Unfassbarer, erwartbarer und ECHTer Dilettantismus

Kurz vor dem Besuch einer sicherlich nicht kleinen Delegation aus Duisburgs Haute Volée des Stadtplanungs-Dilettantismus auf der EXPO-REAL-IMMO-MESSE erfahren wir warum es angeblich im Mercatorviertel (-quartier) nicht vorangeht. Plötzlich sind die bereits 2012 entdeckten Überreste eines Mercator-Hauses Schuld daran.

2021-2012 = 9.

Neun Jahre hat man also dazu gebraucht um nun festzustellen: Da geht alles nicht so wie geplant.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/mercator-quartier-in-duisburg-konzept-muss-geaendert-werden-id233523629.html

Dass natürlich Blankbau als bisher erster und einziger Investor an seinen Hotelbauplänen etc. festhält und dies auch öffentlich bekundet ist klar. Schließlich ist man auch an anderen Stellen bereits aktiv und darf dem OB und seinen Mannen nicht mal eben eine Verbalwatsche erteilen.

Gebag-Boss Bernd Wortmeyer, schon von Natur und Statur aus wohl nicht der Schnellste, will es nun ganz langsam und qualitiativ hochwertig angehen lassen. Aber sicher doch.

Das Ganze erinnert mich stark an das Projekt The Curve, das nun unter neuem Namen an den Start geht. Man kündigt erst mal Leuchttürme an und dann stellt man fest, UPPS, da war doch noch was.

Wobei ich glaube, man schiebt den Denkmalschutz und Erhalt alter Bauwerke in puncto Mercatorviertel nur vor. Bisher hatte man sich doch auch an vielen anderen Stellen nur wenig um den Erhalt alter und sehenswerter Bausubstanz gekümmert.

Letztlich ist es auch wurschtegal, in jedem Fall kommt nichts voran und das, obwohl es sich eigentlich nach städtebaulichem Ermessen um ein Filetgrundstück in bester Lage handelt.

Ach ja, gestiegene Baukosten werden auch noch als Verzögerungsgrund genannt.

Man darf also gespannt sein, wann in Bezug auf 6-Seen-Wedau ähnliche Argumente auftauchen, wenn dort ev. auch die Vermarktung ins Holpern kommt. Noch sind alle die ich dazu „verhöre“ frohen Mutes was das Vermarkten betrifft. Angeblich seien die Grundstücke und Wohnungen jetzt schon verkauft bzw. vermietet. Soso.

 

 

Schon wieder mal etwas verdammt gefickt eingeschädelt. Chapeau!

Bevor ich meinen Glückwunsch aus der Headline aufkläre will ich vorab erneut der Stadt sowie ihren leitenden Oberschlaumis dafür danken weiterhin brav für den Begriff „Smart City Duisburg“ die Werbetrommel zu rühren. Schließlich gehört mir immer noch die passgenaue Domain (www.smartcityduisburg.de), die ich ab und zu einem guten Zweck zur Verfügung gestellt habe, die aber noch auf ihren ECHTen Einsatz wartet. Man weiß ja, am besten nicht zu früh und nicht zu spät – das richtige Timing ist entscheidend.

Deshalb lese ich immer mit grosser Neugier was es denn Neues zum Thema „SmartCityDuisburg“ gibt. Da wurde ja schon etliches Großspuriges angekündigt (3D-Rathaus) und manches unterirdisch Kleinteilige auch tatsächlich realisiert (Grabbuchung).

Nun aber holt die DVV angeblich zum Paukenschlag aus und präsentiert ab Morgen eine Immo-APP zum Download die sich ziemlich zurückhaltend „Quartiere Duisburg“ nennt.

Wer nun an Übernachtungen denkt liegt nicht ganz falsch, es geht allerdings weder um Obdachlosen-Schlafplätze noch um Hotelangebote.

Nein, es geht um die Vermarktung von Häusern und Wohnungen. Suppi, die MaklerInnen werden sich freuen.

Mit im Boot sitzen dann noch die hiesige Sparkasse, zuständig für passende Finanzierungsangebote und auch die hiesigen Stadtwerke die Strom und Gas liefern wollen.

Tja und dann sind noch ein paar Baugesellschaften die z.B. gerade das Gebiet Am Alten Angerbach vermarkten. Na wie toll.

