Smart City Duisburg im Ranking abwärts

So schnell kann es gehen im Smart City Ranking: Aus den Top 20 im letzten Jahr nun auf Platz 37 in diesem Jahr abwärts gerutscht. 2020 war Duisburg im Smart City Index in die Top 20 aufgestiegen und gehörte damit zu den „Aufsteigern des Jahres“. Jetzt der Absturz um 18 Plätze auf Rang 37 im jährlichen Ranking des Branchenverbands Bitkom. In einzelnen Bewertungskategorien ist der Abstieg noch deutlicher, die 18 Plätze nach unten sind also ein Mittelwert.

Als Erfolgsfaktoren für eine Smart City bezeichnet der Branchenverband folgende fünf wesentliche Punkte:

ein engagiertes Rathaus,

eine Digitalstrategie,

klare Strukturen,

ein gut geknüpftes lokales Netzwerk

und

die Teilhabe der Bevölkerung

Quelle: https://www.waz.de/staedte/duisburg/smart-city-index-2021-duisburg-rutscht-im-ranking-ab-id233529933.html

Tja und was besonders den letzten Punkt angeht, in dieser Hinsicht ist Duisburg eigentlich eine Vollniete. Wie bei schlechten Filmen müsste es dafür zehn Himbeeren als Auszeichnung geben.

Die gesamte Studie gibt es übrigens hier:

https://www.bitkom.org/Smart-City-Index

Untersucht wurden alle deutschen Städte ab 100.000 Einwohnern. Den Indexwerten liegen öffentlich zugängliche Datenquellen zugrunde. Allen Städten wurde die Gelegenheit gegeben, die erhobenen Informationen zu überprüfen und zu kommentieren. Diese Möglichkeit haben 79 Prozent der Städte in Anspruch genommen.

Fazit:

Ich würde als sechsten Erfolgsfaktor für eine Smart City auch noch eine „nachhaltige Strategie bzgl. Klima und Umwelt“ dazuzählen. Und mich wundert angesichts des aktuellen bitkom-Rankings die kürzliche Euphorie unserer Stadtspitzenleute:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/5g-duisburg-app-e-akte-so-geht-es-in-der-smart-city-voran-id233246025.html

 

 

 

 

Personalwechsel bei der DBI

Die langjährige Pressesprecherin und Chef-Kommunikatorin der Duisburger Wirtschaftsförderungsgesellschaft DBI (vormals GfW), die sich inzwischen so gut wie komplett in städtischer Hand befindet, wechselt nach Krefeld in eine ähnliche Position.

Nachfolger von Annegret Angerhausen-Reuter wird ab November Marc Oliver Hänig, der zuletzt für die Funke-Mediengruppe gearbeitet hat.

Frau Angerhausen-Reuter hat sich dadurch ausgezeichnet, dass sie mir höchstens ein oder zweimal in unbindlich-unwichtiger Sache geantwortet hat, was solange her ist, dass ich mich auch irren kann. M.a.W.: Sie war mir gegenüber so kommunikativ wie ’ne leere Mülltonne.

Herrn Hänig kenne ich gar nicht, mal sehen wie er auf meine Anfragen reagiert.

Zu ihm nur so viel:
Jahrgang 1971, die letzten dreizehn Jahre beruflich von 2008 bis 2010 Pressechef der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010, von 2011 bis 2017 Chefreporter BILD NRW, seit 2018 Ressortleiter Wochenende Funke Mediengruppe, angeblich MSV-Fan (logisch)
Ach ja, und demnächst sicherlich jemand der nur in den höchsten Tönen über Beck und Link und Haack und Murrack und Linne usw. schreibt und spricht.
Und nun verspüre ich einen leichten Würgereiz.

Unfassbarer, erwartbarer und ECHTer Dilettantismus

Kurz vor dem Besuch einer sicherlich nicht kleinen Delegation aus Duisburgs Haute Volée des Stadtplanungs-Dilettantismus auf der EXPO-REAL-IMMO-MESSE erfahren wir warum es angeblich im Mercatorviertel (-quartier) nicht vorangeht. Plötzlich sind die bereits 2012 entdeckten Überreste eines Mercator-Hauses Schuld daran.

2021-2012 = 9.

