City-Befragung: Die meisten in der City kommen aus der City

Mit fast 84 Prozent gaben Passanten bei einer aktuellen Befragung in der City an, auch von dort zu kommen. Mit anderen Worten, nur 16 Prozent kommen aus Vororten oder aus Nachbarstädten in die City. In Essen liegen die Werte bei ca. 72:28.

Dies ergab eine Befragung die die Verwaltung vor der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für die Innenstadt durchführen ließ.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/innenstadt-in-duisburg-passanten-kritisieren-parkplaetze-und-einkaufssortiment_aid-38701345

Während in den letzten Jahren die Innenstadt-Pakt Veranstaltungen und ihre Protagonisten immer positive Resumees zogen ist diese Befragung eher ernüchternd.

Und die Passantenfrequenzen, die für die Königstrasse die höchsten Werte aufweisen, wenn wundert’s, weisen für Münzstrasse und Sonnenwall sehr schwache Werte aus.

Messergebnis samstagsmittags auf der Königstrasse: 5.711 Personen/Stunde

Allerdings ist die Königstrasse im Vergleich zu Frequenzen in TOP-Einkaufsstrassen in Deutschland auch eher bescheiden frequentiert.

Einer der Hauptkritikpunkte der Befragten war die mangelnde Sauberkeit in der City. Jaja, wie schrie mir eine Teilnehmerin auf der letzten Innenstadt-Pakt-Veranstaltung von links ins Ohr: „Duisburg hat die sauberste Innenstadt In Deutschland.“ Wer’s weiterhin glaubt wird selig.

Auch die Begrünung lasse zu wünschen übrig. Aber wurde nicht bei der letzten Innenstadt-Pakt-Veranstaltung gerade das Thema besonders herausgestellt weil sich zig Fachleute zig Monate genau damit beschäftigt hatten?

Stahlfusion abgesagt: Angst geht um beim ThyssenKrupp-Personal

Nun ist es offiziell: Aufgrund von Einsprüchen aus Brüssel wurde die geplante Fusion der Stahlsparte von ThyssenKrupp mit Tata Steel abgesagt. Die Belegschaft ist verunsichert, weil gleichzeitg der weltweite Abbau von 6.000 Arbeitsplätzen angekündigt wurde – davon allein 4.000 in Deutschland. Das läßt auch für Duisburg nichts Gutes erahnen. Einen Plan B nach dem Scheitern der Fusion scheint es aktuell nicht zu geben und die mit der Fuison einhergehende Arbeitsplatzgarantie für zumindest einige Jahre ist nun auch Makulatur.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/thyssenkrupp-duisburger-stahlwerker-sind-richtig-sauer-id217193259.html

OB Link wird angesichts der aktuellen Entwicklung mit den üblichen Sprüchen bzw. Begriffen zitiert:

-grosse Sorge um den Stahlstandort Duisburg = natürlich, was denn sonst, echt gefühlsecht

-Vorwärtsstrategie = natürlich, denn  wer spricht schon von Rückwärtsstrategie

-Stahl hat in Duisburg Zukunft = natürlich, durchhalten-durchhalten-durchhalten

Die NRZ-Redakteurin ist in ihrem Kommentar da schon ein wenig forscher:

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/jetzt-muessen-neue-ideen-fuer-duisburg-her-nicht-morgen-id217196453.html

Nur leider kommt so ein Kommentar eigentlich ein paar Jahre zu spät. Man entwickelt am besten Ideen dann, wenn man merkt, dass sich was anbahnt und nicht erst dann, wenn das Kind quasi schon in den Brunnen gefallen ist.

Wie oft habe ich schon die Monostruktur in Duisburg angemahnt, die da heisst: Logistik? Oft.

Wie oft habe ich schon darauf hingewiesen, dass sich in Kürze auch dort die ersten Probleme aufgrund der Digitalisierung einstellen werden, was vor allem die Arbeitsplätze angeht? Oft.

