Kennen Sie schon „Am alten Holzhafen“?

Tja, dann kennen Sie nun wenigstens den neuen Namen des Krüppel-Objekts formerly known as Eurogate oder as The Curve. Nun soll unter diesem wirklich fantastisch klingenden Begriff die Vermarktung erneut beginnen, und zwar wie gewohnt auf der Expo Real Immo-Messe, zu der wohl wieder ein Tross von Duisburger Verantwortlichen, Halbverantwortlichen und Geduldeten anreisen wird.

Dazu hat Baumeister Linne angeblich etliche 70 Gutachten anfertigen lassen die dem künftigen Inves-Tor haarklein aufzeigen sollen worauf er sich einlässt. Nun soll die Fläche ohne städtische Verpflichtungen (wie z.B. die Baureifmachung) abgegeben werden, sozusagen „gekauft wie gesehen“.

Einzig an der Kampfmittelbeseitigung sprich Kriegsbombensuche und Entschärfung will die Stadt sich noch beteiligen. Leider hatte die ehemalige Innenhafen Entwicklungs Gesellschaft (IDE) vor ca. 14 Jahren statt der empfohlenen Kiesverfüllung mit einem erzhaltigen Abraumzeugs den schlammigen Boden dort verfüllen lassen, was die Metalldetektoren der Räumdienste seitdem immer austicken ließ. Tja Intelligenz lasst sich nun mal weder in Dosen kaufen noch geburtsnachträglich implantieren, insofern ein typisches Musterstück Duisburger Wertarbeit. Keine Ahnung ob jemals jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wurde. Eher nicht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/eurogate-bei-expo-real-so-will-duisburg-einen-kaeufer-finden-id233466398.html

Man sollte aber wissen, wenn man denn an dem Gelände interessiert ist, dass es sich hier um Stück alten Flußverlaufs handelt. Das bedeutet, es kann durchaus immer wieder weitere Ausspülungen von unten geben. Aber das ist in den entsprechenden Gutachten sicherlich deutlich sichtbar markiert.

Zu guter Letzt noch die Erinnerung daran wieviel hier bereits an Steuergeld versenkt wurde: Die offizielle Rede ist von etwas über 12 Mio. EURO. Na, die vielen aktuellen Gutachten werden aber nicht kostenlos geklöppelt worden sein.

Ein Tipp noch an den Inves-Tor: Auf Gutachten aus den Händen der Duisburger Stadtverwaltung würde ich mich nicht verlassen.

D.h. es bliebe wohl doch ein Restrisiko für die Stadt bzw. uns Steuerzahler.

Fazit:

Viel Glück.

Ach ja Herr Linne, wenn das Filet-Gelände dort so suppi ist, warum geht es dann eigentlich mit anderen ebenfalls suppi-tollen Filet-Geländen nicht voran … Mercatorviertel, Steinsche Gasse? 

Und dass die WAZ nur lapidar erwähnt, dass Linne-Vorgänger Carsten Tum wegen des Scheiterns von The Curve lediglich seinen Hut nehmen musste ist auch ein Treppenwitz. Der Mann wurde stattdessen GF der EG DU und bekommt nun das Doppelte an Kohle bei weit weniger Verantwortung.

Vllt. hätte irgendjemand gute Gutachten viel früher anfertigen lassen sollen.?!