Neun Jahre hat man also dazu gebraucht um nun festzustellen: Da geht alles nicht so wie geplant.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/mercator-quartier-in-duisburg-konzept-muss-geaendert-werden-id233523629.html

Dass natürlich Blankbau als bisher erster und einziger Investor an seinen Hotelbauplänen etc. festhält und dies auch öffentlich bekundet ist klar. Schließlich ist man auch an anderen Stellen bereits aktiv und darf dem OB und seinen Mannen nicht mal eben eine Verbalwatsche erteilen.

Gebag-Boss Bernd Wortmeyer, schon von Natur und Statur aus wohl nicht der Schnellste, will es nun ganz langsam und qualitiativ hochwertig angehen lassen. Aber sicher doch.

Das Ganze erinnert mich stark an das Projekt The Curve, das nun unter neuem Namen an den Start geht. Man kündigt erst mal Leuchttürme an und dann stellt man fest, UPPS, da war doch noch was.

Wobei ich glaube, man schiebt den Denkmalschutz und Erhalt alter Bauwerke in puncto Mercatorviertel nur vor. Bisher hatte man sich doch auch an vielen anderen Stellen nur wenig um den Erhalt alter und sehenswerter Bausubstanz gekümmert.

Letztlich ist es auch wurschtegal, in jedem Fall kommt nichts voran und das, obwohl es sich eigentlich nach städtebaulichem Ermessen um ein Filetgrundstück in bester Lage handelt.

Ach ja, gestiegene Baukosten werden auch noch als Verzögerungsgrund genannt.

Man darf also gespannt sein, wann in Bezug auf 6-Seen-Wedau ähnliche Argumente auftauchen, wenn dort ev. auch die Vermarktung ins Holpern kommt. Noch sind alle die ich dazu „verhöre“ frohen Mutes was das Vermarkten betrifft. Angeblich seien die Grundstücke und Wohnungen jetzt schon verkauft bzw. vermietet. Soso.

 

 

Schon wieder mal etwas verdammt gefickt eingeschädelt. Chapeau!

Bevor ich meinen Glückwunsch aus der Headline aufkläre will ich vorab erneut der Stadt sowie ihren leitenden Oberschlaumis dafür danken weiterhin brav für den Begriff „Smart City Duisburg“ die Werbetrommel zu rühren. Schließlich gehört mir immer noch die passgenaue Domain (www.smartcityduisburg.de), die ich ab und zu einem guten Zweck zur Verfügung gestellt habe, die aber noch auf ihren ECHTen Einsatz wartet. Man weiß ja, am besten nicht zu früh und nicht zu spät – das richtige Timing ist entscheidend.

Deshalb lese ich immer mit grosser Neugier was es denn Neues zum Thema „SmartCityDuisburg“ gibt. Da wurde ja schon etliches Großspuriges angekündigt (3D-Rathaus) und manches unterirdisch Kleinteilige auch tatsächlich realisiert (Grabbuchung).

Nun aber holt die DVV angeblich zum Paukenschlag aus und präsentiert ab Morgen eine Immo-APP zum Download die sich ziemlich zurückhaltend „Quartiere Duisburg“ nennt.

Wer nun an Übernachtungen denkt liegt nicht ganz falsch, es geht allerdings weder um Obdachlosen-Schlafplätze noch um Hotelangebote.

Nein, es geht um die Vermarktung von Häusern und Wohnungen. Suppi, die MaklerInnen werden sich freuen.

Mit im Boot sitzen dann noch die hiesige Sparkasse, zuständig für passende Finanzierungsangebote und auch die hiesigen Stadtwerke die Strom und Gas liefern wollen.

Tja und dann sind noch ein paar Baugesellschaften die z.B. gerade das Gebiet Am Alten Angerbach vermarkten. Na wie toll.

In der Ausbaustufe sollen dann Octeos (DVV-Tochter) Sicherheits-, Putz- und Cateringdienste und jede Menge andere Wohltaten vermarktet werden, anscheinend aber immer nur die von den Anbietern an denen irgendwie die Stadt Anteile besitzt oder die sie ganz beherrscht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/haus-oder-wohnung-kaufen-in-duisburg-immobilien-app-startet-id233519707.html

Naja zu dem Zweck wurden all die Firmen ja auch gegründet, um bei lukrativen Aufträgen der Stadt selbst mitmischen zu können (rechte Tasche – linke Tasche) und um Versorgungsposten für das Parteiklientel zu schaffen.

