Neues Mercatorviertel soll Luxusviertel werden

Jedenfalls wenn es nach Rainer Enzweiler(CDU) geht und deshalb wurde einem Antrag der Linken, verteidigt von den Grünen, gestern im Rat auch nicht stattgegeben. Die Linken nämlich forderten einen angemessenen Anteil an sozialem Wohnungsbau im neuen Wohn-Viertel in der Nähe vom Rathaus. Die Grünen schlossen sich dem an und es stand die Zahl von 30% Anteil im Raum.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-rat-macht-weg-fuer-mercatorquartier-frei_aid-38607615

Dem entgegnete Rainer Enzweiler, ein Mann der sich gut im Immobiliensektor auskennen dürfte, Duisburg hätte laut Wohnbericht zu wenig Luxuswohnungen.

Tja, da muß man sich erst mal die Frage stellen warum das denn so ist? Vielleicht gibt es eben keine Nachfrage danach. Und wenn man sich den aktuellsten Wohnbericht anschaut(2017 von der Stadt selbst verfasst) – auf Seite 7

https://www2.duisburg.de/micro2/wohnen/medien/bindata/Wohnbericht2017Endversion.pdf

dann erfährt man aber auch auf der selben Seite im nächsten Absatz, das verschweigt der CDU-Mann, dass  sich durch die Entmischung von teuren und preiswerten Wohnraum auch die Personengruppen entmischen, was zu einer sozialen Spaltung führt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Herr Enzweiler gerne mit allem umgibt was sich in Duisburg als Oberklasse geriert und dass ihm die sozial Schwachen ziemlich am Arsch vorbeigehen. Nur sollte er nicht seine persönlichen Vorlieben über die Entwicklung der Stadt stellen.

Die selbe Argumentation gibt es meines Wissens nach auch für die Pläne in 6-Seen-Wedau. Zumindest soll auch dort der Anteil an sozialem Wohnungsbau eher marginal sein.

Fällt Ihnen auf liebe Leser, dass es scheinbar für die „Reichen und Schönen“ auch besonders gute Wohnlagen geben muß. In der City neben dem Rathaus, in Wedau am Wasser und im Grünen.

Baut doch Luxuswohnungen in Marxloh! Das wertet gleich mal den Stadtteil auf.

Und warum können andere Städte einen 30%igen Anteil an sozialem Neubau beschliessen, nur Duisburg nicht?

Wie schreibt Herr Krützberg im Wohnbericht-Vorwort (Zitat Auszug):

… unmittelbaren Zusammenhang des „Sozialen“ und des „Wohnens“.
Und das aus gutem Grund, denn Wohnraum sollte kein Wirtschaftsgut wie
jedes andere sein. Wohnen bietet Schutz, Sicherheit, Gemeinschaft
und Heimat.
Klatschen Sie sich das mal an Ihre goldene Klowand Herr Enzweiler.
Und noch etwas: Mir ist prinzipiell jeder finanzschwache Ex-Stahlarbeiter nebenan lieber, als jeder Banker der sich mit CUM EX und/oder CUM CUM bereichert hat und vor lauter Kohle nicht laufen kann.