OB Link kommentiert das Duisburg-BIP

Vorweg: Keine Bange, BIP steht nicht für irgend so ein perverses Ding wie Binnenhafen-Investitions-Pathologie, sondern für Bruttoinlandsprodukt.

Es gibt Pressemeldungen aus dem Rathaus die sind so was von nichtssagend und zusammenhanglos, dass man auf Anhieb den einzigen Grund erkennt weshalb diese Meldung überhaupt existiert.

Und dieser Grund lautet: OB Link macht „schön Wetter“.

Konkret geht es um diesen Text und zu beachten ist das Link’sche Schlußwort:

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000085101.php

In Nordrhein-Westfalen hat sich im Jahr 2017 die erbrachte Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf 685 Milliarden Euro erhöht.

Donnerstag, 11. Juli 2019 | Stadt Duisburg – Dies entsprach im Durchschnitt 72.708 Euro je Erwerbstätigen. Das hat aktuell das Statistische Landesamt IT.NRW bekannt gegeben.
Noch besser verlief die Entwicklung in Duisburg: Das Bruttoinlandsprodukt in Duisburg belief sich im Jahr 2017 auf insgesamt 17,7 Milliarden Euro und lag mit 77.215 Euro je Erwerbstätigen deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt.
Im Vergleich der 53 Kreise und kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens rangiert die Stadt Duisburg mit diesem Ergebnis auf Rang 9, unter den kreisfreien Städten sogar auf Rang 6.
Gegenüber dem Vorjahr 2016 weist Duisburg mit einem Plus von 7,6 Prozent zudem die dritthöchste Zuwachsrate beim Bruttoinlandsprodukt unter allen Kreisen und kreisfreien Städten auf.
Oberbürgermeister Sören Link: „Das Ergebnis zeigt, dass wir in Duisburg auf dem richtigen Weg sind. Den gilt es jetzt konsequent weiter zu gehen – mit Großprojekten wie Wedau-Nord und der Duisburger Freiheit. Wir wollen und werden in unserer Stadt die Weichen für eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte stellen.“

 

Ganz abgesehen davon, dass ich im Netz für NRW im Jahre 2017 ein um 6 Mrd. EU höheres BIP (691 Mrd.) gefunden habe, erlaube ich mir mal anzumerken, dass rein rechnerisch der BIP pro OB in Duisburg 2017 sage und schreibe 17,7 Mrd. EU betrug. ApplausApplaus.

Kannze ma sehn. Und wenn man nun noch den BIP nicht auf die Erwerbstätigen umrechnet, sondern auf die Einwohner und das dann alles mal mit Ingolstadt vergleicht(viel weniger Einwohner, aber dafür viel höheres BIP pro Erwerbstätigem und pro Einwohner) , dann reden wir lieber weiter über Ampelmännchen.

Diese wahllos herausgegriffenen Zahlenangaben der Stadt, ohne einen Zusammenhang mit irgendwas und der beliebige floskulös-nebulöse Kommentar von Link, der auf dicke BIP-Hose macht, sind schon eine Zumutung und deshalb in eine Kategorie mit Ampelmännchen zu stecken.

Wenn wenigstens der BWL-Obermeister „Ceteris Paribus“(https://www.onpulson.de/lexikon/ceteris-paribus/)  in einigen Fällen mal zur Anwendung gekommen wäre, um dem Durchschnittsbetriebswirtschaftler ein wenig Anreize zu verschaffen sich mit dem halbgaren Gedöns irgendwie beschäftigen zu wollen. Nein, natürlich nicht.

Keine Erklärungen dazu wieso die Zahlen so ausfielen, wie sie durchschnittlich  ausgefallen wären , wenn wir die Zahl der Erwerbslosen erhöht hätten, nichts was irgendwie Substanz hätte.

Nach Eva Zwerg läge nämlich nach Erhöhung der Erwerbslosen der Durchschnittswert pro Erwerbstätigem noch höher.

Und das würde Link wahrscheinlich auch als Erfolg verkünden. Wenn nämlich nur noch einer arbeitet, dann … den Schluß überlaß ich nun den Erst-Semestern.

Das erinnert mich alles an ein beklopptes Beispiel froher Rathaus-Kunde, auf das Dr. Ulrich Scharfenort letztens hinwies. Die Duisburger Stadtspitze und Spitzenpolitik würde schon dann von mehr Geld reden, wenn sich nur die Zahl der Münzen erhöhen würde.

Bild: Dr. Ulrich Scharfenort