Flughafen Essen/Mülheim: Essener SPD sieht keine Mehrheit für Ausbau des Flugbetriebs

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, Fraktionssprecher MBI, Mülheim

WAZ Essen: https://www.waz.de/staedte/essen/essener-spd-sieht-keine-mehrheit-fuer-ausbau-des-flugbetriebs-id228153257.html

Die Diskussion um den Erhalt des Flughafens Essen/Mülheim nimmt wieder Fahrt auf.

Essen. Mülheim heizt die Debatte um den Erhalt des Flughafens an. Die CDU hat die Wende vom Ausstieg bereits vollzogen. Die SPD hält aber daran fest …“

Im September sind Kommunalwahlen und wie gefühlt seit 100 Jahren wird der Fluglandeplatz Essen-Mülheim als Wahlkampfthema aus den verschieden-bunten Hüten gezogen. Und wie bereits mindestens 10 bis fast unendlich mal steht die Mülheimer SPD gegen die Essener SPD, die Mülheimer CDU gegen  die Essener CDU, „die Stadt“ Mülheim gegen „die Stadt Essen“ oder wer bzw. was auch immer.

Mal unabhängig davon, dass beide Räte mit sehr großen Mehrheiten und nach jahrelangem Gequäle 2010 den Ausstieg beschlossen hatten, war damit das Kapitel nicht erledigt, denn der heimliche Mülheimer Stadtchef Dönnebrink, mitunter auch als Nebenkanzler bezeichnet, wollte 2016 mit einem Gutachten alles wieder aushebeln. Das aber misslang. Und nun, just auch noch zu Zeiten propagierter Flugscham allerorts, macht der „Nebenkanzler“ den nächsten Großangriff.

Vehikel wie jedes Mal seit zumindest 2001: Verlängerung der Wüllenkemper-Verträge, quasi-Ewigkeitsgarantie für den Mini-Fluchhafen in der Nähe des großen Flughafens und die Neuauflage (auch zum mindestens 10. Mal) des Traums von der „kleinen Düse“, wofür aber immer noch erst ein teures ILS (Instrumentenlandesystem) installiert werden müsste. Doch auch bei Gewerbeflächenwünschen am Flughafenrand kommt nichts richtig in die Pötte, weil die zänkischen Städte Essen und Mülheim zwar den „interkommunalen“ B-Plan H 17 vor vielen Jahren beide beschlossen hatten, sich aber gegenseitig blockieren. Das ist halt so, wenn eine Weltstadt wie Mülheim glaubt, …

Zur Erinnerung aus 2016: „Fluchhafen Essen/Mülheim ffff. mit Endlosschleifen?

Dauerzankapfel Flughafen Essen/Mülheim: Ausstieg bald oder 2024 oder 2034 oder …. – das ist die Frage, wie bereits 1994, 2001, 2010, 2016 …..? The same procedure as every year?
http://www.mbi-mh.de/2016/04/24/fluchhafen-essenmuelheim-ffff-mit-endlosschleifen/

Darin auch: Einige Stationen der leidvollen letzten 30 Jahre Geschichte dieses Fluglandeplatzes, der schon sehr lange seine glorreichen Zeiten der 20er und 30er Jahre weit hinter sich hat, nichtdestottrotz aber einen hohen emotionalen Stellenwert vor allem in Mülheim hat.

Alle Möglichkeiten, die Ruhrhöhen wirklich und anders zum Wohle des gesamten westlichen Ruhrgebiets zu nutzen, wurden ein ums andere Mal vertan wie z.B. die einst angedachte Klima-Expo. Ob mit oder ohne den Mini-Flugbetrieb, das Gelände ist klimatisch sicherlich zu bedeutend, um es z.B. für große Logistikunternehmen o.ä. zupflastern zu lassen. Dennoch gäbe es sicherlich andere zukunftsweisendere Nutzungsmöglichkeiten. Es muss ja kein Dauer-Ed Sheeran-Konzert sein, aber …

Es wird sich aber wenig tun, zumindest solange im Mülheimer Kirchturm nur die eigenen Glocken geläutet und gehört werden wollen.

