Kurz vor der Wahl scheint alles möglich

Der Hafen wächst und wächst und deshalb sollen nun wahlwerbewirksam die drängendsten LKW-Probleme in Rheinhausen/Friemersheim angegangen werden. Drei unterschiedlich grosse Parkplätze für Nacht- und Wochenend-Warteplätze will die Stadt schaffen und Aufenhalts- und Duschräume für die Fahrer sollen die ansässigen Logistiker „liefern“.

So die neuesten Verlautbarungen aus dem Hause Link.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-will-lkw-verkehr-mit-konzept-in-den-griff-kriegen-id230247602.html

Na, dann wird man aber in den betroffenen Wohngebieten echt erleichtert sein. Und wenn dann auch noch das smarte LKW-Leitsystem mit App  in dreihundert Sprachen funktioniert und die Fahrer abkassiert werden, ist die Welt in Ordnung.

Deshalb kann der Hafen einfach munter weiter wuchern. Bis eben die nächsten Probleme auftauchen. Und das werden sie. Zumal ja auch nicht klar ist, dass so ein Leitsystem wirklich funktioniert. Besser wäre also wenn die Empfänger oder Versender von Waren Ihrerseits die Stellplätze auf ihren Geländen bereitstellten.

Ich gebe nämlich mal Folgendes zu bedenken. Nur mal so angedacht, ein LKW-Fahrer braucht einen Stellplatz, schaut in die App und sieht, da ist noch einer frei. Also fährt er los und stellt erst kurz vor seinem Eintreffen fest, der Platz ist gerade besetzt worden. Diesen Vorgang nehmen wir rein rechnerisch hundert Mal an oder tausend Mal!? Denn es werden ja nicht so viele Stellplätze vorhanden sein wie LKW-Fahrer sie brauchen. Und natürlich nicht unbedingt  in der Nähe des Abhol- bzw. Aufladeortes.

Ich sag mal: Viel Spaß. Am Ende hat man ev. eine smarte Leuchtturmprojekt-App, aber nicht die Lösung für das eigentliche Problem.

Schlichtweg besteht das darin, dass aus dem ehemals trimodalen Hafen ein zu zu 80% monomodaler Hafen geworden ist. Und die Logistikfirmen haben die Problem samt der Folgekosten einfach der Allgemeinheit überlassen.

Die drohen wahrscheinlich mit Weggang und Wegzug und damit indirekt mit Arbeitsplatzverlusten und Steuerausfällen. Ob aber wirklich so viele Vollzeitarbeitsplätze verloren gingen, wage ich mal zu bezweifeln. Bei derart vielen SubSubSub-Vertragspartnern wird der eigentliche Arbeitsplatz wahrscheinlich nicht bei uns, sondern irgendwo in Süd-Ost-Europa wegfallen. Was er aber auch nicht wird, denn der süd-ost-europäische Arbeitgebende, dessen Personal  und Equipment(LKWs, Hubgeräte wie Ameisen etc.) sind ja bei der Kundschaft flexibel vor Ort. Er kann seinen Sitz auch im Urwald haben oder auf dem Mond, Hauptsache die Personalkosten und Arbeitsverträge werden in dem Land zugrunde gelegt in dem sie am vorteilhaftesten sind.

Macht die internationale Reederei-Branche schließlich auch so.

Fazit: Würde man all die Entstehungskosten(= Fördergelder) und die Folgekosten usw. mal einpreisen in die angebliche Erfolgsgeschichte des Hafens, die uns ja seit 20 Jahren vorgekäut wird, kommt dabei ev. nur ein schlechter Deal heraus.

Hoffentlich bezahlen die Logistikfirmen wenigstens die App!?

 

 

DVG-Verluste wie in Stein gemeisselt und Marcus Wittig meisselt mit

Anläßlich der neuerlichen Änderungen an den ÖPNV-Fahrplänen, anläßlich des gestiegenen Wasserverbrauchs während er letzten Wochen und anläßlich der Auswirkungen von Corona auf das laufende Geschäft, hat sich kürzlich Marcus Wittig, Vorstand der DVV und auch verantwortlich für die Tochter DVG, in der RP geäussert.

