Angelfreunde fordern mehr Fische, Kids mehr Lollys: Yes, it’s election time.

DingDingDing, it‘ s election time. Am 13. Septmeber ist es soweit, die Duisburger*Innen können ein neues Stadtparlament wählen.

Und deshalb lassen sich im Vorfeld auch gewisse örtliche Lobbyverbände nicht lumpen ihre Forderungen in die Arena zu schmeissen. Natürlich nicht ohne zu sagen man verstehe sich mit den bisherigen Machern aus der Politik, SPD und CDU, gut und man könne sicher auch mit den Grünen.

So hat sich im Laufe der letzen Wochen der anscheinend männlich dominierte Unternehmerverband (www.unternehmerverband.org)  zu einem meiner Lieblinge emporgearbeitet, an denen ich mich besonders gerne abarbeite. Vor 1,5 Jahren ca. poppte meine Aversion bereits einmal auf als es um den Masterplan Wirtschaft ging, den die Verbandsleute entwickelt hatten, von dem man aber bisher nichts spürt.

Nun äussern sich zwei Protagonisten des Verbands zu ihren Forderungen an die Politik für die kommende Legislatur.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/unternehmer-drei-forderungen-fuer-die-wirtschaft-in-duisburg-id229408128.html

Gucken wir uns erstmal ein paar Kennzahlen an um die drei Forderungen einzuordnen: Die Gesamtzahl der Unternehmen in Duisburg liegt laut Statistiken der IHK und der HWK bei mindestens 20.000. Der Unternehmerverband gibt auf seiner Seite an er hätte rund 700 Mitglieder – bundesweit.

Tja, das deutet daraufhin, dass die drei Forderungen max. denen von vllt. 3% der Unternehmen entspricht, wenn überhaupt. Natürlich kann auch eine Minderheit gute Ideen haben und Forderungen aufstellen. Es sollte aber mit einigen Äusserungen nicht der Eindruck entstehen man wäre als Wirtschaft (=alle Unternehmen) mit der Stadt und der Politik in Duisburg zufrieden.

Erste Forderung: Die UNI mehr nutzen und einbinden, da sie Fachgebiete besetzt die zukunftsweisend sind.

Kann man fordern, aber die Stadt hat ja bereits vor in Wedau ein UNI-Kompetenzzentrum (Campus) zu errichten, was ist also so besonders an der Forderung des Verbands?

Besser wäre dagegen der Verband würde selbst einen Etat ausloben der junge Gründer*Innen aus der UNI finanziert oder Unternehmer*Innen benennen die Startups unterstützen und sich als Geldgeber oder sonstwie beteiligen.

Und wen interessiert ein Wirtschaftsweiser/Sachverständiger von der UDE wie Prof. Truger, wenn der nicht auch konkret etwas für Duisburgs Image tut oder sich sonstwie aufgrund seiner profunden Kenntnisse einmischt?

Meine Forderung: Werdet selbst erstmal beispiel- und vorbildhaft konkret!

Zweite Forderung: Mehr Geld für die Wirtschaftsförderung(Wifö). Angeblich investiere Dortmund das Fünf- bis Zehnfache.  Und: Verknüpfung der Wifö mit dem Stadtmarketing.

Tja, besonders der zweite Teil der zweiten Forderung ist ziemlich merkwürdig – für mich. Wurde doch seinerzeit auf angeblichen Wunsch der Wirtschaft der Wirtschaftsdez. eingeführt, nur von dem sieht man nicht viel, hört man nicht viel, weshalb ich ja auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Nichtstun veranlasst habe. Hier sollte der Verband erstmal von Andree Haack das Maximale an Leistung einfordern anstatt zuerst viel Geld in die WiFö pumpen zu wollen womit dann ev. nur noch mehr Leistungsunderperformer alimentiert werden.

Und bitte baut endlich auf der Website das Logo von Duisburg und Duisburg-ist-echt ein, wenn schon Ambitionen  da sind sich in das Stadtmarketing einzumischen.

Dritte Forderung: Mehr Gewerbeflächen ausweisen.

Tja, diese Forderung kann ich nicht nachvollziehen, sind doch die künftigen Bussinesses eher weniger flächenintensiv. IT,  KI usw. benötigen keine Flächen, dafür aber mehr Investitionen in die Bildung. Diese Forderung stellt der Verband aber nicht auf, obwohl aktuell Corona die Versäumnisse im Bildungsbereich gnadenlos und für alle sichtbar offengelegt hat.

Fazit:

Irgendwie nicht auf der Höhe der Zeit die Jungs vom Unternehmerverband. Und mir fehlt wie immer auch ein kräftiger Schuß vors Knie der Verantwortlichen in der ablaufenden Legislatur. Wenn die nämlich weiter am Ruder bleiben geht es auch weiter so bergab wie bisher, daran können  auch die Verprechen von Großprojekten nichts ändern, deren Erfolge bisher auch nur auf dem Papier stehen.