Meck-Pomm: SPD-Landtagsabgeordneter Philipp da Cunha weicht standhaft NDR-Fragen aus

Nun ist es nicht so, dass ich mit dem NDR Mitleid habe weil eine SPD-Nachwuchskraft im Landtag ein paar Fragen nicht  beantworten wollte, aber die Nebenschauplätze eines Vorgangs haben es mir angetan.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article246371732/SPD-Politiker-Philipp-da-Cunha-weicht-minutenlang-Interview-Fragen-aus.html

Die NDR-Fragen bezogen sich nämlich auf einen Vorgang der sicherlich auch in Duisburg in zumindest ähnlicher Form nicht ganz ungbekannt sein dürfte.

Die externe Fraktionssitzung der SPD nebst Bürgerforum fand im „Golchener Hof“ nahe Brüel im Landkreis Ludwigslust-Parchim statt. Der Golchener Hof -welch Zufall- gehört dem Gatten der Vize-Fraktionsvorsitzenden Christine Klingohr. Für rund 250 TeilnehmerInnen fielen ca. 15.000 Euro an Kosten an, was rund also rund 60 Euro pro Person bedeutet.

Tja, das Problem: Das Ganze wurde wohl mit Steuergeld finanziert.

Die SPD-Spitze in ganz Meck-Pomm ist anscheinend vertraut mit solchen Praktiken und heisst sie gut.

Der gesamte Vorgang ging – wie sollte es anders sein – sozusagen viral und sorgte im Netz weiter für Zündstoff.

So befand der Generalsekretär der FDP im Nordosten (Zitat): „Als FDP-Fraktion steht Transparenz für uns an oberster Stelle; insbesondere wenn es um die Verwendung von Steuergeldern geht. Besonders nach 15 Jahren Bürgerforen sollte man wissen, dass die Menschen eine offene und ehrliche Antwort verdienen.“

Ein CDU-Politiker aus Schleswig-Holstein meinte, dass das ständige  Wiederholen der immer gleichen nichtssagenden Aussage bzw. das Ausweichen bei Fragen den PolitikerInnen antrainiert würde, da sie befürchten müssten nach einem Interview ev. nicht richtig oder nicht vollständig wiedergegeben zu werden.

Zuerst zur FDP im Nordosten: Ich schätze mal, dass Ihr im selben Moment genauso handeln würdet.

Zur CDU: Tja, wenn das so ist, dann würde ich doch überhaupt kein Interview mehr geben. Allerdings finden sich laufend auch CDUler in Talkshows und in Interview-Sendungen die auch nicht alle live sind und nachträglich geschnitten werden. Deshalb gibt es ja die Möglichkeit der Richtigstellung durch Gegendarstellung.

Der junge Abgeordnete in Meck-Pomm hat natürlich nicht geantwortet weil er genau wusste um was es geht und dass die Sache ein „Geschmäckle“ hat.

Was mich wundert, dass so etwas, wenn es doch angeblich seit langem an der Tagesordnung ist, jetzt erst thematisiert wird.

Ach ja, der NDR dürfte sich auf bestimmte Fragen an ihn selbst wahrscheinlich auch nicht bei allen Fragen mit transparentem Ruhm bekleckern.

Und von den Verquickungen von Öffentlich Rechtlichen mit der Politik und sicher auch mit der Wirtschaft will ich hier nicht zusätzlich anfangen.

Lesen Sie das hier:

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2023/07/15/presseanfrage-an-den-wdr-zu-compliance-regeln/