Was mich am meisten beschäftigt sind nicht die teils immer noch unzureichenden Fahrpläne etc., sondern die Arroganz mit der einer der bestbezahltesten Manager einer städtischen Beteiligung sich die DVG-Verluste unabänderlich schönredet.

Innerhalb des DVV-Konzerns schreibt die DVG-Tochter ständig rote Zahlen. Da stellt man sich schon die Frage, ob einer wie er das DVG-Dilemma nicht beenden kann.

Doch Wittig meint „Nein“. Das liege schon an den Infrastrukturkosten. So würde ein Diesel-Bus im Durchschnitt 350.000 Euro kosten, ein Elektro-Bus rund 750.000 EURO. Dazu kämen die Wartungskosten. Usw. blablabla … Aber, so seine Entschuldigung, Bus und Bahn gehören nun einmal zur Daseinsvorsorge.

Was bedeuten soll: Egal was es kostet und welche Verluste entstehen, Busse und Bahnen müssen sein. Da kann man nix machen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-dvv-chef-marcus-wittig-ueber-den-neuen-oepnv-fahrplan_aid-52764309

Das sieht eine renommierte Unternehmensberatung aus München ganz anders, wenngleich ich deren Ansichten nicht ausnahmslos teile. Ich habe dazu ganz andere Ideen, die u.a. vom gemeinschaftlichem Einkauf mehrerer Städte sowie einem ruhrgebietsweiten ÖPNV ausgehen.

https://www.rolandberger.com/de/Publications/%C3%96PNV-kann-durch-neue-Technologien-deutlich-rentabler-werden.html

In Sachen DVV/DVG und Wittig stelle ich mir rückblickend den Ablauf seines Bewerbungsgesprächs vor. Auf der einen Seite der OB und seine Mannen die den Bewerber Wittig auf Herz und Nieren löchern.

„So Herr Wittig, nun zum leidigen Thema DVG und bitte verzeihen Sie uns, dass wir Sie damit überhaupt behelligen. Mit der DVG fahren wir buchstäblich jährlich Verluste ein , wie wollen Sie das ändern? Immerhin zahlen wir Ihnen ein fürstliches Gehalt!“

Antwort Wittig: „Gar nicht, ist halt so, müssen Sie mit leben. Basta, aber trotzdem will ich mein Geld.“

„Okay, das verstehen wir, Sie sind engagiert. Wann können Sie anfangen?“

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-so-viel-verdienten-manager-der-stadt-2018-mehr-id228270061.html

Fazit 1: Die Verluste der DVG sind anscheinend derart zementiert, was dazu führt, dass jeder der sich daran versucht von vorneherein die beste Entschuldigung für sein Versagen gleich parat hat. Es ist eben ein Naturgesetz, dass der ÖPNV nur Miese macht.

Fazit 2a*: Das Schöne an Holdinggesellschaften und -strukturen ist, dass man Erträge und Kosten schön brav verteilen und aufteilen kann und damit Managergehaltssprünge und – boni immer an die gewinnträchtigen Unternehmensteile koppeln kann.

Fazit 2b*: Würde man nun hingehen und Managergehaltssprünge und – boni an die DVG-Ergebnisse koppeln, würde sich wohl kein Manager mehr finden lassen. Oder aber die DVG macht plötzlich Gewinne, dafür jedoch eine andere Holdingtochter nicht mehr, was man eben nicht so schlüssig naturgesetzlich begründen kann.

 

*ganz vereinfacht dargestellt

Mülheim: Parteiloser Kandidat Bilo spricht Tacheles

Weil Links Wahlschachzug 2017 ihm zu einer Amtszeit von acht Jahren verholfen hat, findet am 13. September in Duisburg keine OB-Wahl statt. Anders als in den meisten anderen Städten und Kommunen, so auch in Mülheim. Dort wollen 10 Kandidaten*innen zur OB-Wahl antreten. U.a. auch der parteilose Unternehmer Horst Bilo.

