TKS: Tod eines Arbeiters – Gewerkschaft spricht von Grauzone

Auf dem Gelände von ThyssenKrupp Steel (TKS) in Duisburg gab es kürzlich den Todesfall  eines bulgarischen Arbeiters der in Diensten eines Auftragnehmers von TKS auf dem Stahlwerksgelände arbeitete.

Nun ist angeblich die Todursache geklärt, aber die Umstände die dazu führten sind es nicht. So ist der Bulgare in einem Schlammbecken erstickt. Wie es dazu kam weiß man anscheinend nicht.

Diskutiert, wie sooft in solchen extremen Fällen, werden schlagartig natürlich die Sicherheitsvorkehrungen und dazu gibt es Erstaunliches. TKS lässt ja nicht erst seit gestern Arbeiten von Fremdfirmen auf seinem Gelände durchführen. Bekannt sein dürfte deshalb auch, dass diese Fremdfirmen oder auch deren Subunternehmer regelmässig ausländische Arbeitskräfte einsetzen.

Teils nur angelernt und teils nicht der deutschen Sprache mächtig. Warum dann aber Sicherheitsanweisungen anscheinend nur in deutscher Sprache ausgegeben werden bzw. kursieren, dürfte mehr als fragwürdig sein.

Dazu gesellt sich noch folgendes Problem. Einige der Arbeiter können zudem gar nicht lesen. Insofern müsste eine Einweisung mündlich erfolgen. Ebenso eine Überprüfung ob auch alles richtig verstanden wurde. Nun, das kostet Geld.

Tja, Deutschland, noch Industrieland Nr. 4 in der Welt, auf Sicherheit immer so stolz und sicherlich in jedem verdammten Unternehmensleitbild zu finden, hat ECHTe Probleme.

In einer Stellungnahme der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zur Hauptversammlung hiess es im Februar (Zitat):

„Mit Besorgnis stellen wir eine Zunahme der Arbeitsunfälle in der Stahlsparte fest. Im vergangenen Jahr waren hier in Deutschland leider zwei Todesfälle zu beklagen.“

„Es ist bis heute unklar, welche Konsequenzen Thyssenkrupp aus dem Fall gezogen hat.“

„Es fehlen klar kommunizierte Maßnahmen, um die weithin berichtete Ausbeutung und die von Angst geprägten Arbeitsverhältnisse von Arbeitskräften zu beenden, die das Risiko von Unfällen erhöhen.“

 

Anderes Thema, aber immer noch Sicherheit:

Wenn man erfährt, dass im Duisburger Norden in naher Zukunft Wasserstoffleitungen verlegt werden, damit TKS irgendwann mal fleissig grünen Stahl herstellen kann, dann fragt man sich schon ob wirklich alles sicher und gesundheitssicher abläuft. Nur weil man es mit altbekannten und renommierten Firmen zu tun hat muß das ja nicht zwingend der Fall sein.

Also ich wäre sehr vorsichtig mich auf Versprechen einfach so zu verlassen.

Wasserstoff ist nicht ohne, was alle aus dem Chemieunterricht mit Knallgas-Experimenten wissen dürften.

Und inzwischen geht es ja nicht mehr nur darum ob die Leitungen dicht und sicher sind, sondern auch darum ob nicht irgendwelche bösen Menschen einfach mal daran rumfummeln können. Sprich: Kritische Infrastruktur!