Dubiose Immo-Deals: Am besten noch mehr Bürokratie!

Wir haben das Jahr 2023 und jetzt erst kommt anscheinend Bewegung in die Bekämpfung von Immo-Deals mit sog. Schrottimmobilien.

So will der Bundesjustizminister angeblich die Stadt bzw. alle Kommunen in Deutschland per Gesetz ermächtigen bei verdächtigen Zwangsversteigerungen eingreifen zu können und die Verwaltung des betreffenden Gebäudes zeitweise zu übernehmen.

Der Hintergrund ist folgende Masche, die bisher – 2023 allerdings in geringerem Umfang – oftmals an der Tagesordnung sein soll. Zwangsversteigerte Wohnimmobilien sollen mit einem überzogenen Verkehrswert angeboten werden, so dass nur bestimmte Käufergruppen oder sogar jeweils nur ein Interessent in Frage kommt. Die zahlen brav die 10%ige Sicherheitsleistung und beginnen wohl sofort mit der Vermietung der Wohneinheiten zu Wucherpreisen vornehmlich an Illegale, Geflüchtete und Asylsuchende. Wahrscheinlich alles „schwarz“.

Anscheinend treten die Käufer als Unternehmen in Aktion – kassieren fleissig die Wuchermieten bis weit über die gezahlte Sicherheitsleistung hinaus, bezahlen aber nie den endgültigen Kaufpreis – also die restlichen 90%.  Angeblich gehen die betreffenden Unternehmen jeweils „rechtzeitig“ in Konkurs bzw. in die Insolvenz.

Nun soll also die Stadt künftig kontrollieren können ob es sich jeweils um einen solchen Fall handelt und entsprechend eingreifen dürfen.

Ich frage mich vier Dinge:

1.) Warum gibt es diese lausige Abwicklungspraxis überhaupt und warum wird nicht einfach eine höhere Sicherheitsleistung fällig bzw. sofort der volle Kaufpreis?

2.) Wo bleibt das Finanzamt mit seinen Betriebsprüfern und dergleichen, dem bzw. denen diese Masche längstens aufgefallen sein müsste?

3.) Wo soll die Stadt die zusätzlichen Leute für die Kontrolle und Verwaltung hernehmen und was kostet dieser Aufwand? Laut Amtsgericht wurden 2022 allein in Duisburg 256 Zwangsversteigerungsverfahren durchgeführt.

4.) Wieso kann man am Verkehrswert einer Immobilie so einfach „herumschrauben“?

Am interessantesten dürfte sein, mal zu erfahren ob es noch andere Profiteure des Systems gibt.

So kann man sich ja auch vorstellen, dass es pfiffige Unternehmen gibt, die die betreffenden Häuser billig erwerben, aufhübschen und mit Aufpreis verticken ohne das sie selbst je den vollen Kaufpreis zahlen mussten.

Hat das nicht ein gewisser Österreicher, ich komm‘ gerade nicht auf den Namen, teils auch so gemacht?

Man kann das Ganze auch zwischen vielen verschiedenen eigenen Gesellschaften, teils im Ausland sitzend, abwickeln.

Man muß sich ja nur die sog. Share Deals anschauen um zu wissen was der deutsche Staat so manchen Branchen ganz legal ermöglicht. Und auch die Transparenz über den Immo-Markt, wem also welche Immobilien tatsächlich gehören, ist nicht wirklich vorhanden.

Über all die Auswüchse darf man sich also eigentlich nicht beklagen. Problematisch wird es dann wenn die Bürokratie und Rechtsprechung dadurch immer weiter überhand nimmt, weil man einerseits ein gewünschtes lobbytaugliches Klientel durchaus weiterhin bevorzugen will, aber den ganzen Rest an cleveren aber dubiosen Gesellen gerne loswerden möchte.