Da kann man die Chance diese Art des Geschäftemachens und der Postenversorgungen auch im smart Digitalen nicht anderen überlassen.

Man will auf jeden Fall seinen Einfluss weiter sichern, selbst wenn man „fremde“ Anbieter zuliesse, zumindest in den Sektoren in denen man selbst nicht tätig ist.

Das ist allerdings nicht die smarteste Art und Weise von „Smart City“.

Offenbart aber das Problem, das ich hier schon mehrfach andeutete, erst kürzlich noch. In einer digitalen Welt, also auch in Duisburg kommt es künftig nicht mehr auf physische Präsenz, auf Grundstücke und Steine an (vgl. bricks and mortar = old economy).

Im Einzelhandel ist das bereits deutlich zu spüren. Auch Home Offices sind ein Zeichen sich ändernder Prozesse und in Folge sich ändernder Zustände.

Es werden sich künftig noch viel mehr Anbieter  als heute an DuisburgerInnen wenden, diese Anbieter werden aber nicht mehr in Duisburg ihren Sitz haben.

Insofern retten Sparkasse und Stadtwerke ihre letzten Bastionen nur noch kurze Zeit. Ihr Filialnetz hat die Sparkasse schon verkleinert. Die erste Stufe der Verzwergung. Es werden Entlassungen folgen. Noch „lebt“ sie von dem ehemaligen angeblich guten Ruf und Grundvertrauen.

Am interessantesten an der neuen DVV-APP ist allerdings die geplante finale Ausbaustufe, denn es sollen in Zuzkunft auch sämtliche digitalen Verwaltungsleistungen angeboten werden. Es handelt sich dann um die Übernahme der ab 2022 verpflichtenden digitalen Services gemäß OZG (Onlinezugangsgesetz – ich berichtete) durch eine eigentlich private Gesellschaft.

Dann bleibt nur noch zu fragen: Was wird aus den vielen städtischen Mitarbeitenden in der Verwaltung?

Allen Banken -ausser der Sparkasse- und auch allen anderen Anbietern -ausser den Stadtwerken und Octeo-  in Duisburg (Maklern, Handwerkern, Caterern etc.) mache ich deshalb diesen Vorschlag:

Ich stelle unter www.smartcityduisburg.de die passende Online-Plattform zur Verfügung und „Ihr“ bietet dort „Eure“ Leistungen an.

Macht „Ihr“ das nicht werden es andere machen und die kommen nicht mehr aus Duisburg. Alles eine Frage der Zeit – Timing eben. Denn ganz ehrlich, wer rennt denn z.B. noch zu Sparkasse ohne nicht vorher bei Check24 angefragt zu haben?

„Ihr“ könnt „Euch“ natürlich auch an die DVV und Martin Murrack wenden. Dann viel Glück.

 

Fazit:

Man merkt bei dem DVV-Vorhaben auch, dass wir BürgerInnen eigentlich gar keine Rolle spielen, ausser die von KundenInnen. Das hat übrigens auch nichts mit der Grundidee einer SmartCity zu tun. Und das würde ich auch ganz anders machen. Aber was weiß ich schon?

Ich würde z.B. eine Rubrik einrichten in der BürgerInnen anderen BürgerInnen Empfehlungen geben können, so wie diese hier: Bei Baufinanzierungen mal bei der Sparkasse Düsseldorf anfragen.

 

 

Kaufe Listen von ehemaligen Studierenden, die …

… in den letzten 10 Jahren an einer deutschen UNI ihren Abschluß gemacht haben und inzwischen in verantwortungsvoller Position in der Politik und der Wirtschaft tätig sind.

Die Liste muß enthalten die tatsächlich von den betreuenden Profs und/oder DozentenInnen vergebene Abschlußnote einerseits und die tatsächliche Note in der Abschlußurkunde andererseits.

Bitte Preisvorstellungen für die Listen angeben und bitte unbedingt die DSGVO beachten! Danke.

Die Listen dienen lediglich statistischen Zwecken.

Alles zu senden an mail@duistop.de.

 

Duisburg auf dem Weg zur Tech-Schmiede – Silikon-DU – Juchu!

