Seidenstrasse für Duisburg wohl eher kein gutes Geschäft

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wahrscheinlich auch in Sachen Seidenstrasse. Ein aktueller Artikel des Handelsblatts macht es nochmals deutlich. Geschrieben hatte ich es auch schon.

Von den chinesischen Ambitionen mit der Seidenstrasse, die u.a. in Duisburg endet, profitieren wohl vor allem China und der hiesige Hafen bzw. Duisport, aber die Stadt insgesamt eher nicht. Ausser durch mögliche jährliche Gewinnausschüttungen (die Stadt besitzt 33% von Duisport), die aber bisher eher spärlich waren.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/partnerschaft-mit-china-duisburg-will-deutschlands-china-stadt-sein-doch-jobs-fehlen-und-die-zeit-laeuft-ab/26866194.html

Während Staake in Sachen Seidenstrasse und vor allem in Sachen Hafen seit Jahren mit der Jobkarte trumpft, wird in dem Artikel eher abfällig über die Jobausbeute und Beschäftigungseffekte für Duisburg geschrieben. Und so dürfte es auch tatsächlich sein.

Die positiven Auswirkungen auf ganz Duisburg werden marginal bleiben. Weshalb natürlich unser Wirtschaftsdez. weiterhin glaubt uns Glauben machen zu können es käme anders.

Hafen-Chef Staake setzt sich angesichts der Aussichten seines Unternehmens bei dem China-Deal zum Abschluß seiner Laufbahn noch ein Denkmal und deshalb wird für 100 Mio. EURO ein neues riesiges Terminal in Ruhrort auf der Kohleninsel entstehen. Erneut angeblich trimodal und blablabla. Vor allem aber mit katastrophalen Auswirkungen auf den Stadtverkehr. Kein Wunder also, dass China sich freut so unverhofft billig und widerstandslos in ein Kerngebiet Deutschlands vordringen zu können. Kein Seeweg, keine Umladungen, suppi, danke ihr total übers Ohr gehauenen DuisburgerInnen. XieXie (sprich: ßiäßiä oder schiäschiä).  Und dann noch Huawei in Sachen SmartCity-Technologie. Nochmals XieXie.

Interessanterweise werden im Zusammenhang mit der Seidenstrasse auch die von mir bereits dreifach als versumpft dargestellten Starhai-Pläne in Asterlagen erörtert. Die kleine Firma Starhai aus Duisburg wollte angeblich 260 Mio EURO auftreiben und investieren. Daraus wird wohl nichts. Ein  möglicher chinesischer Großmieter hat anscheinend Ambitionen, unterschreibt aber keine Mietverträge – für Büros.

Womit wir bei den derzeitigen Jubelmeldungen wären die Makler wie Quester und Co.  über den Büroimmomarkt in Duisburg verbreiten. Während also Starhai sagt, dass es schwierig sei derzeit Büros an den Mann und die Frau zu bringen, sprich zu vermieten, ist anscheinend die Nachfrage ansonsten supertoll. Zig neue Bürobauten entstehen und auch die Mieten sind für Duisburger Verhältnisse teils exorbitant.

Mag ja sein, das kostenunbewusste  Bürokraten jede Miete zahlen, wenn Ämter in allerneuesten Objekten unterkommen, aber die Nachfrage aus Unternehmenskreisen -auch in Zukunft- schätze ich anders ein.

Wie bereits vor wenigen Tagen erwähnt bin ich sehr gespannt wie gut die Stadt und die Gebag ihre geplanten Büroneubau-Flächen in Wedau und am Bahnhof noch verhökern können. Naja, wenn das dann in die Miesen geht, wir haben es ja.

Fazit:

Die Verkehrsbelastungen durch die Logistik in Duisburg sind ein tolles Thema für die kommende Koalition von Rot-Grün. Von den Grünen müsste dazu jetzt aber mal was Kritisches kommen. Wahrscheinlich wird aber gewartet bis alles fertig ist. Und den OB sollten sie mal daran erinnern, dass er eigentlich keine Logistik-Großprojekte mehr wollte. Aber sicherlich war Ruhrort da schon ausgekaspert.

Ach ja, schmeißt endlich diesen unnützen Herrn Pflug als China-Beauftragten raus. Mein Eindruck ist eher, der Mann ist Duisburg-Beauftragter der Chinesen. Und belegt mir bitte noch, was die vielen China-Reisen von Murrack und Co. gebracht haben, ausser Umsatz in Shenzens Massageinstituten.