In der Ausbaustufe sollen dann Octeos (DVV-Tochter) Sicherheits-, Putz- und Cateringdienste und jede Menge andere Wohltaten vermarktet werden, anscheinend aber immer nur die von den Anbietern an denen irgendwie die Stadt Anteile besitzt oder die sie ganz beherrscht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/haus-oder-wohnung-kaufen-in-duisburg-immobilien-app-startet-id233519707.html

Naja zu dem Zweck wurden all die Firmen ja auch gegründet, um bei lukrativen Aufträgen der Stadt selbst mitmischen zu können (rechte Tasche – linke Tasche) und um Versorgungsposten für das Parteiklientel zu schaffen.

Da kann man die Chance diese Art des Geschäftemachens und der Postenversorgungen auch im smart Digitalen nicht anderen überlassen.

Man will auf jeden Fall seinen Einfluss weiter sichern, selbst wenn man „fremde“ Anbieter zuliesse, zumindest in den Sektoren in denen man selbst nicht tätig ist.

Das ist allerdings nicht die smarteste Art und Weise von „Smart City“.

Offenbart aber das Problem, das ich hier schon mehrfach andeutete, erst kürzlich noch. In einer digitalen Welt, also auch in Duisburg kommt es künftig nicht mehr auf physische Präsenz, auf Grundstücke und Steine an (vgl. bricks and mortar = old economy).

Im Einzelhandel ist das bereits deutlich zu spüren. Auch Home Offices sind ein Zeichen sich ändernder Prozesse und in Folge sich ändernder Zustände.

Es werden sich künftig noch viel mehr Anbieter  als heute an DuisburgerInnen wenden, diese Anbieter werden aber nicht mehr in Duisburg ihren Sitz haben.

Insofern retten Sparkasse und Stadtwerke ihre letzten Bastionen nur noch kurze Zeit. Ihr Filialnetz hat die Sparkasse schon verkleinert. Die erste Stufe der Verzwergung. Es werden Entlassungen folgen. Noch „lebt“ sie von dem ehemaligen angeblich guten Ruf und Grundvertrauen.

Am interessantesten an der neuen DVV-APP ist allerdings die geplante finale Ausbaustufe, denn es sollen in Zuzkunft auch sämtliche digitalen Verwaltungsleistungen angeboten werden. Es handelt sich dann um die Übernahme der ab 2022 verpflichtenden digitalen Services gemäß OZG (Onlinezugangsgesetz – ich berichtete) durch eine eigentlich private Gesellschaft.

Dann bleibt nur noch zu fragen: Was wird aus den vielen städtischen Mitarbeitenden in der Verwaltung?

Allen Banken -ausser der Sparkasse- und auch allen anderen Anbietern -ausser den Stadtwerken und Octeo-  in Duisburg (Maklern, Handwerkern, Caterern etc.) mache ich deshalb diesen Vorschlag:

Ich stelle unter www.smartcityduisburg.de die passende Online-Plattform zur Verfügung und „Ihr“ bietet dort „Eure“ Leistungen an.

Macht „Ihr“ das nicht werden es andere machen und die kommen nicht mehr aus Duisburg. Alles eine Frage der Zeit – Timing eben. Denn ganz ehrlich, wer rennt denn z.B. noch zu Sparkasse ohne nicht vorher bei Check24 angefragt zu haben?

„Ihr“ könnt „Euch“ natürlich auch an die DVV und Martin Murrack wenden. Dann viel Glück.

 

Fazit:

Man merkt bei dem DVV-Vorhaben auch, dass wir BürgerInnen eigentlich gar keine Rolle spielen, ausser die von KundenInnen. Das hat übrigens auch nichts mit der Grundidee einer SmartCity zu tun. Und das würde ich auch ganz anders machen. Aber was weiß ich schon?

Ich würde z.B. eine Rubrik einrichten in der BürgerInnen anderen BürgerInnen Empfehlungen geben können, so wie diese hier: Bei Baufinanzierungen mal bei der Sparkasse Düsseldorf anfragen.

 

 

Duisburg auf dem Weg zur Tech-Schmiede – Silikon-DU – Juchu!

Die Stadt Duisburg, die Universität Duisburg-Essen und die GEBAG Flächenentwicklung mbH (GEBAG FE) werden gemeinsam das geplante Technologie-Quartier in Duisburg auf dem Gelände in Wedau-Nord (6-Seen-Wedau) entwickeln. Die Beteiligten unterzeichneten vorgestern eine Absichtserklärung, die die gemeinsamen Ziele und Regeln dieses Prozesses konkretisiert.