Die Stadt Duisburg, die Universität Duisburg-Essen und die GEBAG Flächenentwicklung mbH (GEBAG FE) werden gemeinsam das geplante Technologie-Quartier in Duisburg auf dem Gelände in Wedau-Nord (6-Seen-Wedau) entwickeln. Die Beteiligten unterzeichneten vorgestern eine Absichtserklärung, die die gemeinsamen Ziele und Regeln dieses Prozesses konkretisiert.

Fantastisch. Aber wo ist die Absichtserklärung zum Selberlesen für uns?

„Nie standen die Vorzeichen so gut für die Entwicklung des Brachgeländes hin zu einem pulsierenden Technologie-Quartier“, so OB Link. „Die Fläche gehört unserer Stadttochter GEBAG, die Universität möchte die forschungsstarken Ingenieurwissenschaften in Wedau zentrieren und die Stadt hat Gelder aus dem Kohleausstieg zur Verfügung“.

Es kämen die wichtigsten Faktoren zusammen, um mit dieser Gesamtentwicklung des Quartiers neue technologieaffine Firmen für Duisburg zu gewinnen, meint er weiter.

Oberaffengeil. Silikon-DU ick hör Dir trappsen.

Das Areal zwischen dem Sportpark-Duisburg und 6-Seen-Wedau möchten die drei Partner so gestalten, dass ein Ort mit Innovationskraft entsteht. Dafür hat der verabschiedete Rahmenplan angeblich die planerischen Leitplanken gesetzt. Vorgesehen ist, dass mittelfristig die Fakultäten der Ingenieurwissenschaften und angegliederter Institute auf circa 10 ha der zur Verfügung stehenden Bruttogeschossfläche umziehen.

UNI-DUE-Rektor Ulrich Radtke sieht hierin die große Chance, die Universität Duisburg-Essen am Standort Duisburg weiterzuentwickeln. „Die Ingenieurwissenschaften sind eine unserer forschungsstärksten Fakultäten. Die Gebäude, in denen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren und forschen, sind mittlerweile aber zu klein und dringend sanierungsbedürftig. Dass wir hier jetzt die Möglichkeit haben, einen neuen, modernen Campus zu errichten, ist für uns ein Glücksfall,“ so Radtke.

BOH.

Der neue Universitätscampus soll ca. 90.000 qm Bruttogeschossfläche haben und Platz für 12.000 Studierende sowie 1.500 Mitarbeitende bieten. Geplant ist, dass die Universität den ersten Betrieb in Wedau in den drei denkmalgeschützten Gebäude am Standort bereits im Jahr 2024 aufnimmt.

Neben der Ansiedlung der ingenieurswissenschaftlichen Fakultät und technologieaffinen Firmen bildet die alte Richthalle des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes das Herzstück dieses Quartiers. „Als Nukleus des Quartiers soll die alte Richthalle ein lebendiger Ort auch in den Abendstunden mit Gastronomie-, Freizeit- und Veranstaltungsangeboten sein“, sagt Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG FE. Hier soll ein urbaner Ort geschaffen werden für den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft.

Soso, urbaner Ort, watt au imma dat is am Rande der Welt? Ich sehe nur ziemlich Probleme beim Verkehr.

Die Universität plant, für die drei denkmalgeschützten Gebäude einen Mietvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 30 Jahren mit der GEBAG zu schließen.

Ich erinnere mich irgendwie schemenhaft, dass die Gebag nach dem Küppersmühle-Desaster und ihrer Rettung keine solchen Projekte mehr anfassen sollte.

Das Technologie-Quartier soll eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen und die Region hinaus entwickeln. Damit dies gelingt, planen die UNI und die Stadt Duisburg die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für ein Technologiezentrum. Das Technologiezentrum soll das Quartier managen, indem ein Ökosystem für verschiedene Kompetenzfelder geschaffen wird und die Forschung, Unternehmen und Startups zusammengebracht werden.

Schon wieder eine neue Beteiligungsgesellschaft und neue topbezahlte GeschäftsführerInnen und und und …

Danke, danke, danke.

UPPS, dann würde also die Stadt per Umweg bei der Gebag mieten? Dann kann man die Miete ja ordentlich „gestalten“.