 

 

 

 

SPD und CDU sind keine Opfer des ÖPNV-Desasters

Wenn die RP heute titelt „SPD und CDU wollen Nachbesserungen …“ in Sachen ÖPNV, dann klingt das so als könnten sie nichts dafür, dass inzwischen soviel berechtigte Kritik am geänderten Fahrplan stadtweit aufgekommen ist.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-spd-und-cdu-wollen-nachbesserungen-beim-nahverkehrsplan_aid-48367237

Im Artikel wird dann schon -mehr oder weniger- deutlich, was ich auch letztens schon kritisiert hatte. SPD und CDU sind mit ihrer Ratsmehrheit 2017 die Verursacher des Problems geworden, als sie über den geänderten Nahverkehrspaln abstimmten. Und stellen sich anscheinend nun, mit Pressehilfe, als die mit Engagement und Lösungen dar.

Angeraten ist, sämtliche Pressemedlungen und sonstigen Verkündungen genauer zu lesen und  unter dem Gesichtspunkt „mögliche Wahlwerbung“ abzuwägen. Fakenews gibt es auch im Kleinen.

Wenn man liest in welchem Zustand die Feuerwehren sind dann fragt man sich nach Geisteszuständen

Und zwar nach den Geisteszuständen der hier Verantwortlichen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/unzumutbare-zustaende-in-duisburger-feuerwachen-id228152179.html

Da werden Wohnungen und Häuser wegen Brandschutz geräumt, und zwar teilweise so ruckzuck, dass man sich fragt, ob das tatsächlich derart geschehen muß. Oder wurde und wird hier nur bedingungslose Sicherheitsverantwortung gespielt und vorgetäuscht?

Da wird ein Drittligist problemlos mit Steuergeld gerettet, was Herr Enzweiler von der CDU gestern in einer Mail an DUISTOP als notwendiges Invest in die Sportinfrastruktur bezeichnete.

Da sind Schulen in erbärmlichem Zustand, aber man macht sich laut Gedanken über den Zuzug von Besserverdienenden in Wedau und darüber ihnen ein tolles Wohnambiente am Wasser zu verschaffen.

Da denkt man laut über ein neues Stadtverwaltungsgebäude nach.

Dieses Jahr jährt sich zum 10. Mal das LoPa-Unglück, was wohl immer noch nicht genug Mahnung in puncto Sicherheit war?

Und dann unzumutbare Zustände an Feuerwachen, die doch mit zum Wichtigsten der Sicherheits- und Daseinsfürsorge gehören.

Gehts noch?

Wie gut, dass wir das modernste Löschfahrzeug ELW2 unser eigen nennen können. Immerhin gut für fünf Einsätze p.a.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburger-feuerwehr-stellt-neues-einsatzleitfahrzeug-vor_aid-48248037

Doch auch das kann passieren.

https://www.wp.de/staedte/duisburg/neues-loeschfahrzeug-passt-nicht-durchs-tor-der-feuerwache-id226903365.html

 

Die Aurelis, die Gebag und der Haack-Haken (Teil 2)

Wie peitscht man Vorhaben durch Bezirksvertretungen und durch den Rat? Nun das ist ganz einfach, man wartet bis kurz vor der jeweiligen Sitzung und übergibt kurzfristig den Volksvertretern einen Riesenstapel an wichtigen  Unterlagen die alle relevant sind um eine Entscheidung zu treffen.

Oder man wartet bis keine Zeit mehr bleibt, Druck aufgebaut wird und Weihnachten sowie Jahresschluß drängen, wie im Falle MSV-Stadiondach Ende 2019.

Kein Volksvertreter muckt auf um nicht blöd aufzufallen, liest den Riesenberg an Unterlagen nicht oder nur partiell, geschweige denn dass er das alles versteht, und entscheidet so wie alle anderen bzw. so wie der Vorbeter es vorgibt.

Dazu hat mir „jemand(m,w,d)“ mal aktuell die Unterlagen fotografiert, die er gestern erst für eine Sitzung am 23. Januar in Sachen 6-Seen-Wedau erhalten hat. Lesen Sie deshalb auch Teil 1!

Lustig ist das Ganze jedenfalls nicht, weil ich finde, dass hier eklatant demokratische Verhaltensregeln missachtet werden, selbst wenn diese nirgendwo explizit niedergeschrieben sind.

Auch lokale Volksvertreter  brauchen ausreichend Zeit sich auf Entscheidungen vorbereiten zu können, zumal bei der Komplexität, selbst wenn der ein oder andere bereits in der Sache nicht gänzlich unvorbereitet ist, aber viele Gesichtspunkte beachtet werden müssen.