Fantastisch. Aber wo ist die Absichtserklärung zum Selberlesen für uns?

„Nie standen die Vorzeichen so gut für die Entwicklung des Brachgeländes hin zu einem pulsierenden Technologie-Quartier“, so OB Link. „Die Fläche gehört unserer Stadttochter GEBAG, die Universität möchte die forschungsstarken Ingenieurwissenschaften in Wedau zentrieren und die Stadt hat Gelder aus dem Kohleausstieg zur Verfügung“.

Es kämen die wichtigsten Faktoren zusammen, um mit dieser Gesamtentwicklung des Quartiers neue technologieaffine Firmen für Duisburg zu gewinnen, meint er weiter.

Oberaffengeil. Silikon-DU ick hör Dir trappsen.

Das Areal zwischen dem Sportpark-Duisburg und 6-Seen-Wedau möchten die drei Partner so gestalten, dass ein Ort mit Innovationskraft entsteht. Dafür hat der verabschiedete Rahmenplan angeblich die planerischen Leitplanken gesetzt. Vorgesehen ist, dass mittelfristig die Fakultäten der Ingenieurwissenschaften und angegliederter Institute auf circa 10 ha der zur Verfügung stehenden Bruttogeschossfläche umziehen.

UNI-DUE-Rektor Ulrich Radtke sieht hierin die große Chance, die Universität Duisburg-Essen am Standort Duisburg weiterzuentwickeln. „Die Ingenieurwissenschaften sind eine unserer forschungsstärksten Fakultäten. Die Gebäude, in denen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren und forschen, sind mittlerweile aber zu klein und dringend sanierungsbedürftig. Dass wir hier jetzt die Möglichkeit haben, einen neuen, modernen Campus zu errichten, ist für uns ein Glücksfall,“ so Radtke.

BOH.

Der neue Universitätscampus soll ca. 90.000 qm Bruttogeschossfläche haben und Platz für 12.000 Studierende sowie 1.500 Mitarbeitende bieten. Geplant ist, dass die Universität den ersten Betrieb in Wedau in den drei denkmalgeschützten Gebäude am Standort bereits im Jahr 2024 aufnimmt.

Neben der Ansiedlung der ingenieurswissenschaftlichen Fakultät und technologieaffinen Firmen bildet die alte Richthalle des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes das Herzstück dieses Quartiers. „Als Nukleus des Quartiers soll die alte Richthalle ein lebendiger Ort auch in den Abendstunden mit Gastronomie-, Freizeit- und Veranstaltungsangeboten sein“, sagt Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG FE. Hier soll ein urbaner Ort geschaffen werden für den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft.

Soso, urbaner Ort, watt au imma dat is am Rande der Welt? Ich sehe nur ziemlich Probleme beim Verkehr.

Die Universität plant, für die drei denkmalgeschützten Gebäude einen Mietvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 30 Jahren mit der GEBAG zu schließen.

Ich erinnere mich irgendwie schemenhaft, dass die Gebag nach dem Küppersmühle-Desaster und ihrer Rettung keine solchen Projekte mehr anfassen sollte.

Das Technologie-Quartier soll eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen und die Region hinaus entwickeln. Damit dies gelingt, planen die UNI und die Stadt Duisburg die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für ein Technologiezentrum. Das Technologiezentrum soll das Quartier managen, indem ein Ökosystem für verschiedene Kompetenzfelder geschaffen wird und die Forschung, Unternehmen und Startups zusammengebracht werden.

Schon wieder eine neue Beteiligungsgesellschaft und neue topbezahlte GeschäftsführerInnen und und und …

Danke, danke, danke.

UPPS, dann würde also die Stadt per Umweg bei der Gebag mieten? Dann kann man die Miete ja ordentlich „gestalten“.

Zum Glück kommt das Wort Leuchtturm im Text nicht einmal vor. Und ich hatte den Eimer schon parat stehen.

 

 

100.000, 10.000 und 800

Wir wissen doch alle wie wichtig die Bildung ist und wie sehr das auch von der Politik immer wieder betont, teils sogar beschworen wurde und wird.

