Dreimal voll ins Beißholz – statt Eimer – nur wegen Falschsurfens

Ja, ich hatte zwischendurch mal angedeutet meine Eimer weniger zu erwähnen, aber wie das so ist mit Dingen die man sich vornimmt, man hält das Vorgenommene nicht immer so ganz leicht durch. Zum Glück hatte ich aber mein Beißholz direkt daneben bereitliegen, also musste das alternativ herhalten.

Mir passiert es allerdings immer wieder und das häufiger als früher, dass ich auf Dinge stosse, meist im Netz, zu denen ich mir jeden Kommentar verkneife. Es ist manchmal so total gaga blöd, das Fremdschämen noch tiefgestapelt wäre.

Leicht fällt es mir allerdings nicht und erst gestern stiess ich auf den neuen FB-Kanal von Mahmut Özdemir mit dem vielversprechenden Titel #fragmahmut.

Er fordert nun, pfiffig wie er ist, die DuisburgerInnen auf, wohl eher die Jugendlichen, sich an ihn zu wenden, wenn es denn Fragen über Duisburg gäbe.

Nochmals, ich hatte ihm in den letzten Jahren schon ziemlich viele Fragen gestellt, auch z.B. dazu, ob er denn inzwischen mit seinem Privathaus in Homberg wie alle anderen auch ordentlich und pflichtgerecht ans Abwasserkanalnetz angeschlossen sei.

Mein letzter Informationsstand ist, dass er lediglich eine Sickergrube hat.

Wie dem auch sei, der Mann antwortet mir nicht.

Frau Bas dagegen antwortet mir noch, aber teils eher mit nur spärlichen Infos.

Vor rund einer Stunde bin ich mal wieder durchs Netz gesurft und nur einmal falsch abgebogen und mein Blutdruck erhöhte sich schlagartig.

Ich stieß auf ein Interview des Deutschlandfunks mit Bas, in dem es um das bessere Erklären von politischen Sachverhalten geht.

Zitat:

Die Bundestagspräsidentin fordert die Abgeordneten auf, rauszugehen und auch sprachlich auf die Menschen einzugehen, statt nur Fachjargon zu nutzen.

Zwischenfrage: Wie geht man denn sonst noch als PolitikerIn auf Leute ein, als sprachlich? Mit Umarmungen?

https://www.deutschlandfunk.de/demokratie-verstaendlich-machen-baerbel-bas-praesidentin-des-dt-bundestags-dlf-b9288dad-100.html

Nun, die Idee ist angesichts dessen was ich über ihren Parteikollegen, SPD-Duisburg-Chef, Staatssekretär und MdB Özdemir gerade ein paar Zeilen höher noch geschrieben habe, schlichtweg mehr als ein Witz.

Jemand der mir seit Jahren keine Fragen beantworten will, auf Mails noch nicht einmal reagiert, und Bas selbst, die das auch nur soweit tut wie es ihr Anstand und Amt gerade noch erfordern, so mein Eindruck, sollen auf die Menschen zugehen und ihnen Politik besser erklären.

Moderner und zeitgemässer ging’s nicht?

Also, das Gute-KITA-Gesetz ist ja schonmal ein Anfang, kapiert jeder. GKG wäre unverständlich und ein Alptraum wäre das Kindertagesbetreuungsweiterentwicklungs-und-teilhabegesetz.

Nur, soll man sich als Eltern das ganze Gesetz erklären lassen?

Und was ist wenn man Fragen hat, wird man dann so wie ich einfach ignoriert?

Die Abgeordneten müssen gar nicht aktiv auf Menschen zugehen und ihnen was erklären, aber sie müssen antworten wenn sie gefragt werden – auch wenn es kritische Fragen sind.

Was Frau Bas hier verkündet ist lediglich eine blöde Binse und eine Forderung die von keinem der Abgeordneten ernst genommen wird. Es klingt aber alles voll nach Demokratie.

Denn wer irrlichtert schon missionarisch durch seinen Wahlkreis und labert Menschen auf der Strasse an ob sie was wissen wollen, was dann auf jeden Fall ganz simpel erklärt wird?

Viel besser ist es, wenn auf Fragen vollumfänglich geantwortet wird. Genau das setzt Frau Bas anscheinend als Status Quo voraus, wohlwissend, dass sie sich selbst und ihre Parteikollegen sich auch nicht daran halten.

Hier wird auch eine mögliche Grundeinstellung dahinter deutlich: Die Abgeordneten suchen sich selbst die angenehmen Fälle heraus denen sie gerne was erklären. Wer dagegen den Abgeordneten Fragen stellt, der bleibt dumm.

Das ist in etwa so wie der gute alte Frontalunterricht an der Schule. Der Lehrer sagt wo es lang geht und erklärt Dir Schillers „Die Räuber“. Ein Stück das Du dann im Nachgang gefälligst in der Klassenarbeit so interpretierst wie es die Vorgaben des Kultusministeriums vorsehen.

Frage also im Unterricht nicht, warum „Die Räuber“ und warum nicht ein anderes Stück und frage in Bezug auf „Die Räuber“ nicht ob Bruder Franz (eine der Hauptpersonen)  nicht einfach nur ein riesengrosses Arschloch ist.

Schreibe also nicht „‚Die Räuber‘ finde ich kacke.“, was zugegeben eine sehr schlichte Form der Interpretation wäre, wenn überhaupt.

Finale:

Liebe Frau Bas, lieber Herr Özdemir, erklären Sie mir bitte das Folgende.(Anmerkung: Der kurze Text ist schon ziemlich vereinfacht.) Vor allem erklären Sie mir warum das so ist und was Sie dagegen unternehmen?

Steuerprivilegien bei Mieteinnahmen: Bei Mieteinnahmen, die über eine GmbH geschleust werden, reduziert sich der kombinierte Steuersatz aus Unternehmensbesteuerung und der Steuer auf Kapitalerträge bei Ausschüttung auf knapp 30 Prozent, weil die Gewerbesteuer vermieden werden kann.

Quelle: https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/der-steuersatz-der-superreichen/