Notenmanipulation: Fragen an die UNI werden prompt beantwortet wenn auch nicht so ganz

Angesichts des derzeitigen Skandals an der UNI DUE in Bezug auf die Manipulation von Noten von Klausuren und Abschlüssen gegen Cash habe ich dort mal angefragt. Die Reaktion war prompt und standardisiert vorbereitet, deshalb wurde leider nicht so ganz umfänglich und konkret geantwortet. Ich kann mir vorstellen es liegen die Nerven blank, vor allem weil das Thema inzwischen im deutschen Blätterwald die grosse Runde macht.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/korruptionsverdacht-uni-duisburg-essen-trennt-sich-von-mitarbeiterin-a-deb590a6-ba4e-4110-baae-0d4cf86b000a

Ach ja, die provozierende Frage danach ob man mit manipulierten Noten bzw. dem Verdacht noch an (Excellence-)Rankings teilnehmen könne, habe ich weggelassen. Ich muß ja auch nicht unbedingt immer alles wissen wollen.

Im Folgenden zuerst meine Fragen und dann weiter unten die Antwort:

Sehr geehrte UNI-DUE-Verantwortliche,

Arbeitgebende sind auf qualifizierte Mitarbeitende angewiesen und stellen jährlich Berufsstartende natürlich auch aufgrund ihrer Abschlußzeugnisse und bestandenen Abschlußprüfungen an Universitäten und Fachhochschulen wie der UNI DUE ein.

Meine aktuellen Fragen an Sie, aufgrund der nun aufgetauchten Verdächtigungen bzgl. möglicher gekaufter Abschlüsse und deren Notenmanipulationen, lauten wie folgt:

Wie können Arbeitgebende sicher sein, dass in der Vergangenheit bzw. in der Zukunft solche Vorkommnisse nicht möglich waren bzw. nicht mehr möglich sind?

Ist das z.Z. nur ein Einzelfall und was unternehmen Sie konkret dagegen, dass das wieder passieren kann?

Wie können nachträglich Abschlußzeugnisse überprüft werden?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin

Michael Schulze

 

Hier die Antwort der UNI:

Stellungnahme der Hochschulleitung

Notenmanipulation an der UDE

von Ulrike Bohnsack 05.10.2021

An der UDE hat es mehrere Fälle von Notenmanipulation gegeben. Eine Mitarbeiterin der Universität, die Zugang zur zentralen Prüfungsdatenbank besaß, hat offenbar Noten nachträglich gegen Geldzahlungen verbessert. Betroffen ist die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Die UDE hat Strafanzeige gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

„Wir nehmen diesen Fall sehr ernst“, erklärt Kanzler Jens Andreas Meinen. „Hier geht es um das Vertrauen in unsere Prüfungsverfahren und in die Abschlüsse, die man bei uns erwerben kann. Wir sind deshalb froh, dass Polizei und Staatsanwaltschaft gründlich ermitteln, um den Sachverhalt aufzuklären. Diese Ermittlungen unterstützt die Universität selbstverständlich nach Kräften.“

Aufgefallen ist die Notenmanipulation aufgrund eines anonymen Hinweises an die Fakultät. Daraufhin hat die UDE umgehend umfangreiche interne Prüfungen angestoßen. Nachdem sich die Verdachtsmomente gegen die Mitarbeiterin sowie Studierende der Universität erhärtet hatten, erstattete die UDE im März dieses Jahres Anzeige.

Die UDE ist sich sicher, dass nur die Wirtschaftswissenschaften betroffen sind. Sie hat die Prüfungsdaten anderer Fakultäten eingehend geprüft und dabei keine Auffälligkeiten feststellen können. „Die Prozesse zwischen Fakultäten und zentralem Prüfungsamt wurden außerdem gründlich analysiert und so geändert, dass künftig eine solche Notenmanipulation ausgeschlossen ist“, betont der Kanzler.

Abgesehen von den möglichen strafrechtlichen Konsequenzen müssen die beteiligten Studierenden mit einer Aberkennung ihrer Abschlüsse rechnen. Von der betreffenden Mitarbeiterin hat sich die UDE im vergangenen Juli getrennt.

Das Ganze gibt es auch hier: https://www.uni-due.de/2021-10-05-notenmanipulation-an-der-ude

 

Und so habe ich nochmals nachgehakt:

Guten Tag nochmals,

wie künftig konkret Manipulationen verhindert werden erfahre ich leider nicht und auch nicht wie zB eine nachträgliche Überprüfung von Abschlußnoten etc. möglich ist, z.B. für Arbeitgebende.

Bitte reichen Sie die Infos nach.

Gruß

DUISTOP

M. Schulze