Zum Glück kommt das Wort Leuchtturm im Text nicht einmal vor. Und ich hatte den Eimer schon parat stehen.

 

 

In eigener Sache: Mirze Edis (Die Linke) hat sich eingesetzt – jämmerlich!

Tja, was soll man von einem Bundestagskandidaten halten der vor der Wahl gerne mein Angebot annahm und ein Interview in Form eines Fragebogens gab, der darin den OB als jemanden beschrieb der nach Gutsherrenart verfährt und der mir versprach sich für mich und DUISTOP hinsichtlich der seit über drei Jahren verweigerten Presseauskünfte einzusetzen?

So schrieb Mirze Edis, dass er seiner Fraktion meine ausführliche Schilderung der Umstände seit 2018 zugemailt hätte und man sich bei mir melden würde – nach dem 26.9.

Passiert ist nichts, weshalb ich ihn erst 2mal vergeblich anschrieb und dann anrief. Das war am Freitag letzter Woche.

Vorgestern (Montag) erhielt ich dann diese schmalbrüstige Mail:

Sehr geehrter Herr Schulze,

wie besprochen habe ich mich mit dem Amt für Kommunikation in Verbindung gesetzt und über Ihr Anliegen gesprochen.

Wie Sie wissen ist für Presseanfragen zu städtischen Belangen das Amt für Komunikation der richtige Ansprechpartner.

Ob und in welcher Form Sie von dort eine Antwort erhalten, liegt leider nicht in meinem Zuständigkeitsbereich, wofür ich um Verständnis bitte.

Mit freundlichen Grüßen

Mirze Edis

 

Auf die ich ihm soeben wie folgt rückantwortete:

Guten Morgen zurück Herr Edis,

tja, mir ist ehrlich nicht danach Ihnen dafür zu danken. Wofür auch? Jämmerlicher ging es wohl nicht mehr?

Ist es denn für einen Bundestagskandidaten (zumindest noch in der vorletzten Woche) so schwer sich an den OB direkt zu wenden, der nunmal auch für das Amt für Kommunikation zuständig ist und den Mitarbeitenden dort wahrscheinlich verboten hat mir Auskunft zu geben?

Als Abgeordneter im Bundestag hätten Sie sich womöglich mit wesentlichen schwierigeren Typen, Themen und Aufgaben rumschlagen müssen – keine Ahnung wie Sie dieses weitaus größere Dilemma gelöst hätten. Ich bin geneigt zu sagen: Zum Glück für uns alle haben Sie den Sprung ins Parlament nicht geschafft.

Verstehe ich die Mail über Ihre erfolglosen Bemühungen nun so, dass Sie „Ihre“ Fraktion gar nicht -wie mir versprochen- angeschrieben haben und die Leute sich deshalb auch nicht bei mir melden?

Haben Sie überhaupt verstanden um was geht?

Ich denke nein, oder Sie sind nicht willens.

Und natürlich sind Sie zuständig, Sie sind immerhin Mitglied des Rates und damit unser aller und mein Volksvertreter. Ich darf und kann mich an Sie wenden. In einer Demokratie ein normaler Vorgang.

Sie haben durch mich Kenntnis von einem offensichtlichen Rechtsbruch der Verwaltung, weshalb Sie mir bereits empfohlen haben Klage einzureichen.

Ich will aber vorher restlos alle aussergerichtlichen Möglichkeiten ausschöpfen weshalb ich mich u.a. an Ratsmitglieder wie Sie wende.

In der Hoffnung diese bzw. Sie erkennen das grundsätzliche Problem, was gar nicht allein nur mich betrifft.

In Ihrem Falle hat das erkennbar nicht funktioniert.

QED

In diesem Sinne

M. Schulze

 

Fazit:

Dass sich der OB anscheinend wie ein Gutsherr verhält ist ebenso anscheinend auch dem Verhalten und einer gewissen Unterwürfigkeit von Ratsmitgliedern entsprechend.