Wer was Neues aufziehen will, was auch angesichts der Digitalisierung und Globalisierung Bestand haben soll, muß sich auf seine Stärken konzentrieren und muß Wahrheiten ungeschönt aussprechen. Ausserdem muß man extrem flexibel sein und ständig sich selbst kritisch bewerten.

Die Zeit der vielen gutbezahlten Arbeitsplätze in den ehemaligen Grossindustrien Kohle und Stahl – besonders in Duisburg und auch im Ruhrgebiet – ist endgültig vorbei. Hier wird abgewickelt, nicht entwickelt.

Duisburg hat sich jahrelang seit Beginn des Verfalls der Grossindustrien -ebenso wie das Ruhrgebiet- einem Strukturwandel verschrieben, der lediglich aus Makulatur bestand, aus einem schönen Anstrich jedoch ohne handfestes Konzept für künftige Entwicklungen im Bereich der Unternehmensansiedlungen und Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen.

Millionen, wenn ncht Milliarden, sind über die Jahre sinnlos versickert und verpulvert worden.

Duisburg hat eine ausgezeichnete Lage an zwei bedeutenden Flüssen, es liegt mitten in Europa, liegt in einem infrastrukturell erschlossenen Ballungsraum, hat zahlenmässig eine ausreichend grosse eigene Bevölkerung, viel abwechslungsreichen Flair und ausreichend Immobiliensubstanz für alle möglichen Zwecke. Eine UNI, einen Hafen, eine Oper, eine Fussballmannschaft (noch) in der 2. Liga, ein Stadion, eine Regattabahn, Sportleistungszentren, …

Eigentlich alles zusammen -plus noch viel mehr- ein ausgezeichneter Mix mit dem man was anfangen könnte, wenn man es nicht Dilettanten machen liesse.

Leider basteln diese Dilettanten schon viel zu lange herum, ohne ein wirkliches Konzept zu haben. Sie haben meist nur Leuchttürme, die sich letztlich oftmals nur als Funzeln erweisen. Und sie werden für ihre uneingehaltenen Versprechen nie zur Rechenschaft gezogen.

Bevor man allerdings ein Zukunftskonzept für Duisburg aufstellt, muß man erstmal wissen was hier tatsächlich alles läuft. Und genau da liegt der Hund begraben.

Diese Informationen erhalten wir aus gutem Grunde nicht. Duisburgs Entwicklung scheitert daran, dass zu viele Leute an ihrer eigenen Besitzstandswahrung interessiert sind.

Und: Es ist z.B. lukrativer und sicherer in eine Partei wie die SPD einzutreten und dort Karriere zu machen, ev. auch durch Wechsel in die Stadtverwaltung oder in irgendwelche unsinnigen und „schein-notwendigen“ Beteiligungsfirmen der Kommunen, als sich z.B.  selbstständig zu machen. Mal abgesehen davon, dass sich unheilige Seilschaften entwickeln und keiner  aufmuckt, weil er ja so dankbar sein muß. Kritik ist aber fundamental für Fortschritt – und Demokratie.

Wenn es besser ist in die Verwaltung zu gehen, als sich auf dem freien Markt zu behaupten, dann kann man an wenigen Fingern abzählen wohin das letztlich führt.

Die absolute Verschlankung und Vereinfachung der Stadt-Verwaltung, Transparenz und Bürgerbeteiligung (inkl. Kritiküben und -aushalten) sind die drei wichtigsten Schritte um etwas bewirken zu können, wenn es um ein Zukunftskonzept geht.

Alles weitere wird sich dann entwickeln. Unbequeme Wahrheiten gehören dazu. Zuerst wird man deshalb ein tiefes Tal der Tränen durchschreiten bis es wieder aufwärts geht.

Politik von heute würde das nie sagen bzw. zugeben, denn dann wäre die Wahl oder Wiederwahl in Gefahr.

