Es formiert sich Protest angesichts der vielen unbearbeiteten Fälle in Duisburgs Ausländerbehörde. Diese ist chronisch unterbesetzt was sich u.a. auch auf die Aufenthaltsgenehmigungen von ausländischen Studierenden auswirkt die sich teils lieber in anderen Städten „niederlassen“ – ich berichtete bereits.
Nun gehen Zugewanderte und Flüchtlinge auf die Strassen und protestieren lautstark gegen Duisburg Stadtspitze der sie strukturellen Rassismus vorwerfen, weil man teils jahrelang auf eine Bearbeitung der jeweiligen Fälle warten muß. Derweil würden sich andere auf Kosten der Zugewanderten und Flüchtlinge bereichern, weil sie als sogenannte Fixer Probleme privat und gegen Bares lösen. Das hat jüngst auch eine ZEIT-Journalistin in einem lesenswerten Artikel über den Tod eines Arbeiters im ThyssenKrupp-Werk beschrieben.
Hier ein Auszug:
https://www.zeit.de/2023/33/thyssenkrupp-stahlwerk-duisburg-refat-syuleyman-tod-leiharbeiter
Es wird einem schnell klar, wenn man sich mit all den unsäglichen Umständen beschäftigt, dass die Stadt anscheinend ein grosses Interesse daran hat die Zustände nicht zu verbessern. Andererseits hat sie immer weniger Fachkräfte die natürlich auch an anderen Stellen gebraucht werden. Heute erst las ich eine Zahl von 1,3 Millionen Fachkräften in deutschen Stadtverwaltungen die in den nächsten Jahren in Pension bzw. Rente gehen. Und die offen werdenden Stellen werden wohl kaum in ausreichender Zahl besetzt werden können. Nun rächt sich auch der jahrelange Stau bei der Digitalisierung usw. usf.
In der ZEIT wird auch das Arbeitssystem einiger Firmen u.a. von ThyssenKrupp Steel beschrieben. So war der zu Tode gekommene Mann aus Bulgarien nicht bei TKS direkt beschäftigt, sondern bei einem Subunternehmen. Teilweise gibt es sogar mehrere Stufen von Subunternehmen, also Sub-Subunternehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig, meistens geht es wie immer ums Geld.
Dass unser OB ein Rassismusproblem hat, hat er in der Vergangenheit bereits öffentlich zur Schau gestellt, die ZEIT-Journalistin hat seine Sprüche auch aufgegriffen. Was im Rathaus hinter verschlossenen Türen sonst noch diesbezüglich abgeht kann nur vermutet werden, wahrscheinlich nichts Gutes.
Hier mehr zu den aktuellen Protesten, die sich übrigens ausschließlich gegen die Stadtspitze richten aber nicht gegen die Mitarbeitenden in der Ausländerbehörde.
Noch zwei abschliessende Bemerkungen:
Das alles treibt die Menschen dazu bei der nächsten Wahl, wenn sie überhaupt wählen gehen, ihre Kreuzchen womöglich bei der AfD zu machen, wodurch sich aber rein gar nichts verbessern dürfte.
Soviel auch zum Thema „Ankunftsstadtteil“. Die desolaten Zustände hier in Duisburg, zumindest in einigen Stadtteilen, werden gebraucht um weiter Fördergelder kassieren zu können.
Und: Der Fisch stinkt vom Kopf.