So muß ja auch ausreichend Zeit sein sich noch sekundärer Quellen zu bedienen und eigene Recherchen anzustellen.

Testweise würde ich daher mal einen Beschluß irgendwo „unterpflügen“ bzw. einfügen, der die Ratsleute zum Tragen von kurzen roten Hosen verpflichtet. Mal gucken ob der durchgeht.

 

 

 

Die Aurelis, die Gebag und der Haack-Haken (Teil 1)

Stellen Sie sich vor Sie haben in Duisburg an zwei besonders guten Stellen in der Mitte und im Süden jeweils unbebaute im Prinzip sofort zur Verfügung stehende Großgrundstücke – Filetstücke sozusagen.

Die LageLageLage ist, wie der Immo-Profi sagen würde, TOP. Nur irgendwas stimmt nicht mit den Ex-Bahn-Grundstücken. Die liegen seit Jahren brach und sind schlußendlich in die Hände der örtlichen, städtischen, wiedererstarkten Wohnwirtschaftsfirma, die sich nun Flächenentwicklerin nennen darf,  gelangt. Es ist noch nicht lange her, da schien sie an einer Überheblichkeit im Innenhafen pleite zu gehen, nun hat sie über 400 Mio. EURO Kredite an den Hacken. Nicht so schlimm, die Bürgerschaften dafür tragen ja wir alle.

Nun verkündet heute in dem gesamten Spiel, also mittendrin, der Wirtschaftsdez. Andree Haack ganz unschuldig naiv, dass man nun endlich verkünden könnte, dass die Aurelis für satte 70 Millionen nun eine Polizeihochschule auf der Duisburger Freiheit baut.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-freiheit-baubeginn-fuer-polizeihochschule-im-maerz-id228145921.html

Jene Aurelis, die als Quasi-Nachfolgerin alle Bahnkonversionsflächen von der Bahn übernommen hatte, und auf beide oben genannten TOP-Flächen, wie heute die Gebag und OB ständig betonen, vollen Zugriff hatte.

Die eine Fläche in der Mitte, „Duisburger Freiheit“ genannt, schob die Aurelis kurz vor der LoPa überraschenderwiese und trotz eines Letter-Of-Intents mit der Stadt (unter Sauerland, 2008) an Krieger rüber. Die Stadt verzichtete damals aufs Vorkaufsrecht auch wegen Risiken die Dressler den Ratsleuten eindringlich vorkäute.  Auf einem gewissen Teilstück baute die Aurelis allerdings vor kurzem noch das LANUV. Eventuell als Kompensation für den entgangenen Neubau der Sparkassenakademie.

Und wie der Zufall es will, fast genau dasselbe passiert im Süden.  Die Aurelis hätte das Gelände, heute 6-Seen-Wedau, selbst entwickeln können, auch ein TOP-Gelände wie die Gebag und der OB ständig betonen, tut es aber nicht.

Wo ist also der Ha(ac)ken bzw. der Haack-Haken an all den schönen Verkündigungen und Leuchtturmversprechungen?

6-Seen-Wedau wird nun gandenlos auf Wahlkampf gepimt. Nahversorgungszentrum, Technologiezentrum. Später mal Wohnbebauung.

So wird natürlich auch bereits für die gesuchten Investoren für die kommenden vielen Wohneinheiten(geplant rund 3.000) die Infrastruktur bereitgestellt. Seit zwei Jahren hat man von Interessenten aber noch nie was gehört, und in den zwei Jahren ist man bereits zweimal auf der ExpoReal gewesen.

Dass in Wedau besserverdienende Düsseldorfer in den Genuss kommen sollen, die dann die Vorzüge von Wohnen am Wasser geniessen könnten, kann auch ein Rohrkrepierer werden. Die Gebag hätte Probleme an den Hacken, später wir, die Aurelis nicht.

Und auf dem Gelände am Bahnhof pimpt man bereits mit dem Gedanken eines neuen Verwaltungsgebäudes zusätzlich die Wahlstimmung. Ich wette das wird auch Aurelis bauen. Und dort wird eine neue City entstehen. Wenn man dann noch einen Blick von ganz oben auf beide Gelände wirft, kann man sich auch noch mehr vorstellen. Ich sage mal Verbindung!

