Unternehmerverband unzufrieden mit der Politik – Kritik auch an sich selbst

Beim Unternehmertag des Unternehmerverbands mit Hauptsitz in Duisburg (www.unternehmerverband.org) gab es reichlich Kritik an den derzeitigen politischen Entscheidungen und Massnahmen, besonders hinsichtlich des Themas Digitalisierung.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-unternehmer-fordern-bessere-rahmenbedingungen_aid-41061437

So äusserte sich Marcus Korthäuer, Vorstandsvorsitzender der Unternehmerverbandsgruppe, wie folgt:

Eine funktionierende Wirtschaft, die sich innerhalb klarer Rahmenbedingungen bewegt, ist die Grundlage dafür, dass in anderen Politikfeldern überhaupt gestaltet werden kann.

Mit anderen Worten aus meinem Mund: Gebt uns klare Regeln und Bedingungen, dann verdienen wird das Geld für die Dinge die kein Geld bringen, sondern nur Geld kosten!

Hey, ist es nicht so, dass es jede Menge, massenweisse, Lobbyisten aus der Wirtschaft gibt, die die Politik seit langem mitbestimmen? Nehmen wir doch nur mal den industriellen Agrarsektor.

Könnte es also sein, dass die Wirtschaft an dem beklagten Zustand eine Mitschuld trägt, weil sie nur allzu gerne den Status Quo beibehalten möchte, nun aber sieht: „Scheisse, das klappt nicht mehr!“? Und wer weist denn schon gerne mit dem Finger auf sich selbst. Doch UPPS, genau dass tut der gute Mann ja, denn wenige Zeilen später wird kritisch angemerkt wie rückständig die eigene Klientel im Bereich der Digitalisierung aufgestellt ist. Weshalb man sich auch Alleinunterhalter aus dem digitalen Spektrum holen muß, so wie Christian Spanken, angeblich Informatiker, google-Ober-Master, Webdesign-Firmen-Inhaber und Speaker.

Nix gegen Spanken, der mag gut sein und gute Ideen haben, aber wenn man als Unternehmerverband in der Wiege der Industrie (=Ruhrgebiet) zwanzig Jahre nach Ausbruch der Internetseuche und angesichts der ständig und seit Jahren überall nachlesbaren Forschritte der Chinesen etc., sich zur nachmittäglichen Unterhaltung und Bespaßung (kurz vor Sekt und Kaviar) einen Speaker einkauft, um zu erfahren was man digital besser machen könnte/sollte, dann gute Nacht.

Ach liebe Unternehmerverbands-Schlaumis, wie wäre es auch mal mit einer Umbenennung in Unternehmensverband? Die Domain www.unternehmensverband.org ist noch frei.

Die maskuline Form der Verbandsbezeichnung ist schon ziemlich überholt. Es gibt inzwischen auch Unternehmerinnen.

Unsinn von Duisburgs SPD und MdL Bischoff zum Thema Rente

Manche Texte muß ich mehrmals lesen um nicht in den Glauben zu verfallen ich hätte was nicht kapiert. So auch bei einem Text auf der Seite der Duisburger SPD zum Thema Rentenalter. Man möchte als SPD, so wie angeblich der DGB, keine Erhöhung des Renteneintrittsalters:

https://spd-duisburg.de/anhebung-des-rentenalters-waere-eine-enorme-belastung-fuer-duisburger-beschaeftigte/

Ob das angesichts der trüben Aussichten in bezug auf die Rente überhaupt machbar sein wird(besonders ab 2025 mit dem Eintritt der vielen Baby-Bommer ins Rentenalter) sei mal vorerst dahingestellt.

Was mich an dem Text verwundert ist vielmehr die gleichzeitige Forderung nach einem altersflexiblen Renteneintritt nach insgesamt 43 Jahren, die man eingezahlt haben muß.

Nun gehe ich mal ganz logisch an die Sache heran und stelle für mich einen deutlichen Widerspruch fest. Man kann nicht gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters sein und für die 43 Jahre Einzahlungszeit.

Allein wenn man als Frau nur drei Jahre ausgesetzt hat um sich um die Erziehung eiens Kindes zu kümmern steigt das Renteneintrittsalter, wenn man seine 43 Jahre „vollmachen“ will/muß. Da in Zukunft viele Leute unterbrochene Erwerbsbiografien haben werden, wird es automatisch erhöhte Renteneintrittsalter geben.

