Da kommt Freude auf: SPD-Unstimmigkeiten weiterhin latent

Weniger Freude kommt auf, wenn ich die am Samstag gewählten zwei Kandidaten und die Kandidatin der GenossenInnen für die Landtagswahl 2022 sehe.

Sarah Philipp hat sich demnach im Süden durchgesetzt, aber lange nicht so klar wie von ihr erhofft und erwartet. Und da nur drei Landtagsplätze für Duisburg zu vergeben sind, wurden unter den immerhin 10 Bewerbern und der einen Bewerberin um die zwei anderen Plätze im Norden „gerungen“.

Hier konnten Benedikt Falszewski und Frank „The Brain“ Börner, der wie Philipp bisher schon im Landtag sitzt, die Entscheidungen nach Stichwahlen für sich verbuchen. In beiden Fällen also auch keine ausgemachte Sache, in der Konsequenz hat sich gesamt gesehen aber das Etablishment wieder mal durchgesetzt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/spd-duisburg-nominiert-landtagskandidaten-graeben-sichtbar-id232699401.html

Wie gut, dass dadurch die Gemüter nicht beruhigt sind und die Partei weiterhin mit sich selbst beschäftigt sein wird. Wie schlecht allerdings für die Duisburger Politik.

Ähnlich wie Philipp, oder sogar noch einen Ticken mehr, ist Falszewski(39) ein reiner Polit-Karrierist im Miniformat. Er schaut(e) in das wahre Leben so gut wie gar nicht rein, war schon Chef der Jusos und arbeitet im Abgeordneten-Büro von Parteikollegin Bas.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/spd-duisburg-nominiert-landtagskandidaten-graeben-sichtbar-id232699401.html

Allen drei ist anzumerken wie sehr sich die SPD von ihrem Ur-Kern und ihrer Basis-Klientel bereits entfernt hat. Philipp, die sich nach ihrer Wahl erneut für bezahlbaren Wohnraum aussprach, erkennt nicht wie sehr es dem in Duisburg gerade zuwiderläuft – siehe einige der letzten DUISTOP-Artikel. Falszewski, der sich angeblich für Schulpolitik einsetzt, aber in Duisburg vor einem Desaster steht (mangelnde Digitalisierung, Lehrkräftemangel) und Börner, der sich aktuell wieder für eine Meidericher A59-Tunnellösung einsetzt ohne dabei das von der SPD-mitzuverantwortende Logistik-Desaster zu benennen. Ich berichtete ebenfalls.

Dass Angelika Wagner vor der Stichwahl zurückzog und es nicht schaffte oder nicht mehr wollte, hatte ich weniger erwartet. Die hiesige DGB-Chefin kommentierte dies jedoch mit einem (Zitat – sinngemäß) „Ich weiß, dass der DGB mich braucht.“

Ganz ehrlich, da musste ich spontan losheulen, ob der grossen Aufopferungsbereitschaft dieser Frau. WÜRG. RESPECT.

Fazit:

The same procedure and Kasperletheater as …

 

Nachtrag: Kurz nach Erscheinen dieses Artikels klingelte mein Telefon. Am Ende ein Verantwortlicher des DGB der sagte: „Der DGB braucht Frau Wagner gar nicht, Frau Wagner braucht den DGB.“