In Duisburg ist diesbezüglich anscheinend bereits Götterdämmerung. Es gibt Schulen an denen fallen nicht nur viele Stunden aus weil Lehrkräfte fehlen, sondern auch welche an denen fehlt gleich die Hälfte des grundnotwendigen Stammpersonals.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/trotz-extra-bonus-lehrer-wollen-nicht-nach-duisburg-kommen-id233497087.html

Und dabei hatte die Landesregierung aufgrund der seit Jahren eklatanten Situation – besonders auch in Duisburg – 17 Mio. EURO augelobt um Lehrkräfte besser zu bezahlen. Doch obwohl sich das mit rund 10.000 EURO (drei Jahre, mtl. 350 EURO mehr) auswirken würde, will niemand nach Duisburg.

Von unseren Wirtschaftsfördernden ab OB abwärts inkl. Beck, Haack und Kluge hört man zu der Sache gar nichts, die machen weiter als würde es sie nichts angehen. Duisburg ist echt lebenswert. Ebenso äussert sich auch Mahmut Özdemir nicht dazu, der fleissig-schleimig weiter Fördergeld anwirbt was ihm dann mit einer Wiederwahl vergoldet wird.

Tja da sollten sich mal flugs ein paar hier Unterrichtende auf die Bank neben dem neuen #DUISBURGistecht-Wahrzeichen am Bahnhof (ich berichtete) niederlassen, dass nun für fast 100.000 EURO fertiggestellt wurde. Und sie sollten so animierend dreinblicken um Mut zu machen für andere doch auch nach DUIBURG zu kommen, um hier Kindern das Einmaleins beizubringen.

Das Ganze muß dann noch in den Sozialen Medien gepostet werden. Da wäre dann nur noch die Schmerzenszulage für die Kommentare zu zahlen die man ertragen muß wenn die Posts öffentlich sind.

Wer sich trotz Lehrkräftemangel irgendwie durch die Schulzeit und dann per Abitur an die UNI vorarbeiten oder durchmogeln kann der spart bis dahin einfach mal rund 800 EURO und kauft sich statt einer Durchfallnote dann diejenige für eine bestandene Prüfung. So angeblich in mind. 50 Fällen an der UNI DUE passiert. Eine Verwaltungsangestellte hatte wohl Geld gebraucht und den Studierenden diese Manipulation ermöglicht. Die Ermittlungen laufen derzeit noch.

Nur merkwürdig, dass so etwas nicht anderweitig auffällt als dadurch dass irgendjemand was durchsticht, denn ein/e Prof und/oder DozentIn sollte eigentlich über die Abschlüsse informiert sein und wissen wer bestanden hat und wer nicht.

Und wer weiß wie hoch die Dunkelziffer ist und ob nicht bereits in den vergangenen Jahren diese Täuschungspraxis Usus war. So könnte ich zumindest verstehen warum so manche(r) Volltrottel(in) mit einem UNI-Abschluß rumrennt .

 

#DUISBURG ist echt und Bielefeld gibt’s wirklich

Nun ist er fertig, der neue #DUISBURGistecht-Schriftzug in Form eines Riesendisplays, das derzeit vor dem Mercator One auf dem Portsmouth-Platz aufgestellt ist.

Und dazu einladen soll ein Selfie zu machen oder sich von anderen dort fotografieren zu lassen, um dann das Bild inkl. Schriftzug auf Social Media zu verbreiten.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-schriftzug-am-hauptbahnhof-soll-fotospot-werden-id233487695.html

Fast 100.000 EURO soll das Ding gekostet haben und kann bei Bedarf auch an anderen Stellen aufgestellt werden, was dann jeweils rund 3.000 EURO kosten soll.

Jetzt geben die Macher von DuisburgKontor, verantwortlich für die Kampagne dahinter aber echt Gas, vor wenigen Tagen der neue Imagefilm (ich kommentierte das bereits) und nun das.

WOW.

Es mögen ja Hingucker sein und sie sorgen ev. auch für eine gewisse Aufmerksamkeit und Verbreitung, aber dahinter muß auch immer ein ECHTes Versprechen stehen das tatsächlich vor Ort eingelöst wird.

Nur leider verbessert sich das Image einer Stadt eben nicht durch Maßnahmen wie diese.

Und bei dem Slogan besteht leider immer die Gefahr ihn verlängernd zu mißbrauchen. Die Raute vorneweg kapiere ich übrigens nicht. Tja und dann ist da noch das Problem, dass man nur die deutsche Fassung verbreitet.

DUISBURGisreal. Just like Bielefeld. Man hätte der Einfachheit halber  DUISTOP oder DUISBURGISTOP nehmen sollen. QED.

