Buchholzer genervt wie Friemersheimer

Seit Anfang August donnern sie durch Buchholz, die LKW die die „gute“ LD-Schlacke aus der Stahlindustrie auf das Gelände von 6-Seen-Wedau fahren und da abkippen. Dort soll der „Stahlindustrieabfall“ zu einem Lärmschutzwall für das neue Baugebiet wachsen. In Buchholz herrschen also Zustände wie in Friemersheim in Sachen Logport-Logistik.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/lkw-im-minutentakt-tonnenweise-schlacke-fuer-6-seen-wedau-id230117308.html

Bis zu 15 Meter hoch und rund 2,5 km lang soll das Lärmschutz-Ding werden. Dann sind zwar die Strassen in Buchholz sanierungsbedürftig, aber wozu gibt es denn die sog. Anliegerbeiträge bei der Strasseninstandsetzung? Die Schlacke sollte man dann ev. nicht verwenden, wie weiter unten zu erfahren ist.

Und die Link-SPD-Wahlplakate mit den Motiven „Lebenswert“ und „Wohnen“ würde ich Buchholz verhüllen.

Zurück zu 6-Seen-Wedau. So jetzt ist es raus und endlich kommen mal geilmachende Summen auf den Tisch, die auch so manche Gebag-Träume feucht werden lassen. Die WAZ „spricht“ inzwischen von einer Milliarde EURO die Bernd Wortmeyer in den Mund nimmt, wenn er von Investitionen in Wedau schwärmt, weshalb es sich auch Frau Ministerin Scharrenbach nicht nehmen ließ aktuell dieser Tage vor Ort mal symbolisch zur Schüppe zu greifen und rechtzeitig vor der Expo Real wirksam die Werbetrommel zu kloppen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/6-seen-wedau-so-geht-es-jetzt-beim-mega-projekt-weiter-id230253232.html

Nun soll auch endlich mit einem halben Jahr Verspätung (wahrscheinlich wegen Corona) der Investor präsentiert werden der das Nahversorgungszentrum bauen darf, ausgewählt in einer Challenge mit 12 Interessenten. Man ist das spannend.

Nun nochmals zurück zur LD-Schlacke. Ich hatte es vor ein paar Monaten schon mal hier erwähnt, es handelt sich um die Art Schlacke die die Stadt Duisburg 2018 noch für den Strassenbau ablehnte, weil sie u.a. zu sehr verklumpen würde. Das Zeug sollte man auch nicht in der Nähe des Grundwassers verarbeiten. Angeblich ist es jedoch zum Unterbau der A3, z.B. im Teilstück in Bissingheim, vor Jahren bereits verwendet worden.

Dafür steht es gerade in Duisburg massenhaft zur Verfügung. Allein bei Thyssen fallen jährlich megaviele Tonnen über Tonnen davon an.

Wie gut also dass man nun Abnehmer vor Ort gefunden hat. Ich denke mal unter Freunden dürfte es auch ziemlich billig sein. Wobei, gerade Thyssen braucht jeden Cent.

Zwischenfazit: Da vor kurzem auch die ARD-Tagesschau die Themen der BIs „Uferretter“ und „Rettet-die-Sechs-Seenplatte“ nochmals aufgegriffen hatte, schließe ich mich ebenso erneut der Kritik an dem Mega-Projekt an.

Nicht nur das ich davon ausgehe, dass der Boden verseucht ist, ich befürchte auch noch wesentlich mehr Emissionen und sonstige Probleme in Sachen Verkehr als die die in Buchholz gerade die Leute nerven. Und in Friemersheim kann man ja seit 20 Jahren beobachten wie mit den Anwohnern umgesprungen wird. Mal sehen ob die Menschen im Süden auch so leidensfähig sind. Wenn am Masurensee künftig die sommerlichen Grillparties ausfallen, wird man sicherlich noch Beifall klatschen, aber 5 bis 10 Jahre Baustellenverkehr sind nicht ohne.

Nach der endgültigen Fertigstellung werden die Bewohner*Innen von 3.000 Wohneinheiten sowie Liefer- und Handwerksverkehre zu/von privat, Lieferverkehre zum/vom Nahversorgungszentrum, Kundenverkehre zum/vom Nahversorgungszentrum, sowie Pendlerverkehre zum/vom ebenfalls geplanten UNI-Campus mit angeschlossenem Gewerbegebiet sicherlich ihre volle Wirkung entfalten.

Fazit: Die Anschaffung eines privaten Fluggerätes könnte für manche Leute eine sinnvolle Option sein.