Neubaugebiet Halenerstrasse in Homberg – Erste Fragen an die Stadt

Seit gestern liegt der B-Plan Nr. 1077 für ein Neubaugebiet an der Halenerstrasse in Homberg öffentlich aus. Einsicht nehmen kann man aber auch online:

https://geoportal.duisburg.de/scripts/pbv/bpl_details_cms_iframe.php?id=1435

Ich hätte dem Vorgang eigentlich nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wenn ich nicht aus Homberg auf die Bodenverhältnisse und -gutachten aufmerksam gemacht worden wäre. Die sind ebenso online einsehbar.  Die Gutachten (erstmals 2000) weisen auf etliche Bodenbelastungen hin.

Bei dem Projekt geht es um ein ehemaliges Sportgelände, im Besitz der Stadt, mit Fussball- und Tennisplatz. Der SV Haesen nutzte es, bekam aber 2015/2016 zwei Kunstrasenplätze an anderer Stelle. Seitdem liegt das Gelände komplett brach.

Schon seit 2006 plant man dort ein Neubaugebiet, doch erst im letzten Jahr, auch nach einer Ausschreibung des IMD, fand sich ein Investor, die Fa. WILMA aus Ratingen/Düsseldorf. Auf einem kleineren Teil des Geländes sollen nun zwei Mehrfamilienhäuser durch die Gebag, auf dem grösseren Teil Einfamilienhäuser durch WILMA entstehen.

https://www2.duisburg.de/micro2/imd/medien/bindata/837_160_Expos__Halener_Strasse.pdf

Ehemals war es das Betriebsgelände einer Ziegelei der Rheinpreussen AG. Anscheinend wurden dort nach der Betriebsaufgabe auch diverser „Müll“ in erheblichem Maße wild entsorgt. Letzteres ist für Duisburg nicht aussergewöhnlich.

So ist u.a. zu lesen, dass einer Bebauung eine 0,60 Meter dicke Auffüllung mit Frischerde vorangehen soll und es soll dann bei 0,60 Meter ein Grabschutz (damit Eigenheimbesitzer nicht tiefer graben können) installiert werden.

Einwände zum Vorhaben gibt es aber auch hinsichtlich der von Umwelt-Fachleuten geforderten Freihaltebedürftigkeit wegen seiner stadtklimatischen Bedeutung.

Alles in allem Diskussionsbedarf und etliche Fragen die sich ergeben. Zum Beispiel auch die, wie auf einem solchen Gebiet überhaupt eine Sportstätte entstehen konnte, ohne die bekannten Verseuchungen vorher nachhaltig zu beseitigen. So entsteht für mich der Eindruck einer Art „green washing“ seitens der Stadt. Fraglich ist auch, warum so lange niemand(Investor) an dem Gelände Interesse hatte, war es zu teuer, denn die vorerwähnte Bodenaufbereitung inkl. möglicher künftiger Grundwasserprobleme sind ja auch zu kalkulieren?

In einem ersten Schritt habe ich derzeit mal folgende erste Anfrage an die Stadt geschickt. Sie betrifft den im Gutachten von 2000 erwähnten Kindergarten St. Peter. Der befindet sich zwar knapp ausserhalb des Neubaugebietes, ist aber betroffen. Ebenso wie einige Gärten von Anrainern.

Hier meine aktuelle Presseanfrage:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage:

Im Rahmen des aktuellen Bebauungsplans Nr. 1077 zur Bebauung des Sportplatzes an der Halenerstrasse bin ich auf den Kindergarten St. Peter gestossen.

Hier die aktuellen Infos zum B-Plan:

https://geoportal.duisburg.de/scripts/pbv/bpl_details_cms_iframe.php?id=1435

Unter den aufgeführten Bodengutachten ist eines aus dem Jahr 2000. Auf den Seiten 6 und 7 des Gutachten-Berichts (.pdf)

https://geoportal.duisburg.de/scripts/pbv/showFile.php?id=3573

werden Schutz-Massnahmen bzgl. eines Kindergartens erwähnt und empfohlen. Es handelt sich dabei um St. Peter. Hier die zwei Auszüge:

Meine Fragen:

Wurde die KiGa-Verwaltung über die erwähnten/empfohlenen Schutzmaßnahmen bzgl. des Bodens seit dem Jahr 2000 aktiv informiert? Wenn ja von wem und in welchem Umfang?

Wurden die Eltern informiert? Wenn ja wann und von wem?

Wurden diese Schutzmaßnahmen ausgeführt? Wenn ja von wem und in welchem Umfang?

Gruß

www.duistop.de
Michael Schulze