Datenschutz: Vorsicht bei US-Beteiligungen an deutschen Firmen

Wie man gestern von plusminus(ARD) erfahren konnte

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/industriespionage-100.html

gibt es zwei sogenannte „Acts“ in den USA (Patriot Act und Cloud Act) der amerikanische Firmen dazu verpflichtet Daten sozusagen „abzuliefern“ oder zugänglich zu machen.

Das wirkt sich natürlich auch auf US-Firmen aus die an deutschen Firmen beteiligt sind.  Wenn man seine Daten auf einem Server einer deutschen Firma „lagert“ (Cloud Service) und die hat einen amerikanischen Gesellschafter, dann ist das Risiko hoch, dass die Daten nicht sicher sind bzw. weitergereicht werden.

Das bekommen Industriefirmen zu spüren deren Know How womöglich in Gefahr ist und in die Hände von US-Konkurrenten gelangt, aber eben auch wir Normalverbraucher.

Wenn aktuell die Stadt Duisburg im Rahmen von SmartCity mit einem privaten Partner die DataCenter Rhein Ruhr GmbH gründet, dann sollte man darauf achten, dass der private Partner möglichst keinen amerikanischen Gesellschafter hat.

Digidez Murracks Aussage, dass die Daten sicher seine weil man Server in Deutschland hat, wirkt jetzt noch ein bisschen mehr wie „keine Ahnung hat der Mann“. Ich hatte es aber schon diverse Male vorweggegriffen.

Aber Hauptsache man nimmt PR-süchtigerweise als SmartCityDuisburg an einem eGovernment-Wettbewerb teil

http://www.egovernment-wettbewerb.de

der von CISCO gesponsort wird.

Es lebe der Schwachsinn!

Partnerschaft Deutschland GmbH – Beratungsaufträge „ausscheibungsfrei“!!!???

Es gibt Vorgänge die die meisten in Duisburg überhaupt nicht mitbekommen. So wahrscheinlich auch die Beteiligung der Stadt an der Partnerschaft Deutschland GmbH (PD-G) mit Sitz in Berlin. Die Firma die hauptsächlich dem Bund gehört, berät anscheinend besonders Kommunen. Deshalb hat im Februar 2019 auch die Linke im Rat der Stadt Duisburg eine Anfrage gestellt:

Seiten 144 und 145

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1620272&type=do

Die Antwort seitens der Stadt fällt ziemlich lapidar aus. Das soll hier aber weniger mein Thema sein.

Interessanter finde ich die Geslschaftsstruktur der PD-G:

Da tauchen neben den erwartbaren Bundesländern auch einige Kommune auf, aber auch die Republik Zypern.

Nichts gegen die Republik Zypern, aber was hat Zypern als Gesellschafter da zu suchen? Zuletzt habe ich von Zypern gehört im Zusammenhang mit dem Sitz von Gesellschaften und Anwälten die grosse Immobilienportfolios in Deutschland besitzen und bei denen man erst durch Recherchen dahinter kommt, wem die Immobilien eigentlich gehören.

Ganz besonders bemerkensert finde ich auch die Werbung der PD-G die ankündigt(Zitat): „Öffentliche Gesellschafter beauftragen uns im Rahmen der Inhouse-Beratung >>ausschreibungsfrei<< – schnell und unkompliziert.“

https://www.pd-g.de/ueber-uns/management-und-gremien/aufsichtsrat/

Soso, ausschreibungsfrei – inhouse. Aber IHR wisst schon, dass es gesetzliche Vorgaben für Ausschreibungen von Kommunen gibt. Ist das etwa eine Möglichkeit diese gesetzlichen Vorgaben zu umgehen, in dem sich Kommunen selbst als Berater betätigen in dem sie sich an einer Beratungsfirma beteiligen?

Na dann gründe ich mal flugs ein Finanzamt.

Und vielleicht sollte die PD-G auch noch Amazon und die NSA als Gesellschafter gewinnen.

