Aus Mangel an News: Dann eben dem Hafen beim Kranbau zugucken

Seit langem gibt es aus Duisburg bzw. in Duisburg mal wieder News, die nicht nur mit Raub, Mord, Anschlägen und Verkehrsstaus sowie dem Versagen beim MSV zu tun haben, sondern mit wirtschaftlichen Entwicklungen. Allerdings in zweierlei Hinsicht sind diese eher dürftig:

Erstens, eine News zum Kranbaufortschritt beim neuen Container-Terminal auf der Kohleninsel. Wenn das so weitergeht mit der Jubelberichterstattung, dann gibt es wohl bald auch eine Briefmarke mit Containern drauf oder wahlweise eine mit OB Link wie er einen der Kräne bedient.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/hafen-duisburg-erster-portalkran-des-mega-terminals-steht-id239893905.html

Okay, jede Pizzabäckerei wäre froh, wenn sie jede Woche einen Bericht in der Presse hätte wie denn die Margherita aus dem Ofen auf den Teller gerät und wie dolle sie vorher mit Käse bestreut wurde. Aber wen interessiert’s?

Auf jeden Fall steht in Sachen Terminal fest: Alles wird natürlich wie immer phantastisch und man ist voll im Zeitplan. Das sagte Wowereit in Sachen BER auch desöfteren.

Zweitens, eine der regelmässigen und damit üblichen Jubelnews zu einem anderen Groß-Bauvorhaben, damit wir alle weiter den Eindruck haben, in 6-Seen-Wedau geht es zumindest im nördlichen Teil voran.

Im südlichen Teil, der vorwiegend für den Wohnbau vorgesehen ist, geht ja nix mehr voran, weil u.a. die derzeitigen Zeichen für Neubauten nicht so gut stehen. Ich berichtete bereits mehrfach.

Tja, trotzdem, in der RP durften sich die üblichen Verdächtigen und teils Vollversagenden mal wieder richtig austoben und schildern wie suppi alles im nördlichen Teil werden wird.

Dort wo man eigentlich einen UNI-Campus errichten will oder wollte, der aber ev. gar nicht dort errichtet wird, weil aus Düsseldorf die Zusage für die Knete auf sich warten lässt oder womöglich gar nicht kommt. UPPS, dabei schien doch alles bereits in trockenen Tüchern, wenn man Leuten wie Gebag-Chef Wortmeyer regelmässig zugehört hat.

Vllt. will man seitens der UNI aber lieber ein Stadtklimaschutz-taugliches Waldstück ganz in UNI-Nähe abholzen. Ich berichtete ebenfalls bereits.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-technologiezentrum-wedau-nord-mit-oder-ohne-uni_aid-100186583

Auf jeden Fall soll für 6-Seen-Wedau-Nord erneut eine der bei mir äusserst unbeliebten Projektgesellschaften gegründet werden um den Teil an den Mann und die Frau zu bringen, sprich an investitionsfreudige Unternehmen und Startups, um schlußendlich ein Technologie-Quartier mit wie auch immer geartetem UNI-Anschluß zu entwickeln.

Hintergrund könnte natürlich sein, den dort künftig Werktätigen die Schönheiten des Wohnens im südlichen Teil von 6-Seen-Wedau  schmackhaft zu machen.

Wir halten also fest, ECHT eine WIN-WIN-Idee.

Nur wenn ich mir ansehe wer dabei mitmacht, dann habe ich so meine Zweifel am Gelingen des Vorhabens. Vor allem wenn man mal nachrechnet auf wievielen  Immo-Expos die Verantwortlichen das Ganze schon präsentiert haben.

Eigentlich standen doch die Investoren bereits vor Jahren Schlange. Und selbst bei den Widrigkeiten die inzwischen viele so arg beuteln dürften doch wenigstens ein paar von ihnen übrig sein.

Ich vermute mal die Akquise der künftigen Projektgesellschaft wird sich wohl vorwiegend mit Auftraggebern aus dem Umfeld von Bund und Land beschäftigen. Der UNI-Campus wäre ja auch ein Landesprojekt. Man muß also nur sehen welche  Bundes- und Landesbehörden noch Büros brauchen.

Problem allerdings: Auch diesbzgl. sinkt die Nachfrage enorm. Bei den Privatunternehmen sowieso, vor allem auch aufgrund des Homeoffice-Trends und der fortschreitenden Digitalisierung, ich berichtete bereits. Die öffentliche Hand kann man ev. aufgrund bester politischer Beziehungen noch am ehesten „überzeugen“ trotz bereits existierendem Leerstand in neuen, dann aber auch leerstehenden Immobilien Steuergeld sinnlos zu versenken.

Wenn jemand genug Geld hat um es zu verplempern, dann Bund und Land.

Aus diesem Grunde werden ja auch die vielen Projektgesellschaften gegründet um der Instransparenz, wer, was und vor allem wieviel sinnlos verschwendet hat, Vorschub zu leisten.