Oder hab ich da irgendwas nicht richtig kapiert, Herr Bischoff?

SPD und Bischoff meinen wahrscheinlich, dass man gesetzlich nicht vorschreiben soll, das Eintrittsalter zwingend auf 70 Jahre festzulegen.

Da bin ich d’accord, aber man sollte auch nicht zwingend 43 Jahre Einzahlungszeit vorschreiben.

Und nun komme ich zum wahren Problem.

Ab 2025 kommen die ersten Babybommer der 60er Jahre ins Rentenalter. Und zwar massenhaft. Und sie werden viel länger leben und länger Rentenansprüche haben. Die Zahl der Erwerbstätigen wird also sinken, einmal wegen des Ausscheidens der Babyboomer, auch wegen der geringeren Geburtenzahlen ab der 70er Jahre und weil eventuell(!) die Digitalisierung künftig viele Jobs überflüssig macht. Und nicht jeder Buchhalter kann Big Data Analyst werden, wovon aber auch gar nicht so viele gebraucht werden wie Buchhalter überflüssig werden.

Dass, womit sich SPD, DGB und Bischoff beschäftigen sind unsinnige Peanuts gegenüber dem womit sie sich beschäftigen sollten. Und je weniger sie sich mit den wahren Problemen beschäftigen (Zerrüttung des derzeitigen Sozialsystems), desto mehr werden sie selbst überflüssig, so wie die Buchhalter. Wenn sie es denn nicht schon längst sind. Die BürgerInnen, WählerInnen spüren das schon längst, aber es gehört zum politisch Antrainierten von Leuten wie Bischoff den Menschen bis zum Schluß die Wahrheit nicht zu sagen, weshalb auch auf der Titanic die Tanzkapelle ziemlich lange spielte.

(H)ampelmännchen-Antrag der OV Stadtmitte für den UBP – alles möglich bei der SPD

Heute Abend steigt der Unterbezirksparteitag der SPD – kurz UBP. Und der Ortsverein(OV) Duisburg-Stadtmitte, der auf seiner Website nur so sprüht vor Aktualität und „Auf-der-Höhe-der-Zeit-sein“(  http://spd-city.de/  – ganz oben ein Beitrag von 2014 – keine Bange falls die jetzt aktualisieren, ich hab ’nen Screenshot gemacht ) hat  einen gar putzigen Vorschlag gemacht bzw. Antrag gestellt:

Zwölf verschiedene Versionen von Ampelmännchen, -frauchen … äh …  Lichtsignalanlagen-Leuchtkörper-Abdeckungen sollen künftig für die weltoffene und tolerante Stadt Duisburg stehen, leuchten, werben.

Ja meine Fresse, waren denn da nicht noch ein paar weitere Vorschläge drin? Männchen mit E-Roller, Frauchen mit Hund wahlweise mit Kinderwagen, schwules Paar mit Hund, lesbisches Paar mit schwulem Hund, hetero Oma mit kleinwüchsigem Geliebtem, OB mit Transvestit wahlweise Huckepack oder Hand-in-Hand, Studierende mit Äffchen wahlweise Kapuzziner oder Gorilla, … ?

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/spd-duisburg-ampelfrauen-und-pfandringe-an-muelltonnen-parteitagsthemen_aid-41413189

Alle Anträge zum UBP findet man hier:

https://spd-duisburg.de/download/3435/

Natürlich gibt es auch ganz handfest-soziale und weit sinnvollere Anträge.

Zum Beispiel den für Rentenpunkte für Ehrenamtliche. Den für die Abschaffung von Sondernutzungsgebühren für wohltätige Veranstaltungen. Den für besseren Infos über ehemalige Anträge. UPPS? Wie darf ich das denn verstehen? Bisher hat man Anträge scheinbar einfach nicht weiter verfolgt und den Mitgliedern nicht mitgeteilt was jeweils daraus geworden ist? Na, das nenn ich aber mal echt transparent und mitgliederfreundlich, spart ja eine Menge Zeit. Nur komisch, dass das erst jetzt aufgefallen zu sein scheint.