Mal was anderes, aber genauso so merkwürdiges: Wer am Dienstag den Frontal21-Beitrag im ZDF über Umsatzsteuerkarussells in Deutschland und Europa  gesehen hat, hat sicher auch mitbekommen, dass den Behörden und der Politik das Ganze mindestens seit 20 Jahren bekannt ist.

Aber am 26.5. ist ja Europa-Wahl da kann man dann seinem Unmut so richtig Luft machen und all die wählen die das Ganze endlich mal beenden. Vorschläge gibt es nämlich. Nur umgesetzt werden sie nicht.

Stattdessen wird zugelassen, dass sich auch Terror dadurch finanziert, aber wir stellen ja jetzt Poller auf. Mein Fresse ist das alles total irre und wir werden komplett verarscht.

SmartCityDuisburg: Parteilose Ratsfrau hat gute Idee – die Stadt nur miese Antworten

Das SmartCityDuisburg-Projekt der Stadt (www.duisburgsmartcity.de – die Domain www.smartcityduisburg.de gehört ja mir(AUTSCH)) laviert so vor sich hin. Da gibt es viele unsinnige Ankündigungen und Ideen wie die Vermessung von öffentlichen Gebäuden von innen sowie die Ermittlung der Rattenpopulation im Abwassersystem unter der Stadt (Scherz!).

Deshalb hatte im Februar Britta Söntgerath, parteiloses Ratsmitglied eine gar nicht mal so schlechte Idee.

Sie schlug vor einen Beirat aus der Bürgerschaft zu bilden der die SmartCity-Vorhaben laufend „begleitet“ und ev. voranbringt. Da das Thema eh wichtige Aspekte der Bürgereinbindung und -beteiligung berücksichtigen sollte (opendata, e-government, digitale Formulare, Bürgerkonto usw.), was aber die Stadt(Link, Murrack & Co) eher nicht so gerne gestatten würde, sind die Antworten auf Söntgeraths Fragen dementsprechend beschissen. Aber lesen Sie selbst:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1620272&type=do

auf den Seiten 146 und 147

 

Yo man, ich steh auch auf Duisburg!

Mit einem Kurzclip auf FACEBOOK machen derzeit der OB, eine Handvoll People samt 117 leerer weisser Stühle Werbung für die 117 freien Jobs in der Verwaltung, die anscheinend keiner haben will.

https://www.facebook.com/stadt.du/videos/2266587670271360/

So erhalten z.Z. auch die Angestellten der Stadt bei ihren mtl. Gehaltsabrechnungen einen Brief mit der Bitte bei Verwandten und Bekannten mal nachzufragen, ob sie jemanden kennen der einen kennt der einen kennt.

Bei der hohen Zahl an Arbeitssuchenden im Jobcenter dürfte das Ganze eigentlich kein Problem sein. Denke ich. Nur irgendwas scheint zu klemmen.

a) Die Anforderungen sind zu hoch. Kann ich mir nicht vorstellen!

b) Die Arbeitssuchenden sind ungeeignet. Alle?

c) Die Bezahlung ist zu schlecht. Dafür aber ist der Job sicher!

d) Man braucht ein Parteibuch? Kann durchaus sein.

e) Man hat es mit merkwürdigen Kollegen zu tun die irgendwie frustriert wirken. Durchaus ebenfalls möglich.

f) Man hat Angst vor dem Paternoster und sucht verzweifelt die Knöpfe für die Stockwerke und die Tür die sich nicht schließt. Kann sein.

g) Man darf seine Haustiere nicht mitbringen. Schade.

h) Man muss in das Büro von Frau Kopka und auch noch mit ihr sprechen. Ich bewerb mich mal.

i) Man produziert nicht genug Speichel um bestimmte Leute zu ertragen. Der Mund bleibt trocken weil man ständig mit offenen Mund staunt wie bekloppt die sind. Dat isset.

