Jetzt aber – Die Lachnummer The Curve geht in die nächste Runde.

Eigentlich sollte die Ausschreibung für den nächsten Anlauf von The Curve im Innenhafen, formerly known as Eurogate, längst im 4. Quartal 2020 angelaufen sein, so klang Mitte letzten Jahres Baudez. Martin Linne. Wahrscheinlich aber kam Corona dazwischen oder eine nochmalige Überlegenszeit, wie man das Ding nun doch einem/einer Investitionswilligen unterjubeln kann.

Laut aktuellem WAZ-Artikel dazu, sollen nun alle verfügbaren Kenntnisse und Gutachten auf den Tisch. Und das im Frühjahr diesen Jahres.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/the-curve-neuausschreibung-schliesst-wohnprojekt-nicht-aus-id231337418.html

Da stelle ich erneut die Frage: Waren sie, die Kenntnisse und Gutachten, bisher nicht alle auf dem Tisch? Zum Beispiel nicht in der nicht-öffentlichen Ratssitzung im Herbst 2018, als die Ratsleute erneut einer Millionensumme zustimmten um das Gelände endlich baureif zu machen, was dann wieder nicht gelang.

Man muß wissen, dass bereits vor rund 16 Jahren das Land Mittel für das damalige EUROGATE-Gelände iHv ca. 12 Millionen EURO locker machte, am Ende bleib eine sanierunsgbedüftige Rundtreppe und eine aktuell für fast zwei Millionen EURO sanierungsbedürftige Schifferstrasse.

Zusammen mit den rund 13 Millionen, im Laufe der letzten Jahre und damit  unter Links Ägide, verpulverten EURO eine Gesamtsumme von schlappen fast 30 Millionen EURO Steuergeld.

Den letzten Investoren die man machen ließ (Die Developer aus Düsseldorf), hatte man vertraglich ein baureifes Gelände zugesichert. Dumm gelaufen, weshalb es sogar Erwägungen gab Ex-Baudez. Tum und Ex-Rechtsdez. Lesmeister zu verklagen. Grobe Fahrlässigkeit konnte man dann aber wohl nicht nachweisen. Ende im Gelände. Beide bleiben ungeschoren, Tum zur EG DU weggelobt und Lesmeister stieg in Düsseldorf auf.

Tja, Versagen kann sich lohnen. Wobei beide sicherlich nur zwei lächerliche Figuren in einem Schachspiel sind, das letztlich wir als SteuerzahlerInnen verlieren.

In dem Wissen das Gelände eigentlich für ein so riesiges und schweres Gebäude wie geplant nicht baureif machen zu können, weil man wohl auch Waschberge verbudeln ließ anstatt wie geplant Sand und Kies, muß man sich auch noch mit möglichen Bomben aus dem letzten Krieg rumschlagen, die man kaum geortet bekommt. Ausserdem könnte am ehemaligen Zusammenfluß von Rhein und Ruhr auch noch das Grundwasser eine Rolle  spielen.

Da passt es ganz gut, dass sich die RP gerade mit Dr. Günter Krause ausführlich unterhalten hat, der gut und gerne etwas zum Gelände sagen kann, war er doch bereits auf den Nachbargeländen von Hitachi und Five Boats als ehemaliger Stadtarchäologe mit Ausgrabungen zugange und kennt aus dem EFF-EFF die Geschichte der Stadt und die von Rhein und Ruhr an der Stelle.

https://www.rp-online.de/staedte/duisburg/duisburg-warum-ein-pensionierter-archaeologe-mit-der-stadt-abrechnet_aid-55805939

Zudem ist er DUISTOP-Initiative-Mitglied und hat gerade seinen ersten Band zur Duisburger Stadtgeschichte veröffentlicht. ECHT LESENSWERT!

Nun wollen Linne & Co dem zukünftigen Investor alles transparent erzählen was sie über das Gelände wissen und dann soll der gefälligst zusehen wie er das Ding baureif kriegt und die möglichen Bomben aus dem Boden holt. Man ist in der Stadtspitze frohen Mutes, dass sich jemand finden wird.

Dann wird es natürlich eine weitere nicht-öffentliche Sitzung geben und man entscheidet darüber das Gelände am besten zu verschenken oder sogar noch ein paar EUROs draufzupacken. was den vorerwähnten versenkten Gesamtbetrag (fast 30 Mio. EURO) nochmals erhöhen dürfte.

Duisburgs Geschichte ist voll von solchen Schauermärchen und es ist ECHT kein Wunder wie hoch die Stadt verschuldet ist.

Glück auf.

Ach ja, ich bin übrigens immer noch dran mit meiner aktuellen Beschwerde bei der Kommunalaufsicht, weil ich möchte, dass für  diese Geldverschwendung jemand „bezahlt“ (§75 GO NRW). Ins Visier genommen habe ich vorerst  die Ratsleute. Eine erste Antwort seitens Martin Linne, der aus Düsseldorf zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde, liegt mir vor. Die zweite Runde ist eingeläutet, ich bleibe dran, denn ich glaube, dass die Ratsleute sich im Herbst 2018 nicht genug informierten, obwohl längst absehbar was vor sich ging und/oder sie falsch bzw. nicht ganz umfänglich informiert wurden.

Laut Linne soll das nun mit der Offenlegung aller Kenntnisse und Gutachten ausgeschlossen werden. Aha. Es darf laut gelacht werden und wem das nicht reicht, auch sich zu übergeben ist erlaubt und angebracht.

UPPS, da hab‘ doch aus Versehen ein Galgenmännchen gekritzelt. Es sollte eigentlich ein Blümchen werden.