Und dann gibt es noch eine interessante Formulierung zum Antrag auf Pfandringe für Mülleimer ( Beispiel: http://www.pfandring.de/pfandring-2.html ): Da heisst es im Antragstext unter Begründung (Zitat):  In einem der reichsten Länder der Welt dürfen wir uns niemals damit zufriedengeben, dass überhaupt Menschen darauf angewiesen sind, Pfandflaschen zu sammeln. Bis unser System bereit ist, selbst den Schwächsten der Gesellschaft …

Was heisst denn bitteschön „… .Bis unser System bereit ist, …“? Ich denke Ihr seid Teil des Systems und schreibt deshalb mal bitte „Bis WIR bereit sind, …“! Und überhaupt, welches System?

In einem weiteren Antrag kann man gut erkennen wieso manche Leute aufs Pfandsammeln angewiesen sind: Da plädiert IHR von der SPD doch tatsächlich für einen abgabefreien Nebenverdienst für Hartz-VI-ler in Höhe von 150 EU statt wie bisher 100 EU monatlich. 50 EU sind aber jetzt wirklich mal ein echtes Pfund, wow. Da habt Ihr Euch aber selbst übertroffen, da können die Pfandringe ja bald wieder abgebaut werden.

Lustig wirds dann noch bei einem Antrag zur Wirtschaftsdemokratie, keine Ahnung was das bedeuten soll, wird jedenfalls ziemlich krude erklärt. Das Lustigste ist die Forderung danach die Beschäftigten eines Unternehmens müssten künftig auch am Gewinn beteiligt werden.

Da frag ich mal ganz blöd: Und wie steht’s mit dem Verlust? Kommt bei SPDlern nicht vor, oder wie?

Was auch nicht vorkommt sind wirklich wichtige Anträge, ausser vllt. der mit den 40%-Dachflächen gen Sonne. Da darf man kein Flachdach mehr bauen.

15 NRW-Städte haben Klimanotstand ausgerufen – auch Düsseldorf – Duisburg nicht

Mit Düsseldorf hat inzwischen die grösste Stadt in NRW den Klimanotstand ausgerufen.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article196382357/Weitere-Kommunen-in-NRW-rufen-Klimanotstand-aus.html

Wie Anfang dieser Woche von mir berichtet, verhinderte in Duisburg, trotz LKW-, Schienen- und Schiffsverkehr in massivem Ausmaße, die hiesige GROKO unter der Führung von SPD und in persona durch Bruno „Malindi und Amboseli“ Sagurna sowie mit Unterstützung von Rainer „kein-Notar-mehr“ Enzweiler von der CDU,  am vergangenen Montag in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause den Klimanotstand.

Diesen hatten mit Nachdruck die Grünen im Stadtrat als auch ausserparlamentarisch die Fridays-for-Future-VertreterInnen gefordert.

Die hiesige GROKO setzt dagegen auf das seit 2017 bestehende Klimaschutzkonzept und nennt das Ganze nun „Klimaoffensive“.

Was noch?

Diese Woche wurde von Forschern die Aufforstung als sehr wirksames Mittel für den Klimaschutz weltweit angedacht.

https://www.wetteronline.de/klimawandel/ruf-nach-aufforstung-wird-lauter-baeume-koennen-klimawandel-bremsen-2019-07-06-af

Julia Klöckner ließ sich nicht lumpen nun die Aufforstung auch der hiesigen Wälder prompt zu fordern.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/julia-kloeckner-will-programm-zur-aufforstung-der-deutschen-waelder-16271555.html

Na, die Frau hat ja gute Presse nötig. Das nur am Rande.

Warum aber die hiesige GROKO nicht endlich die Baumschutzsatzung wieder in Kraft setzt und einem selbsternannten Baumfachmann von der WBD(20.000 bis 50.000 Strassenbäume abholzen) nicht ein paar stichhaltige Gegen-Argumente „um die Ohren haut“ bleibt ein Geheimnis.

Man könnte ja, um nicht auf einen Schlag zuviel aufforsten zu müssen, einfach mehr Bäume stehen lassen.

Startport-Startups die gar nicht in Duisburg sitzen – was soll das?

DigiHub, Accelerator, Innovator, Schwachmator.

In der WAZ habe ich dem Sommerloch trotzend einen kleinen Artikel gefunden, der wohl von der Redaktion bei Ausrufung von „hitzefrei“ irgendwie mittendrin abgebrochen erscheint. Es geht um die Startup-Förder-Tochter von DUISPORT genannt Startport – online zu finden unter www.startport.net.