Enzweiler der grosse Echauffierer und Kritiker in Sachen wfbm

Es gibt Typen die sind immer dann mit guten Ratschlägen bei der Hand, wenn das Kind im Brunnen liegt.  Die stehen dann am Brunnenrand und rufen runter: „Hey Du kleines blödes Arschloch, Du hättest Dich nicht so weit nach vorne beugen dürfen.“

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/duisburg-roselyne-rogg-betrug-100.html

Zitat Rainer Enzweiler(CDU):

Die Punkte, die jetzt im Rechnungsprüfungsbericht stehen, hätten schon viel früher dem Aufsichtsrat mitgeteilt werden können.“

Tja, und es gibt Typen die sitzen jahrelang an vorderster Front im Rat und haben scheinbar jahrelang  nicht einmal nachgefragt wie es denn um die städtische Beteiligung bei der wfbm bestellt ist. Typen die sich aber ansonsten um jeden Scheiss kümmern, weshalb sie in diversesten Gremien sitzen. Die im Hauptberuf Notare und Anwälte sind, aber die scheinbar irgendwie doch nicht so richtig funktionieren, wenn es um die Wahrung der Interessen derer geht die sie eigentlich vertreten müssen/sollen/wollen.

Zur Erinnerung: Das sind wir alle.

Typen die z.B. im Verwaltungsrat(VR) der Sparkasse sitzen und die, wenn man sie fragt an welchen Schulungen/Weiterbildungen sie denn teilgenommen haben nicht antworten.

Das kann man gut verstehen, a) weil sie so viel wichtigere Dinge zu tun haben und b) weil die Schulungen/Weiterbildungen eben sehr selten sind und wenn, dann auch noch sämtlichst von der Sparkassen-eigenen Akademie durchgeführt werden.

Wie dann der VR einer Sparkasse kritisch sein kann, ist mir ein Rätsel.

 

Ist Mülheim noch zu retten? Oder sollte man es besser aufteilen?

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, MBI, www.mbi-mh.de

Nach der Alibi-Veranstaltung zur Grundsteuererhöhungsorgie(+ 39%) gestern in der Realschule Stadtmitte müsste man als Fazit eigentlich am ehesten darüber nachdenken, wie diese kleine Großstadt  inmitten von größeren Großstädten am sinnvollsten auf die Nachbarstädte aufgeteilt werden könnte. Etliche Probleme würden dann von selbst reduziert. Die Stadt mit der höchsten NRW-Pro-Kopf-Verschuldung hat nämlich erkennbar kein irgendwie geartetes Konzept, wie sie mit ihrer Extrem-Verschuldung auch nur auf das Niveau der anderen verschuldeten Ruhrgebietsstädte herunter kommen will.

Eine Dame brachte es auf den Punkt, als sie feststellte, der Hauptmangel bestehe im vollständigen Fehlen jeder Zukunftsvision. Ein älterer Herr, der selbst schon über 60 Jahre Mülheimer ist, wollte wissen, ob er denn seinen Kindern und Enkeln zum Wegzug raten solle, wenn eine Gesundung und Sanierung der desolaten Stadtfinanzen auf Jahrzehnte hin bereits unmöglich sei.

Ansonsten stellten der Kämmerer (lang und breit), sowie die Vertreter der Kenia-Koalition, die mit dem Beschluss zu der exorbitanten Grundsteuererhöhung um 39% vielen Bürgern überfallartig massiv vor den Kopf gestoßen hat, den Beschluss dazu als alternativlos hin und der Kämmerer war sich nicht einmal zu schade, das auch noch als Quasi-Wohltat hinzustellen, denn man habe verhindert, dass der Grundsteuerhebesatz sogar von 640 auf 1.100 oder mehr % angehoben werden müsste. Na denn …

Die Aula war nur etwas mehr als zur Hälfte gefüllt und davon viele Ratsmitglieder. Das verwunderte wenig, denn eine solche Bürgerversammlung wäre vor der Ratsentscheidung im Dezember, auch noch per Tischvorlage, sinnvoll gewesen. Doch egal, denn viele anwesende Bürger zeigten in ihren Beiträgen ein zumeist hohes Maß an Sachkompetenz.

