich nicht. Es wird auch nichts dagegen getan oder haben Sie seit den Beileidsbekundungen kurz nach der letzten Kommunalwahl, die nebenbei auch von angeblich berufenen Fachleuten der UNI zusätzlich orchestriert wurden, nochmals irgendwas gehört wie es denn mit der Wahlbeteiligung besser werden könnte? Ich nicht.

Stattdessen erleben wir im Prinzip immer weiter wie hier in Duisburg und im Land in allen Bereichen eine Latte nach der anderen gerissen wird.

Deutschland ist u.a. der grosse Verlierer im derzeitigen Standort-Wettbewerb tönt es dieser Tage von der ZEW.

https://www.zew.de/das-zew/aktuelles/deutschland-ist-der-grosse-verlierer-im-standortwettbewerb

Unter 21 führenden Industrienationen belegen wir nur noch Platz 18.

Unsere Mannen unter der Ägide von OBermanne Link ficht das alles nicht an, die behaupten munter weiter das Gegenteil, was bedeutet, dass Duisburg eine totale Ausnahme sein muß.

Doch jetzt legt auch die örtliche IHK nach: „Die Infrastruktur ist am Ende.“

https://www.nrz.de/region/niederrhein/industrie-und-duisburger-haefen-infrastruktur-ist-am-ende-id237414289.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/ihk-nrw-deshalb-braucht-die-verkehrswende-so-viel-zeit-id237422351.html

Strassen, Brücken sowie Schienen und Wasserwege seien so marode, dass der Standort gefährdet ist, so das Fazit wie ich es kurz zusammenfasse.

Auch Hafenchef Bangen hält sich seinerseits nicht zurück. Er meint, die Industrie würde Projekte 10mal schneller durchziehen als die Behörden.

Wenn man nun noch den Rückstau bei der Digitalisierung dazuzählt, den Fachkräftemangel, die mangelhafte Ausstattung der Schulen sowie den  insbesondere Lehrkäftemangel usw. usf., dann aber gute Nacht.

Bestes Beispiel wie es vielfach tatsächlich aussieht ist doch die Bundeswehr.

Ich stelle mir bereits vor wie es ein wird wenn immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern, z.B. die USA werben gerade massiv mit Fördermitteln, und die entsprechenden politischen ScharfmacherInnen die ihnen genehmen und passenden Sündenböcke für all das Übel ausrufen, was wiederum die benötigten Fachkräfte aus dem Ausland vergräzt, dann wird es richtig schlimm.

Link und Co. dagegen üben weiter die Floskulierung einer aufstrebenden Stadt Duisburg mitten im Getümmel, so als könnte selbst eine marode Infrastruktur dem Logistikstandort nichts anhaben.

Ich würde mich deshalb nicht wundern, wenn er und Rasmus Beck von der DBI demnächst auf die güldene Zukunft der Drohnenbelieferung hinweisen.

Wieviele Drohnen für einen Standardcontainer gebraucht werden weiß ich nicht, aber Link, Beck und wie sie alle heissen die uns ständig vollverarschen, werden es uns schon irgendwann verraten – oder auch nicht.

Zum Vergleich: Vor wenigen Tagen erst durften wir erfahren wie toll es doch in der City eigentlich läuft und noch laufen wird.

Ach ja, da Sie wissen, wenn Sie regelmässig DUISTOP lesen, dass ich die IHK abgrundtief überflüssig finde, in dem vorgenannten Punkt in bezug auf die marode Infrastruktur hat sie absolut Recht.

Link und Co. würde ich also mal zum Arzt schicken um überprüfen zu lassen ob bei ihnen ev. ein Dunning-Kruger-Effekt diagnostiziert werden könnte.

Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen. Diese Neigung beruht auf der Unfähigkeit, sich selbst  objektiv beurteilen zu können.

Andererseits kann es natürlich sein, dass die beiden, und weitere wie sie, einfach nur fürderhin am Ruder bleiben und fürstlich bezahlt werden wollen.

Tja, die IHK-Leute und auch Bangen sollten eigentlich ihre sogenannten guten Beziehungen überdenken und bei jeder nächsten Gelegenheit die Kritisierten nur noch dämlich aussehen lassen, solange bis sich endlich ECHT was ändert.

Link wird sich nun angesichts dieser drohenden Gefahr überlegen wie er die Kritiker einwickeln und bezirzen könnte, vielleicht mit einer netten Auszeichnung als

Logistiker of the year

Consultant of the century

oder indem er andeutet noch mehr IHK-Leute in wohlbehütete städtische Jobs zu überführen, so wie es mit dem neuen Wirtschaftsdezernenten Michael Rüscher passiert.

Eine Dietzfelbinger-Allee wäre auch nicht schlecht.

Den Verein Wirtschaft für Duisburg mit Alexander Kranki an der Spitze hat er wahrscheinlich schon fest im Sack. Einfach mittels DBI richtig viele qm-Büroflächen bei Herrn Kranki anmieten. Fortan gibt’s ’ne wunderbare Handpuppe in der Stadt die alles sagt was man will.