Nochmals: Warum vermarktet Aurelis nicht beide Gelände vollkommen in Eigenregie, warum diese, ich nenne es mal so, Rosinenpickerei?

Sind beide Gelände wirklich frei von Bodenbelastungen? Warum muß die Gebag 100 Mio. in die Entwicklung in Wedau stecken, die Preise für Bodenentsorgungen auf entfernte Deponien sollen ja enorm gestiegen sein, aber in Wedau durch eine Lärmwallaufschüttung vermieden werden. Nun ist aber auch das laut letztem Bodengutachten nicht mehr notwendig.

Was genau hat die Gebag ev. an den Hacken, was die anderen nicht haben wollten oder konnten oder oder oder…?

Wieso wechselte Herr Linne rechtzeitig nach Duisburg, vorher mischte er u.a. bei NRW Urban mit, jener Landesgesellschaft die mit der DB auch in der BEG steckt, der Bahnentwicklungsgesellschaft die 6-Seen-Wedau früher unter ihren Fittichen hatte.

Und warum werden/wurden zur Aufwertung des Duisburger Nordens die Verwaltungsprestigebauten wie LANUV, Polizeihochschule und UNI-Campus usw. nicht dort gebaut?

 

Nachtrag: Die erste Fassung des Artikels enthielt die falsche Info, dass die neue Polizeihochschule in Wedau gebaut würde. Ich danke etlichen LesernInnen für den Korrekturhinweis.  Sie wird auf der Duisburger Freiheit gebaut, wie dem Artikel nun richtigerweise zu entnehmen ist.

 

 

Trainiere, gewinne, aber halt die Fresse! Wer Olympia an Rhein und Ruhr will sollte wissen, was …

… gestern der Spiegel berichtete. So verbietet der IOC SportlernInnen politische Äußerungen bei olympischen Wettkämpfen und Siegerehrungen, also genau dann wenn ihnen die stärkste Aufmerksamkeit zuteil wird und die mediale Reichweite einer Botschaft potentiell am grössten ist. Die Funktionäre wollen mittels Olympia anscheinend ungestört ihre eigene Politik machen, die AthletenInnen sind wohl eher nur Beiwerk.

https://www.spiegel.de/sport/olympia/die-ioc-richtlinie-nimmt-sportlern-das-recht-auf-meinungsaeusserung-a-f3b99791-24c8-48fb-92d6-9ae63d97ef10

Wenn sich jedoch bereits vehement Landespolitiker wie Armin Laschet für die olympischen Spiele 2032 an Rhein und Ruhr einsetzen, sollten  sie zur Kenntnis nehmen, dass dadurch die Meinungsfreiheit, ein Grundrecht in Deutschland, eingeschränkt würde. Verträge mit dem IOC müssten daher entsprechend ausgestaltet sein um dies zu verhindern.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rhein-ruhr-city-laschet-und-mronz-trommeln-fuer-olympia-2032-in-nrw/25138378.html?ticket=ST-3028951-UM5SeVJQ5ex252WLOZVq-ap5

 

Benehmen ist Glückssache: Warum drei Leute nicht an die Algarve sollten.

Im Spitzensport kann es sinnvoll sein sich in Trainigslagerzurückzuziehen, z.B. in der Winterpause. Da kann es durchaus vorteilhaft machen in wärmere Gefilde zu reisen, die Rückkehr ins deutsche Schmuddelwetter wird dann in Kauf genommen.  Die Profis von Erstligist RB Leipzig z.B. verzichten darauf, Julian Nagelsmann hat dafür seine Gründe:  https://rblive.de/training/erholung-statt-trainingslager-nagelsmann-will-bei-rb-leipzig-keine-winterreise-10169

Nicht so der Dittligist MSV, der reist nach Portugal in die Algarve. Das kann man machen, wenn man denn was vorzuweisen hat, doch auch andere Gesichtspunkte sollten eine Rolle spielen. So darf ich als Spielverderber mal daran erinnern, dass es den Spielbetrieb gar nicht mehr gäbe, wenn nicht kurz vor Jahresschluß der Steuerzahler für Altschulden und Dachsanierung eingesprungen wäre. Nun gut der Feingeistige mag anmerken „selbst schuld Ihr Stadionprojektgesellschafter, hier geht es um die Profi-Mannschaft und die gehört zu einer ganz anderen Firma“.