Notenmanipulation: Fragen an die UNI werden prompt beantwortet wenn auch nicht so ganz

Angesichts des derzeitigen Skandals an der UNI DUE in Bezug auf die Manipulation von Noten von Klausuren und Abschlüssen gegen Cash habe ich dort mal angefragt. Die Reaktion war prompt und standardisiert vorbereitet, deshalb wurde leider nicht so ganz umfänglich und konkret geantwortet. Ich kann mir vorstellen es liegen die Nerven blank, vor allem weil das Thema inzwischen im deutschen Blätterwald die grosse Runde macht.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/korruptionsverdacht-uni-duisburg-essen-trennt-sich-von-mitarbeiterin-a-deb590a6-ba4e-4110-baae-0d4cf86b000a

Ach ja, die provozierende Frage danach ob man mit manipulierten Noten bzw. dem Verdacht noch an (Excellence-)Rankings teilnehmen könne, habe ich weggelassen. Ich muß ja auch nicht unbedingt immer alles wissen wollen.

Im Folgenden zuerst meine Fragen und dann weiter unten die Antwort:

Sehr geehrte UNI-DUE-Verantwortliche,

Arbeitgebende sind auf qualifizierte Mitarbeitende angewiesen und stellen jährlich Berufsstartende natürlich auch aufgrund ihrer Abschlußzeugnisse und bestandenen Abschlußprüfungen an Universitäten und Fachhochschulen wie der UNI DUE ein.

Meine aktuellen Fragen an Sie, aufgrund der nun aufgetauchten Verdächtigungen bzgl. möglicher gekaufter Abschlüsse und deren Notenmanipulationen, lauten wie folgt:

Wie können Arbeitgebende sicher sein, dass in der Vergangenheit bzw. in der Zukunft solche Vorkommnisse nicht möglich waren bzw. nicht mehr möglich sind?

Ist das z.Z. nur ein Einzelfall und was unternehmen Sie konkret dagegen, dass das wieder passieren kann?

Wie können nachträglich Abschlußzeugnisse überprüft werden?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin

Michael Schulze

 

Hier die Antwort der UNI:

Stellungnahme der Hochschulleitung

Notenmanipulation an der UDE

von Ulrike Bohnsack 05.10.2021

An der UDE hat es mehrere Fälle von Notenmanipulation gegeben. Eine Mitarbeiterin der Universität, die Zugang zur zentralen Prüfungsdatenbank besaß, hat offenbar Noten nachträglich gegen Geldzahlungen verbessert. Betroffen ist die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Die UDE hat Strafanzeige gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

„Wir nehmen diesen Fall sehr ernst“, erklärt Kanzler Jens Andreas Meinen. „Hier geht es um das Vertrauen in unsere Prüfungsverfahren und in die Abschlüsse, die man bei uns erwerben kann. Wir sind deshalb froh, dass Polizei und Staatsanwaltschaft gründlich ermitteln, um den Sachverhalt aufzuklären. Diese Ermittlungen unterstützt die Universität selbstverständlich nach Kräften.“

Aufgefallen ist die Notenmanipulation aufgrund eines anonymen Hinweises an die Fakultät. Daraufhin hat die UDE umgehend umfangreiche interne Prüfungen angestoßen. Nachdem sich die Verdachtsmomente gegen die Mitarbeiterin sowie Studierende der Universität erhärtet hatten, erstattete die UDE im März dieses Jahres Anzeige.

Die UDE ist sich sicher, dass nur die Wirtschaftswissenschaften betroffen sind. Sie hat die Prüfungsdaten anderer Fakultäten eingehend geprüft und dabei keine Auffälligkeiten feststellen können. „Die Prozesse zwischen Fakultäten und zentralem Prüfungsamt wurden außerdem gründlich analysiert und so geändert, dass künftig eine solche Notenmanipulation ausgeschlossen ist“, betont der Kanzler.

Abgesehen von den möglichen strafrechtlichen Konsequenzen müssen die beteiligten Studierenden mit einer Aberkennung ihrer Abschlüsse rechnen. Von der betreffenden Mitarbeiterin hat sich die UDE im vergangenen Juli getrennt.

Das Ganze gibt es auch hier: https://www.uni-due.de/2021-10-05-notenmanipulation-an-der-ude

 

Und so habe ich nochmals nachgehakt:

Guten Tag nochmals,

wie künftig konkret Manipulationen verhindert werden erfahre ich leider nicht und auch nicht wie zB eine nachträgliche Überprüfung von Abschlußnoten etc. möglich ist, z.B. für Arbeitgebende.

Bitte reichen Sie die Infos nach.