Angeblich 20 Startups werden z.Z. irgendwie betreut, mir erschliesst sich nur nicht wie, aber das soll alles ganz dolle erfolgreich sein – sozusagen WinWinWin – was auch sonst.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/startups-ueben-sogwirkung-aus-id226383285.html

Auf mich üben viele Startups keine Sogwirkung aus, sondern oftmals nur ein müdes Arschrunzeln. Spätestens seit ich mit einigen Managern grosser nach Beteiligungen lechzender Unternehmen rund um das Jahr 2000 in etlichen Präsentationsrunden, Pitches, zugegen war, um mir ganz tolle Konzepte anzuhören – vorwiegend Online-Konzepte. Die meisten waren für den Eimer doch einige sehr wenige durchaus interessant.

Und was mir bei den auf startport.net vorgestellten Startups auffällt, ist die Tatsache, dass die alle scheinbar oder tatsächlich gar nicht in Duisburg ihren Sitz haben.

https://startport.net/startups/

Also was soll das Ganze? Ich verstehs nicht und wer es versteht kann es mir bitte mal erklären.

Da gibt es z.B. ein Startup namens RunR. Ein Wortspiel aus Runner, wahrscheinlich. Wofür steht dann wohl Ktzr? Scherz beiseite. Dieses Startup mit Sitz in Bonn will den Einzelhandel revolutionieren, Miss-Wettwerbs-Siegerinnen wollen immer den Weltfrieden. Tja, man muß grosse hehre Ziele haben wenn einem einer zuhören soll.

Ich hab von RunR noch nie was gehört. Und mit Einzelhandel kenn ich mich wirklich gut aus.

https://cityrunr.de/imprint

Wenn ich mir die Idee dahinter so anschaue, dann wünsche ich den MachernInnen viel Glück, sehr viel Glück, denn ein paar kurze Gespräche mit Einzelhändlern wird sie ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen und ein paar ekelige Herbst- und Wintertage keinen Auslieferungsradler/-scooter mehr hinter dem Ofen hervor. Dazu noch eine Prise richtig unhandliches Paket, pünktlich um 20 Uhr in einer Gegend weit ausserhalb … Unfälle, Versicherungsfälle, Diebstahlfälle, Ausfälle, Durchfälle und andere Krankheitsfälle mal nicht mitgerechnet.

Zugegeben ich wirke wie einer der Dinge gern schlecht macht, aber sorry, da muß ich widersprechen, eine Portion Erfahrung bringe ich auch mit.

Also ich würde da eher ein Lieferstartup bauen und mir in der 1. Runde finanzieren lassen, das mit mittelalterlichen Wurfeinrichtungen bei der Zustellung arbeitet.

Grundsätzlich habe nichts gegen Startups, also Firmenneugründungen,  ganz im Gegenteil, nur bitte nicht immer so einen Bohei drum machen. Da hört sich manches von Startport an wie bei Andree Haacks „Leuchttürmen“, die leuchten schon und sind noch gar nicht gebaut.

RP verschärft den Ton: Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg

In einem ersten Artikel der RP von gestern, den ich bereits kritisch kommentierte,

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-stadtmarketing-muss-prioritaet-haben_aid-39847577

(mein Kommentar:)

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/07/03/sommerloch-mimimi-vom-verein-wirtschaft-fuer-duisburg/

gings noch etwas moderat zu was die Kritik an Duisburg seitens der Wirtschaft anging.

Heute dann haut Redakteur Tim Harpers etwas fester drauf:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/wirtschaft-fuer-duisburg-kritisiert-das-image-der-stadt_aid-39871151

Nun kritisiert die Wirtschaft die Stadt Duisburg schon in der Überschrift.

Nur ein Sucmaschinenoptimierungstrick, Sommerlochfüller oder kann die RP-Redaktion sich nicht entscheiden?

Ich hatte gestern aber auch drei Leute bei Haniel angemailt.

Neuer wfbm-Chef antwortet doch auf meine Fragen

Am 25. Juni hatte ich den neuen Chef im Hause wfbm, Alexander Schmanke,  erstmailg angeschrieben, dann weiderholt am 27. und zwei Fragen gestellt. Heute bekam ich die Antworten, wider erwarten.