Das ist richtig, die Mannschaft ist vom Verein in eine Unternehmung augelagert. Frage also, wer finanziert diese Algarve-Sache eigentlich und muß das sein anstatt anderen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen? Die Stadionmiete z.B. wurde auch extrem gesenkt.

Das ist mir aber im Prinzip zur Zeit egal, was mir jedoch total sauer aufstösst, dass ich mir Fotos von Aufsichtsrat Wittig (ja im Hauptberuf Boss der DVV) , von Präsi Wald (ja im Hauptberuf bei Krohne) und  vom neuen GF Klatt angucke, die auch in Portugal ihren Gedanken zum MSV freien Lauf lassen.

https://www.waz.de/sport/fussball/msv/der-msv-duisburg-ist-nicht-das-haessliche-entlein-id228121985.html

Nicht das ich neidisch wäre. Nein, es geht mir um das Signal das für mich davon ausgeht. Wir retten dem MSV als Steuerzahler den Arsch und die drei fahren zum Dank an die Algarve, wobei ihre Palaverei und Fabuliererei auch in Duisburg am heimischen Herd stattfinden könnte und müsste. Besonders die, dass die Stadt mehr Einfluß auf den Verein nimmt.

Bevor ich mich jedoch allzusehr echauffiere wäre es natürlich interessant zu wissen, wer denn solche Reisen tatsächlich bezahlt, MSV, DVV, Stadt …? Ich nehme alles zurück, wenn die drei alles selbst aus eigener Tasche bezahlen und Teile ihres Jahresurlaubs dafür opfern.

Dass davon trotzdem ein Signal schlechten Benehmens ausgeht, dabei bleibe ich. Und einen öffentlichen Dank für die MSV-Rettung habe ich immer noch nicht vernommen.

Folgende Anfrage ging soeben an Sagurna(SPD), Enzweiler(CDU) und den OB raus:

Guten Tag,

ich möchte Sie bitten zu folgendem Artikel auf www.duistop.de als Verantwortliche/r im Rat noch diese Woche Stellung zu nehmen:

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2020/01/14/benehmen-ist-glueckssache-warum-drei-leute-nicht-an-die-algarve-sollten/

Gruß

www.duistop.de
Michael Schulze

Goldgrube gefällig? 23 EURO Miete/qm für Probenräume

Kultur kostet, ist Teil des vielbeschworenen Stadtmarketimngs und vielfach muß man eben in den sauren Apfel beissen und jährlich Geld zuschiessen.

Im Falle der DOR, Deutschen Oper am Rhein, ein Joint-Venture von Düsseldorf und Duisburg gibt allein die Stadt Duisburg rund 10 Mio pro Jahr dazu, weil die Ausgaben die Einnahmen bei weitem übersteigen.

Wenn man sich die neueste veröffentlichte Bilanz der DOR aus 2017 anschaut dann fällt einem ein ÖPP-Ding zwischen der DOR und Hochtief ins Auge.

Die DOR zahlt nämlich über 30 Jahre lang für ein Ballettprobenhaus in Düsseldorf, aus schlichtem Beton in spärlicher Ausstattung, satte 828.000 EURO Miete pro Jahr. Das summiert sich nach 30 Jahren auf rund 25 Mio. EURO (DOR schreibt 22,35 Mio.). Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, weil eine Preis-Index-Koppelung im Vertrag vorgesehen ist, m.a.W.: Steigt der Verbraucherpreisindex steigt die Miete – geht allerdings auch in die andere Richtung. Andere mögl. Vertragsmodalitäten noch nicht berücksichtigt.

Zitat aus der Bilanz: Am 29. April 2014 unterzeichnete die Geschäftsführung einen Vertrag zur Anmietung eines neuen Ballettprobenhauses. Die Mietzeit begann am 01. August 2015. Es wurde eine jährliche investive Miete in Höhe von 615 TEUR berechnet, sowie eine jährliche unterhaltsbezogene Miete in Höhe von ursprünglich 202 TEUR, die entsprechend den Veränderungen des Verbraucherpreisindexes angepasst werden soll und im Geschäftsjahr 2017/18 auf 213 TEUR angestiegen ist. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 30 Jahre. Hieraus ergibt sich eine jährliche Verpflichtung in Höhe von 828 TEUR. Die Verpflichtung bis zum Ablauf des Mietvertrages beträgt 22.350 TEUR (Vorjahr 22.742 TEUR).