Neu ist die Idee auch nicht, ein Trip in unser Nachbarland genügt.

https://www.michael-koof.de/albums/amsterdam/content/i-amsterdam/

 

 

 

Kennen Sie schon „Am alten Holzhafen“?

Tja, dann kennen Sie nun wenigstens den neuen Namen des Krüppel-Objekts formerly known as Eurogate oder as The Curve. Nun soll unter diesem wirklich fantastisch klingenden Begriff die Vermarktung erneut beginnen, und zwar wie gewohnt auf der Expo Real Immo-Messe, zu der wohl wieder ein Tross von Duisburger Verantwortlichen, Halbverantwortlichen und Geduldeten anreisen wird.

Dazu hat Baumeister Linne angeblich etliche 70 Gutachten anfertigen lassen die dem künftigen Inves-Tor haarklein aufzeigen sollen worauf er sich einlässt. Nun soll die Fläche ohne städtische Verpflichtungen (wie z.B. die Baureifmachung) abgegeben werden, sozusagen „gekauft wie gesehen“.

Einzig an der Kampfmittelbeseitigung sprich Kriegsbombensuche und Entschärfung will die Stadt sich noch beteiligen. Leider hatte die ehemalige Innenhafen Entwicklungs Gesellschaft (IDE) vor ca. 14 Jahren statt der empfohlenen Kiesverfüllung mit einem erzhaltigen Abraumzeugs den schlammigen Boden dort verfüllen lassen, was die Metalldetektoren der Räumdienste seitdem immer austicken ließ. Tja Intelligenz lasst sich nun mal weder in Dosen kaufen noch geburtsnachträglich implantieren, insofern ein typisches Musterstück Duisburger Wertarbeit. Keine Ahnung ob jemals jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. Eher nicht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/eurogate-bei-expo-real-so-will-duisburg-einen-kaeufer-finden-id233466398.html

Man sollte aber wissen, wenn man denn an dem Gelände interessiert ist, dass es sich hier um Stück alten Flußverlaufs handelt. Das bedeutet, es kann durchaus immer wieder weitere Ausspülungen von unten geben. Aber das ist in den entsprechenden Gutachten sicherlich deutlich sichtbar markiert.

Zu guter Letzt noch die Erinnerung daran wieviel hier bereits an Steuergeld versenkt wurde: Die offizielle Rede ist von etwas über 12 Mio. EURO. Na, die vielen aktuellen Gutachten werden aber nicht kostenlos geklöppelt worden sein.

Ein Tipp noch an den Inves-Tor: Auf Gutachten aus den Händen der Duisburger Stadtverwaltung würde ich mich nicht verlassen.

D.h. es bliebe wohl doch ein Restrisiko für die Stadt bzw. uns Steuerzahler.

Fazit:

Viel Glück.

Ach ja Herr Linne, wenn das Filet-Gelände dort so suppi ist, warum geht es dann eigentlich mit anderen ebenfalls suppi-tollen Filet-Geländen nicht voran … Mercatorviertel, Steinsche Gasse? 

Und dass die WAZ nur lapidar erwähnt, dass Linne-Vorgänger Carsten Tum wegen des Scheiterns von The Curve lediglich seinen Hut nehmen musste ist auch ein Treppenwitz. Der Mann wurde stattdessen GF der EG DU und bekommt nun das Doppelte an Kohle bei weit weniger Verantwortung.

Vllt. hätte irgendjemand gute Gutachten viel früher anfertigen lassen sollen.?!

 

 

Ruhrgebiet: Wie soll man Blödsinn noch toppen?

Es war wohl mal wieder an der Zeit und wohl auch passend zur Bundestagswahl sich mit der Zukunft des Ruhrgebiets zu beschäftigen, das im Prinzip vor sich hindümpelt, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Was denn auch einige angebliche ExpertInnen gerade erneut taten – das mit dem Sich-Beschäftigen.

Ungelogen habe ich vor fast 30 Jahren bereits in Mülheim (meine Geburtsstadt) darüber mit der Politik gesprochen, als Unternehmer, wie man die Städte im Pott besser vermarkten kann. Nämlich in dem man sich auf ihre jeweiligen individuellen Stärken konzentriert und diese dann gemeinsam darstellt.  So könnte u.a. vermieden werden, dass ein ansiedlungswilliges Unternehmen aus einer bestimmten Branche zum Spielball der unterschiedlichen Kommunen wird die alle um die selbe Beute raufen und ein Unter- bzw. Überbietungswettwerb in Gang gesetzt wird.

