Was haben hohe Impf-Honorare mit dem scheinheiligen Herrn Steinmeier zu tun?

Eigentlich beim ersten Nachdenken über einen möglichen Zusammenhang  rein gar nichts, weshalb ich den Zusammenhang nun erläutern will.

Am vergangegen Mittwoch lief in der ARD ein Monitor-Beitrag über die zum Teil exorbitanten Impf-Vergütungen für Impfärzte und -ärztinnen. Einige Impf-Marathons (-Marathone) kann man nun ev. besser verstehen.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-corona-impfungen-gutes-geschaeft-fuer-aerzte-104.html

Darin kommt auch der von den Linken aufgestellte Kandidat für die im Februar stattfindende Bundespräsidentenwahl zu Wort. Professor Gerhard Trabert sagt sinngemäß, dass er es als ein Gebot der Menschlichkeit empfinde zu impfen und das vermehrte Geldverdienen dabei ablehne.

Was mich auf die Idee brachte mich mit der anstehenden Wahl näher zu beschäftigen und auch Herrn Trabert als den geeigneteren Kandidaten zu empfinden.

Dazu befasste ich mich aber weniger mit ihm, sondern mehr mit dem Mann der nun wahrscheinlich wiedergewählt werden dürfte, Frank-Walter Steinmeier.

In früheren Zeiten hat Amtsinhaber Steinmeier tatsächlich zu folgendem Thema promoviert, was ihn eigentlich als eher Linkssozialen erscheinen lassen dürfte: Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit

Während Trabert seinen Überzeugungen stets treu blieb, soweit ich das überblicken kann, hat sich Steinmeier der dunklen Seite der Macht zugewandt und wurde knallhart und bedingungslos neoliberal. Das will heute niemand  wahr haben und wird auch von vielen die ihn „unterstützen“ nicht erwähnt, aber er hat besonders rabiat agiert, als Mann im Hintergrund von Schröder zwischen 1998 und 2005.

In dieser Zeit hat er erstens die rot-grüne Steuerreform (u.a. Senkung der Einkommenssteuer) so orchestriert, dass es uns seitdem jährlich Mindereinnahmen in der Grösse von 50 bis 60 Mrd. EURO pro Jahr beschert und von dem die Reichen im Land am meisten profitieren.

Und zweitens hat er die Agenda 2010 und damit Hartz IV befeuert, geholfen einen riesigen Niedriglohnsektor aufzubauen und genau das gefördert was Trabert zum Beispiel anprangert.

Beide Geschenke an die Wohlhabenden waren aus wahltaktischen Gründen erfolgt, weshalb man sich seit dem fragt, und natürlich heute umso mehr, warum die, die davon nie profitiert haben und ev. sogar eher noch davon bedroht sind, die Menschen aus der Mittelschicht, eigentlich die Sozis wählen.

Da der Bundespräsident von der Bundesversammlung gewählt wird ist es Usus vor der Wahl auch einige Stimmen einzusammeln die sich zu den KandidatenInnen äussern.

So auch diesmal – u.a. in der RP:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wahl-des-bundespraesidenten-acht-duisburger-sind-dabei_aid-65524157

Genossin Sarah Philipp die das erste Mal dabei ist schiesst den Vogel ab und bestätigt eindeutig das Klischee, dass man als Kandidat am besten gut frisiert auftritt um mindestens 99% der Wahlberechtigten für sich einzunehmen.

So gibt sie laut RP folgenden Satz von sich (Zitat): „Besonders beeindruckt hat mich, dass Frank-Walter Steinmeier nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen den richtigen Ton getroffen und den Betroffenen sein tiefes Mitgefühl ausgesprochen hat.“

Dieser Satz ist in dreierlei Hinsicht zynisch und komplett oberbescheuert:

Erstens gab es auch in anderen Landesteilen Flutopfer, nicht nur in NRW.

Zweitens ist es eine pure Selbstverständlichkeit und damit nicht der Rede wert, dass der oberste Repräsentant des Staates die passenden Worte zu einer Katastrophe findet.

Drittens haben etliche Flutopfer bis heute eben keine SOFORThilfen erhalten. Vllt. sollte sich Steimeier mal darum kümmern – Philipp übrigens auch.

Tja und natürlich ist es der Gesamtausdruck dessen, dass es nur ein paar wohlfeiler Worte bedarf um sich als Kandidat auszuzeichnen.

Darum heisst es nicht umsonst:

„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ (Johannes)

Oder

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“ (Mattheus)

Steinmeier ist übrigens evangelisch.

Zum Schluss will ich noch einen Preis erwähnen mit dem Steinmeier vor seiner 2017er-Wahl zum Bundespräsidenten geehrte wurde: Als erster Politiker erhielt er den Ökumenischen Preis der Katholischen Akademie Bayern. In seiner Dankesrede hob er die Rolle der Kirchen hervor. Sie seien Vorreiter der Einheit Europas – ihre friedliche Vielfalt könne beispielhaft sein.

Schon damals waren die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche wohlbekannt.

Im letzten Oktober äusserte er sich dann so:

https://www.katholisch.de/artikel/31746-steinmeier-fordert-von-papst-aufklaerung-von-missbrauchsfaellen