Die 50 Mios und die Bürgerbeteiligung

Vor kurzem fand anläßlich des Geldsegens für Marxloh und Hamborn eine Bürgerinfo statt, die dazu gedacht war die BürgerInnen zu Ideen anzuregen und zu befragen, wie denn die 50 Millionen EURO, verteilt über sieben Jahre, in Marxloh und Hamborn sinnvoll auszugeben seien.

Anwesend waren so städtische Cleverle wie Linne, Haack und Tum.  Das Triumvirat der überwiegend leuchtend-versagenden Stadtplanung in Duisburg. Gerade Letzterer dürfte sich erst mal gar nicht blicken lassen oder nur an der Bannmeile von mindestens 100 Metern langscharwenzeln in der Hoffnung es spricht mal jemand mit ihm. Doch er ist leider trotz des bisherigen The-Curve-Desasters der GF der EG DU geworden. Und damit wieder im Spiel.

Nun waren die 150(!mehr nicht!) anwesenden BürgerInnen gnädig und liessen alle drei gewähren beim Ankündigungen der Wohltaten und beim Sich-Selber-Loben. Es ist ja auch Wahlkampf.

Dennoch beschlich wohl einige der Verdacht, dass die Stadt scheinbar schon beschlossen hat was gemacht werden soll, so waren auf Ansichtstafeln bereits Entwürfe zu sehen. Und der Vorsitzende des Werberings Hamborn merkte an wieso denn die Rhein-Ruhr-Halle von dem Geld abgerissen werden soll und warum dies nicht der künftige Investor macht. Ja, die Frage kann man stellen, doch ein Investor der ein bereits freigeräumtes Gelände erwirbt kann viel Geld sparen – oder andersrum: So findet man eher einen Investor.

Auch die von Tum angekündigten Investitionen in Sicherheitsmassnahmen schränken irgendwie die Möglichkeiten von frischen Bürger-Ideen bereits ein.

Nun, es ist wie so oft mit der Stadt, nämlich wie bei einem Fragebogen mit sog. gestützten und ungestützten Fragen:

gestützt: Möchten Sie, dass wir mit dem Geld Marxloh und Hamborn grün oder gelb anstreichen? NOCH gestützter: Möchten Sie, dass wir mit dem Geld Marxloh und Hamborn grün oder grün anstreichen?

ungestützt: Wo und wie soll das Geld investiert werden?

Die gestützte Art von Fragen und Bürgerbeteiligungen wird dann pre-pr-medial begleitet von bereits durch die Stadt und ihren Protagonisten vorgestreuten Ideen und Anregungen.

Am Ende glauben dann viele derart vorinformiert, dass mit dem Geld in die Sicherheitsmaßnahmen tatsächlich massiv investiert werden muß.

Man könnte das Geld auch nehmen um sich mal von unabhängiger Seite ein Gutachten erstellen zu lassen wer denn Schuld ist an dem IST-Zustand und wie das wahre Grundproblem zu beheben sei. Und dann lädt man bei derartigen Info-Events alle städtischen Beteiligten aus der Verwaltung und von der EG DU aus.