Genau diese Idee wurde anscheinend jetzt wieder mal rausgekramt, die Idee der Clusterbildung.

https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/wirtschaft-wie-das-ruhrgebiet-seine-staerken-staerken-will-id233446991.html

Nur ganz ehrlich, die Zeiten sind vorbei in denen diese Idee noch sinnvoll umsetzbar war. Inzwischen dient sie nur noch dazu eine Erzählung (neudeutsch: Story) zu haben wie man denn am besten Fördermillionen einwerben kann. Irgendwas muß man ja herbeispinnen.

Sie scheitert zum einen wie eh und je -das kann man ja auch an anderen Projekten wie dem uneinheitlichen ÖPNV erkennen- an den Vorbehalten der Kommunalfürsten, die gerne ihre Pfründe in jeder Hinsicht behalten wollen.

Und da alle paar Jahre Wahlen sind, muß jeder OB und jede Partei vor Ort dafür sorgen, dass es Erfolgsmeldungen zu vermelden gibt. Da wird kaum jemand dauerhaft freiwillig zusehen wie ein Cluster in der Nachbarstadt, die womöglich vom politischen Gegner geführt wird, prosperiert, während man selbst noch in die Röhre guckt und Verzicht üben muß bis man an der Reihe ist.

Mit anderen Worten und ganz kurz: Wer das Ruhrgebiet als Ganzes vermarkten will muß eigentlich dafür sorgen, dass es keine 53 OBs, keine 53 Wirtschaftsförderer etc. mehr gibt. Insofern ist auch der Vergleich mit dem Silicon Valley, der in der WAZ angestellt wird, ziemlich PillePalle und Blödsinn.

Und die Cluster-Idee scheitert zum anderen weil sich durch die Digitalisierung und durch digitale Geschäftsmodelle die  gesamte Art des Wirtschaftens inkl. der Vermarktung von Wirtschaftstandorten ändern wird.

In Zukunft ist man nur noch in bestimmten Branchen tatsächlich auf „Boden und Steine“ angewiesen. Man sieht dies ganz besonders deutlich bereits in puncto Einzelhandel.  Online-Händler können ihre Lager deutschlandweit strategisch platzieren und dazu die gewünschten Standorte und Kommunen gegeneinander auch noch ausspielen. Ihre Server und deren Inhale können jederzeit verlagert werden. Die Mitarbeitenden -bis auf die wenigen im Lager und die auf den LKW-Böcken- können prinzipiell von jedem Ort der Welt aus arbeiten.

Und sog. Platformen müssen sich überhaupt keine Gedanken mehr zu physischen Problemen machen. Als Beispiel nenne ich mal Lieferando. Von den Leuten dort macht keiner die Pizza, die Lasagne oder den Salat. Sie liefern die Bestellungen auch nicht aus.

Fazit:

Das Konstrukt MetropoleRuhr, wo Herr Beck unser unwirksamer Wirtschaftsförderer herkommt, hätte längst das nun als Geistesblitz verkündete Cluster-Ding umsetzen können und sollen, aber es blieb immer bei dem Konstrukt und den schönen Ankündigungsworten. Es hat bisher auch gereicht, immer wieder nur Versprechungen zu machen und trotzdem Fördergelder zu bekommen.

Neuer Duisburg-Film: OB total geflasht … oder geflascht?

Link sei „total geflasht“ steht im neuesten WAZ-Artikel über die wundersamen Vorgänge rund ums Image Duisburgs und rund um diejenigen die es aufpolieren sollen. Letztere(DuisburgKontor) haben nun einen 2:35-Minüter vorgelegt, der zwar professionell gemacht ist und sicherlich auch 1-2mal anschauenswert ist, aber das war’s dann auch schon. Im Prinzip könnte der Film jede andere Großstadt präsentieren. Das Unverwechselbare, das einzigartige Versprechen (der USP) darin, fehlt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-ist-echt-wie-ein-film-die-stadt-glaenzen-laesst-id233458067.html

Das Urteil der RP fällt übrigens  im Gegensatz zu dem der WAZ schon wesentlich weniger glänzend und jubelnd aus.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-warum-das-neue-imagevideo-der-stadt-das-thema-verfehlt-hat_aid-63231447

Ich habe deshalb mal drei andere Filme ausgesucht, die ebensogut funktionieren könnten – zumindest zu einem gewissen Teil bzw. Teile davon- vor allem weil ich sie viel authentischer und sympathischer finde als ein Hochglanz-Machwerk aus der Retorte. Die beiden mittleren sind schon älter und der ganz unten ist aktuell.

