Überbietungswettbewerb im Tollhaus

Mal ganz abgesehen davon dass ich die Duisburger Verwaltung sowie Politik eh für ein Kasperletheater und Tollhaus halte, so gibt es zum Glück immer was zu frotzeln, ist der derzeitige Überbietungswettbewerb in Sachen RheinRuhrHalle(RRH) ein Highlight der Schauspielsaison 2020/21.

Nun da 50 Mio. EURO Fördergeld für Marxloh und Hamborn aus dem ISEK-Programm bereitstehen und in sieben Jahren dort in 12 Hauptprojekte fliessen sollen, u.a. in den Abriss der RRH, kommen unsere Amateure aus Verwaltung und Politik auf die Idee, man könnte ja nach fast 10 jahren Verfallenlassens die Halle sanieren.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/rhein-ruhr-halle-stadt-duisburg-will-sanierung-statt-abriss-id229262202.html

https://www.rundschau-duisburg.de/2020/06/02/cdu-ratsfraktion-stadtentwicklung-hamborns-mit-rhein-ruhr-halle/

Jeder Honk weiß, an einem Finger abgezählt, was das kosten dürfte, vor allem  wenn man jahrelang nichts tut. So ist schon von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede und ich dachte bis gerade noch (ich Idiot) die Stadt hätte kein Geld. Nun kann man angeblich die 50 Mio. EURO nicht mit so einem hohen Betrag belasten, dann bleibt ja nix mehr übrig, aber was solls, irgendwie wird man das schon wuppen, merkt doch eh keiner und King Sören und seine Truppe machen anscheinend eh was sie wollen. Vorsorglich bringt deshalb Martin „The Bau-Dez“ Linne schon mal den erwähnten zweistelligen Millionenbetrag ins Spiel.

Aus Wahlkampfgründen findet nun ein kafkaesker Überbietungswettbewerb statt, wer denn als erster die glorreiche Idee für den Hallen-Erhalt hatte. So wird plötzlich sogar behauptet man hätte ja eigentlich immer den Erhalt priorisiert.

Merkwürdig nur, dass man das in den letzten zehn Jahren nie vernommen hat. Stattdesen wurde vergeblich nach einem Investor gesucht, der aber nicht gefunden wurde. Das liegt sicherlich an den Auflagen, Abstand zu Grillo, der bestimmte Invests unmöglich macht. Konnte man sich aber auch an einem Finger abzählen.

Dass auch eine neue Feuerwache ins Spiel gebracht wurde ist jetzt nicht mehr so vorrangig. Jetzt geht es um einen Leuchtturm für 3.000 Zuschauer und da wird hier so mancher Halbtote wach und mischt beim PR-Spektakel um das beste Foto mit: lässig an die Hallenwand gelehnt, vor dem Eingang liegend, mit Michael-Jackson-T-Shirt, von der Hallendecke baumelnd usw.

So stelle ich mir auch schon vor wie ein DuisburgKontor-Team mit Chef-Regisseur Kai Homann an der Spitze einen „Duisburg-ist-echt“-Trailer mit Andree Haack in der Hauptrolle drehen wird. Der springt erleuchtet und im Fledermauskostüm vom Dach der Halle und landet stehend auf den Schultern von Rainer Enzweiler, der fällt dabei, reisst Sören Link mit sich und alle wachen von Kopf bis Fuß eingegipst im Krankenhaus „6-Seen-Wedau“ auf. Als blinde Krankenschwester Elsbeth fungiert Sarah Philipp und in einer Nebenrolle Frank Börner als Bauchweg-Chirurg Dr. Drollig. Echt geil fett.