Doch in Mülheim sind nicht nur die Finanzen zerrüttet, auch die lokale Demokratie hat schon länger einen Tiefpunkt häufig unterschritten.

Wenn z.B. der Mülheimer Rat aufgeteilt würde auf fiktiv z.B. die BV 8 in Essen, die BV 4 in Oberhausen und die BV 5 in Duisburg o.ä. könnte einiges Geld gespart werden und der Wiederbelebung der schwer kränkelnden Mülheimer Demokratie könnte das nur guttun.

Doch: Die Vorstellung, MH-Styrum käme zu OB-Styrum, MH-Dümpten z.T. zu Borbeck und der Rest zu OB, Broich/Speldorf zu Duisburg, Mintard zu Kettwig, Saarn/Selbeck zu Ratingen, Heißen/Heimaterde zu Essen usw., ist „natürlich“ z.Zt. noch völlig unrealistisch, halt nur eigentlich …

P.S.:
Aus der Innenstadt als Rest könnte man eine Art Freiluftmuseum machen, wo Studiengruppen und Delegationen von nah und fern demonstriert und erläutert werden könnte, was und wie man fast alles in der Stadtplanung falsch machen kann. In der VHS in der MüGa und in der HRW-Hochschule könnten dann im Anschluss Visionen einer zukunftsfähigen Stadt entwickelt werden.

Neues Mercatorviertel soll Luxusviertel werden

Jedenfalls wenn es nach Rainer Enzweiler(CDU) geht und deshalb wurde einem Antrag der Linken, verteidigt von den Grünen, gestern im Rat auch nicht stattgegeben. Die Linken nämlich forderten einen angemessenen Anteil an sozialem Wohnungsbau im neuen Wohn-Viertel in der Nähe vom Rathaus. Die Grünen schlossen sich dem an und es stand die Zahl von 30% Anteil im Raum.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-rat-macht-weg-fuer-mercatorquartier-frei_aid-38607615

Dem entgegnete Rainer Enzweiler, ein Mann der sich gut im Immobiliensektor auskennen dürfte, Duisburg hätte laut Wohnbericht zu wenig Luxuswohnungen.

Tja, da muß man sich erst mal die Frage stellen warum das denn so ist? Vielleicht gibt es eben keine Nachfrage danach. Und wenn man sich den aktuellsten Wohnbericht anschaut(2017 von der Stadt selbst verfasst) – auf Seite 7

https://www2.duisburg.de/micro2/wohnen/medien/bindata/Wohnbericht2017Endversion.pdf

dann erfährt man aber auch auf der selben Seite im nächsten Absatz, das verschweigt der CDU-Mann, dass  sich durch die Entmischung von teuren und preiswerten Wohnraum auch die Personengruppen entmischen, was zu einer sozialen Spaltung führt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Herr Enzweiler gerne mit allem umgibt was sich in Duisburg als Oberklasse geriert und dass ihm die sozial Schwachen ziemlich am Arsch vorbeigehen. Nur sollte er nicht seine persönlichen Vorlieben über die Entwicklung der Stadt stellen.

Die selbe Argumentation gibt es meines Wissens nach auch für die Pläne in 6-Seen-Wedau. Zumindest soll auch dort der Anteil an sozialem Wohnungsbau eher marginal sein.

Fällt Ihnen auf liebe Leser, dass es scheinbar für die „Reichen und Schönen“ auch besonders gute Wohnlagen geben muß. In der City neben dem Rathaus, in Wedau am Wasser und im Grünen.

Baut doch Luxuswohnungen in Marxloh! Das wertet gleich mal den Stadtteil auf.