Der hat sich nun erstmals zu einigen brennenden Themen geäussert und Tacheles geredet.

https://www.lokalkompass.de/muelheim/c-politik/ob-kandidat-bilo-nimmt-stellung-zu-politischen-entscheidungen_a1423296

Die von ihm vorgebrachten Kritikpunkte ähneln denen in Duisburg so dermassen frappierend, dass eigentlich nur ein einziger Schluß  daraus gezogen werden kann: Es muß ganz entscheidend mit der SPD zu tun haben, denn die sitzt auch in Mülheim seit Jahren an den entscheidenden Hebeln.

Bilo geht u.a. auf die Vorfälle um ein Bauprojekt …

… am Schlippenweg ein und nennt es ein weiteres Beispiel dafür, was in Mülheim ganz fürchterlich schief läuft. Zitat: „Das ist ganz genau das Vorgehen, das unsere schöne Stadt dahin gebracht, wo sie sich seit Jahrzehnten befindet: In einem Sumpf aus Filz und Milliarden-Schulden.“

Am Schlippenweg habe man den Preis ganz bewusst so niedrig angesetzt, dass der Stadtrat nicht gefragt werden musste. Laut Bilo wollten die Verantwortlichen alles still und heimlich und am besten ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit über die Bühne bringen. 4,7 Hektar(47.000 qm) für weniger als 500.000 Euro. Laut Bilo verkaufe Mülheim ständig seinen Besitz, aber an der Gesamtsituation verbessere sich nichts.

Für Bilo ist es auch kein Wunder, dass Mülheim zwei Milliarden Euro Schulden plagen. Was ihn besonders stört ist, dass es dafür kein Bewusstsein zu geben scheint. Verantwortliche machen seiner Meinung nach weiter wie bisher, ohne Ansätze,  dass jemand aus der Politik etwas daran ändern möchte.

Die zwei Hauptprobleme die Bilo sieht

Erstens das Posten-Geschacher und zweitens ständig defizitär arbeitende Gesellschaften mit städtischer Beteiligung sowie trotzdem fette Gehaltssummen.

Willkommen im Club Herr Bilo und viel Erfolg bei der Wahl.

 

Buchempfehlung: Die Elenden

Wir stehen womöglich vor einer schweren Wirtschaftskrise, die auch in Deutschland wahrscheinlich die Armut in ganz andere Dimensionen anwachsen lassen könnte. Das wird auch das Ruhrgebiet stark treffen.

Rechtzeitig kam vor einer Woche dieses Buch auf den Markt: Die Elenden – von der Zeit-Redakteurin Anna Mayr.

Sie beschreibt u.a. die Folgen von Armut: Freunde wenden sich ab, man kann am sozialen Leben nicht mehr teilhaben, ein oftmals trostloses Leben, denn in unserer Gesellschaft ist man, was man arbeitet.

Sie schreibt, dass um Armut herum eine blühende Industrie entstanden ist. Kinder- und Jugendhelfer, Streetworker, Heimerzieher, Sozialarbeiter — dieser soziale Arbeitsmarkt wächst immer weiter. Über 50 Milliarden Euro werden jährlich dafür ausgegeben — im Vergleich rund 30 Milliarden Euro für Hartz IV. Tendenz steigend.

 

 

SPD: Denn Sie wissen nicht was sie tun

Verstösst Sören Link mit seinem medialen Einsatz für die SPD gegen das Neutralitätsgebot, müsste er sich also als OB aus dem Wahlkampf werblich heraushalten?

Der politische Gegner, wie z.B. die FDP, ist natürlich der Meinung der OB würde sich nicht neutral verhalten. Das hatte die Regierungspräsidentin in Köln auch so gesehen, Gisela Walsken meinte allerdings mit ihrer Rechtsauffassung den eigenen SPD-Parteikollegen in Stolberg, Patrick Haas.