Das ist aber noch nicht alles. Zusätzlich zahlt man eine mobile technische Ausstattung für das Gebäude ab.

Zitat aus der Bilanz: Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde die von Hochtief im Rahmen des ÖPP-Verfahrens gelieferte mobile Ausstattung für das neue Ballettprobenhaus in Höhe von 880.600,00 Euro (finanziert über 30 Jahre durch die DKB-Bank) mit einem Anteil von 19.406,21 Euro (Vorjahr 18.825,85 Euro) getilgt. Die Fälligkeit des ausstehenden Anteils in Höhe von 820.382,86 Euro setzt sich wie folgt zusammen:

1 Jahr: 20.004,44 Euro 2 bis 5 Jahre: 86.377,64 Euro über 5 Jahre: 714.000,78 Euro

 

Witzig auch wie seinerzeit(2015) über den Neubau berichtet wurde, so heisst es hier, der Bau habe Hochtief 26 Mio. EURO gekostet (Zitat):

Das Gebäude wurde in nur zehn Monaten Bauzeit in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) mit der Firma Hochtief Solutions realisiert. Diese übernahm die Baukosten von rund 26 Millionen Euro und vermietet … ()

https://www.baunetzwissen.de/beton/objekte/kultur/probenhaus-fuer-das-ballett-am-rhein-in-duesseldorf-4588909

Bei Hochtief selbst klingt das ganz anders (Zitat):

Anschließend wird das Balletthaus im Rahmen eines Mietvertrags 30 Jahre lang durch HOCHTIEF betrieben. Das Vertragsvolumen des Projekts einschließlich Finanzierung beläuft sich auf etwa 25,7 Mio. Euro. In diesem Betrag sind auch die vertraglich vereinbarten Leistungen zur Bewirtschaftung enthalten.

http://www.hochtief.de/hochtief/201.chap?pid=9578

Die rund 3.000 qm Fläche sind für rund 100 Leute (TänzerInnen usw.) gedacht. Ganz ehrlich, wieviel Luxus ist tatsächlich nötig? Im Prinzip ist das Ganze eine bessere Turnhalle. Mehr nicht. Hochtief hat doch niemals auch nur annähernd mehr als sechs Mio. EURO dafür bezahlt, inkl. Grundstück.  Toellers Mercator One soll 35 Mio kosten und hat rund 10.000 qm Büro-Fläche,  inkl. mehr Innenausbau und Grundstück in Innenstadtlage (allerdings in Duisburg).

Ganz grob 15 Mio EURO für den Innenausbau runtergerechnet und den Rest gedrittelt komme ich auf 6,6 Mio. EURO für 3.333 qm.

Lieg ich falsch, bitte Mail an mich!

Die Recherche habe ich übrigens angestellt weil mich die Verleihung dieses merkwürdigen Kaisermünzenpreises an die Frau König dazu animierte. Die war ja so frei und forderte anläßlich der Preisverleihung am Sonntag die Einsetzung eines Kulturdezernenten für Duisburg. Dabei kamen mir eigentlich nur der Begriff „Spielkamerad“ sowie die Kosten dafür in den Sinn. Plus der Gedanke daran, was Frau König wohl alles von der Steuer absetzen kann, dass sie so wohltätig hergibt.  UPPS, morgen krieg ich bestimmt wieder eine Mail in der mich jemand als elenden Spielverderber und Schlechtmacher tituliert.

Zum Schluß noch ein Aphorismus in der Sache:

Wir haben einen Grundsatz bei unseren Weisen gefunden: Die Ehren gebe man dem, der sie nicht sucht! (Theodor Herzl)

 

 

Das wahre Gesicht der SPD ist nicht sozial – aber das ist nichts Neues – Dreamteam im Anmarsch

Gestern konnten wir lesen wie sich die SPD und ihre Kumpelpartei CDU 6-Seen-Wedau vorstellen. Ein Neubaugebiet für BESSERVERDIENENDE plus ein paar junge Alibi-Familien. Und die Neubürger sollen bitteschön aus Düsseldorf kommen. Was ist daran sozial?

Wer ein wenig rechnen kann versteht sofort was dort passiert bzw. passieren muß. Die Gebag die das Gelände vermarktet hat sich hoch verschuldet und nur hohe Erlöse von Investoren die Morgenluft wittern, können bei der Schuldentilgung behilflich sein. „Sozialer“ Wohnungsbau ist da eher störend.