Gruß

DUISTOP

M. Schulze

Anschreiben eines Arbeitgebenden an die UNI DUE

Sehr geehrte UNI DUE Verantwortliche,

wir sind als mittelständisches Unternehmen auf qualifizierte Mitarbeitende angewiesen und stellen jährlich Berufsstartende natürlich auch aufgrund ihrer Abschlußzeugnisse und bestandenen Abschlußprüfungen an Universitäten und Fachhochschulen wie der UNI DUE ein.

Unsere aktuellen drei Fragen an Sie, aufgrund der nun aufgetauchten Verdächtigungen bzgl. möglicher gekaufter Abschlüsse und deren Notenmanipulationen, lauten wie folgt:

Wie können wir sicher sein, dass in der Vergangenheit bzw. in der Zukunft solche Vorkommnisse nicht möglich waren bzw. nicht mehr möglich sind?

Was unternehmen Sie also konkret dagegen dass das künftig wieder passiert?

Wie können wir nachträglich Abschlußzeugnisse überprüfen lassen?

 

Mit freudlichem Gruß

Unternehmensgruppe Ungelogen & Ehrlich GmbH & Co. KG a.A.

 

 

 

100.000, 10.000 und 800

Wir wissen doch alle wie wichtig die Bildung ist und wie sehr das auch von der Politik immer wieder betont, teils sogar beschworen wurde und wird.

In Duisburg ist diesbezüglich anscheinend bereits Götterdämmerung. Es gibt Schulen an denen fallen nicht nur viele Stunden aus weil Lehrkräfte fehlen, sondern auch welche an denen fehlt gleich die Hälfte des grundnotwendigen Stammpersonals.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/trotz-extra-bonus-lehrer-wollen-nicht-nach-duisburg-kommen-id233497087.html

Und dabei hatte die Landesregierung aufgrund der seit Jahren eklatanten Situation – besonders auch in Duisburg – 17 Mio. EURO augelobt um Lehrkräfte besser zu bezahlen. Doch obwohl sich das mit rund 10.000 EURO (drei Jahre, mtl. 350 EURO mehr) auswirken würde, will niemand nach Duisburg.

Von unseren Wirtschaftsfördernden ab OB abwärts inkl. Beck, Haack und Kluge hört man zu der Sache gar nichts, die machen weiter als würde es sie nichts angehen. Duisburg ist echt lebenswert. Ebenso äussert sich auch Mahmut Özdemir nicht dazu, der fleissig-schleimig weiter Fördergeld anwirbt was ihm dann mit einer Wiederwahl vergoldet wird.

Tja da sollten sich mal flugs ein paar hier Unterrichtende auf die Bank neben dem neuen #DUISBURGistecht-Wahrzeichen am Bahnhof (ich berichtete) niederlassen, dass nun für fast 100.000 EURO fertiggestellt wurde. Und sie sollten so animierend dreinblicken um Mut zu machen für andere doch auch nach DUIBURG zu kommen, um hier Kindern das Einmaleins beizubringen.

Das Ganze muß dann noch in den Sozialen Medien gepostet werden. Da wäre dann nur noch die Schmerzenszulage für die Kommentare zu zahlen die man ertragen muß wenn die Posts öffentlich sind.

Wer sich trotz Lehrkräftemangel irgendwie durch die Schulzeit und dann per Abitur an die UNI vorarbeiten oder durchmogeln kann der spart bis dahin einfach mal rund 800 EURO und kauft sich statt einer Durchfallnote dann diejenige für eine bestandene Prüfung. So angeblich in mind. 50 Fällen an der UNI DUE passiert. Eine Verwaltungsangestellte hatte wohl Geld gebraucht und den Studierenden diese Manipulation ermöglicht. Die Ermittlungen laufen derzeit noch.

Nur merkwürdig, dass so etwas nicht anderweitig auffällt als dadurch dass irgendjemand was durchsticht, denn ein/e Prof und/oder DozentIn sollte eigentlich über die Abschlüsse informiert sein und wissen wer bestanden hat und wer nicht.

Und wer weiß wie hoch die Dunkelziffer ist und ob nicht bereits in den vergangenen Jahren diese Täuschungspraxis Usus war. So könnte ich zumindest verstehen warum so manche(r) Volltrottel(in) mit einem UNI-Abschluß rumrennt .