Merkwürdig ist an der Sache, dass die gute Frau die Vizechefin der hiesigen Duisburger SPD ist. Andererseits kann sie als Regierungspräsidentin in Köln ja keine kommunale Aufsichtswirkung in Duisburg entfalten.

https://www.aachener-zeitung.de/lokales/stolberg/haas-verstoesst-gegen-seine-neutralitaetspflicht_aid-51564957

Sie könnte natürlich auf den hiesigen OB und SPD-Genossen Link einwirken, aber dann hätte man in der Parteizentrale niemanden den man sonst abbilden könnte. Es kann eben nur einen geben.

Nach neuester Auskunft der SPD-Zentrale soll es sich aber auf dem Plakat gar nicht um Link handeln, sondern um Sarah Philipp mit einer Link-Maske. Na dann ist ja alles okay.

 

SPD-Genossen wie die Good-News-Wegelagerer

Mahmut Özdemir, der Duisburger Sunnyboy der SPD im Bund ist sich für nichts zu schade. Kaum dass es was Positives zu vermelden gibt, schon ist der fesche Mahmut zur Stelle. Und natürlich in Wahlkampfzeiten umso mehr, braucht man doch jede noch so tolle News für sein Renommee. So ähnlich wie Markus Söder der sich jederzeit als Corona-King und Supermacher aufspielt, aber in der Testpraxis versagt.

Beim neuesten News-Coup hat Özdemir, der natürlich gleich auch seine Bundeskollegin Bas ins Spiel bringt, so lange vor den Toren der Feuerwehr campiert und ausgeharrt bis ein neues Löschfahrzeug zu übergeben war.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2020/08/13/die-feuerwehr-duisburg-bekommt-ein-neues-loeschgruppenfahrzeug-finanziert-aus-bundesmitteln/

Dann sprang er aus dem Zelt und schrie: „IchIchIch war es der es möglich machte dieses wunderschöne neue Lösch-Fahrzeug hier in Duisburg übergeben zu können.“

In Wirklichkeit hätte sich auch Zwerg Nase hinstellen und Selbiges verkünden können.  Keiner von beiden hat(te) jedoch bei der Zuteilung der Fahrzeuge irgendwie seine Finger im Spiel.

Dazu genügt ein Blick in diesen Text:

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BBK/DE/2019/07/PM_Fahrzeuguebergabe_LF_KatS_Niedersachsen_u_NRW.html

Dort heisst es u.a. (Zitat): Der Bund übergibt die Löschfahrzeuge nach einem abgestimmten Schlüssel: Alle Bundesländer sollen möglichst gleichmäßig mit der ergänzenden Ausstattung versorgt werden. Die Innenministerien der Länder bestimmen dann selbst, bei welchen Kreis- und Gemeindefeuerwehren die Fahrzeuge stationiert werden.

Deshalb meine Empfehlung an Landtags-Sarah Philipp: Jetzt aber huschhusch in die Puschen und „IchIchIch habe dafür gesorgt, dass …!“ verkünden.

Wenn also demnächst mal wieder eine hochmoderne Furz-Kontroll-Laterne aufgestellt wird, dann ist bestimmt ein Genosse nicht weit und verteilt Zwiebeln und/oder Bohnen.

 

Initiative „Saubere Luft“ mit Maut-Idee für die Logistik

Offener Brief von Norbert Bömer, BI „Saubere Luft“

Jetzt wird es für die LKW-Lawine von Logport 1 in Richtung der beiden Autobahnen A40 und A59 ernst: Zwei Monate lang wird während der Bauarbeiten am Marientor die bisherige Zufahrt über die Brücke der Solidarität gesperrt, der komplette Verkehr wird über die L 473 zur A57 Richtung Krefeld-Gartenstadt geführt und kann dann über das Kreuz-Moers seine Fahrt Richtung Osten bzw. rechtsrheinisch Richtung Süden nehmen.