Natürlich ist es schwer einen Image-Film zu machen der zum einen alle Aspekte beinhaltet und andererseits unverwechselbar ist. Aber genau das ist die Kunst. Moderne Schnittechnik reicht dazu nicht aus, das kann prinzipiell jede andere Stadt auch in Auftrag geben.

Letztlich gibt es in diesem Stadtvideo nur eine modern-technische Aneinandereihung von Motiven aber keine überraschende Neu-Inszenierung, keine Story die hängenbleibt. Und das alte geflügelte Wort als Empfehlung für gute Werbung, es am besten „anders als andere (Städte)“ zu machen, wurde für Duisburg sträflich vernachlässigt.  Und wie gut wäre es gewesen hätte man den Film mit einem eigenen Duisburg-Song unterlegt.

 

Schuldenabbau: Wie machen die das nur? Zwei Mio. EURO ins Stadion!

Zur Zeit freuen sich OB Link und Stadtkämmerer Murrack ganz besonders darüber, dass angeblich die Stadt demnächst aus der Überschuldung raus sei. Das ist natürlich in der absoluten Form und Bedeutung dieser Worte ziemlicher Bullshit. Darum geht es mir aber auch nicht, denn um mitreden zu können müsste ich mich mit der Materie erstmal beschäftigen. Dass selbst bei über 1.000 Seiten die ich einsehen könnte, oftmals nur pauschalierte Summen in bestimmten Konten auftauchen, macht es ziemlich schwierig ohne Vorliegen der jeweiligen Einzel-Belege beurteilen zu können was uns erzählt wird.

Ich erwähne die Jubelmeldung auch nur deshalb weil  andererseits gerade zwei Millionen EURO zum Stopfen eines womöglich noch viel gigantischeren Finanzlochs  in puncto MSV-Stadion aufgebracht werden.  Denn Corona und die relative Erfolglosigkeit der 1. Mannschaft durch den andauernden Verbleib in der dritten Liga macht es nötig, dass nun der Rat mit seiner Zustimmung  gerade die drohende Insolvenz der Stadiongesellschaft abwendet.

Alle Einzelheiten des Gruselvorgangs sind hier nachzulesen:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1662128&type=do

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-arena-bleibt-fuer-die-stadt-duisburg-ein-millionengrab-id233454411.html

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/msv-duisburg-es-gibt-weiter-finanzielle-probleme-mit-dem-stadion_aid-63189269

Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Stadt finanziell einspringt. Ich frage mich  wo immer wieder die Kohle herkommt und wieso sich die Ratsmitglieder immer wieder erpressbar machen?

Angesichts der drohenden notwendigen finalen  Sanierungsarbeiten am Stadiondach -vorausberechnet sind bereits 11-13 Millionen EURO Kosten-   sind die jetzigen zwei Millionen ein Witz, vor allem weil selbst die 11-13 Mio. nicht das Ende der Fahnenstange sein werden.

Alle sonstigen Gesellschafter der Stadion-Projektgesellschaft GmbH & Co KG, denen bisher das Stadion gehört hat, welches an den MSV vermietet wird und deshalb nicht genug einbringt, werden mit je einem symbolischen EURO ausbezahlt, was dazu führt, dass der Stadt künftig das Stadion alleine gehört. Gedacht ist daran das Stadion einer städtischen Beteiligungsgesellschaft zuzuschlagen. Im Moment ist die DBV mit 33,3% (die DBV gehört zu 100% der Stadt – Stand: 2019) und die Stadt direkt mit 16,8 % beteiligt.

Nun wird von Murrack dies angekündigt  (Zitat): „Nach der Übernahme der Anteile wollen wir uns ein Bild über die Einnahmesituation verschaffen“,…

Hallo? Sinnvoller wäre es doch sich vor der Übernahme die Einnahmesituation anzugucken – man nennt das „due diligence“ – Herr Kämmerer! Insofern wäre das Ganze ein Blindkauf. Der aber andererseits notwendig ist, weil niemand sonst würde das Ding freiwillig betreiben. Und eine Pleite nähme dem MSV die Spielstätte – Imageschaden inbegriffen.

Der Satz von Murrack ist also so oder so PillePalle. Aber irgendwas Bruchteilintelligentes muß der Zahlenmann ja absondern.

