Duisburger City: 21, 35, 7, 2028 – ECHT zu spät und zu wenig

Endlich haben unsere Image- und Umgestaltungs-Vollversagenden, sofern der Rat im September grünes Licht gibt (wovon auszugehen ist), von heute an sechs Jahre lang und länger was zu vermelden und anzukündigen, wenn es dabei um die City geht.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-neues-innenstadtkonzept-pavillons-sollen-abgerissen-werden_aid-74682301

Hört, hört Ihr Leut‘, die City soll tatsächlich umgebaut werden. Um die Zahlen in der Überschrift zu erklären hier die Auflösung.

21 Einzelmaßnahmen sind geplant, 35 Mio. EURO soll alles kosten, 7 Mio. davon will die Stadt übernehmen (den Rest u.a. das Land) und 2028 soll alles fertig sein.

Tja, wenn bis dahin nicht alles noch teurer wird und noch weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Viel schlimmer aber ist, das kommt alles viel zu spät und ist – wie zu erwarten war – kein den künftigen Umständen und einer zukunftsgerechten Stadtentwicklung entsprechend.

An den Einzelmaßnahmen ist nichts smart, nichts nachhaltig, es wird nicht eingepreist, dass vllt. die Innenstadt in Zukunft eine autofreie sein könnte und  Klimaschutz sowie Hitzeschutz sind auch nur Randthemen, erwähnt weil man es eben so verspricht.

So sollen z.B. die Pavillons vor der Königsgalerie am Kuhtor abgerissen
werden. Der Averdunkplatz soll aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Mobile Aufenthalts- und Sportelemente sollen hier etabliert werden. Der Burgplatz wird seiner historischen Bedeutung vor dem Rathaus und der Salvatorkirche angeblich nicht gerecht. Eine mögliche Teilbebauung des Burgplatzes hält man für denkbar.

Ich kann jedoch keinen Willen zu einem ECHTen Wurf erkennen, nur eine Aneinanderreihung von Gewöhnlichem weil eben Notwendigem (etliche Dinge sind eben in ihre Jahre gekommen). Insofern wird die triste Gegenwart einfach verlängert und Begleitexte werden mit simplen Zukunftsschlagwörtern zu PR-Zwecken garniert.

Ich sehe schon Rasmus Beck, Alexander Kranki, Uwe Kluge und den neuen City-Manager in Boy-Group-Manier vor meinem geistigen Auge posieren, auf den Lippen einen Shanty:

Holldrihi und Holldriho, wir sind so froh

endlich haben wir mal wieder, und das für viele Jahre

ein wenig zum Verkünden, die City lebt und wir mit ihr

uns sind die Händler scheißegal, denn unser Konto bleibt gefüllt

Holldrihi und Holldriho, wir sind so froh

Refrain:

Wir wollen nur das Beste

für uns persönlich.

Für Duisburg gibt’s die Reste

wie gewöhnlich.

 

Nachtrag vom 11.8.2022 – 18 Uhr:

Für die WAZ eher ungewöhnlich, haut die Kommentatorin rund 20 Stunden nach meinem Artikel prinzipiell in die selben Kerben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/millionen-fuer-die-city-atmosphaere-laesst-sich-nicht-kaufen-id236133071.html