Und warum können andere Städte einen 30%igen Anteil an sozialem Neubau beschliessen, nur Duisburg nicht?

Wie schreibt Herr Krützberg im Wohnbericht-Vorwort (Zitat Auszug):

… unmittelbaren Zusammenhang des „Sozialen“ und des „Wohnens“.
Und das aus gutem Grund, denn Wohnraum sollte kein Wirtschaftsgut wie
jedes andere sein. Wohnen bietet Schutz, Sicherheit, Gemeinschaft
und Heimat.
Klatschen Sie sich das mal an Ihre goldene Klowand Herr Enzweiler.
Und noch etwas: Mir ist prinzipiell jeder finanzschwache Ex-Stahlarbeiter nebenan lieber, als jeder Banker der sich mit CUM EX und/oder CUM CUM bereichert hat und vor lauter Kohle nicht laufen kann.

Nicht lesen wenn Du AnhängerIn einer demokratischen Partei bist!

Oberstes Ziel der DUISTOP-Initiative ist die 100%ige-Transparenz von Politik und Verwaltung.

Das bedeutet, dass BürgerInnen jederzeit informiert werden oder sich informieren können, was in Verwaltung und Politik passiert. Ohne Wenn und Aber. Vollumfänglich, zeitnah und barrierefrei.

Und sie können gemäß gesetzlicher Bestimmungen und Verordnungen auch während der Legislaturperiode laufend an Entscheidungen mitwirken, Ideen einbringen usw. ohne dass man ihnen dafür einen Platz am runden Tisch einräumt.

In Kürze stehen Europawahlen an. Ein Erfolg der Rechtspopulisten wird wahrscheinlich sein, ihr Anteil an Mandaten wird grösser werden, ihr Einfluss auf uns alle wird steigen.

Auch stehen Landtagswahlen im Osten an die schon jetzt den steigenden  Einfluss von rechts zeitigen.

Viele Leute fragen sich wie konnte das passieren? So schnell, so durchdringend. Ein Grund mag die Flüchtlingskrise sein, aber für mich gibt es einen wesentlich entscheidenderen Grund. Es ist das flächendeckende Versagen der demokratischen Parteien die Bürger tatsächlich mitzunehmen, ihren Wählerauftrag zu erfüllen und demokratisch zu agieren.

Und das ganz besonders auf lokaler Ebene, wo die wenigen unabhängigen bundesweiten kritischen Medien nicht ganz so genau hingucken, wo sich aber das tägliche Leben größtenteils abspielt. Die lokalen Medien sind eher ein Abklatsch derer die gerade vor Ort politisch das Sagen haben. Kritische Distanz oder Korrektiv: Fehlanzeige. Kein Wunder, dass der Begriff Lügenpresse so schnell wieder salonfähig wurde.

Vielmehr  haben die vorgeblich demokratischen Parteien es geschafft die Wähler so zu vergrätzen, dass diese sich aus Frust eigentlich nur für „nicht wählen“ oder „Protest wählen“ entscheiden können. Mit einer echten Wahlentscheidung hat das alles aber nichts mehr zu tun. Man sollte sich für Politiker entscheiden können weil sie was Positives bewirken und möglichst viel Negatives verhindern.

Es ging und geht den demokratischen Parteien aber scheinbar nur noch darum, besonders auch im lokalen Bereich, ihre über die Jahre erworbenen  Pfründe und Einflussspären zu sichern und zu halten. Diese sind ja auch bedroht von den vielen neuen Parteien und einer breiten Parteien- aber nicht Politikverdrossenheit.

§38 des Grundgesetzes spielt bei Stadträten scheinbar gar keine Rolle. Hinterzimmervorentscheidungen werden nachwievor fraktionsweise selbst für die kleinsten Angelegenheiten durchgedrückt.

