SmartCity-Rumgesülze und Bekenntnis zu Huawei – Transparenz gleich NULL

Wenn man ein Thema am Kochen halten will oder muß, dann bleibt einem nichts ausser in „stilleren“ Zeiten ein wenig pr-technisch auf die Kacke zu hauen. Dann heisst es Masterplan: Ich schrei mich weg.

Diemal können wir aus der WAZ erfahren wir superduper, wie superinnovativ, superpraktisch und superclever, kotz-würg, Digital-Dez und Kämmerer Murrack seinen Job macht. Von dem Projekt SILKE, für das doch kürzlich zwei Auszeichnungen(LOL) eingeheimst wurden, kein Sterbenswörtchen.

Aber ich liebe Murrack und Co. dafür, dass sie den Begriff „SmartCityDuisburg“ weiter etablieren, die passende Domain dazu (www.smartcityduisburg.de) hab ja schließlich ich, und das erspart mir eine Menge Werbegeld. UPPS, das hätte ich lieber nicht verraten sollen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/masterplan-smart-city-so-will-duisburg-digitaler-werden-id227189115.html

Viel interessanter als das Gesülze ist ein gleichzeitiges Bekenntnis der Stadtoberen zu Huawei, dem Letter-Of-Intent- und Technik-Partner von Duisburg in Sachen SmartCity. Übrigens auch Technik-Partner von Gelsenkirchen in Sachen SmartCity. Dreimal dürfen Sie raten wem auch die passende Domain gehört.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/smart-city-kooperation-mit-huawei-fuer-duisburg-kein-problem-id227189311.html

So heisst es in der Überschrift dieses zweiten zeitgleichen WAZ-Artikels: „… für Duisburg kein Problem“. Ey, einige Leute sehen das aber anders, inkl. meiner Person, der ich mich schon sehr früh dazu kritisch äusserte. So meinte zB  Jan Weidenfeld, Leiter Geschäftsentwicklung beim Mercator Institute for China Studies in Berlin, dass Huawei Zugang zu kritischen Infrastrukturen bekommt. Und chinesisches Recht besagt, dass Datenströme der Kommunistischen Partei offengelegt werden müssen, auch außerhalb Chinas.

Martin Murrack entgegnet: Huawei habe sogar seine Quellcodes geöffnet und für das Duisburger Hochsicherheitsrechenzentrum seien Server gekauft worden, bei der Telefonie sei ein anderer Anbieter gewählt worden.

Allein der Satz „für das Duisburger Hochsicherheitsrechenzentrum seien Server gekauft worden“ ist schon so bekloppt, dass man schreien möchte.

Apropos Quellcodes geöffnet: Die kann man beliebig ändern. Und Murrack wird die Codes wohl auch nicht ausprobiert haben.

Ach ja, wenn Murrack, Link und Co. so überzeugt sind von Huaweis Redlichkeit, wobei andere Anbieter aus dem Sektor auch nicht besser oder schlechter sein dürften, dann bitteschön, stellt den Letter-Of-Intent transparent für alle ins Netz und auch die besagten Quellcodes.