Für uns Umweltschützer aus Rheinhausen ist dies eine faustdicke Überraschung, die wir ausdrücklich begrüßen. Endlich wird mal zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger dem Logistik-Verkehr ein echter Umweg von ca. 20 km zugemutet. Die Alternative wäre ein vollständiger Verkehrskollaps in den Wohngebieten von Bergheim und Hochemmerich gewesen, besonders auf der Schwarzenberger- und Magarethenstrasse, sowie auf der frisch sanierten Friedrich-Ebertstrasse einschließlich der Stüning-Kreuzung. Auch die Bürger in Hochfeld können in diesen zwei Monaten aufatmen, dürfen die LKWs doch tagsüber und nachts nicht mehr über die Karl-Jarres-Strasse zur A59 donnern.

Natürlich ist jetzt der Zubringer L 473 extrem belastet, die LKW-Staus konnte ich schon beobachten. Sie gingen von der Kruppstrasse über die Gaterwegbrücke bis zur Kreuzung Bachstrasse/Rheingoldstrasse in Friemersheim. Diese Herausforderung sollten aber die Großlogistiker auf Logport 1 in gemeinsamer Kooperation kreativ annehmen und die LKW- Ströme zeitlich über den Tag steuern und in ihrem eigenen Interesse mit digitalen Hilfsmitteln auf Zeitfenster verteilen. Auch die Hafen AG dürfte daran ein geschäftliches Interesse haben.

Wahrscheinlich unfreiwillig belegt diese mit Bauarbeiten am Marientor begründete Verkehrsführung, dass der Bau einer durchgehenden Osttangente durch das Rheinvorland zur A40 ein Irrweg und vollständig überflüssig ist, dazu noch extrem teuer und zerstörerisch für Mensch und Umwelt. Auch wenn die große Koalition von SPD, CDU und Herrn Staake von der Hafen AG noch so sehr dafür trommeln.

Unsere Alternative ist ein seriöses digitales Konzept der Verkehrslenkung durch ein Mautsystem, welches für die LKWs die unerwünschten Durchfahrten und Parkaufenthalte in Wohngebieten extrem verteuert, im Vergleich zur erwünschten Routen über eigens dafür gebaute Zubringer wie z.B. die L 473. Unser Arbeitstitel für dieses Projekt heißt „City-Maut“. Ähnlich wie bei der LKW-Maut auf den Autobahnen benötige ich dafür keinen einzigen Polizisten. Kollege Computer ermittelt rechtssicher die Kosten und die Großlogistiker bis hin zu den armen Schluckern der scheinselbständigen LKW- Nomaden werden ganz schnell ihre Routen anpassen. Busse, Feuerwehr und Anliegerverkehre sind digital leicht rauszunehmen und das ganze ließe sich mit etwas politischem Willen innerhalb von zwei bis drei Jahren bestimmt realisieren.“

Kontakt:

Norbert Bömer, Bürgerinitiative „Saubere Luft“, Am Kruppsee 8, 47229 Duisburg, Tel. 01573 4 913 912

Mal ’ne gute Idee, wenn’s denn funktioniert.

OB Link und Digidez Murrack trumpfen derzeit mit einer ganzen neuen smarten Idee auf. Angesichts der Notwendigkeiten der Digitalisierung und der besonderen Umstände durch Corona haben beide aktuell neue Services auf www.duisburg.de angekündigt.

Man will künftig den üblichen Gang zu den Ämtern und Behörden quasi überflüssig machen. Naja, das ist in Wirklichkeit gar nichts Neues und nichts was sich die beiden ausgedacht haben, sondern lediglich eine bundesweite  Gesetzesvorgabe (Onlinezugangsgesetz) die es umzusetzen gilt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/serviceportal-der-stadt-duisburg-erspart-gang-zur-behoerde-id230208132.html

https://service.duisburg.de/login

Zu dumm, dass die Sache für beide auch noch weitere Schönheitsfehler hat. Erstens ist das wirklich Gute daran der zentrale Service des Landesportals auf www.servicekonto.nrw, also nicht von Duisburg, Link und Murrack.  Dort kann man sich nämlich gleich für ganz NRW registrieren, muß das also nicht mehr für jede Stadt und Kommune einzeln machen. Das erleichtert vieles, wenn man ev. mal umzieht usw.

