IGA2027 im Ruhrgebiet: Erste Lebenszeichen und auch das Gegenteil

Diese Woche gab es erneut ein paar wenige Meldungen, dass sich bei den Vorbereitungen der IGA2027 was tut. Die Internationale Gartenschau soll 2027 in mehreren Städten im Ruhrgebiet, u.a. auch in Duisburg, über die Bühne gehen.

Die Zahl der News wird sich sicherlich im Laufe des nächsten Jahres signifikant erhöhen (müssen), denn eine Refinanzierung soll auch über die Eintrittspreise erfolgen. Und dazu muss man schon kräftig trommeln. U.a. mit dem Thema Klimaschutz.

https://www.iga2027.ruhr/die-iga-2027/ueber-uns/

Zu den wenigen positiven Meldungen, die vor allem Neuanpflanzungen etc. betreffen, gesellen sich aber auch weniger erfreuliche.

So wie diese aus Gelsenkirchen:

https://www.waz.de/lokales/gelsenkirchen/article410596100/schon-jetzt-steht-fest-millionen-schock-fuer-die-iga-2027-in-gelsenkirchen.html

Wundern tut’s mich nicht, werden doch Großereignisse, wie auch Olympia – ich berichtete bereits in dieser Woche – meist übertrieben angepriesen, doch die Zuschüsse dürften am Ende enorm sein.

Nicht enthalten die Kosten für die Geländeaufbereitungen, eventuellen Altlastensanierungen usw. usf.

Gesellschafter der 2019 für die Durchführung der IGA2027 extra gegründeten gGmbH (mit inzwischen drei GeschäftsführernInnen) sind u.a. die beteiligten Städte, also auch Duisburg. Und die dürften dann wohl auch einen nicht kleinen Teil der Unterdeckung und der möglichen Miesen am Ende übernehmen. Dann z.B. wenn die Kosten explodieren und die Besuchszahlen (= zahlende Gäste) hinter den meist ebenso übertriebenen Erwartungen zurückbleiben.

Inwieweit auch Sponsoren o.ä., wahrscheinlich wieder einmal die städtsichen Beteiligungsgesellschaften, eine Rolle spielen kann ich noch überhaupt nicht abschätzen.

Am Ende wird dann alles so wie meistens mit Imagegewinnen für die Städte und die Region bewertet bzw. entschuldigt. In diesem Fall dann wohl zusätzlich auch noch mit Klimaschutz.

Für mich ist das alles nur Anlass für erste kritische Nachfragen.

Die ersten habe ich heute Morgen bereits losgeschickt. Mal sehen ob man überhaupt reagiert und dann auch noch antwortet.

Zwei Fragen bzw. Bitten werden Ihnen eventuell merkwürdig vorkommen, aber sie haben durchaus ihre Berechtigungen, ohne dass ich mich jetzt schon weiter in die Details vertiefe.

Hier meine heutige Presseanfrage:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage bzw. folgende Bitten:

Bitte übersenden Sie mir

a) die Satzung der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

b) einen Verhaltenskodex der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH – sofern vorhanden

c) die bisherigen Stellenbeschreibung(en) und bisherigen Stellenausschreibung(en) für die Abteilungsleitung Kunst, Kultur & MEIN GARTEN der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

Zu c) erbitte ich noch eine Auskunft darüber wie die Entscheidung für bzw. zugunsten von YYY zustandekam.

Ausserdem hätte ich gerne die Auskunft wann die Bilanzen der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH für 2022, 2023 und 2024 im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Ebenso erbitte ich eine Auskunft darüber ob es bzgl. der Sponsorenakquise und -gewinnung für die IGA2027 eine mögl. Provisionsvereinbarung gibt.

Danke vorab.

DUISTOP

www.duistop.de

Duisburger Stadtmagazin seit 2018

Michael Schulze

Redaktionsleitung

 

Hier zum vorläufigen Abschluß noch etwas aus dem Spiegel von 2010. Bereits 25 Jahre ist es her, aber so aktuell geblieben als wäre es gestern erst verfasst worden:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/verlustgeschaeft-bundesgartenschau-vielen-dank-fuer-die-schulden-a-688895.html

Oder lesen Sie diesen Beitrag, der noch sechs Jahre älter ist (von 2004), und in dem es just um eine IGA geht. Im Mittelpunkt ein OB von der SPD.

https://www.spiegel.de/politik/wahrheit-auf-raten-a-dd9a5719-0002-0001-0000-000031409962

Gleich der erste Abschnitt kommt mir soooooooooo bekannt vor, weshalb ich auch annehme, an all dem, was sich hinter den Kulissen einer IGA oder auch BUGA abspielt, hat sich prinzipiell über die Jahre nichts geändert. Egal wo sie stattfindet. Womöglich wurde alles noch viel schlimmer.

Zitat aus dem Spiegel:

„Arno Pökers Öffentlichkeitsarbeit folgte bislang einer simplen Strategie. Wann immer Gutes zu vermelden war, gab sich Rostocks Stadtoberhaupt als Vater des Erfolgs. Wenn es schief lief, hatte er in der Regel von nichts gewusst.“