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für die Fragestellungen, auf die ich gerne antworten möchte:

·         Ich denke, dass die Fragen in punkto Transparenz und Gehalt bereits ausreichend öffentlich beantwortet sind und auch der Presse zu entnehmen sind.

·         Ein Dienstwagen wird mir zur Verfügung gestellt, ein Spesenkonto gibt es nicht.

·         Ein/Der Mindestlohn von Menschen mit Behinderung in einer WfbM wurde bundesweit bereits in 2017 diskutiert und konnte nicht umgesetzt werden. Eine erste Anpassung der Löhne wird aufgrund der gestaffelten (vorgeschriebenen) Erhöhung des Grundbetrages ab Januar 2020 erfolgen.

·         Es gibt eine Lohnsystematik in der WfbM Duisburg, diese bedarf ggf. einer Anpassung.

Eine Anmerkung zum Schluss muss erlaubt sein: Ihre Anfrage konnte ich erst ab Montag lesen, umso überraschter war ich zu lesen, dass bereits am 29.06.19 geschrieben wurde: „Ich bekam, wie leider mal wieder nicht anders zu erwarten, keine Antwort, da gibt man wohl lieber der WAZ Auskunft.“

Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Schmanke

 

Ich erwiderte darauf heute:

Guten Tag

und danke für die Antworten, mit denen ich nicht mehr gerechnet hatte. In Duisburg ist „mir nicht zu antworten“ seit Jahren geübte Praxis seitens der Verwaltung und städt. Unternehmen sowie der Politik. Insofern bin ich ein wenig voreingenommen. Andere Medien werden eindeutig bevorzugt, sind aber auch sehr unkritisch. Es freut mich dies einmal nicht bestätigt zu sehen.

Zur Info bzgl. Ihrer Überraschung: Erstmalig hatte ich Sie angeschrieben am 25.6. (mittags) und dann erinnernd nochmals am 27.6.

Ich empfehle daher entweder eine Abwesenheitsnotiz zu senden oder Personal/Vertreter/Empfangsbevollmächtigte entsprechend anzuweisen.

Ihr Antworten erscheinen heute – spätestens morgen- auf DUISTOP.

Ihr Angebot weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen nehme ich dankend zur Kenntnis.

Viel Erfolg in Ihrem Job.

M. Schulze

c/o www.duistop.de

 

 

Hier meine ursprünglichen Fragen vom 25. Juni:

Guten Tag Herr Schmanke,

zunächst möchte ich Ihnen zu Ihrem neuen Job bei der wfbm in Duisburg gratulieren. Herzlich willkommen.

DUISTOP ist ein kritisches Stadtmagazin und hat auch die Vorkommnisse bei der wfbm kritisch begleitet. In diesem Zusammenhang habe ich als Redakteur zwei Fragen an Sie.

Die Fragen und Antworten werden naturgemäß auf DUISTOP 1:1 veröffentlicht.

Mit der Geschäftsführung haben Sie ja im Prinzip ein ziemlich heisses Eisen angefasst bei dem seit 2018 besonders die Vergütung eine umstrittene Rolle spielte. Deshalb zielt meine erste Frage auch auf dieses Thema.

Frau Rogg bzw. die wfbm ist mit der Veröffentlichung der Vergütung nicht sehr transparent umgegangen, m.a.W. man erfuhr bis 2018 nichts darüber. Erst dann wurde die exorbitante Bezahlung öffentlich.

Frage: Wie halten Sie es mit der Transparenz, welche Vergütung erhalten Sie jährlich und welche Nebenabsprachen gibt es bzgl. Büroausstattung, Dienstwagen, Spesenkonto etc.?

 

Im Zusammenhang mit Frau Rogg wurde auch laufend kritisiert wie schlecht dagegen die Menschen mit Behinderung/Handicap, die bei der bzw. für die wfbm arbeiten bezahlt werden.

Frage: Welche Bezahlung erfolgt für die Ihnen anvertrauten Menschen, gibt es einen offiziellen Mindestlohn, eine Vergütungstabelle nach Schweregraden usw.?

 

Herzlichen Dank vorab für eine zügige Beantwortung. Dieses Mail geht in Kopie an Frau Katrin Susanne Gems zur Kenntnisnahme. Sie gehört zum DUISTOP-Team.

