Klimaneutral – Umweltneutral – Enkeltauglich – dm gibt nach – und wie stehts um Ruhrort?

Ruhrort soll umweltneutral werden, soviel steht fest bzw. Link und einige fleissige Umwelthelferlein, u.a. Gebags Wortmeyer, haben sich das ganz fest vorgenommen. Von einem enkeltauglichen Stadtteil ist dabei wechselweise ebenfalls die Rede. Ich berichtete schon mehrfach.  Viel hört man allerdings in letzter Zeit nicht davon.

Wesentlich mehr erfährt man allerdings derzeit über dm, jener grossen Drogeriekette die auch mit ähnlichem Vokabular seine Waren teils bewirbt.

Nun, da die deutsche Umwelthilfe etliche Firmen, darunter auch dm abgemahnt hat, will man bei dm den Begriff „klimaneutral“ im Zusammenhang mit seinen Produkten nicht mehr benutzen. Wohl aber weiterhin den Begriff „umweltneutral“.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/dm-drogeriekette-verzichtet-endgueltig-auf-werbebegriff-klimaneutral-a-3b0f3841-ef72-4b79-a218-b69dd1e8f19b

Bei dm ist man anscheinend der Überzeugung mit wissenschaftlicher Hilfe die jeweilige Umeltneutralität von Produkten weiterhin belegen zu können um ebenso weiterhin diese Werbeaussage einsetzen zu dürfen.

Ich verstehe zwar nicht warum man in Sachen „klimaneutral“ nun aufgibt, obwohl doch das Prinzip der Kompensation ähnlich ist wie bei „umweltneutral“ und das sogar noch umfassender.

Kurz erklärt: Um sich als Unternehmen oder eines seiner Produkte als klimaneutral oder sogar umweltneutral bezeichnen zu können, bedienen sich nicht wenige quasi eines Kniffs. Sie selbst oder die Produkte sind ev. gar nicht so neutral weshalb man u.U. eine Beratungsfirma bemüht, die wiederum eine wissenschaftliche Fakulät bemüht und die wiederum errechnet ob denn z.B. die Aufforstung eines Ödgebietes mit Bäumen sozusagen als Kompensation dienen kann. Ungefähr so ähnlich wie mit jedem gekauften Kasten Bier den Regenwald ein bißchen zu retten.

Oder versimpelt ausgedrückt: Ich fälle einen Baum und pflanze an anderer Stelle einen oder entsprechend viele neue oder bezahle jemanden dafür dass er das tut.

Die Frage die nun zwangsläufig gestellt wird: Kann man beides miteinander aufrechnen, so dass Neutralität entsteht mit der man dann auf Verpackungen werben kann bzw. darf?

Tja und wenn ein Unternehmen wie dm zumindest auf die Werbung mit dem Begriff „klimaneutral“ verzichten will, weil wohl der Nachweis nicht beizubringen ist, verstehe ich nicht wie dies bei „umweltneutral“ gelingen sollte.

Die Idee und Werbestrategie dahinter ist klar: Leutchen die ein gutes Gewissen „kaufen“ wollen, greifen eben dann zu, wenn Entsprechendes verheissungsvoll auf der Verpackung steht. Erlösung durch Konsum.

Funktioniert ja irgendwie auch bei Siegeln wie „klinisch getestet“.  Keiner fragt wohl jemals genau nach ob und wie gestestet wurde und was dabei herauskam. Okay, ich verstehe, niemand möchte u.U. die vielen toten Versuchslabor-Mäuschen zählen.

Zurück zu „umweltneutral“. Das alles runtergebrochen auf Duisburg und Ruhrort bedeutet nun:

Dürfen eigentlich der OB und seine enkeltaugliche Entourage behaupten, dass Ruhrort umweltneutral wird oder ist? Ist ja irgendwie auch eine Art Werbung – für Link ist es z.B. Wahlwerbung!

Ach ja, wer ihn demnächst nackt sieht, guckt bitte mal ob er zumindest ein „klinisch getestet“ irgendwo tätowiert hat?