Dass angeblich nun auch über andere Nutzungskonzepte nachgedacht wird ist auch ein Riesenwitz. So was macht man eigentlich immer dann wenn man so ein Ding grundsätzlich anfasst und zwar bevor man das tut. Wir reden dann vom Jahr 2000 oder früher. Wahrscheinlich hat irgendjemand behauptet, dass es ganz toll wäre ein neues Stadion zu haben, eine Stadt wie Duisburg müsse so ein Stadion haben und der Rest läuft von selbst. Das funktioniert ja beim Opern- und Theatergedöns genauso.

Das kann man auch so machen, weil manches eben ein Zuschußgeschäft ist und bleibt, aber dann bitteschön muß auch das Management top funktionieren. Ein nach wenigen Jahren kaputtes Dach ist eigentlich ziemlich simpel reklamationsfähig. Vorausgesetzt man hat die richtigen Verträge geschlossen und wendet diese bei Bedarf auch konsequent an.

Erbaut wurde das Stadion von der Hellmich Baugesellschaft und Hellmich sen. hatte sich  angeblich angesichts des Dachschadens bereits 2019 derart gegenüber dem Stadion-GF Dirk Boska geäussert, dass niemand ihm jemals von den Schäden „erzählt“ hätte.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/dachschaden-beim-msv-duisburg-verwunderung-ueber-hellmich-aussagen-id227120663.html

Nun, wozu gibt es eigentlich Einschreiben mit Rückschein, Herr Broska?

Interessant ist auch, dass der GF (=Broska) der Stadion-Gesellschaft (=Vermieter)  auch im Aufsichtsrat des MSV(=Mieter) sitzt.

Und dass die Ratsleute ratlos sind beweist dieser Satz (Zitat) von einem Mitglied von Die Linke: „Wir sollten zunächst ein Konzept haben, bevor wir weiteres Geld reinschießen“, …

Eine wirklich gute Idee, sofern sie möglichst rechtzeitig angewendet wird. Zum jetzigen Zeitpunkt also ziemlich … den Rest denken Sie sich bitte!

Fazit:

Die Lage ist derart diffus, unübersichtlich und fragwürdig, dass eine seriöse Beurteilung eigentlich unmöglich ist. Fest steht nur, dass wir als Steuerzahlende die Suppe auslöffeln. Das ist eine Tatsache.

Die Verträge und die genauen Vorgänge  werden uns komplett vorenthalten. Das ist auch eine Tatsache.

Das liegt daran, dass wir dann erfahren würden wer, wann, was, wie und warum in die Grütze geritten hat. Und das muß mit allen Mitteln vermieden werden. Ebenfalls eine Tatsache.

 

 

 

 

Probleme in der Pflege, in der Rente …

Beitrag von Ulrich Martel

Da hatte ich gerade eine SPD-Kandidatin namens Bas, stellvertretend für ihre Partei, oder doch für die gesamte GROKO, so schön in Sachen Pflege bloß gestellt.

Und jetzt haben die in meinem DUISTOP-Beitrag so unflätig mit dem Wort „doof“*) beschriebenen WählerInnen die „Pflege-TrickserInnen“ am Sonntag auch noch üppig mit Bundestagswahlstimmen versorgt. Verdammt.

In dem Zusammenhang fand ich beim WDR, für Unentschiedene noch rechtzeitig 14 Tage vor der Wahl, folgendes:

Die Rente ist sicher – Wahlkampf als Märchenstunde

https://www1.wdr.de/nachrichten/samstagskolumne-rente-sina-100.html

Zusammengefasst wird das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums.

Die gesetzlichen Rente wird bereits in vier Jahren (in Worten vier!!!!) „schockartig steigende Finanzierungsprobleme“ bekommen. Also noch in der kommenden nun beginnenden Legislaturperiode.

So, jetzt ist es Zeit Panik zu bekommen! Nicht nur in der Pflege wird es massive Probleme geben, sondern auch bei der Rente.

Für alle nachwievor Ungläubigen hier eine Grafik, da der und die mit „doof“*) anscheinend wohl doch passend beschriebenen WählerInnen die Fakten in vielen Fällen nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Ach ja, und für alle die dem Olaf glauben die Rente sei bis 2070 sicher.

Quelle: https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2030

*) Zitat eines Fraktionsvorsitzenden aus Duisburg: „… die sind doof und wählen sowieso immer das gleiche, …