 

Gruß

 

DUISTOP

Michael Schulze

MSV will aufsteigen – was auch sonst? Und die Stadt soll Spielerhandel unterstützen.

Ich bin kein Fussballkenner, auch nicht in Bezug auf den örtlichen MSV. Was Ingo Wald, MSV-Präsident, nun aktuell der WAZ in einem Interview sagte, kann ich aber so nicht unkommentiert stehen lassen.

Es geht dabei nicht ums Spielerische.

Zum einen geht es um fehlende Beträge die der MSV nun weiterhin auftreiben muß, weil Gelder durch den Abstieg aus der 2. Liga wegfallen – u.a. Sponsorengelder.

Deshalb spricht er im Interview von einer Elefantenrunde aus Vertretern der Stadt Duisburg, städtischen Unternehmen, Unternehmen aus der freien Wirtschaft. So will Wald wahrscheinlich Geld generieren und so würde sich die angespannte finanzielle Lage (Schulden von rund 1,5 Mio. EURO) irgendwie entspannen.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/duisburg/msv-praesident-ingo-wald-wir-wollen-aufsteigen-id226365455.html

Wer aber seitens der Stadt und städtischen Unternehmen vor Ort war wurde nicht gesagt. Obwohl Wald selbst an einer Stelle von Transparenz sprach. Und diese Transparenz wünsche ich mir auch, wenn ich den Eindruck gewinne die Stadt und städtische Unternehmen springen hier in die Bresche. Man ist dem Verein doch schon großzügig entgegengekommen.

Den zweiten Punkt den ich kritisiere ist die unverhohlene Art wie man sich als Ausbildungsverein geriert, was per se nicht schlecht ist und auch dem sportlichen Grundgedanken entspricht, sich tatsächlich aber, wie Wald zum Besten gibt, als Händler sieht(Zitat): … Damit können wir Transfererlöse erzielen. Wenn wir Spieler entwickeln und gewinnbringend verkaufen, …

Mir ist natürlich klar, dass im Profifussball Menschen gehandelt werden. Und das enorme Summen fliessen. Von mir aus, kann ich eh nicht verhindern und muß jeder selbst wissen, ob er sich handeln lässt. Ich möchte aber nicht, dass sich die Stadt(bzw. Städte) und städtische Unternehmen daran beteiligen. Das können gerne die privaten Unternehmen oder private Investoren mit privaten Risiken tun.

Ich möchte nicht dass die Stadt Duisburg ein System unterstützt, dass derartige Auswüchse auch noch fördert. Das kann sie u.U. gerne machen, wenn andere unterentwickelte und unterfinanzierte Bereiche wie z.B. in der Bildung oder auch im Sport für die weniger Priviligierten dauerhaft gut aufgestellt sind.

Es kann nicht sein dass ein Verein, nur weil dieser ohne nennenswerten Nachweis zum Aushängeschild deklariert wird, Mittel erhält um mit Menschen Geld zu verdienen, die im Zuge dessen dann auch noch woanders (in einem anderen Verein, in einer anderen Stadt) zum Einsatz kommen.

Dem MSV gönne ich alles erdenklich Gute, aber ich habe den Eindruck hier geht es um die völlig falschen Ziele. Wenn man sich ein Stadion mit all den Kosten an den Hals hängt sollte man dies auch mit allen Konsequenzen langfristig bedenken. Abstiege im Fussball sind nun mal möglich und sportliche Talsohlen muß man durchschreiten können. Wenn dann die notwendige Kohle fehlt muß man eben kleinere Brötchen backen. Dass dann die Kosten erdrückend werden, weiß jeder der sich in dem Bereich tummelt. Dass die Stadt oder städtische Unternehmen in die Bresche springen kann und darf nicht sein. Wie so oft dürften hier aber die Verträge so bekloppt bescheuert ausgetüftelt sein, Verein, Stadiongesellschaft und noch ne Gesellschaft und noch ne Profi-Mannschaftsgesellschaft und wer weiß was sonst noch, dass die Stadt gar nicht anders kann.

Und dann noch ein Link der auch lieber MSV-Trainer wäre als OB.

