A59-Ausbau in Meiderich – Stadt will Tunnellösung notfalls einklagen

Eigentlich schien der oberirdische sechsstreifige Ausbau der A59 in Meiderich, nördlich des Kreuzes A59/A42 bis südlich des Kreuzes A59/A40, schon eine ausgemachte Sache zu sein. Der NRW-Verkehrsminister hatte sich quasi durchgesetzt und dabei zwei schlagende Argumente angeführt:

die kürzere Bauzeit (sechs statt 12 Jahre)  und die geringeren Kosten ( eine statt 1,5 Mrd. EURO)

Nun aber will die Stadt doch nicht mehr bei ihrem Einlenken bleiben und fordert die Tunnellösung. Sie sieht sich getäuscht von angeblichen Zusagen baubegleitender Maßnahmen die ebenso angeblich nun nicht umgesetzt werden sollen. Eine Klage seitens der Stadt wird deshalb in Erwägung gezogen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/a-59-stadt-duisburg-will-den-tunnel-vor-gericht-erzwingen-id233395125.html

Das Verkehrsaufkommen ist auf dem Abschnitt inzwischen so hoch (PKWs und LKWs) und soll sich noch weiter erhöhen, so dass ein Ausbau des Teilstücks unvermeidlich sei. So die offizielle Begründung für die Maßnahme.

Gegen die vom Land favorisierte Hochbaulösung hatten sich bereits rund 5.000 MeidericherInnen mit einer Unterschriftenaktion ausgesprochen.

Wer sich für weitere Einzelheiten interessiert wird hier bedient:

https://www.strassen.nrw.de/de/projekte/a59/sechsstreifiger-ausbau-in-duisburg.html

Hier nur mal die offiziellen Verkehrszahlen die u.a. Anlaß für die Ausbauüberlegungen gaben und geben:

In einem Verkehrsgutachten (2016) weist die A59 im oben genannten Abschnitt Verkehrsbelastungen von durchschnittlich 98.000 Kraftfahrzeuge täglich auf. Es gibt Berechnungen die mittelfristig (fünf bis 10 Jahre) von bis zu 130.000 Kraftfahrzeugen täglich ausgehen.

Die querenden Autobahnen A42 und A40 sind mit täglich bis zu rund 106.000 Kraftfahrzeugen (A42) bzw. täglich bis zu rund 115.000 Kraftfahrzeugen (A40) ebenfalls hoch belastet.

Fazit:

Bei dem Vorhaben einerseits angesichts von Dauer und Kosten sowie andererseits angesichts der notwendigen Klimamaßnahmen erscheint es mir angebracht mal grundsätzlich darüber nachzudenken inwieweit es sinnvoll ist sich über Alternativen Gedanken zu machen.

Zum einen hinsichtlich einer anderen Art des Güterverkehrs und zum anderen einer anderen Art des Personenverkehrs.  D.h. zum einen Schiene und zum anderen ÖPNV.

Gestern noch berichtete ich über ein geplantes Klima-Bürgerbegehren des BUND und einiger Parteien u.a. den Grünen. Leider lehnt es die Zuständige und Verantwortliche des BUND in Duisburg pauschal ab mit mir zu sprechen, ebenso die Grünen, die nicht antworten. Ansonsten würde ich mal nachfragen wie sie denn zum Ausbau der A59 vor dem Hintergrund des geplanten Begehrens stehen. M.a.W.: Wird nicht sehr viel Geld für den A59-Ausbau „verballert“ welches anderweitig viel sinnvoller eingesetzt werden könnte?

Und woran liegt es, dass täglich 98.000 KfZ die A59 an der geplanten Ausbaustelle befahren, deren Zahl mittelfristig nochmals um rund 30% auf 130.000 pro Tag steigen soll?

Könnte z.B. Herr Bangen, der übrigens auf drei Anfragen von mir nicht geantwortet hat, aber andererseits angekündigt hat DUISPORT würde nun offener und transparenter sein, die Antwort auf die Frage kennen? Eine Antwort die z.B. den Ausbau von Logistikflächen wie dem neuen 100 Mio. EURO teuren Projekt der Kohleninsel  berücksichtigen würde,  bei dem angedacht ist die Waren per Schiene -u.a. aus China (COSCO ist am Projekt beteiligt)- anzuliefern und dann per LKWs ins Hinterland zu transportieren.

BUND und Grüne und alle anderen die nun ein Bürgerbegehren planen, sollten vllt. mal bei Herrn Bangen(DUISPORT) und COSCO nachfragen, ob für sie nicht eine Kostenbeteiligung an dem A59-Ausbau in Frage käme. Nutznießer sind sie allemal. Im Falle DUISPORT wären wir alle allerdings wiederum indirekt betroffen, denn die Gesellschafter sind das Land NRW und die Stadt Duisburg.

Interessant an der Gemengelage ist ausserdem, dass man mit der DIG bereits eine Firma gegründet hat (Stadt und DUISPORT) die sich um Infrastrukturprojekte kümmern soll.

Wurde hier der Bock zum Gärtner gemacht?

Die chinesische COSCO  jedenfalls profitiert und man setzt das Seidenstrassen-Projekt „mit der Schiene bis Duisburg“ nun ins Hinterland per LKW fort.

Auf unsere Kosten, wenn die A59-Trasse ausgebaut wird und auch wenn stattdessen auf wesentlich zukunftsgerechtere Lösungen verzichtet wird.