Soll ja ab und zu vorkommen.

https://servicekonto.nrw/serviceaccount/

Zweitens ist das Ganze eine Hiobsbotschaft für den eh schon gebeutelten Handel und die Gastronomie, besonders in der City. Wenn immer weniger Leute raus müssen um zu Ämtern und Behörden zu gehen und zu fahren, dann gehen und fahren sie auch nicht mehr in die Stadt und kaufen weniger vor Ort ein.

Drittens werden die Parkgebühren- und Knöllchen-Einnahmen sinken, die ÖPNV-Umsätze sinken, usw. Das schlägt sich im Stadtsäckel nieder.

Andererseits ist das Ganze gut für die Umwelt, wenn sich manche Fahrt einsparen lässt.

Richtig interessant für das Stadtleben wird es dann, wenn immer mehr Leute auch noch im Homeoffice bleiben, wenn Homeschooling möglich ist und in Mode kommt, wenn einfache ärztliche Diagnosen per Videochat erfolgen.

Und: Spätestens jetzt dürfte auch dem dööfsten Kirchturmpolitiker auffallen, wie mit dem Einzug des Digitalen das Kartenhaus der bisherigen kommunalen  Insel-Glückseligkeit zusammenfällt.

Ich sehe jetzt schon die kommenden Online-Portale vor meinen Augen, wenn es jedermann und -frau möglich sein wird mit einer NRW-weiten Registrierung und wenigen Mausklicks sich das Beste vom Besten in den Kommunen herauszupicken ohne dafür jeweils dort erscheinen zu müssen.

Erstwohnsitz hier, Hundesteuer dort, Auto hier angemeldet, Firma dort.

Deshalb ist es gut, dass Link und Murrack besser nicht erzählen wie es möglicherweise weitergehen könnte und welche Auswirkungen bevorstehen, es könnte einige Leute beunruhigen. Das will ja niemand. Wobei ich auch nicht glaube, dass die beiden das Ganze mal zu Ende gedacht haben. Sie sind doch happy laufend frohe Botschaften verkünden zu können.  Zumal vor der Wahl. Das haben sie jahrelang trainiert und das hat immer funktioniert.

Deshalb schlage ich schon mal vorsorglich vor, die Stadträte abzuschaffen. Künftig kann sich nämlich die gesamte Bürgerschaft, einmal auf dem NRW-Portal ordentlich registriert, am gesamten politischen Entscheidungsprozess beteiligen und dem OB und seinen Mannen die Aufträge erteilen wie er was LEBENSWERT umzusetzen hat.

Link ist ja ein lupenreiner Demokrat, das wird er sicherlich toll finden. LACH-KICHER-BRÜLL.

 

 

6-Seen-Wedau: 300,400 und in Bestlagen auch 1.000 EURO pro qm – Wir haben es ja.

Gerade verkündet die Gebag anläßlich der Erschließung des Neubaugebietes Am Alten Angerbach, dass 50mal mehr Interessenten als Grundstücke vorhanden sind, da wird auch schon der nächste Immo-Hammer pressemässig rausgehauen. Immerhin will man das Gelände auch dieses Jahr erneut auf der EXPO REAL ganz dolle präsentieren.

In 6-Seen-Wedau werden die Grundstückpreise nämlich zwischen 300 und 400 EURO und in Bestlagen, welche das auch sein mögen, bis zu 1.000 EURO pro qm betragen. Ich wette demnächts kommt heraus, dass sich bereits jetzt  1.000mal mehr Interessenten als Grundstücke im Vergabepool der Gebag befinden.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/immobilien-das-kostet-bauland-im-begehrten-6-seen-wedau-id229426258.html

Investoren werden sich also wahrscheinlich schon jetzt die Händchen wund reiben und Bernd Wortmeyer wird in den Himmel aufgenommen. Er darf, wenn alles glatt geht, künftig unweit von Gott sitzen. Halleluja.