Flaggenhissung „Mayors for Peace“ am 8. Juli 2019

Nicht nur die Klimakatastrophe bereitet den Menschen viele Sorgen, sondern auch der Aufrüstungskurs der Großmächte und die ungehemmten Waffenexporte zu den Kriegsschauplätzen dieser Erde machen keinen Halt vor der Vernunft.
Auch in Duisburg können wir ein Zeichen setzten für eine Politik, die zum Frieden führt.

Die „Mayors for Peace“ hissen weltweit am 8. Juli jeden Jahres ihre Flagge als Erinnerung an die völkerrechtliche Verpflichtung zur vollständigen Abrüstung aller Atomwaffen. Weltweit über 7.500 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – davon mehr als 550 aus Deutschland – werden auch in diesem Jahr sichtbare Zeichen für die Abrüstung aller Nuklearwaffen setzen. Der IGH (Internationale Gerichtshof in Den Haag) stellte am 8. Juli 1996 fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung aller Staaten dazu besteht, eine nukleare Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle herbeizuführen.
Mit der Abrüstung der Mittelstreckenraketen 1988 sind die Arsenale der alten Atomwaffen nicht ganz verschwunden. Durch die nukleare Teilhabe im Rahmen der NATO liefert auch Deutschland weiterhin Infrastruktur für solche Massenvernichtungswaffen. Deutsche Soldaten üben den Einsatz von Atomwaffen. Die Atombomben in Büchel sollen von reinen Fallbomben in lenkbare sogenannte „Präzisionswaffen“ umgerüstet werden. Ramstein, die Frankfurt US-Air-Base, die Kommando-Zentralen Stuttgart, Kalkar und bald auch Ulm sind fester Bestandteil der US- und NATO-Kriegsführung. Sie machen Deutschland sowohl zu einem potentiellen Akteur als auch zu einem potentiellen Kriegsziel.

Mit der Kündigung des INF-Vertrages durch die Vereinigten Staaten von Amerika und durch die Russische Föderation wird erneut der Start für einen neuen atomaren Rüstungswettlauf gegeben, der im Besonderen die Europäischen Staaten im Konfliktfall zu Opfern expansiver Militärpolitik degradiert. Jedoch kommt es nun umso mehr darauf an, deutliche Zeichen für eine nukleare Deeskalations-Politik zu setzen!

Mit der Kampagne „Mayors for Peace“ und dem „Flaggentag“ kann ein aktiver, zivilgesellschaftlicher Beitrag geleistet werden, dass auch in Duisburg ein solches Zeichen für eine Abrüstungspolitik gesetzt wird. Jede/jeder in Duisburg kann sich aktiv beteiligen, wenn die Hoffnung auf eine nukleare Abrüstung durch unser Engagement international zur Durchsetzung gebracht werden soll. Schon Willy Brand, ehem. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, bemerkte treffend: „Der Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“.

Deshalb rufen wir auf zur Teilnahme an der Veranstaltung „Flaggentag“ im Rahmen des Aufrufs „Mayors for Peace“ am 8. Juli 2019, 14:45 Uhr, vor dem Hauptportal des Duisburger Rathauses. Die Veranstaltung findet in Absprache zwischen dem Oberbürgermeisterbüro und dem Friedensforum Duisburg statt. Herr Osenger (stellvertretender Oberbürgermeister) wird dem Flaggentag beiwohnen.

Jürgen Hagenguth
für das Friedensforum Duisburg

Sommerloch-Mimimi vom Verein „Wirtschaft für Duisburg“

Mit bedeutungslosen Sätzen wie „nicht die Frage ob, sondern wie“ füllt die RP anscheinend das beginnende Sommerloch und das mit einem Thema das wahrlich nicht unwichtig ist.

Jutta Stolle, Vorstandsmitglied des Vereins Wirtschaft für Duisburg und im Hauptberuf Direktorin Gesellschafter | Ansprechpartnerin Gesellschaftliches Engagement bei Haniel

https://www.haniel.de/verantwortung/ansprechpartner/

fabuliert ebenso bedeutungslos von „nachhaltige und dauerhafte Strategie und Umsetzung, um die Stärken“ blablabla, usw., wie immer, alles schon tausendmal gehört, gelesen, wen interessierts …

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Schwächen Duisburgs und sein schlechtes Image.

Aber statt Ross und Reiter mal zu nennen bzw. konkrete Ideen und Vorschläge zu machen verliert sie sich bzw. man sich im Einerlei von neuem Logo und Stadtmarketing sowie Workshops. Fehlt nur noch ein Pakt.