Das Dilemma: Geht diese Rechnung nicht auf, sind wir Steuerzahler letztlich an der Reihe.  Es bleibt also spannend wie sich die Düsseldorfer entscheiden werden.

Da ich noch eine Eingabe an den Rat laufen habe, dass doch bitteschön auch wir Bürger per Bürgerfonds als Investoren beteiligt sein könnten, damit wir etwas von den Erfolg haben, möchte ich natürlich auch auf das Risiko hinweisen, was für die Gebag, die Investoren und einen möglichen Bürgerfonds gleichermaßen gilt.

Um die SPD wieder aufs soziale Gleis zu stellen (BIG LOL), sollen nun vllt. Sarah Philipp, MdL, und Mahmut Özdemir, MdB, als Dreamteam bald die Duisburger Genossentruppe als gemischtes Doppel anführen. Nachdem Ralf Jäger ausgestiegen ist, ist die Position vakant. Und SPD-Doppelspitzen sind ja en vogue.

Im Mai soll die Inthronierung noch rechtzeitig vor der Kommunalwahl im Herbst erfolgen.

https://www.ikz-online.de/staedte/duisburg/spd-rheinhausen-will-eine-doppelspitze-fuer-duisburg-id228132157.html

Ich brauche eigentlich nicht zu betonen was ich von beiden halte, besonders von Frau Phlipp. Nichts.

 

6-Seen-Wedau – Formuliert wie im Handbuch von Gott Mammon: B-E-S-S-E-R-V-E-R-D-I-E-N-E-N-D-E

Nach ElitePartner jetzt auch EliteDuisburg. Alle 11 Sekunden will jemand einen Besserverdienenden heiraten. Jeden 4. Sonntag Brautschau in Wedau.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-6-seen-wedau-auf-der-zielgeraden_aid-48296519

Zitat aus dem Original-Gelände-Wortsprech: Das Plangebiet 6-Seen-Wedau soll zu einem regional bedeutsamen Wohnstandort entwickelt werden, der regionalplanerisch unter anderem auch den nicht in Düsseldorf zu deckenden Wohnungsbedarf befriedigen soll. Die Stadt verfolgt (…) deshalb vor allem in diesem Quartier das Ziel, die Abmilderung der Einwohnerverluste, die Einwohnerbindung sowie die gezielte Einwohnergewinnung insbesondere einkommensstarke Haushalte und junger Familien zu erreichen.

WOW. Also wenn das ein Mann geschrieben hat der sollte Samen spenden gehen, IQ-Güteklasse 1A.  Und deshalb soll 6-Seen-Wedau auch qualitätsarchitektonisch ECHT was hermachen. Dafür durfte im Norden Duisburgs aber auch alles verfallen.  Ich vergaß, dafür gibts ja nun die fuffzig Fördermillionen, sorry. Gruß an Mahmut, den Özdemir.

Und man wartet mit noch mehr auf: Eine Schule, mehrere Kindergärten, ein Nahversorgungszentrum, Brücken, Zufahrtsstrassen, goldene Kreisverkehre, Gartenanlagen mit Freilaufgehegen für seltene Tierarten, eine Eventhalle mit freiem Eintritt für alle reichen Bewohner dieses neuen Resorts. SUV-Verkratzung ausgeschlossen da es eine spezielle 6-Seen-Wedau-Anti-Kriminellen-Police geben wird. Sonderfahrstreifen. Und erst der Wachschutz, 008 und 009 mit der license to kill.

Liebe alte fröhliche Millionäre, Ex-Super-Beamte, Konzern-Erben und Erbschleicher aus Düsseldorf: Wohnen am See ist echt nur was für Euch.

Aber passt auf: Bis zu 10% der Nachbarn könnten untergemischte Wohngeldempfänger sein. Und den Kaufvertrag nur abschliessen, wenn Euch der Verkäufer definitiv bestätigt, dass der Grund und Boden keine Altlasten mehr enthält und ihr gesundheitssicher dort leben könnt.

Ansonsten viel Spaß mit den anderen 500.000 Zaungästen die wie die Zombies um das Gelände schleichen werden um Euch zu beneiden, Euch auszurauben und Eure Töchter zu entführen.

„Annie, are you ok? / So, Annie are you ok? / Are you ok, Annie?“