Rein rechnerisch kommen auf künftige Bauherren und -damen folgende Kosten zu (Beispielsrechnung mit einer 100 qm Fläche in EURO):

Grundstück                                                                             40.000,–

Baukosten (2 Etagen, Garage, Garten etc.)   400.000,–

Notar, Grundbuch, etc.                                                      10.000,–

Grunderwerbssteuer (6,5%)                                           2.600,–

Macht schlappe 452.600 EURO für ein kleines Eigenheimchen, wenn man selbst bauen würde oder bauen lässt. Wie die Konditionen im Falle eines Vollerwerbs nach kompletter Fertigstellung aussehen könnten, sei dahingestellt. Dafür stehen die Neubauten schön alle in Reih und Glied, eng an eng, mit Blick in Nachbars Schlafzimmer inkl. Geräuschkulisse. Das Nachbarsgestöhne beim Babymachen wird dann natürlich von den neuesten Strassen-Laternen der Marke „OB LINK LUX 2020 VISION“ aufgenommen und ausgewertet. Schon am Tag darauf gib es dann Post vom Gynäkologen und vom Gleitmittelhändler.

Und wenn künftig in der Gegend der Eismann dreimal klingelt, dann könnte es auch der Zwangsversteigerer sein, der schon mal umhergeht um all die Häuschen mit einem kleinen Kreuzchen zu markieren die in Bälde unter den Hammer kommen, weil die Hypothek nicht mehr zu stemmen sein wird.

Die vielen finanziell Unterprivilegierten aus dem Duisburger Norden liegen derweil rund um das Gelände in den Büschen oder am Zaun und lachen sich kaputt.

Fazit: Bei den qm-Preisen macht es Sinn Investor zu sein und in die Höhe zu bauen, dann regnet’s Kohle. Nur komisch, dass Link meinen Vorschlag gemäß GO §24 auch in 6-Seen-Wedau (so wie auf der Duisburger Freiheit) einen Bürgerfonds aufzulegen seit Monaten nicht den Rat einbringt.

 

Nachtrag:

In dem ursprünglichen Beitrag gab es zwei falsche Berechnungen, der Grundstückskaufpreis und die Steuer wurden für das obige Rechenbeispiel zu hoch angesetzt. Sorry dafür.

 

 

OB Link: … wie wichtig Grün in der Stadt ist. Ja sicher, und nachts is‘ kälter als draussen.

Nachdem die DVG das erste Wartehäuschen weit und breit mit einem grünen Dach versehen hat, konnten die Verantwortlichen natürlich nicht anders als sich freuen wie die besten Umwelt- und Klimaschützer schlechthin.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-dvg-baut-erstes-begruentes-wartehaeuschen-der-region-id230156896.html

10qm Grossstadt-Dschungel(???) auf dem Wartehäuschen an der Steinschen Gasse, nahe beim Rathaus(!!!), gaben auch dem Umweltfreund Number One Sören Link endlich mal wieder die Gelegenheit ’nen schmierig-schleimigen Spruch abzusondern, für den man ihn eigentlich dauerhaft in den Rathauskeller versetzen müsste.

So hat er laut WAZ angeblich verkündet wie wichtig Grün in der Stadt sei. Tja, die vielen Bäume die er und seine Umweltkumpels in den letzten Jahren in der City und im Stadtgebiet haben umsäbeln lassen, sind anscheinend irgendwie vergessen worden. So darf deshalb auch munter Stuss geredet werden, es ist ja Wahlkampf und da werden solche Dinge auch schon mal im Eifer des Gefechts vergessen.

Schön wäre es, wenn sich Link demnächst mal auf die Neubauten am Bahnhof schwingen und uns mitteilen würde, ob er seine grünen Bemühungen auch dort auf den Dächern hat walten bzw. wachsen lassen. Ich vermute mal nein.

Weshalb auch der Versuch ein Wartehäuschen mit 10qm-Dachfläche zu einem Riesending und Dschungel zu machen genauso witzig bzw. verlogen ist, wie die Behauptung Wirtschaftsdez. Andree Haack würde arbeiten für sein Geld oder Sarah Philipp hätte auch nur irgendwas für Duisburg bewirkt.