Ganz ehrlich, was soll denn auch von der „alten“ Duisburger Elite kommen, die sich ja eigentlich wünscht alte Zustände zu behalten und alles unverändert zu lassen? Erneuerung geht nur mit Verlusten einher.  Und die würden auch sie treffen.

Da könnte es ja mal sinnvoll sein, wenn ein Duisburger BigPlayer wie Haniel etwas in die Waagschale wirft, z.B. finanziell. Und auch die anderen BigPlayer dazu auffordert. Daneben sollten diese BigPlayer den Versaubeutlern von der SPD und CDU mal den Marsch blasen, die nämlich ebenso am Erhalt des Status Quo interessiert sind. Ich sage nur Klimanotstand vs. Klima-Hassenichgesehen. Ergebnis: 0:1 für Hassenichgesehen von SPD und CDU.

Und ganz ehrlich, die notwendigen Veränderungen stehen uns erst noch bevor, jetzt beim Logo und Stadtmarketing ein wenig rumzubasteln führt nur dazu, dass man ablenkt von den eigentlichen Problemen, unnötig Geld ausgibt und Aktionen vortäuscht, die aber in 2-3 Jahren schon wieder neu überdacht werden müssen, weil die Wirklichkeit uns dann alle überholt hat.

Gerade jemand wie Stolle von Haniel müsste ahnen was läuft und was noch kommen wird:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/verkaufte-anteile-haniel-und-metro-leiten-das-ende-einer-konzern-aera-ein/22954698.html?ticket=ST-3517792-K9LbjBNzuUIjGbalhZKm-ap6

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/metro-der-fatale-fehler-der-haniel-milliardaere-a-1225012.html

Haniel einst mit Kohle gross geworden und dann mit der Metro ein Flaggschiff des deutschen Handels besessen, die inzwischen zu einem Kaufobjekt eines tschechischen Jung-Milliardärs geworden ist (vgl. Karstadt und österreichischer Jung-Milliardär), dürfte um schmerzliche Veränderungen und Einschnitte wissen.

Die Zeiten der alten Industrien sind endgültig vorbei und ein Blick in diverse Arbeitsmarktstudien (ich erwähnte es schon mehrmals) hinsichtlich der Logistik-Jobs dürfte auch das derzeitige Wirtschafts-Surrogat von Kohle und Stahl in Duisburg demnächst verblassen lassen.

Also nicht Logistik, nicht CallCenter, nicht Banken werden Jobs von Morgen schaffen sondern HighTech, KI, SmartCity, Klima und Umwelt.

Aber es werden weniger Jobs. Also muß man auch anfangen die Sozialsysteme umzustellen, was Duisburg nicht alleine wuppen kann. Ich sage nur 2025: Dann kommen die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre sukzessive ins Renten- und Pensionsalter. Und wir haben jetzt schon Fachkräftemangel. Ev. werden aber durch die Digitalisierung nicht mehr so viele Leute gebraucht, nur wer bezahlt dann die vielen Rentner und Pensionäre die auch noch immer älter werden?

Handel, Logistik und alles rund ums Auto werden ihre tragenden Bedeutungen verlieren, z.B. der Gesundheitsmarkt, der Handwerksbereich werden boomen, wenn man es denn richtig anfängt und endlich beginnt. Auch in Duisburg.

Diskussionen um Bäume sind daher sehr sinnvoll, denn sie sorgen für eine lebenswerte und gesunde Stadt. Der Erhalt alter Industrien und Geschäftszweige ist weniger wichtig, denn sobald ihre Vertreter erkennen wie sie mit dem Einsatz von Robotern statt Menschen Geld sparen können, wird ihr ewiges Totschlag-Argument von der Arbeitsplatzsicherung und -schaffung zur Makulatur.

Fazit: Erst wenn man die Stärken und Schwächen Duisburgs offen benennt, sowie die Änderungsverhinderer auflistet und „angreift“, sprich Ross und Reiter pro Erhalt des Status Quo und eines Weiter-So-Wie-Bisher klar definiert, wird man das Image und wird man die Bedeutung Duisburgs nachhaltig ändern können.

Es wird dann Verlierer geben, aber auch Gewinner.