Demokratischer Diskurs ist mit Bürgern und innerhalb von Parteien mit Mitgliedern scheinbar unerwünscht. Alibiparolen sollen da einlullen, wo echte Taten fehlen.

Niemand steht auf und sagt im Rat „Ich mach den Scheiss nicht mehr mit.“ Die meisten erkennen den Scheiss noch nicht mal.

Eine Partei ist wie ein Wirtschaftsunternehmen, hierarchisch strukturiert, sonst würde sie nicht funktionieren. Und das am besten bis in die kleinste örtliche Kapillare. Je weiter oben man in der Hierarchie steht -auch lokal- umso weniger  transparent darf man sein. Denn Intransparenz ist ein Machterhaltungsmittel.

Doch Transparenz ist in der Demokratie von absolut grundsätzlicher Bedeutung. Wer sich ihr als Verantwortlicher verweigert, sich ihr entgegensetzt oder versucht sie herabzusetzen ist meines Erachtens nicht demokratisch.

Auch das Gedusel um rechts, links, Mitte, liberal, christlich  usw. geht mir ziemlich auf den Kecks. Bei den meisten demokratischen Parteien findet man von allem etwas, nur eben nie etwas wirklich Wahrhaftiges und Überzeugendes was denen nutzt die sie vertreten (wollen). Wohl aber ihnen selbst und besonders ihren Protagonisten sehr zum Wohle gereicht.

Allein die Tatsache, dass sich in Deutschland der grösste Niedriglohnsektor Europas etablieren konnte, in manchen Städten 25% der Kinder in Armut leben, Mobilfunkabdeckung löchrig wie ein alter Strumpf daherkommt,  dass ein Arbeitsminister erst jetzt endlich die Paketkonzerne in die Haftung für die Schweinereien der SubSubSubunternehmen nehmen will, dass amerikanische Internetgiganten sich eine Dreck um Datenschutz und Steuern kümmern, dass ein Autohersteller betrügen darf ohne wirklich bestraft zu werden, dass eine Ministerin Beratungsleistungen ohne echte Auftragsregularien vergeben kann, dass Schulkinder für Klimaschutz auf die Strasse gehen müssen, dass drei-vier Agrar-Lobbyisten ausreichen um weiterhin Tiere zu quälen, mit Gülle unser Wasser zu versauen und immer noch Großgrundbesitzer Subventionen erhalten, dass europäische Waren den afrikanischen Kontinent überschwemmen und die Migration anheizen, dass die Mieten explodieren, dass das Risiko der Altersarmut stetig steigt, dass Cum Ex und Cum Cum möglich war oder noch ist und dass sich das alles auf die kleinsten lokalen Ebenen auswirkt, zeigt doch wie leer die politischen Phrasen sind. Kein Wunder dass manch einer am Stammtisch nach dem starken Mann ruft.

Eine Partei vllt. deshalb zu wählen weil man sie immer gewählt hat oder weil der oder die Vorsitzende besonders beliebt und nett ist, ist meines Erachtens besonders gefährlich, weil zum demokratischen Politikbetreiben mehr gehört als marginale Politindizien wie Aktivitäten kurz vor Wahlen oder schöne Bildchen mit lachenden Kids. Die Würdigung dieser Banalitäten haben wir uns viel zu lange geleistet.

Schreiben Sie die Politiker, Bürgermeister, Bezirksvertreter und Stadträte direkt an und fragen danach was sie tatsächlich leisten oder geleistet haben. Kein könnte, würde, sollte.

Fragen Sie was sie für die Demokratie konkret tun. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und lassen Sie mich wissen wie zufrieden Sie mit der Transparenz sind die Ihnen entgegengebracht wird! Ich mache es öffentlich.

Sie haben die Pflicht Fragen zu stellen und das Recht Antworten zu erhalten.

Wer intransparent ist und damit Herrschaftswissen anhäuft, verheimlicht und verteidigt, weil er eben an der Quelle sitzt, der verdient es nicht wiedergewählt zu werden.